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Hallo miteinander,
bin schon länger stiller Leser des sehr interessanten Forums, muss jetzt auch irgendwie mal was los werden. Bin 48 Jahre, seit 3 Jahren Single ,eigentlich Beziehungsmensch, aber irgendwie bin ich mir immer wieder selber im Weg gestanden, wusste lange nicht dass ich zu der hochsensiblen Gattung gehöre, dazu noch sehr introvertiert , eben eher der Einzelgängertyp.
Trotz diesen Eigenschaften bin ich gerne auch unter Menschen, liebe es mit Freunden unterwegs zu sein, Anerkennung zu bekommen usw, eben wir Menschen brauchen doch ein soziales Netzwerk, sonst verkümmern wir.
Was mir inzwischen echt Sorge macht, ist unsere Gesellschaft,egal ob gute Freunde oder Familie, keiner hat Zeit oder nimmt sich Zeit für nette Gespräche, für schöne gemeinsame Unternehmungen usw. Selbst über oberflächliche Medien wie Facebook, Whatsappe verlier ich grad einen Kontakt nach dem anderen, obwohl man sich mal sehr nahe gestanden ist, es nie Probleme gab! Haben das Thema auch schon oft am monatlichen Stammtisch diskutiert, keiner wusste eine Antwort, man mag sich, man schätzt sich, aber jeder geht seinen Weg, egal ob als Single oder Familienvater.
Mir macht das inzwischen sehr zu schaffen, Einsamkeit gehört bei mir immer mehr zum Alltag, obwohl ich immer meine Kontakte gepflegt habe, die mich auch mögen und ich sie, aber inzwischen geht mir immer mehr die Kraft aus jedem hinter her zu rennen ! Geh oft allein auf Konzerte, in Urlaub....Partnersuche habe ich eingestellt, da herrscht der absolute Jugendwahn, als netter Intro bist da ein absolutes NO GO......
Bin echt eine Frohnatur,komm auch wirklich gut allein zu Recht aber die letzen Jahre bin ich echt ins Grübeln gekommen, auch oft traurig und ja einsam......
Kennt ihr das auch ? Man versucht, macht..aber im Prinzip ist man doch alleine...weil jeder nur seinen Weg sucht........
Und ja schon mal danke an alle hier für die ganzen Postings hier, wirklich interessant und haben mir schon so manchen einsamen Abend geholfen...
Gruss Discovery41

11.10.2014 23:20 • 07.12.2014 x 3 #1


33 Antworten ↓


Hier sind dir meisten Freundschaften ohnehin sehr Familienbezogen. Die brauchen ihre Zeit und ihr Geld um sich gegenseitig zu stützen. Finde ich sehr gut nur wenn du keine Familie hast stehst du natürlich dumm da. Bei mir kommt da noch erschwerend meine soziale Angst dazu doch selbst ohne diese hätte ich kaum eine Chance.

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Oberflächliche Welt fördert die Einsamkeit

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Hallo ihr beiden, ich muss euch leider recht geben, das soziale Umfeld hat sich geändert. Dieses habe ich auch schon mehrfach angeschnitten. Weil zum einen die Ellbogengesellschaft ( nur ich ) dann die Familien, dann kommen bestimmte Kreise, wo man als Außenseiter sowieso schlecht oder überhaupt nicht rein kommt. somit ergibt sich das Klassische die Einsamkeit. Man kann reden nur wer hört dir wirklich zu ? eventuell betroffene ? nur die musst du auch erst mal finden ? Reden und zusammengehören tun nur die, denen es schlecht geht, so wie einer davon wieder Fuß gefasst hat, ist er weg vom Fenster. Sehr, sehr wenige schließen wirkliche Freundschaften. Die Einsamkeit wird aber auch gefördert, weil fast keiner mehr Zeit hat. Die Zeit ist eigentlich das kostbarste Gut das wir haben. Wenn ich ehrlich bin gehöre ich im Moment auch dazu. Für eine einzige Person die mir verdammt wichtig ist, für die habe und nehme mir die Zeit. Die anderen die sich nur alle paar Wochen / Monate mal melden da bin ich mittlerweile sehr gut am überlegen. Ob oder nicht ? Ist es nur Neugier ? Oder wollen sie tatsächlich nur wissen wie es mir geht ? Dann noch der berühmte Satz, jetzt sehen wir uns mal wieder, ja ja. Keiner ist fähig etwas anzuleiern, es soll immer nur von einer ausgehen ? Überlegt man da nicht auch ? Wenn es dann mal klappt, ja das machen wir öfter, dann dauert das ? Sind das nur Bekannte die ihr Pflichtgefühl erledigen wollen ? Um den anderen schön zu tun. Oder sind wir tatsächlich schon wieder bei der Zeit ? Und bei der Einsamkeit in die wir getrieben werden durch die mangelnde Zeit ?

Hallo, ich empfinde es auch so und ich bin es wirklich sowas von leid denn Leuten hinterher zu rennen. Was muss man denn noch alles tun. Ich habe echt keine Kraft mehr. Man verreckt eines Tages und keine Sau wird es merken. Ist doch schei.!

Leider Krissi es ist fast so, wie viele einsame Menschen werden tot in ihren Wohnungen aufgefunden, weil wiegesagt so vieles anderes wichtiger ist als der Mensch, als sich zum Beispiel um den älteren Nachbarn mal zu bemühen. Wie viele sind hier in dem Forum die genauso denken, aber ändern können wir es nicht, das ist traurig genug. Ich warte seit geraumer Zeit auf einige Anrufe, von Bekannten, die ich vor längerer Zeit getroffen habe, und ......aber jetzt setzen wir mal zusammen, es ist bis nichts gekommen. Muss ich jetzt wieder anrufen und um ein Treffen bitten ? Ich finde es schade, das das so ist, es ist wirklich jeder nur noch mit sich selber beschäftigt.

Hallo

Ihr sprecht mir aus der Seele!
Bin neu hier und stelle erfreut fest, dass ich nicht die einzige bin, die unter der Oberflächlichkeit der Menschen heutzutage leidet.

Interessant finde ich, dass mein Umfeld, wenn ich dieses Thema anspreche, so tut als sei aussschließich ICH die Merkwürdige - die wissen offensichtlich gar nicht, wovon ich spreche...

Geht Euch das auch so?

Hallo zusammen. Hätte auch nie gedacht, das ich mal weitgehendst so dasitze(keine Freunde) mehr habe. Ich weiß auch nicht was das ist. Damals habe ich natürlich durch die Kinder(immer mal Kontakt zu anderen Frauen gefunden) ganz easy, aber ausser ein-zweimal Kaffee trinken, Spielplatz kam nichts gescheites mehr dabei raus.
Auch habe ich eine zeitlang über Kirche versucht Anschluss zu bekommen.
Aber wenn man nichts mehr von sich hören ließ kümmerte es keinen. Das gab einem dann schon das Gefühl, das hier gar keine Bindung entstanden war.
Immer wieder hatte ich Kontakte rief von mir aus an. Rief ich aber nicht mehr an kam nichts mehr. 'Ein oder zweimal ist auch vorgekommen, dass die Leute bewußt nicht an das Telefon gingen, wenn sie meine Telefonnummer sahen. Das gab einem dann doch eine zeitlang das Gefühl ein durch und durch schlechter Mensch zu sein.
Nur? Komisch ist, mein Mann war und ist doch auch gerne mit mir zusammen.
Warum dann nicht diese sorry Waschweiber?!(Joke)
Kann es mir bis heute nicht so recht erklören.
Irgendwann lernte ich damit zu leben. Ab und zu treff ich mich mit meiner Mutter zu einem Stück Kuchen.
Ab und an kommt meine Schwester vorbei oder wir gehen sie besuchen.
Familie habe ich wahrscheinlich nicht die Beste und vorallendingen auch zu wenigen eine enge Bindung. Aber ich bin dankbar für das bißchen. Ein bißchen kann schon genug sein.
Ich fühle mich nicht mehr so einsam, weil mir meine Ruhe lieber ist.
Mit Freunden ist eben auch so ne Sache. Sind es überhaupt emphatische, rücksichtsvolle Leute? wenn ja, vielleicht gibt es andere negativpunkte.
Leider ist das meistens so.
Entweder verletzen einen Bekannte irgendwann, oder was ich oft erlebte, es entstand trotz längerer und regelmäßiger Treffen kein engerer Kontakt.
Diese Beziehungslosigkeit und kein Aufbau von Nähe und auch kein Interesse daran gab mir schon öfter mal zu denken.
Weg sind sie schnell.
Ohne vorwarnung. Es ist wohl doch nichts entstanden.




Deshalb, weiß ich euch leider keinen Rat mitzugeben.
Ausser akzeptieren lernen wie es ist und das Beste aus der Situ machen.

Hallo,

so gehts mir auch. Doch das ist für mich nicht neu. Ich empfinde es schon länger so. Genauer gesagt, seit meinem Unfall, den ich mit 9 Jahren erlitt. Zwar war meine Familie immer für mich da, wie es ja auch sein sollte, doch Freunde hatte ich seitdem nie wirklich.

Gut, im Internat und während der Schulzeit hatte ich Schulfreunde, aber so wirklich ist das bis heute (ich bin 31) auch nicht geblieben.
Ich find das Leben so langsam leidig.

Dann kommt noch dazu, dass ich allein in einer Wohnung lebe, arbeitslos bin und nicht wirklich Hoffnung im weiteren Lebenslauf habe.


Vielleicht? Aber vielleicht auch ein Trugschluss, das du mit Arbeit nicht so einsam wärst.
Ok, man kommt unter die Leute.
Aber es kommt sicher auch drauf an, was für Leute das dann sind und wie das Arbeitksklima allgemein so ist.


Die meisten Leute haben keine zeit, sie rennen dem Geld hinterher, der Nächste ist ihnen egal.
Keine zeit(''''''''''''''''''GELD).

Hallo, ja leider will jeder nur menschen um sich denen die Sonne ausm Popo scheint

Bei mir ist es ähnlich. Ich bin zudem noch viel zu ehrlich. Quatsche eigentlich so gerne über Gott und die Welt aber irgendwie hat da sonst keiner Zeit oder Lust zu. Alle sind immer mit irgendwas beschäftigt. Und als Aussteiger ist man eh nichts wert. Leider ist es so, wer nicht einen anspruchsvollen job hat, ist eh kaum was wert. Dann die tollen sprüche * So gut hätte ich es auch mal gerne wie du, immer zu hause zu sein*

Als ob die nur einen leisen schimmer davon haben, wie schlecht es einem gehen kann, wenn man alles verliert, eben auch seinen job und ja erstmal zu nichts mehr nütze ist. Ganz ehrlich, was soll ich mit solchen menschen noch weiter reden. Mir fällt auch auf, dass es immer weniger Emphatische Menschen gibt. Mich ruft zb. jeder an wenns im schlecht geht. Meißt höre ich erstmal 45 Minuten wie schlecht es allen anderen geht, bevor irgendwer überhaupt mal fragt wie es so bei mir ist. Aber warum auch, meine eigene Mutter sagt ja immer wieder wie gut ich es ja zu hause habe Da hat man doch schon gar keien Lust mehr überhaupt zu erwähnen, dass man die ganze nacht schlaflos durch die Wohnung gelaufen ist 3 Panikschübe hatte und völlig fertig ist. Denn man sitzt ja zu hause und alleine deswegen muss es einem blendend gehen.
Lustigerweise ist sie jetzt ne woche krank zu hause und ruft mich schon an um zu jammern wie langweilig ihr ist und das sie nicht raus kann. Willkomen in meiner Welt *lach* ich kann seid 15 Jahren nicht meh machen wonach mir ist und jammer nicht halb so viel.

Dann wiederum die Leute die höflichkeitshalber zwar fragen aber sobald ich antworte * Mir gehts vom magen her wieder ganz schlecht* zurück kommt: Ach , das wird schon wieder. Dann wird ohne umschweife wieder 10 Stunden lamentiert darüber wer was auf arbeit über wen gesagt hat. Ich habe es mittlerweile aufgegeben wirklich was aus meinem Seelenleben zu erzählen. Es interessiert die Leute eh nicht. Es geht nur darum, seinen schei. bei mir ab zu laden. Klar, ich habe ja immer so viel außergewöhnliches Verständniss für alles und jeden und zudem ja noch so viel Zeit, weil ich ja nicht arbeiten gehe

Sorry ,aber man brauch bissel Ironie um nicht völlig durch zu drehen.

Ich tue mich schwer mit solch pauschalen Feststellungen wie Die Gesellschaft fördert die Einsamkeit. Unsere Gesellschaft ist so...

Wenn wir nicht gerade einer tiefen Apathie verfallen sind, haben wir doch allerlei Möglichkeiten, Kontakte zu suchen, zu schaffen.
Ich lebe alleine und das schon viele Jahre. Zwar sehe ich manchmal - auch bei mir - die Gefahr der Vereinsamung. Dennoch: Ich kann ihr etwas entgegensetzen, kann auf Menschen zugehen.

Das mache ich auch. Ich möchte allerdings gerade in einem Forum wie diesem auf eine andere Gefahr hinweisen, nämlich auf die Flucht in die virtuelle Welt.

Ich weiß nicht, mit wie vielen Menschen ich im Laufe der letzten Jahre geschrieben, gestritten, aber auch gelitten habe. Geblieben davon ist niemand.

Selbst habe ich früh anderen Forenmitgliedern meine Telefon-Nummer, meine Mail-Adresse gegeben. Genutzt jedoch haben sie wenige. Das wiederum liegt doch an uns.

Es gibt eine oft paradoxe Situation in solchen Foren: Da sitzen Menschen Tag für Tag vor dem Bildschirm und tauschen sich aus. Sie reden und schreiben über Vereinsamung, aber der Griff zum Telefon will nicht gelingen.

Ich freue mich über Anrufe, schreibe auch gerne Mails, und wenn es sich einrichten lässt, trinke ich auch gerne live einen Kaffee mit einem netten Zeitgenossen.

Ich denke, da müssen wir auch wollen:-)

Schorsch

Es ist wie bei politischen Angelegenheiten: Alle meckern, kaum einer unternimmt etwas.

Es ist eine Kombination aus allem: Blöde Welt, eigenes Auftreten, zu hohe Maßstäbe, die man sich setzt, eigene Fehlernn und denen anderer, die je nach Ethik/Moral unterschiedlich bewertet werten (der andere verzeit, der andere ist nachtragend) etc. etc. Passt man nicht in die Norm, wird es definitiv schwieriger - we möchte das bestreiten?

Ich telefoniere jetzt auch nicht wahnsinnig gerne, nur schreiben erfüllt einen auch nicht. Ich denke, wenn man einen Kontakt sucht, sollte es schon auf ein Treffen hinaus ablaufen. Alles kann, nichts muss. Aber nur schreiben, v.a. mit Leuten, die zig km weit weg wohnen? Ne, nicht mein Fall, das bringt mir nichts.

Ich muss bei deinem Namen immer an Schorsch Kamerun denken.

Ich für meinen Teil sehe das einfach mal so, dass man nur das erwarten darf, was man selber bereit ist zu geben. So ist das im Leben und wenn ich mich immer abschotte muss ich mich nicht wundern wenn keiner kommt. Wenn ich niemanden in mein Leben lassen , muss ich nicht wundern wenn niemand geht. Letztlich habe ich immer viele Menschen um mich herum gehabt und auch heute noch ist mein Leben von vielen Menchen bestimmt, allerdings brauche ich auch mal meine Ruhe. DAS kann man den meisten Menschen aber leider nicht sagen, weil sie dann beleidigt sind und einen dann schneiden.
Die Gesellschaft per se kann schlecht an so etwas Schuld sein, es ist immer der Einzelne. Und die Menschen die am schnellsten vereinsamen sind nicht immer unbedigt die Unbeliebten, im Gegenteil, sie fallen eben nicht auf.
Heutzutage fällt man am Besten nicht auf , lebt vor sich hin und hält die Klappe und sieht nichts......... konnte ich nie, werde ich nie können und wem das nicht passt, kann mich mal.

Forenfreundschaften sind doch die Zukunft, oder wie erklärt ihr euch, dass sich 70 % der Paare mittlerweile im Netz kennenlernen?

Sorry vorweg,ich möchte niemanden persönlich angreifen,aber einige Leute tuen so,als müten evtl.Freunde/Bekannte
perfekt sein,irgendjemand schreibt,irgendein Fehler wird sich dann schon offenbaren(sinngemäß).Na und?Wer ist denn
fehlerlos?Also ich selbst habèinige Fehler.Aber zum Thema zurück:Wir leben in einer reinen ich-Gesellschaft,wie schon
jemand vor mir schrieb.Höher,schneller,weiter,das sind die Maßstäbe unserer ach so zivilisierten Menschheit.Wer da,z.B.
durh Krankheit oder Arbeitslosigkeit nicht mithalten kann,wird aus dem gesellschaftlichen Lebenausgeschlossen,und darf
dann eine Existenz am Rande führen.Kranke,Alte,Arbeitslose,Abhängige,Behinderte,alleinerziehende Mütter usw.usw.fühlen
sich deshalb oft gar nicht mehr als Mitglied dieser Gesellschaft,denn durch die meist noch hinzukommende materielle Not
können sie auch an vielen Dingen nicht teilnehmen,und geraten noch mehr ins Abseits.Es ist bezeichnend für unsere raffgierige Welt,
daß es immer mehr Singles und einsame Menschen gibt.Ich arbeite als ambulanter Altenpfleger-/betreuer,und was ich da an Elend
zu sehen bekomme,macht mich nur noch trauriger.Das Beste ist ein(e)passend(e)Partnerin und vielleicht 1-3 gute Freunde,ich
bin der Meinung,es gibt nichts Wichtigereres im Leben.Vielleicht schaffen wir es ja,daß sich wirklich mal ein paar Leute,so ca.
29-49 Jahre alt,hier in Frankfurt treffen.Im besten Fall lernt man sympathische Leute kennen,mit denen man sich evtl.anfreu-
ndet u.etwas unternimmt(o.sogar den/die traumpartnerin,im schlimmsten Fall war es vielleicht nur ein halbwegs netter Abend.
Aber:Wer es nicht probiert,hat schon verloren!In diesem Sinne,schönen Abend,alle miteinand

Ich muß euch allen miteinander recht geben. Ändern können wir es nicht, nur wir müssen leider,lernen damit umzugehen. wir uns selber. Es gibt Tage da kann ich damit umgehen und dann gibt es wieder Tage da denke ich mir wofür bin ich für die anderen da. Um die Schublade noch höher zu gestalten und wo stecke ich mich rein ?

Hallo zusammen,
Ihr habt alle mehr oder weniger recht. Zeit ist Mangelware geworden, aber auch die lebensumstände ädern sich. Es ist sogar erwiesen ,dass man wenn man mehr als 3 gute Freunde hat Probleme kriegt diese Freundschaften intensiver zu pflegen. Wenn ich mein bisheriges leben rückwirkend betrachte, so hatte ich die meisten und intensivsten Kontakte als die Kinder klein waren. Ich war 5 Jahre nicht berufstätig und hab durch mutter-kind Gruppen und diverse ehrenamtliche Tätigkeiten sehr viele Freundschaften erfahren, davon sind bis heute 3 frauenfreundschaften uebrig geblieben. Wir sehen uns allerdings auch nur 4-5 mal im Jahr zu geburtstagsessen oder mal zu einer vernstaltung. Ich bin mittlerweile wieder vollzeit berufstaetig und ehrlich gesagt wären mir mehr Kontakte ganz einfach zu viel. Ich bin abends total fertig mit den nerven und dem Rest der Welt und bin froh wenn ich nach was zu essen auf den Tisch bringe oder ne Maschine Wäsche waschen und aufhaengen:-) kann. Ich brauche meine freie Zeit zum erholen und wenn, dann geh ich nur mal am Wochenende mal wohin. Teilweise hab ich auch beruflich noch abend oder wochenendtermine. Ich kann deshalb jeden verstehen, der keine Lust hat sich abends noch irgendwelche Erzählungen anzuhören. Mittlerweile fliehe ich sogar:-) an meinen Geburtstag und erholt mich mit meinem Partner in einem wellnesshotel. Ich brauche diese auszeiten und sicher ist das ein generell wachsendes Problem in der arbeitswelt, der Druck und die ueberarbeitung nehmen immer mehr zu. Ich weiss nicht ob ich dieses tempo bis zur Rente dudchhalte, aber mit fast 51 Jahren hab ich nicht mehr viele alternativmoeglichkeiten.
Wenn ich meinen tagesrhytmus betrachte, stelle ich fest, das ich mein pensum eigentlich gar nicht schaffen kann, weil der Tag nur 24 Stunden hat, wo sollte da noch Zeit für die Pflege von Freundschaften herkommen? So oder aehnlich geht es viel zu vielen menschen.
...leider. nicht immer ist es nur Oberflächlichkeit oder Desinteresse wenn such jemand nicht meh oder selten meldet!

Vorhin aufgewacht, weil ich gestern Abend in Erwartung einer Fernseh-Sendung eingeschlafen bin, texte ich um diese Zeit. Nee, keine Angst, ich brauche nicht wieder eine Therapie. Ich lebe alleine, und wenn mir danach ist, höre ich auch nachts (leise) Musik oder texte halt.
Ich glaube, dass wir unsere Erwartungen in Bezug auf Kontakte einfach auch etwas herunterschrauben müssen. Ja, es gab eine Zeit, in der wir als Paar und Familie Kontakte ohne Ende hatten. Nachbarschaftliche Kontakte, Kontakte in einer Kirchengemeinde, Kontakte in unseren Familien. Aber auch da gab es das Problem, diese alle miteinander zu vereinbaren.
Vieles scheiterte bereits an der zeitlichen Überforderung.
Heute habe ich zwei wirkliche Freunde, die ich schon lange kenne. Der Kontakt zu meiner Schwester und ihrer Familie ist ebenfalls stabil, wenngleich wir uns manchmal auch fetzen.
Die Alltagskontakte sind regelmäßig, wenngleich von anderer Tiefe.
Ich bin nicht allein, und wenn ich möchte, finde ich Menschen für einen Plausch, einen Kaffee. Wenn es einmal eng wird, gibt es zudem sehr verlässliche Möglichkeiten für mich.
Das ist gut und mehr braucht es nicht.
Nebenbei: Wenn jemand von Euch mich anschreibt, weil er/sie meinen, es lohne sich für sie mit mir zu schreiben, mache ich das gerne. Wir müssen es halt nur machen.
Ich grüße in die Stille der Nacht.

Schorsch
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Sehr gut geschrieben Schorsch, so sehe ich das auch in etwa. Ich habe mit Arbeitskollegen nie ein privates Verhältnis gepflegt bis auf einen Kollegen und nun eine Ex Kollegin die mir sehr half. Aber da zum Beispiel muss man Arbeit ist Arbeit und Schnap. ist Schnap. beherzigen, denn grade die Arbeit ist ein Beziehungsrahmen in dem man die meiste Zeit verbringt , auch wenn man das nicht wahrhaben will. Die wenigste Zeit nutzt man für sich alleine um einfach mal abschalten zu können. Und eine lange Zeit verbringen die Menschen bei einem Arzt, was auch wiederum ein sozialer Kontakt ist. Auch das virtuelle Medium Internet ist im Grunde ja nichts anderes als eine Kommunikationsmöglichkeit. In einer mehrjährigen Fortbildung war auch immer wieder Thema, dass niemand nicht kommuniziert, denn jeder Form der Interaktion ist ein Kontakt. Sozialphobie und Gesellschaft sind natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe und die Gesellschaft als solche hindert niemanden daran Freunde zu treffen oder raus zu gehen. Die Gesellschaft ist aber leider so kaputt, dass nur noch das Perfekte zu zählen scheint und von dem Kuchen wollen viele Menschen etwas abbekommen. Denn warum machen Menschen Diäten, quälen sich in Kontaktlinsen und schminken sich? Eine Fassade, die nur so lange hält bis sie abfällt und dann kommt der Absturz doppelt. Aber insgesamt ist es schon eine schwierige Diskussion wie eine Gesellschaft ein ganzes Lebensbild aufbauen kann.

Carcass,

entschuldige, aber mir ist das wieder zu heftig. Ich komme ja gebürtig vom Land, richtig Provinz:-) Und auch jetzt lebe ich in einer Kleinstadt, mindestens provinziell:-)
Wir können nun mal nicht mit allen, auch nicht mit jedem. Ich aber kann mit ihr, mit ihm...und...
Wie andere mich für vertraulichere Gespräche auswählen, wähle ich auch andere aus. Und damit habe ich, trotz einiger Enttäuschungen, gute Erfahrungen gemacht.
Wenn ich sensibel genug bin und auch über eine gewisse Urteilsfähigkeit Menschen gegenüber verfüge, dann treffe ich genau die, auf die es (für mich) ankommt, und diese Menschen finden mich, weil ich mich dann finden lasse.

Gruß

Schorsch

Das habe ich schon richtig verstanden und das ist auch ok so. Ich glaube unsere Welt ist so schnell lebig geworden, dass die Ruhe für den Andere einfach oft fehlt, weil die kurze Zeit für sich selber erstmal laufen muss. Finde das aber gut, dass du das für dich so klar hast, da biste mit um einiges voraus. Hast du nun gar nicht mehr geschlafen?

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Dr. Reinhard Pichler
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