juwi
15.12.2017 20:20 • x 1 #41
juwi
15.12.2017 20:20 • x 1 #41
Zitat von juwi:@gerd52 Selbstreflexion ja, aber gut wäre zusätzlich auch ehrliches Feedback der anderen. Denn andere merken oft was, das man selber an sich nicht bemerkt. Aber ehrlich reden will keiner, kommt mir vor. Dann lieber kommentarlos den Rückzug antreten oder mit Floskeln (bin so beschäftigt) abspeisen und hoffen, dass man sich nicht mehr meldet.
15.12.2017 20:21 • x 4 #42
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Zitat von juwi:Ich vergleiche es gerne mit einer Zuschauer- oder höchstens Statistenrolle. Den anderen beim Leben zuschauen, selber nicht ins Geschehen involviert. Was zugegebenermaßen nicht nur quälend, sondern in gewisser Weise auch bequem ist. Angst vor Ablehnung? Unnötig, wenn man es erst gar nicht probiert. Angst vor zu aufdringlichen Leuten, die man nicht mehr los wird? Ditto.
@Veritas Kinderkriegen mit 80 ist ein kleines bisschen schwierig
15.12.2017 20:23 • #43
juwi
Zitat von Gerd52:Zum Teil gebe ich dir recht, aber vertragt jeder die Ehrlichkeit?
Man sieht es ja schon oft hier, dass ehrlich gemeinte Ratschläge oder Kritiken zu einer Eskalation führen. Dann werden natürlich die Menschen, die etwas ehrlich sagen könnten, das nicht tun, damit der Frieden weiter besteht.
Und die meisten Menschen, die in so einem Loch verweilen, möchten oft ausschließlich positive, für ihr Herzen wärmendes Feedback hören/lesen, denn für die Wahrheit oder unangenehme Kritik sind diese zu verschlossen, um das aufnehmen zu können/wollen.
15.12.2017 20:25 • #44
Zitat von juwi:(gut, der sage ich viel gar nicht, z.B. dass ich mich für Kurse anmelde und mich dann nicht traue hinzugehen)
15.12.2017 20:27 • x 2 #45
Zitat von juwi:Erstens geht es dem TE um Bedürfnisse, die über ein Telefonat kaum bis überhaupt nicht gegeben werden können.
Zweitens sind wir alle nicht umsonst hier im Forum und nicht nur einsam, sondern auch z.B. ängstlich. Ich würde nie meine privaten Daten, sprich Telefonnummer usw., rausrücken, egal ob die Chemie beim Schreiben im Forum stimmt oder nicht. Mich mit jemand Fremdem treffen? Nie im Leben! Schreibkontakte wären durchaus nett (wenn sie auch persönliche Begegnungen nicht ersetzen können), schlafen aber erfahrungsgemäß in sehr frühem Stadium des Kennenlernens ein. Hatte vereinzelt Anfragen à la hey, was hältst du davon, uns auszutauschen?, auf die ich freudig und freundlich antwortete - und dann kam gar nichts mehr.
15.12.2017 20:32 • #46
Lifelover
Zitat von Miyako:
Ja, dagegen hat sicher niemand etwas, wenn die Zeit da ist und das Gegenüber auch sympathisch rüber kommt beim schreiben.
Das blöde ist halt, dass es ziemlich kontraproduktiv ist, wenn Verzweiflung so durchblickt. Das spiegelt sich im realen Leben auch in der ganzen Ausstrahlung wieder, wenn jemand sehr auf etwas fixiert, frustriert, verzweifelt ist und die meisten Menschen schreckt so etwas ab.
15.12.2017 20:42 • x 1 #47
Zitat:Wer gerne allein ist, muss logischerweise nichts ändern.
Zitat:Allerdings weiss ich aus Erfahrung, dass sich an negativ empfunden Situationen nur was ändert, wenn man gewillt ist, an sich zu arbeiten. Egal jetzt wie.
Zitat:Und um da nicht besserwisserisch zu klingen, es ist meiner Meinung nach wirklich der einzigste Weg, um Veränderungen vornehmen zu können.
Zitat:Und die meisten Menschen, die in so einem Loch verweilen, möchten oft ausschließlich positive, für ihr Herzen wärmendes Feedback hören/lesen, denn für die Wahrheit oder unangenehme Kritik sind diese zu verschlossen, um das aufnehmen zu können/wollen.
Zitat:Aber, natürlich, wenn einer, wie der TE nur Traurigkeit und Unzufriedenheit ausstrahlt, werden ihn die Leute meiden.
Zitat:Kann man das als Einsamer nicht auch mal ausprobieren? Sich einbringen, Trost spenden, da sein?
Zitat:Es sind doch gar nicht die Kapazitäten vorhanden, dem Anderen einen Ausgleich zu schaffen, wenn man selbst keinen hat.
Zitat:Das blöde ist halt, dass es ziemlich kontraproduktiv ist, wenn Verzweiflung so durchblickt. Das spiegelt sich im realen Leben auch in der ganzen Ausstrahlung wieder, wenn jemand sehr auf etwas fixiert, frustriert, verzweifelt ist und die meisten Menschen schreckt so etwas ab.
15.12.2017 21:31 • x 2 #48
15.12.2017 21:54 • x 1 #49
Zitat von Daniel84:Wenn hier manche vorschlagen, man müsse sich eben ändern, an sich arbeiten, sich mehr anstrengen, sich Kritik zu Herzen nehmen etc., dann verstärken diese Worte lediglich das Gefühl von Ablehnung, denn sie implizieren, dass man, so wie man ist, eben nicht in Ordnung ist, nicht liebenswert ist, und selbst schuld (die Ablehnung also irgendwie auch verdient hat).
15.12.2017 22:23 • x 4 #50
15.12.2017 23:06 • x 3 #51
16.12.2017 09:08 • x 4 #52
Zitat:Vielleicht schaffst du es ja, dein Herz ein klein wenig zu öffnen und mal an dich heran zu lassen, dass sich hier wildfremde Menschen für dein Schicksal interessieren und dir helfen wollen.
Uns ist das nicht egal.
16.12.2017 11:10 • #53
Zitat von Daniel84:Nur, wenn ich daran denke, es tun zu müssen, um Anerkennung zu bekommen, dann wird mir gleich wieder total übel. Und ich habe Angst, dass selbst, wenn ich mehr so werde, wie ich es für positiv und richtig empfinde, ich weiterhin abgelehnt werde.
16.12.2017 11:46 • x 1 #54
Zitat von Daniel84:Aber es ist eben ein Abmühen, vielleicht weil es mich nicht wirklich interessiert, vielleicht auch, weil ich aus einem Mangel heraus gebe. Kann man sich denn per Willenskraft dazu bringen, an etwas, das einen nicht interessiert, ein nicht nur oberflächliches Interesse zu haben?
16.12.2017 12:24 • x 2 #55
Zitat:Und ja, ich hoffe, dass ich mich irre
16.12.2017 13:46 • x 1 #56
Zitat von Icefalki:
Kapier ich auch nicht. Ich kann wunderbar über Panik und Depression reden und schreiben, weil ich alles jahrelang durchlitten habe. Einsamkeit dagegen kenn ich nicht. Verzweiflung sehr wohl.
Ich habe auch durchaus Verständnis, dass sich Probleme nur über einen längeren Zeitpunkt verändern könnten. Hab selbst ewig dazu nix getan. Allerdings kann ich dann auch nicht erwarten, dass sich was ändert.
Was mir hier im Forum auffällt, User, die anderen zur Seite stehen, werden gesehen und geschätzt. Kann man das als Einsamer nicht auch mal ausprobieren? Sich einbringen, Trost spenden, da sein? Ich finde das besser, als gar keinen Kontakt zu haben. Und Wer weiss, was sich daraus ergibt?
16.12.2017 14:38 • x 2 #58
16.12.2017 15:03 • x 3 #59
Zitat von Daniel84:Nachdem ich mir jetzt die letzten vier Seiten durchgelesen habe, fällt es mir schwer, dazu strukturiert etwas zu schreiben, da viele verschiedene Themen angesprochen wurden. Trotzdem mal meine Gedanken dazu (mit exemplarischen Zitaten):
1.
Einsamkeit hat überhaupt gar nichts damit zu tun, ob man mit anderen Leuten zusammen ist. Ich bin oft mit anderen Leuten zusammen. Ich habe im Beruf Kontakt mit Menschen, ich gehe Einkaufen, ich mache Sport. Mir geht es nicht schlecht, weil ich alleine bin. Ich bin oft gerne alleine und fühle mich mit vielen Leuten um mich herum eher unwohl. Sondern ich fühle mich buchstäblich sterbenselend, weil ich dauerhaft einen Mangel an Bindung, Zuneigung, Wertschätzung, Respekt, Anerkennung, Gebrauchtwerden, Liebe, Akzeptanz, Zärtlichkeit, Begehrtwerden verspüre. Das löst man nicht einfach, indem man nicht alleine ist.
2.
Hallo Daniel Kannst du dich selbst annehmen und Lieben ?
Wenn hier manche vorschlagen, man müsse sich eben ändern, an sich arbeiten, sich mehr anstrengen, sich Kritik zu Herzen nehmen etc., dann verstärken diese Worte lediglich das Gefühl von Ablehnung, denn sie implizieren, dass man, so wie man ist, eben nicht in Ordnung ist, nicht liebenswert ist, und selbst schuld (die Ablehnung also irgendwie auch verdient hat). Ich finde es normal, dass dann manche darauf wütend reagieren. Selbst, wenn es wahr ist, hilft es nicht, denn wenn ich Anerkennung nur bekomme, wenn ich dafür ausreichend Leistung bringe und mich den Vorstellungen anderer anpasse, dann bringt mir das gar nichts. Ich fühle mich dann als Person natürlich weiterhin abgelehnt und würde in der ständigen Angst leben, dass, sobald ich wieder ich selbst bin, ich Schwäche zeige, oder Fehler mache, oder die Anstrengung, mich gemäß den Vorstellungen anderer zu verhalten, nicht aufrechterhalten kann, ich gleich wieder abgelehnt werde.
3.
Das ist genau der Grund, warum ich nicht glaube, dass es aus der Einsamkeit für mich noch einen Ausweg gibt. Je schlechter es mir geht, und je mehr Ablehnung und Desinteresse ich erlebe und spüre, desto weniger interessieren mich die Bedürfnisse anderer Menschen oder deren (in meinen Augen dann triviale) Problemchen. Durch jahrelange Einsamkeit verändert man sich. Dadurch, dass man einen solchen Mangel an Zuneigung hat und Ablehnung erfährt, wird man zunehmend egozentrisch und zynisch. Und dann kommt noch die Unzufriedenheit und Traurigkeit und Verzweiflung und Frustration dazu, die Leute ebenfalls abstößt. Und so verstärkt sich die Einsamkeit und soziale Isolation immer weiter. Um rauszukommen, müsste ich nun aus eigener Kraft wieder glücklich und fröhlich und interessiert und lebensfroh sein. Aber das ist unmöglich! Und dieser Teufelskreis, diese ausweglose Situation ist es, der ich nur noch durch den Tod entkommen kann.
16.12.2017 15:27 • #60
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