Ich möchte gerne auf die Ausgangsfrage „Was ist normal?“ eingehen.
Der Begriff „normal“ hat für mich seit vielen Jahren keinerlei Bedeutung mehr, wenn es um Lebewesen geht. Besonders nicht bei der „Etikettierung“ von Menschen.
„Normal“ kommt von „Norm“. Einer Norm entsprechen meines Erachtens Schrauben, Dübel, Nägel und Küchenschränke …. auch Papier, Post-Päckchen und Kuverts, … usw.
Alles (menschengemachte) DINGE! Und dafür ist eine Norm sogar recht nützlich.
Menschen sind aber keine Dinge. Sie sind lebendige Wesen. Klar verbindet alle Menschen etwas Gemeinsames.
Für MICH sind das:
JEDER Mensch hat einen GEIST
JEDER Mensch hat eine SEELE
JEDER Mensch hat einen (Selbsterhaltungs-) TRIEB
JEDER Mensch hat eine Körper (eine „Hülle“), die die ersten drei Anteile enthält.
Diese Anteile sind nicht nur unterschiedlich „gefärbt“, sondern auch noch unterschiedlich kombiniert. Man könnte das als „Norm“ bezeichnen, sofern wir es auch genau bei DIESEN Grundqualitäten belassen, aber der Begriff „Norm“ ist einfach zu missverständlich und eignet sich m.E. nicht dafür.
Außerdem belassen wir es nicht bei diesem „Wissen“. Hier beginnt unser Dilemma, unser Fehldenken, das uns Schmerzen bereitet. Denn schon die „normale“ Geschlechter-Aufspaltung, trennt uns von dieser menschlichen Gemeinsamkeit. Und die Probleme beginnen schon damit, dass (fast?!?) jeder Mann und (fast?!?) jede Frau sich überprüft und zweifelt, ob er/sie denn auch wirklich ein ECHTER Mann, resp. eine ECHTE Frau ist. DAS nenne ich Idiotie! Und es ist eigentlich sogar sinnvoll, dass das weh tut!
Aber JEDE/-R kann sich aus diesem Irrwitz verabschieden, auch wenn’s schwer fällt, weil man/frau erst mal das Gefühl bekommt, abseits zu stehen, nicht mehr dazuzugehören zur (dummen?!?!?!) Masse, die einem doch eine soooooooooooo bequeme „Geborgenheit“ vermittelt.
Und doch denke ich, dass genau DAS nötig ist, um zu sich selbst, zu seinem eigenen SELBST, zur eigenen Individualität, zu seiner eigenen Lebens-KRAFT zu finden, die wir alle wohl viel zu oft schmerzlich vermissen. Aber dieser Schmerz macht uns eben auch darauf aufmerksam: auf unsere eigentliche, unabhängige Lebenskraft, die in JEDEM von uns angelegt ist.
Und was das „Unikat“ angeht:
Also, wenn der Typ das ernst und EHRLICH gemeint hat, dann kann man das als Kompliment verstehen. Er hat deine Einzigartigkeit ausgesprochen und was sollte man daran kritisieren?
Wenn er es UNEHRLICH gemeint hat, dann hat ER ! ein massives Problem! Nämlich: er hat nicht den Mut ehrlich zu sein, und versteckt sich hinter etwas, das man „Zynismus“ nennt. Er hat es dann scheinbar aus Feigheit nötig, einen anderen hinter einer „Maske“ zu verletzen. Der ist dann nur zu bedauern.
LG @ all
26.12.2010 21:34 •
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