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Kennt ihr das, wenn ein Tag mal so richtig Sonnig wird, es euch nur noch schlimmer geht. Irgendwie noch einsamer, als sonst

29.04.2017 21:46 • 03.05.2017 #1


11 Antworten ↓


Nein, aber was meinst du mit einsam. Kein Partner?

A


Noch schlechter gelaunt, wenn die Sonne scheint

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Merkwürdigerweise kenn' ich das, ja.

Mittlerweile hab' ich das nicht mehr aber vor etlichen Jahren (mit 16/17/18), als ich permanent Single war, eigentlich so gut wie keine Freunde hatte, ich irgendwie in allem stets leer ausgegangen bin und mich zu jeder Sekunde in einer negativen Grundstimmung befand... da war mein Gedanke bei tollem Wetter immer Na super, jetzt verhöhnt mich das Wetter auch noch. Alle anderen gehen raus, haben Spaß und ich bin wie immer allein. ... kann das nicht mal beschreiben.

Aber ja, ich kenne das. Bei mir lag's wohl rückblickend betrachtet daran, dass ich mich schlecht fühlen wollte. Das war so viel einfacher als endlich mal was für mein Wohlbefinden zu tun. Zumal ich zu der Zeit auch noch keine Ahnung hatte, dass ich unter immer wiederkehrenden Depressionen leide.

War immer so'n bißchen nach dem Motto: Die Welt will mich nicht? Dann will ich sie auch nicht, so!

Hin und wieder hab' ich auch heute noch die Tendenz, mich so einzuigeln, aber das krieg' ich meistens doch recht schnell wieder in den Griff. Und mittlerweile liebe ich den Sommer und die Sonne.

Noch schlechter gelaunt, wenn die Sonne scheint...das kenne ich auch.
Ich denke dann manchmal, lass es doch regnen.Ah, Wolken, Wind, ein
Regenguss. Das würde passen.
Noch ein Graupelschauer, das wäre am besten.

Mir gehts bei schönem wetter grundsätzlich besser. Es darf aber nicht zu heiss sein und ich muss immer zugang zu kaltem wasser haben. Und ich muss es alleine geniessen können. Dann ist mein tag perfekt..

Ich kenne das auch nur zu gut.

Bin schon froh das ich gestern bis 19 Uhr arbeiten musste und nur 2 Tage Wochenende rum bekommen muss.
Wenn draußen schönes Wetter ist denke ich mir 'Hey geh raus und genieß den Tag '. Aber was bitte soll ich genießen? Keine Freunde zu haben mit denen man sich treffen könnte? Allein zu sein während alle um einen herum immer jemanden dabei und stets ein Lächeln im Gesicht haben?

Also ja, ich fühle mich noch einsamer und bemitleide mich noch mehr bei sonnigem Wetter. Weil man nur drin sitzt und wartet das man entweder tot umfällt oder das Wochenende einfach nur zu Ende ist und ich wieder arbeiten gehen kann.

Ich denke ihr übertreibt alle etwas...

Und die Außenwelt suggeriert euch, das ihr einen Partner braucht. Tut ihr nicht. Irgendwo muss man einen Anfang setzen.

Zitat von IchLiebeEuchAlle:
Ich denke ihr übertreibt alle etwas...

Und die Außenwelt suggeriert euch, das ihr einen Partner braucht. Tut ihr nicht. Irgendwo muss man einen Anfang setzen.


Darum geht es doch gar nicht. Einsam sein hat nichts mit einer fehlenden Partnerschaft zu tun. Und die Außenwelt suggeriert einem rein gar nichts.
Ich fühle mich zb einsam, weil niemand da ist mit dem ich offen und ehrlich reden kann. Weil niemand echtes Interesse an meiner Person hat. Weil ich mich irgendwann ungewollt von allen entfernt habe und nun das Gefühl habe, dass ich nirgends mehr dazugehöre und reinpasse.

Und all das, liegt nicht am fehlenden Partner sondern viel mehr daran, dass ich mich selbst nicht mag und mit meinem Alleinsein nicht zurecht komme und somit alle Treffen, einschließlich die meiner Familie, mit anderen vermeide um mich nicht noch einsamer zu fühlen und ich könnte so weiter schreiben da es ein ewiger Kreislauf ist.

Man fühlt sich unverstanden. Ein guter Freund/ gute Freundin wäre schon viel wert, wenn man so jemanden denn hätte.

Und ja, manchmal übertreibt man es, vor allem mit dem Selbstmitleid. Aber wenn es jemanden stört muss er es ja nicht lesen oder sich dazu äußern.

Nur liest es sich so, als hättest du schon aufgegeben, bevor du etwas versucht hast. Wenn du selbst feststellst das du mit deinem Alltag nicht oder nicht mehr im Einklang lebst musst du etwas ändern...muss /musste ich...müssen fast alle hier. Dabei ist es ganz wichtig, nicht die Fehler zu wiederholen die zum unglücklichsein hinführen. Die möglichkeiten, mögen je nach Person und Ausgangslage nicht unbegrenzt sein, aber sie sind da. Und mit diesen Veränderungen, werden auch neue Freunde hinzustoßen mit denen man diese Leidenschaften gemeinsam ausleben kann.

Es ist gut aufuhören in Erwartungen zu schwelgen und das Glück jetzt anzupacken.

Aber muss ich sagen, das diese Gesellschaft sehr oberflächlich sein kann und oft werden wir nur deshalb von jemanden gesehen, weil er Nutzen aus uns bezieht und sich nicht für den eigentlichen Kern interessiert.

Zitat von IchLiebeEuchAlle:
Nur liest es sich so, als hättest du schon aufgegeben, bevor du etwas versucht hast. Wenn du selbst feststellst das du mit deinem Alltag nicht oder nicht mehr im Einklang lebst musst du etwas ändern...muss /musste ich...müssen fast alle hier.



Ich glaube nicht das du einschätzen kannst wie viel ich schon versucht oder nicht versucht hab.
Es ist richtig, das ich derzeit aufgegeben habe. Aber es ist falsch zu denken, dass ich es ohne jeglichen Versuch meine Situation zu ändern getan habe.
Mir ist klar das ich selbst etwas ändern muss damit es besser wird. Aber irgendwann hat man einfach die Kraft nicht mehr. Und dann verliert man den Anschluss.


Zitat von IchLiebeEuchAlle:
Aber muss ich sagen, das diese Gesellschaft sehr oberflächlich sein kann und oft werden wir nur deshalb von jemanden gesehen, weil er Nutzen aus uns bezieht und sich nicht für den eigentlichen Kern interessiert.


Da stimme ich dir wiederum zu. Aber genau aus diesem Grund ist es so schwer sich auf andere Menschen einzulassen. Vor allem wenn man wie ich, so Angst hat wieder enttäuscht zu werden. Und da stehe ich nun. Auf einer Seite hat man die Einsamkeit so satt und will unbedingt etwas dagegen tun... Aber auf der anderen Seite weiß ich, dass man nur enttäuscht wird und um das zu vermeiden, vermeide ich es, etwas gegen die Einsamkeit zu tun.
Ich befinde mich derzeit in einer Zwickmühle und m.E. ausweglosen Situation, ich muss erst noch den Weg rausfinden bevor ich wirklich etwas gegen die Einsamkeit unternehmen kann.

Das kenne ich auch nur zu gut. Die halbe Welt ist bei schönem Wetter draußen unterwegs und grübel Stundenlang zu hause, was ich unternehmen kann, natürlich ganz allein. Ich liebe auch viel mehr den Winter, habe kein Problem damit, wenn es am Nachmittag schon dunkel wird. Freunde - Fehlanzeige, ich kann nicht mal behaupten, das ich Bekannte hätte. Keine Sau interessiert sich für mich. Ich würde meine rechte Hand geben für ne Einladung zum Grillen mit Freunden. Der neid ist schon so groß, das ich Leute hasse, die mit nem Handy am Ohr durch die Stadt gehen. Was hat man denn so wichtiges zu besprechen? Ich rede manchmal ein ganzes WE kein Wort. Bin jetzt einer Selbsthilfe Gruppe für Sozialphobie beigetreten, um endlich mal ein par Leute kennenzulernen die auch sehr einsam sind, nur sind sie alle mit ihrem speziellen Problemen unterwegs , nur nicht mit der suche nach anderen Leuten.

Wenn die Sonne scheint und die Laune nicht besser wird, dann verarsche ich mich selbst. Genauso sinnvoll wäre es zu frusten, wenn einem eine junge Frau entgegenlächeln würde. Die Kognition dahinter, andere können damit mehr anfangen als ich, sie haben jetzt Spass, führt zu nichts. Das Wetter ist gut. Ich bin gut. Ich fühle mich gut. Wenn ich die Situation entsprechend meiner Möglichkeiten nutze, mit etwas das mir gefällt, habe ich Spass. So das Leben von mir fordert, dass ich allein Spass haben muss, dann ist das eben eine Grundbedingung, mit der ich klar kommen muss. Soweit ich mir meine Grenzen eingestehe, habe ich mehr Raum, bei dem was ich mache Glück zu empfinden.

Ab einem bestimmten Punkt hilft so oder so nur noch Handeln. Und es gibt keine gute Ausrede dagegen, es immer wieder neu zu versuchen, das zu erreichen, was man haben möchte.

Wochenenden an den ich nicht spreche habe ich auch. Mittlerweile bin ich überwiegend mit mir in den Ar. treten beschäftigt, daran etwas zu ändern. An der Ablehnung die ich bei meinen Versuchen erlebe ändert das nichts. Dafür empfinde ich Sie als weniger dramatisch im Vergleich zu früher. Mich im echten Leben zu erfahren und nicht gemocht werden, fühlt sich für mich weniger einsam an, als es nicht einmal versucht zu haben. Ich kann mich nur immer wieder dafür ausprechen, neue Strategien auszuprobieren um gegen die Einsamkeit zu arbeiten.

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Dr. Reinhard Pichler
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