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Fast 50, arbeitslos und einsam, Kinder aus dem Haus

Hallo, ich wünsche mir hier Leute zu finden, mit denen ich mich austauschen kann. Vielleicht kennt auch jemand von euch ein Forum für Ältere wie mich.

Leider bin ich schon mehrere Jahre arbeitslos, mit Unterbrechungen durch Maßnahmen des Arbeitsamtes, die mein Selbstbewustsein nicht gerade gestärkt haben. Meine KInder sind aus dem Haus und damit wieder eine Aufgabe die ich hatte weg.

Ich habe einen Freund der arbeitet in drei Schichten, ich kann mich auf ihn verlassen, aber er hat von meinen Ängsten und der Einsamkeit keine Ahnung. Es ist schon soweit dass ich jeden Tag Angst habe er könne plötzlich sterben und ich wäre hier ganz allein. Ich habe Angst alleine rauszugehen, besonders schlimm ist es in vollen Geschäften. Ich mache es, aber ich habe jedes Mal Angst. Ich gehe jeden Tag mit meinem Hund gassi und sehe das auch andere alleine auf der Straße rum laufen. Aber trotzdem habe ich oft schwammige Füße und Angst. Das hört eigentlich nur auf, wenn ich einen kurzen Smaltalk mit anderen Hundführern hinbekomme. Freunde habe ich keine hier, es ist ein Dorf voller alter Leute mit ihren eigenen Regeln. Die meisten sind bestimmt so einsam wie ich und keiner ruft an oder klingelt an der Tür. Warum auch? Warum sollte man auch an einer fremden Tür klingeln. Ich tue es ja auch nicht. Ich habe niemanden zum reden und habe keine Ahnung wie ich das ändern soll.

25.03.2011 08:28 • 25.03.2011 #1


2 Antworten ↓


Hallo Linda,
herzlich Willkommen hier im Forum.

Zunächst einmal würde ich Dir dringend raten, Deinem Freund von den Ängsten und auch der Einsamkeit zu erzählen. Er wird sich sicherlich schon einige Gedanken gemacht haben, da er bestimmt Veränderungen an Dir merkt.
Was macht ihr denn als Paar gemeinsam?

Ansonsten ist der Hund schon mal ein guter Kontaktgeber..., nutze es und mache die Gassirunden. Aus eigener Erfahrung: Man trifft zu bestimmten Zeiten immer die gleichen Leute, manche möchte man nicht treffen, aber viele sind ganz nett. Auch die Chemie der Hunde ist dort meist besser..., so das man sich mal verabreden kann um den kleinen Rackern mal Zeit zum spielen zu gönnen, und dabei ergeben sich auch mal andere Gespräche, statt nur über die Hunde Ich habe z.B. eine Dame, deren Namen ich nicht kenne, aber die gibt mir immer Supergute Kochideen mit auf den Weg...

Zitat:
es ist ein Dorf voller alter Leute mit ihren eigenen Regeln. Die meisten sind bestimmt so einsam wie ich und keiner ruft an oder klingelt an der Tür. Warum auch? Warum sollte man auch an einer fremden Tür klingeln. Ich tue es ja auch nicht.

Was hindert Dich daran bei Frau Meier zu klingeln, um sie zu fragen wie die tolle Pflanze in ihrem Vorgarten heisst, die Du soooo schön findest?! Einer muss über den Schatten springen..., trau Dich und mache den Anfang, nur Mut

Dann gibt es noch ganz viele andere Möglichkeiten:
Ehrenamtlich im Tierheim, Lesetante im Kindergarten, Caritas, Kirche, AWO....
In einen Verein eintreten, Sport, Kegeln, Singen, Wandern, Heimatverein, Fahrradclub, Tierschutz, Kinderschutz,
Kurse Belegen von der VHS, die Bandbreite ist von A- Z für alle Interessengruppen geignet. Dann machst Du halt einen Spanischkurs oder Rückengymnastik...hauptsache Du kommst raus.

Werde aktiv und hol Dich aus der Isolation heraus, suche Dir eine Aufgabe die Dich erfüllt und den Tag durch Auslastung verkürzt.
Kontakte hier über das Netz sind zwar nicht schlecht, aber Du brauchst reale Gesprächspartner von denen Du Input aufnimmst und auf andere Gedanken kommst.

Danke für deine Antwort, ja es hört sich für mich gerade an wie ein kluger Ratschlag, den keiner gebrauchen kann. Ich wohne in einem Dorf, wo nur alle ein paar Stunden ein Bus vorbeikommt. Und schon deshalb habe ich Angst und bekomme Panik.
Ich kann als Konfrontationsübung mir nicht vornehmen eine Haltestelle zu fahren und mit dem nächsten Bus zurück. Diese Aufgabe ist gerade zu groß für mich.
Könnte ich mit dem Fahrrad zu solchen Orten die du vorschlägst fahren, würde ich das tun. Aber sogar Hobby und neue Beschäftigungen kosten Geld. Mit Harz 4 schlecht umzusetzen.
Real habe ich auch noch einen niedrigen Bludruck. Er rutscht bei Wärme, feuchtem Wetter etc. noch mehr in den Keller. Ich bin sehr Wetterfühlig und mein Allgemeinbefinden grenzt mich dann schon davon ziemlich ein. Schwindel, Herzrasen und jetzt muss ich einkaufen gehen... fliesender Übergang in Angst und Panik.
Ja deine Antwort zeigt mir so richtig, dass ich nicht ganz normal bin. Nimm es nicht persönlich, aber so fühle ich mich. Ja ich habe Hobbys, mein Garten, mein Hund, Radfahren und dabei Brennholz sammeln. Das macht mich zufrieden, aber trotzdem ist niemand zum Reden da.





Dr. Reinhard Pichler
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