Hallo Ihr Lieben,
hmm, wie fange ich an...
Mein Problem ist, dass ich in der Stadt, in der ich seit 5 Jahren lebe, absolut niemanden außer meinem Freund habe.
Ursprünglich habe ich in dieser Stadt mein Studium beendet. Ich wechselte von einer anderen Uni zu dieser.
Es fiel mir sehr schwer, Kontakte zu knüpfen, da in den höheren Semestern schon geschlossene Freundeskreise existieren und die Leute einfach nicht mehr so aufgeschlossen sind, wie ganz am Anfang eines Studiums.
Die wenigen Leute, genaugenommen drei, mit denen ich etwas mehr zu tun hatte, sind nach dem Studium weggezogen.
Ich wohne nun hier mit meinem Freund und habe außer ihm niemanden.
Besonders bewusst wurde es mir, als ich dieses Jahr ins Krankenhaus musste, auch noch zu einer Zeit, zu der mein Freund beruflich bedingt nicht da war.
Ich lag eine ganze Woche im Krankenhaus und während die Mädels um mich herum einen Besuch nach dem anderen bekamen, bekam ich nicht ein einziges Mal Besuch - von wem auch?
Es war mir schon regelrecht peinlich, die Fragen der Ärzte und Krankenschwestern zu beantworten. Nein, ich kenne wirklich niemanden, der mir dies und das vorbeibringen könnte!, Nein, ich kenne WIRKLICH niemanden, der mich abholen und nach Hause fahren könnte!, Nein, ich habe niemanden, der sich zuhause nach meiner Entlassung um mich kümmert und nach mir sieht!
Ich kam mir vor, wie ein seltsamer Freak, denn es ist wohl wirklich etwas Ungewöhnliches, dass man tatsächlich niemanden für solche Dinge hat.
Ich habe zwar vier Freundinnen, leider wohnen alle jedoch sehr weit entfernt, bzw. im Ausland. Der Kontakt findet übers Telefon und über Mails statt und ein-zweimal im Jahr besucht man sich auch. Außer diesen vier sehr guten Freundinnen, habe ich wirklich niemanden. Die meisten Leute haben ja noch eine Reihe von Bekannten, mit denen man sich mal zum Kaffeetrinken trifft, oder Ähnliches, doch ich habe wirklich keinen Menschen außer diesen entfernt lebenden Freundinnen und meinem Freund.
Ich bin natürlich heilfroh, dass ich meinen Freund habe, denn als Single versinke ich tatsächlich in völliger Isolation und dadurch in Depression.
Allerdings kann es doch auch nicht sein, dass das alles ist. Ich bin auch generell kein klammernder Mensch, d.h. ich finde es wichtig, dass jeder in einer Partnerschaft ein eigenständiger Mensch ist und einen eigenen Freundeskreis hat. Ich bin jedoch zwangsläufig sehr auf meinen Freund fixiert, da ich einfach niemanden sonst habe.
Zum eigentlichen Problem, das die Ursache allen Übels ist - ich kann Leute zwar relativ unproblematisch kennenlernen, komme über Small Talk jedoch absolut nicht hinaus.
Um Leute kennenzulernen habe ich z.B. schon diverse Vhs- Kurse und Sportkurse mitgemacht. Außerdem habe ich mich bei new-in-town.de angemeldet und bin zu diversen Treffen gegangen, bzw. habe selbst ein Treffen organisiert.
Jedes Mal habe ich nette Leute kennengelernt, mit denen ich mich über dies und das unterhalten habe. Während ich immer mitbekam, dass sich die anderen Gruppenmitglieder immer besser kennenlernten und Freundschaften entstanden, blieb ich außen vor und blieb in meiner distanzierten, isolierten Position.
Mein Freund, der sehr extrovertiert ist und solche Probleme absolut nicht kennt, riet mir, einfach am Ball zu bleiben und auch mal das Risiko einzugehen, Leute zu nerven.
Ich habe also mehrmals versucht, die Leute einzeln anzusprechen und mich mal auf einen Kaffe zu verabreden, aber erfolglos. Ich bin einfach nicht lustig, toll, interessant genug, was auch immer.
Meine Freundinnen verstehen dieses Problem nicht, sie kennen mich nicht derart gehemmt. Sie kennen mich als selbstbewussten, humorvollen Menschen, so bin ich aber nicht gegenüber Fremden. Ich brauche einfach eine lange Auftauphase, aber wer hat schon Lust auf so jemanden, wenn man sich auch mit Leuten treffen kann, mit denen es auf Anhieb passt?
Wenn ich meine Freundinnen zu ansehe, werde ich fast neidisch, denn jede von ihnen hat es geschafft, sich in der jeweiligen Stadt einen großen, tollen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen.
So viele Leute können das und für so viele Leute ist es das Normalste der Welt. Wieso tue ich mir so schwer? Ich muss dazu sagen, dass dieses Problem mich schon mein Leben lang begleitet, nicht erst in den letzten paar Jahren.
Was mache ich falsch?
Vielen Dank fürs Lesen!
LG, Nova
hmm, wie fange ich an...
Mein Problem ist, dass ich in der Stadt, in der ich seit 5 Jahren lebe, absolut niemanden außer meinem Freund habe.
Ursprünglich habe ich in dieser Stadt mein Studium beendet. Ich wechselte von einer anderen Uni zu dieser.
Es fiel mir sehr schwer, Kontakte zu knüpfen, da in den höheren Semestern schon geschlossene Freundeskreise existieren und die Leute einfach nicht mehr so aufgeschlossen sind, wie ganz am Anfang eines Studiums.
Die wenigen Leute, genaugenommen drei, mit denen ich etwas mehr zu tun hatte, sind nach dem Studium weggezogen.
Ich wohne nun hier mit meinem Freund und habe außer ihm niemanden.
Besonders bewusst wurde es mir, als ich dieses Jahr ins Krankenhaus musste, auch noch zu einer Zeit, zu der mein Freund beruflich bedingt nicht da war.
Ich lag eine ganze Woche im Krankenhaus und während die Mädels um mich herum einen Besuch nach dem anderen bekamen, bekam ich nicht ein einziges Mal Besuch - von wem auch?
Es war mir schon regelrecht peinlich, die Fragen der Ärzte und Krankenschwestern zu beantworten. Nein, ich kenne wirklich niemanden, der mir dies und das vorbeibringen könnte!, Nein, ich kenne WIRKLICH niemanden, der mich abholen und nach Hause fahren könnte!, Nein, ich habe niemanden, der sich zuhause nach meiner Entlassung um mich kümmert und nach mir sieht!
Ich kam mir vor, wie ein seltsamer Freak, denn es ist wohl wirklich etwas Ungewöhnliches, dass man tatsächlich niemanden für solche Dinge hat.
Ich habe zwar vier Freundinnen, leider wohnen alle jedoch sehr weit entfernt, bzw. im Ausland. Der Kontakt findet übers Telefon und über Mails statt und ein-zweimal im Jahr besucht man sich auch. Außer diesen vier sehr guten Freundinnen, habe ich wirklich niemanden. Die meisten Leute haben ja noch eine Reihe von Bekannten, mit denen man sich mal zum Kaffeetrinken trifft, oder Ähnliches, doch ich habe wirklich keinen Menschen außer diesen entfernt lebenden Freundinnen und meinem Freund.
Ich bin natürlich heilfroh, dass ich meinen Freund habe, denn als Single versinke ich tatsächlich in völliger Isolation und dadurch in Depression.
Allerdings kann es doch auch nicht sein, dass das alles ist. Ich bin auch generell kein klammernder Mensch, d.h. ich finde es wichtig, dass jeder in einer Partnerschaft ein eigenständiger Mensch ist und einen eigenen Freundeskreis hat. Ich bin jedoch zwangsläufig sehr auf meinen Freund fixiert, da ich einfach niemanden sonst habe.
Zum eigentlichen Problem, das die Ursache allen Übels ist - ich kann Leute zwar relativ unproblematisch kennenlernen, komme über Small Talk jedoch absolut nicht hinaus.
Um Leute kennenzulernen habe ich z.B. schon diverse Vhs- Kurse und Sportkurse mitgemacht. Außerdem habe ich mich bei new-in-town.de angemeldet und bin zu diversen Treffen gegangen, bzw. habe selbst ein Treffen organisiert.
Jedes Mal habe ich nette Leute kennengelernt, mit denen ich mich über dies und das unterhalten habe. Während ich immer mitbekam, dass sich die anderen Gruppenmitglieder immer besser kennenlernten und Freundschaften entstanden, blieb ich außen vor und blieb in meiner distanzierten, isolierten Position.
Mein Freund, der sehr extrovertiert ist und solche Probleme absolut nicht kennt, riet mir, einfach am Ball zu bleiben und auch mal das Risiko einzugehen, Leute zu nerven.
Ich habe also mehrmals versucht, die Leute einzeln anzusprechen und mich mal auf einen Kaffe zu verabreden, aber erfolglos. Ich bin einfach nicht lustig, toll, interessant genug, was auch immer.
Meine Freundinnen verstehen dieses Problem nicht, sie kennen mich nicht derart gehemmt. Sie kennen mich als selbstbewussten, humorvollen Menschen, so bin ich aber nicht gegenüber Fremden. Ich brauche einfach eine lange Auftauphase, aber wer hat schon Lust auf so jemanden, wenn man sich auch mit Leuten treffen kann, mit denen es auf Anhieb passt?
Wenn ich meine Freundinnen zu ansehe, werde ich fast neidisch, denn jede von ihnen hat es geschafft, sich in der jeweiligen Stadt einen großen, tollen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen.
So viele Leute können das und für so viele Leute ist es das Normalste der Welt. Wieso tue ich mir so schwer? Ich muss dazu sagen, dass dieses Problem mich schon mein Leben lang begleitet, nicht erst in den letzten paar Jahren.
Was mache ich falsch?
Vielen Dank fürs Lesen!
LG, Nova
05.11.2010 23:05 • • 07.12.2010 #1
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