App im Playstore
Pfeil rechts
14

Ich komme mir oft vor wie ich mir einen Borderliner vorstelle.
Ich renne mein ganzes Leben mit einem irren Schmerz herum,den ich im Alltag idR verdränge.Der wirrd aber übermächtig wenn ich auf Leute treffe,mit denen eine warme,verständnisvolle Atmosphäre entsteht,eine des sich umeinander kümmerns.
Wenn solche Leute mich verlassen erkenne ich mich selber nicht mehr wieder,ich kriege richtige Heulkrämpfe und auch wenn die abflauen bleibt dieser Schmerz wochenlang-warscheinlich,bis ich ihn wieder verdrängen kann.
Bis zu meiner Berentung vor 20 Jahren ist es mir vorallem im Winter fast unmöglich gewesen, morgens aus dem Haus zu gehen.
Das mag kein Schüler und kein Arbeitnehmer gerne,im Dunkeln,bei Wind und Wetter und evtl noch vor 6 Uhr.Und ich musste mein ganzes Berufsleben lang vor 4 Uhr aufstehen.
Ich bin immer fast verzweifelt,in die böse,kalte Welt raus zu müssen,ich hab mich so einsam und so verlassen gefühlt,sehr oft bin ich dann auch zuhause geblieben, weil ich es nicht hinbekommen habe.Irgendwie als wenn ich mich der Welt da draußen generell nicht gewachsen fühlen würde.
Und nun werde ich nächstes Jahr 60 und hab diese Gefühle immernoch.Und frage mich im Moment sehr viel,warum das normale Leben,dass diese Gesellschaft so erwartet mich soo erschreckt.Ich bin ja schon EU-Rentnerin und bekomme inzwischen keine Hilfen im Alltag mehr, weil die sagen,das würde ich alleine schaffen.Ich müsste das schaffen.Da gebe ich denen recht!
Jaa! Seit 2 Jahren mache ich tatsächlich alles alleine,auch Behörden etc und es läuft sehr gut.Auch mein Partner muss mir eigentlich garnicht mehr helfen.
Aber wie ist das nur möglich,dass man sich mit 58 immernoch fühlt als hätte man 10 Minuten nach der eigenen Geburt schon gewusst,dass dieses Leben nicht zu schaffen ist ? Kennt das jemand oder hat jemand dazu eine Idee?

14.03.2021 21:31 • 15.03.2021 x 1 #1


9 Antworten ↓


Zitat von Susann2543:
Ich komme mir oft vor wie ich mir einen Borderliner vorstelle.

Ohne deinen Leid herunter reden zu wollen, aber glaube mir - eine solche Diagnose willst Du dir nicht komplett vorstellen wollen. Chronische innere Leere ist nur ein Punkt unter vielen.

Das was Du beschreibst mit 10 Minuten nach der Geburt - ja das ist möglich.
Die Ursachen können sehr vielfältig sein.

A


Nestwärme / keinen Halt - Borderliner?

x 3


Ich bin borderlinerin und kann dir sagen -nein so fühlt man sich nicht !
Bin ehrlich gesagt auch etwas verärgert über diesen Vergleich

Na,dann habe ich ja wieder irgendjemanden....
Ist ja auch viel wichtiger als mein Inhalt.Danke für das Mitgefühl und die Belehrung,soviel reindenken in meinen Text hatte ich garnicht erwartet!

Zitat von Susann2543:
soviel reindenken in meinen Text hatte ich garnicht erwartet

Naja, was soll ich mehr antworten?
Es ist möglich das auch in dem Alter noch so zu empfinden.

Wenn ich hier alles aufzähle was mögliche Ursachen sein könnten und ohne die Entwicklungsgeschichte zu kennen, würde den Umfang eines Threads sprengen.

Gewalt- und Entwicklungstraumata Typ II beginnend in der frühkindlichen Phase.
Vernachlässigung, Sexuelle Übergriffe in der Kindheit.
Mobbing
Dysfunktionale Beziehungen
Um nur ein paar Beispiele zu nennen

Zitat von Susann2543:
Weisst Du.....nee!

Zitat von Susann2543:
Spießrutenlaufen am unteren Ende der Hierarchie ist bei mir nicht drin


Also gut

Zitat von Susann2543:
Reicht! Dafür bin ich mir zu schade.Und grüßt den Niedermacher no 1


Was hat Dich jetzt denn genau geargert, dass Du so reagierst?

Zitat von Susann2543:
die von einer Psychose schwafeln und null Plan haben was das ist.


Wieso wissen die User nicht, was eine Psychose ist, wenn sie die erlebt haben bzw. immer wieder dran leiden?

Ich verstehe nicht, warum Du so reagierst?

Es ist in diesem Forum nahezu unmöglich, nicht irgendwem auf die Füße zu treten - egal, was man schreibt.

Es gibt hier halt die geballte Ladung an Menschen mit psychischen Störungen und entsprechend üblen Erfahrungen, die sich schnell angesprochen und getriggert fühlen, auch wenn das Ganze überhaupt nichts mit ihnen zu tun hat.

Das ist aber Bestandteil ihrer Störung und nicht die Verantwortung des Schreibers. Deshalb solltest du dich davon nicht beeinträchtigen lassen, es ist dein gutes Recht, in deinem Thread über deine Empfindungen und Wahrnehmungen zu schreiben.

Wenn andere andere Wahrnehmungen haben, ist das nicht dein Problem sondern das ihre.

Mich hat dein Text sehr berührt, aber leider auch rat- und hilflos sein lassen. Ich kann nicht im Ansatz ermessen, wie du dich fühlen magst, höre und spüre nur die Verzweiflung.

Ich bin Pragmatikerin und Macherin und versuche, Umstände, die mich unglücklich machen, so gut es geht zu verändern. Wir sind im selben Alter, und ich wünsche dir sehr, dass du für dich noch ein paar Schrauben so drehen kannst, dass dir immer wieder warme und schöne Momente begegnen.

Vieles hast du ja schon erreicht. Selbstständigkeit ist etwas Wichtiges, Starkes und Gutes. Vielleicht hilft es, dir diese Kraft auch gerade dann bewusst zu machen, wenn sie zu fehlen scheint?

Ich versuche mich täglich an kleinen, glücklichen Momenten. Glück ist kein Zustand, es will immer wieder aufs Neue gesucht und gefunden werden. Dazu gehört, es auch immer wieder hergeben zu müssen - und das schmerzt.

Aber wenn es sich dann wieder zeigt, darf man es auch immer wieder genießen.

Hey du,

Ich hoffe, du liest das noch.
habe mich in deinem Text vollständig wieder erkannt. Ich kenne das Gefühl zu gut, vor allem derzeit holt es mich immer wieder ein. Ich empfinde es vor allem im Bezug auf das Berufsleben. Hab oft das Gefühl ich bin zu sensibel für diese Welt und auch ich sehne mich oft so sehr nach Menschen bei denen ich mich angenommen fühle und die Wärme und Herzlichkeit ausstrahlen. Leider gibt es die aber nicht immer..ich hänge mich dann immer sehr an jene, die mir mal positive Aufmerksamkeit schenken oder wo ich mich akzeptiert fühle ..und wenn diese dann weg sind, kommt das Einsamkeitsgefühl..
Naja, möchte hier nicht zu viel schreiben..jedenfalls verstehe ich dich!

A


x 4






Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore