Galgenmännchen
von diesem Thread erwarte ich eigentlich gar nichts, sondern möchte mich nur auskotzen, weil ich das sonst nirgendwo tun kann.
Auch ich leide an Einsamkeit. Mir fehlen Freunde und eine Partnerin. Ich bin fast 32 und hatte in meinem Leben bisher nur eine feste Freundin, auf die ich mich auch nur eingelassen habe, um überhaupt mal das kennen zu lernen, was andere Leute problemlos haben.
Nach 1,5 Jahren habe ich die Beziehung beendet, weil ich in Wahrheit weder körperlich, noch geistig von ihr angezogen wurde. Das ist jetzt sieben Jahre her und in diesen Jahren hatte ich keine Partnerin mehr. In meinem Kopf existiert nicht der GLAUBE, sondern das WISSEN, dass ich auch nie wieder eine haben werde. Dadurch ist das Leben für mich absolut unattraktiv geworden, weshalb ich beinahe täglich Suizidgedanken habe.
Letztes Jahr bin ich deshalb zu meinem Hausarzt gegangen, der mich sofort in eine Klingt überwiesen hat. Dort war ich ein halbes Jahr und empfand diesen Aufenthalt als eine meiner besten Zeiten im Leben. Arbeitskollegen gucken mir bei dieser Aussage immer komisch an,- die verstehen halt nicht, dass ich in der Klinik im Grunde das hatte, was mir im wahren Leben fehlt. Leute um mich herum, die mich verstehen.
Bzgl. Partnerschaft habe ich schon einiges probiert. Von diversen Onlineportalen bis hin zu Pick Up. Geholfen hat das jedoch nicht. Und das obwohl mir überwiegend gesagt wird, ich wäre attraktiv. Dass Aussehen aber nichts reißt, erlebe ich ja selber.
In der Zeit der Klinik ist mir erst klar geworden, dass ich schon seit meiner Schulzeit keinen Lebenssinn mehr sah. Heißt also, ich habe meine Probleme in mich hinein gefressen und erst gut 15 Jahre später in professionelle Behandlung begeben. Wahrscheinlich deutlich zu spät, denn auch mit hochdosierten Antidepressiva bleibt mein negatives und sinnloses Bild vom Leben.
Zudem hat sich in mir ein Hass auf das Leben und alle, die glücklich sind, aufgebaut, dass ich mich in einem Teufelskreis befinde, aus dem ich, so denke ich, nicht mehr raus finde. Jeden Tag, den ich von der Arbeit komme und durch die Stadt laufe, würde ich am liebsten irgendjemanden auf die Fresse hauen. Auch auf meine Eltern habe ich einen unmenschlichen Hass entwickelt, weil sie durch ihre Schläge und dem Runterputzen meiner Person überhaupt erst die Basis für meinen Schmerz gebildet haben.
Ich sag wie es ist, jeden Tag könnte derjenige sein, an dem ich gehen werde. Vorbereitet bin ich schon.
Und jetzt hoffe ich trotzdem irgendwie, dass mein Text nicht andere zu sehr runter zieht.
Ps. Heute Nachmittag hab ich einen Termin bei meinem Psychiater. Ich wäre gerne bei ihm genauso offen wie hier, weiß aber nicht ob ich das heute schaffe.
13.07.2017 08:54 • • 15.10.2017 #1