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Hi, habe mich gerade erst angemeldet um hier mal meine Verfassung unter gleichgesinnten zu posten.
Ich bin 20 Jahre alt und fühle mich zur Zeit ziemlich einsam, obwohl ich Freunde und Familie in der Nähe habe.
Das Problem ist das mir jemand fehlt der mich wirklich versteht, meine Schwächen akzeptiert und mir trotzdem Unterstützung und positive Gesellschaft entgegen bringt.
Die Beziehung zu meinen Freunden ist eher oberflächlich, es wird gelacht, hin und wieder mal was unternommen, aber mehr ist da auch nicht. Es wird nicht über Probleme gesprochen und auch nicht über persönliche Gefühle.
Falls jemand ein ähnliches Problem hat und mal darüber reden will kann man sich gerne bei mir melden. Ansonsten hätte ich auch nichts gegen persönliche Treffen wenn jemand aus der Nähe kommt.

21.08.2015 17:37 • 21.08.2015 #1


10 Antworten ↓


Hallo william.

Begrüße Dich ganz herzlich hier bei uns.

Es ist ein Problem der heutigen Zeit; bloß nichts negatives besprechen o.ä. Hast Du innerhalb der Familie niemanden mit dem Du Dich austauschen kannst?

Wünsche Dir hier einen hilfreichen Austausch.

A


Mir fehlt etwas

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Hallo William, auch ein herzliches Willkommen von mir.

Wo drückt der Schuh? Oder vermisst du nur allgemein eine tiefere Nähe.

Hallo William

Teilweise finde ich mich selbst in deinem Text wieder. Eine Zeit lang habe ich unter starken Minderwertigkeitsgefühlen gelitten, mich mit anderen Leuten verglichen und dabei immer schlecht abgeschnitten. (Das ist nicht der Punkt )
Ich habe mich während dieser Zeit sehr in mich selbst zurück gezogen und hatte das Gefühl vor z. B. meinen Freunden eine Maske von guter Laune zu tragen. Meine wahren Gefühle blieben verborgen, als ich so tat als ginge es mir gut.
Das Resultat war, dass ich mich von anderen abgeschnitten und nicht verstanden fühlte. Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass man immer, wenn es einem nicht so gut geht herumjammern sollte, aber zu einer sozusagen Lösung komme ich noch.
Ich habe mich nämlich zusätzlich nicht genug für die Anderen interessiert, habe mich kaum bei jemandem gemeldet und somit selbst dazu beigetragen einsam zu sein. Mein Problem ist bis heute, dass ich viel zu oft viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin.
Was nicht heißen muss, dass das bei dir genauso ist. Aber vielleicht könntest du versuchen auf deine Freunde oder Verwandte ein bisschen mehr zuzugehen? Dich nach ihrem Befinden erkundigen, oder nach ihrem Haustier, ganz egal, solange du Interesse an ihrer Person zeigst, und du wirst sehen, dass so tiefere Bindungen entstehen können! Und wenn diese Person dich gerne mag und merkt, dass du dich für sie interessierst wird sie sich auch um dich sorgen und erkundigen. So lautet für mich die Theorie und im Grunde der Grundstein einer guten Freundschaft.
Natürlich könnte das seine Zeit dauern.

Ich hoffe vielleicht einen Gedankenstoß angeregt zu haben und dir vielleicht sogar irgendwie geholfen zu haben,

Danke smallkitty, das war ein interessanter Denkanstoß, ich glaub wirklich dass Hemmungen das Problem sehr begünstigen. Ich bin nämlich auch nicht gerade der Typ der als erstes sagt, kommt Leute, lass mal alle in einem Kreis setzten und über unsere Sorgen usw. sprechen.
Obwohl ich auch zugeben muss dass ich mich öfters hinter einer Maske von Zynismus und wie manche auch denken Arroganz verstecke. Natürlich habe ich Angst vor Zurückweisungen. Mit meinen Eltern kann ich zwar gut über so etwas sprechen aber da nur selten gute Ratschläge geschweige denn Lösungen dabei rum kommen, ist so eine Unterhaltung auch nicht befriedigend sondern macht mich nur noch niedergeschlagener zumal ich auch oft genug mit meiner Mutter streit habe weil an mir ein Leistungsdruck gefordert wird denn ich aus fehlender Motivation nicht mehr richtig erfüllen kann. Meistens wenn ich noch spätabends alleine in meinem Zimmer sitze und über Gott und die Welt nachgrüble, spüre ich dieses Gefühl alleine zu sein besonders schlimm und denke, wie viele anderen sitzen in genau dem selben Boot wie ich und trotzdem sind wir alleine. Deswegen hoffe ich auch jemanden zu finden der in einer ähnlichen Lage ist wie ich, denn geteiltest Leid ist ja auch bekanntlich halbes Leid, oder man motiviert sich besser noch gegenseitig.

Liebe Grüße

Es ist interessant, dass du gerade kurz etwas angesprochen hast, was mich schon länger beschäftigt. Nämlich Hemmungen und (für mich) die emotionalen Grenzen zu anderen Menschen. Du zum Beispiel hälst sie mit deinem, wie du sagst, Zynismus von dir fern. Weil du Angst hast, dass sie dich ablehnen, wahrscheinlich auch über dich lustig machen oder Ähnliches.
Das kenne ich. Und ich glaube auch, vielen vielen Anderen geht es auch so.
Ich denke, das sollte uns nicht davon abhalten mal ein bisschen mehr von uns preiszugeben, auch, wenn es sehr sehr schwierig ist.
Um mal etwas mehr auf die praktische Ebene zu kommen:
Natürlich fängt gewöhnlich niemand ein solches Gespräch nicht mit lass uns über Sorgen reden an, ich weiß, dass du das nicht so meintest ;D
Wie ich nämlich auch schon vorher angedeutet habe, reicht es, um den Einstieg für soetwas einfacher zu machen, indem man sich regelmäßig über das Leben der Person, mit der man gerne über solche Dinge reden möchte, erkundigt. Automatisch kommen dann meist die Fragen zurück und so hat man eine Grundlage Es kann natürlich sein, dass man trotzdem nicht das Gefühl hat sich dieser Person anvertrauen zu können und ich finde der Schritt sich in einem Forum anzumelden ist eine super Idee!

Das einzige, was ich jetzt noch nicht ganz verstanden habe ist, wonach genau du suchst:
Nach einer Person, die ähnliche Schwierigkeiten hat ihre Gefühle zu teilen? Jemand, der sich auch, aus welchem Grund auch immer, einsam und nicht verstanden fühlt?
Kläre mich auf

Wie gesagt, neben diesen ständigen Leistungsdruck der wohl an den meisten Leuten heutzutage mehr oder weniger gefordert wird macht mir am meisten zu schaffen dass ich anscheinend komplett alleine den Alltag und somit auch das Leben bewältigen muss und ich dabei keine tiefere Beziehung habe als die oberflächlichen zu meinen Freunden und die zu meinen Eltern. Wahrscheinlich findet man so etwas nur in einer Partnerschaft obwohl ich mir sicher bin das es auch tiefe Freundschaften geben kann die auch Geborgenheit bringen. Von daher suche ich wohl am ehesten nach einer Freundin. Aber jemanden zu finden der ähnlich tickt wie ich selber macht das ganze natürlich noch mal um einiges schwerer.

Wenn ich ganz ehrlich bin: Mir fehlt das zur Zeit auch ein bisschen. Seit meine beste Freundin und ich uns immer weiter auseinander leben vermisse ich definitiv etwas, da ich nicht mehr unbedingt das Gefühl habe ihr alles zu erzählen oder erzählen zu können. Und dass insgesamt fast alle meiner engen Freundinnen einen Partner haben, macht es irgendwie nicht besser :/
Was mir persönlich aber noch mehr fehlt ist jemand, den ich jederzeit fragen kann hast du heute mal Zeit? Ich hätte mal Lust irgendwohin zu gehen (Sport, Cafe, irgendwas).
Das ist nämlich im Moment das, was ich mich nicht richtig traue, auch wenn es für dich wahrscheinlich eher nicht das Problem ist
Auf die Idee, dass ich gerne einen Partner (Freund) hätte bin ich aber genauso gekommen, weil ich mit dieser Person sehr viel mehr Zeit verbringen könnte ohne sofort Angst zu haben ihm auf die Nerven zu gehen...verstehst du was ich meine
Übrigens verstehe ich das mit dem Leistungsdruck auch, besonders, weil ich das Abitur nun hinter mir habe (ein Glück) und jetzt auch noch das Studium vor mir steht. Der schlimmste Druck kommt immer von mir selbst....

Eine wirkliche Aussage habe ich jetzt nicht gemacht, nur von mir selbst erzählt, haha... Wo führt dieses Gespräch nur hin?

Das tut mir echt Leid dass es dir in der Hinsicht auch so übel geht wie mir. Ich würde dir ja gerne anbieten sich auch so weiter auszutauschen oder Mut zu machen, ohne dabei aufdringlich wirken zu wollen. Auch wenn du wohl nicht in der Nähe wohnst, kann man ja versuchen sich gegenseitig zu helfen.

Ich hatte gehofft, dass du das sagst! Gerne

Du kannst mir ja eine PN schicken wenn du willst, dann können wir ja vielleicht z.B. unsere Skype Kontakte austauschen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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