Es fällt mir schwer hier überhaupt zu schreiben, schwieriger als sich selbst alles aufzuschreiben und sich gedanken zu machen. Man selbst hat ja so ziemlich alle Informationen im Kopf.
Am besten fange ich mal ganz von vorne an, als kind hatte ich relativ wenige freunde und auch von denen wurde ich nicht wirklich ernst genommen. Fing schon in der Grundschule an. War damals ziemlich verhaltensauffällig, renitent und störte andere. Denke mal es lag einfach daran irgendwie dazu gehören zu wollen. Ging natürlich völlig in die Hose. Schulisch zog sich das dann weiter so hin, bis meine Mutter mich irgendwann einmal zu einer Therapiegruppe schleppte, wo dann festgestellt wurde, dass ich wohl hochbegabt sei. Seis drum. Hatte in der Schule auch nie wirklich Probleme mit dem Stoff, sondern eher mit der eingliederung in die Gesellschaft.
Mit den Jahren wurde es dann etwas besser, speziell in der Oberstufe. Es entwickelten sich irgendwann aus Kindern dann doch Persönlichkeiten und man hat es auch dann etwas einfacher, wenn man schon eine ist (soll nicht hochgestochen klingen, aber ich habe mich immer als persönlichkeit gesehen. Gerade in dieser Zeit nahm ich viele andere nur als einheitsbrei war). Fand also langsam anschluss, auch erste Freundinnen.
Entwickelte sich eigentlich alles hin zum besseren, wobei ich immernoch nicht wusste, was ich mit meinem Leben später mal anfangen sollte. Lernte ein Mädchen kennen, sie war 3,5 jahre jünger als ich und alle gaben diesem keine wirkliche chance. letztendlich hielt es fast ein jahr. Das Abitur war zuende und die freizeit verbrachte ich mit ihr, alles soweit noch in ordnung. Eine ziemlich glückliche zeit, mir wurde jedoch klar, dass sie auch nicht ohne Ballast in diese ihre erste richtige beziehung hineinging.
Irgendwann ging die Beziehung ziemlich heftig in die Brüche. Sie lenkte sich mit anderen kerlen ab. Kamen trotzdem nicht voneinander los und hatten eine kurze aber heftige beziehung. Ging auch relativ schnell wieder kaputt aufgrund mangelnden vertrauens meinerseits. Sie vertröstete sich mit meinem damals besten Freund. War der ziemlich heftigste schlag den man sich vorstellen kann.
Monate lang absolut depressiv und die Uni war ziemlich egal, hab irgendwann den entschluss gefasst meine sachen zu packen und laufen zu gehen, was schon immer geholfen hat. Kaufte mir ein Interrrail ticket und fuhr nach spanien auf den Jakobsweg. Völlig alleine. Die Glücklichste zeit meines Lebens. Ich wusste nicht, dass ich dazu fähig bin! Ausgegliechen wie ich war beging ich den gleichen Fehler noch ein weiteres mal und vertrug mich wieder mit meiner ex. Und wieder dasselbe problem. Derselbe ausgang und doch war es nicht das letzte mal.
Anfang Mai dieses Jahres kamen wir wieder zusammen und waren auch 7 monate lang glücklich. Zumindest von meiner Seite aus. Ich machte den Fehler ihr zu vertrauen und vergaß, dass sie letztendlich noch schlimmere psychische Probleme hat als ich. Wahrscheinlich Borderline. Nahm sie zu ernst und fiel ein weiteres mal auf die schnauze. (Auf details gehe ich mal nicht genauer ein)
Diesmal hat es sich nicht angekündigt, kam aus heiterem Himmel und verglichen mit vorherigen Phasen geht es mir wirklich garnicht mal so schlimm. Ich hatte gerade neuen mut gefasst, an der Uni anschluss gefunden und kam endlich voran. Ich weiß um meine Träume die ich in meinem Leben habe. Und dachte ich würde endlich relativ schmerzlos aus der Sache herauskommen. Nun bin ich seit einer Woche recht lustlos, muss mich zwingen aufzustehen in die uni zu gehen. Meine sachen zu machen und ähnliches.
Eine Psychologiestudentin riet mir ich solle anfangen mich auf das positive zu konzentrieren, meine erlebnisse aufzuschreiben und speziell was gut war an dem tag. Mache ich seit gestern und es funktioniert soweit ganz gut. Ich weiß von mir genau was in mir steckt und gerade das ist schwierig, denn dort will ich wieder hin. Nach oben. Ich habe hier gelesen, man solle sich selbst wie einen guten Freund behandeln. Also habe ich mir heute etwas gutes gekocht. Schönes gefühl.
Was ich mir von euch erhoffe sind antworten und tips, wie ich es hinbekommen kann mich auf das positive zu konzentrieren, mir selbst zu einem gewissen punkt genüge zu sein. Und ich weiß, dass es geht. Ich war schließlich in meiner Glücklichsten Zeit auch alleine und zwar in einem Fremden land. Und dann ist man auch nicht mehr alleine und fühlt sich einsam.
Wie entkomme ich diesem Teufelskreis mit meiner Ex? (Der Traum letzte nacht machte mir klar, dass ich dort unbedingt raus muss)
Ist autosuggestion möglicherweise ratsam?
Irgendwelche Tips hierfür?
Grüße
Melmac
15.11.2012 23:30 • • 16.11.2012 #1