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Ich habe vor einigen Jahren eine Methode gefunden die meine Einsamkeit nicht wirklich beseitigt aber doch sehr hilft es erträglicher zu machen. Es bietet ausserdem die Möglichkeit den sozialen Umgang auch mit dem anderen Geschlecht zu trainieren und eröffnet einige unkonventionelle Perspektiven wie man Freunde gewinnen kann. Die Methode hilft vor allem dann wenn man abgeschieden ist bzw. wenig Geld hat. Auf den ersten Blick sieht es so aus als ob die Methode nur für jüngere Leute geeignet ist aber das ist nicht der Fall wenn man sich richtig umschaut.

Drei mal in der Woche bin ich mit 20 bis 30 Leuten zusammen für ca. 4 bis 5 Stunden und mache mit denen aufregende und interessante Sachen. Der Altersdurchschnitt ist etwas über 30, die Jüngsten sind etwas über 20, die ältesten über 50. Etwa ein Drittel sind Frauen und es sind auch viele Paare und Väter/Mütter dabei. Wir haben viel Spass und ohne diese sozialen Zusammenkünfte würde es mir viel schlechter gehen. Es hilft mir und könnte einigen anderen hier genauso helfen weswegen ich das hier schreibe als Anregung das auch mal zu probieren. Allerdings birgt das ganze auch Gefahren. Einige Leute verlieren sich darin was mir eine zeitlang auch so gegangen ist aber mit der Zeit hat es sich normalisiert. Alles in allem überwiegen die Vorteile jedoch sehr.

Von was rede ich? Von sog. Online-Roleplaying-Games. Derer gibt es viele, es sind aber nur wenige so hochqualitativ dass sie einem auch nach Jahren nicht langweilig werden und es gibt noch weniger die auch für Leute geeignet sind die nicht mehr so jung sind. Man muss aber viel Zeit investieren um ein guter Spieler zu werden und Anschluss an eine gute Gemeinschaft innerhalb des Spiels zu finden. Bei Spielen die schon länger auf dem Markt sind wird man am Anfang eher alleine sein da die anderen Spieler schon weit fortgeschritten sind und es eine Weile dauert bis man zu ihnen aufgeschlossen hat (man kann auch hoch gespielte Accounts auf eBay kaufen wenn man das nicht möchte, die anderen merken das aber weil man das Spiel nicht kennt - macht aber nichts weil es genug nette Leute gibt die einem dann helfen).

Man kommunziert über den Spiel-Chat oder mit Mikrophon über Voice-Chat und es bereitet mir immer grosse Freude abends über viele Stunden dutzende von Stimmen aus meinen Lautsprechern quasseln und lachen zu hören. Bei einigen der anderen Spieler sind daraus richige Freundschaften gewachsen und sie fahren öfter mal am Wochenende kreuz und quer durchs Land oder in Nachbarländer um sich zu besuchen.

Das bekannteste Spiel aus diesem Genre ist World of Warcraft was ich aber selbst nie gespielt habe da der Altersdurchschnitt weit unter 20 ist. Es hat allerdings eine riesige Spieleranzahl unter denen sich auch viele Ältere finden lassen. Es läuft ausserdem auch recht gut auf älteren und leistungsschwachen Computern.
Ich selbst spiele hauptsächlich Everquest 2 weil dort fast nur Erwachsene, darunter auch viele Frauen spielen. Es gibt 2 deutsche Server mit auf Deutsch übersetzem Spiel, man braucht allerdings einen guten Computer damit es richtig läuft. Obwohl schon 5 Jahre alt ist es graphisch immer noch recht ansprechend und hat eine hohe Komplexität.
Vanguard ist landschaftlich hinreissend schön, es gibt allerdings keine deutschen Server aber einen deutschen Chat-Kanal auf dem Eu-Server. Man braucht einen sehr guten Computer damit es gut läuft und leider ist die Spieler-Anzahl recht klein. Sehr komplex und anspruchsvoll.
Age of Conan ist relativ neu aber etwas martialisch. Das Publikum ist etwas ruppiger aber hauptsächlich auch Erwachsene. Sieht gut aus, braucht einen guten Computer und lässt sich einfach spielen.
Anders als die bisher genannten Spiele die alle in einem mittelalterlichen Fantasy-Ambiente spielen ist EVE ein hochkomplexes Weltraum-Spiel. Entgegen der Erwartung treiben sich da auch so einige Frauen herum.

Es gibt noch viele mehr, ich habe hier aber nur die gelistet die am meisten Spieler haben und daher gut geeignet sind schnell Anschluss zu finden. Sie kosten alle etwa 15 Euro pro Monat plus einmaligem Anschaffungspreis von ca. 30 Euro. Auch wenn sie allesamt ein hohes Suchtpotential haben sind sie allemal eine bessere Alternative als allein Trübsal zu blasen.

23.09.2009 03:54 • 05.10.2009 #1


9 Antworten ↓


Es gibt viele Mittel gegen Einsamkeit. Die Einfachste ist sich einfach mal mit wem zu treffen und zu umarmen. Na gut, jemanden zum Treffen zu überreden scheint schwieriger als ich anfangs dachte, hab mich nämlich immernoch nicht mit wem hier in Real getroffen.

Aber ich hab auch mein eigenes Mittel gegen Einsamkeit. Ich habe meine eigene Phantasiewelt in der ich überhaupt nicht einsam bin, sondern ziemlich viele 'Freunde' habe.

Die Tatsache, dass MMORPGs die Einsamkeit vertreiben, ist auch der Grund, dass sie so süchtig machen können. Aber leider lösen sie nur das Einsamkeitsproblem, jedoch nicht die Ursache für die Einsamkeit.

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Meine Methode gegen Einsamkeit

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Ich halte diese Online Rollenspiele auch nicht für eine wirkliche Lösung

Zitat von Genes:
wenn ich einige Tage alleine verbracht habe giere ich geradezu nach einem simplen Treffen mit jemand in einem Cafe oder so. Dann dauert es aber keine 2 oder 3 Stunden und mein Hunger nach sozialer Nähe ist gestillt - dann drängt es mich wieder zum allein sein.

Bist Du denn einsam?

Zitat von Genes:
Die Methode hilft vor allem dann wenn man abgeschieden ist bzw. wenig Geld hat. [...] Sie kosten alle etwa 15 Euro pro Monat plus einmaligem Anschaffungspreis von ca. 30 Euro. Auch wenn sie allesamt ein hohes Suchtpotential haben sind sie allemal eine bessere Alternative als allein Trübsal zu blasen.

Berlin - säähr abgeschieden und am Ende (am Anfang) kostet diese Beschäftigung mit Suchtpotential dann doch Geld, das man bei vorausgesetztem Mangel dringend wo anders bräuchte. Dann lieber Trübsal blasen, ist billiger.

Ich warne davor Online Rollenspiele zu spielen. Die suchtgefahr besteht in der Gruppendynamik, da die Charaktere, die man in diesen Spielen spielen kann fast ausschließlich auf Gruppen angewiesen sind. Das wiederum macht es unmöglich zu sagen: Ich speicher den Spielstand ab und mache etwas anderes. Denn man hat irgendwann eine Gruppe gefunden, und möchte das dann so lange wie es geht ausnutzen. Dabei vergisst man die Zeit.

Wie Sinnfrei es ist macht sich dann bemerkbar, wenn man für irgendeinen Ausrüstungsgegenstand Dinge sammeln muss, die bestimmte Computergegner fallen lassen, wenn sie getötet werden. Da kann es schon mal vorkommen, daß man Tagelang damit beschäftigt ist, ein und dieselben Computergegener zu töten bis man seine 27 superstarken Federn oder sonst was zusammen hat, denn nicht jedes mal lässt der Gegner genau das gesuchte Teil fallen.

Wenn man sich dann überlegt, was einem die eigene Zeit Wert ist und wie viel man dann für dieses Teil ausgibt was letztlich nichts weiter als ein Eintrag in einer Datenbank (also null gegenwert) ist, sollte man irgendwann ins grübeln kommen.

Ich habe zwar ein Pärchen im Freundeskreis, die sich in WoW kennengelernt haben, aber das ist wohl eher die Ausnahme.

Ich halte auch nicht viel davon sowas gegen die Einsamkeit einzusetzen.
Man verkirecht sich immer mehr in dieser Internetwelt und das ist für Leute die eh schon soziale Phobien haben sicher nicht die Lösung.
Ich hab mich auch nach und nach immer mehr zu Hause und hinterm PC verkrochen. Da ist ja alles schön einfach, man braucht niemanden angucken und kann jederzeit gehen wenn man keine Lust mehr hat oder sich unwohl fühlt.
Und genau das macht es im wahren nicht einfacher !

Dann lieber, wenn schon übers Netz, Mitspieler für echte Spielgruppen finden.
Damals haben Kumpels von mir z.B. jeden 2ten Sonntag Das schwarze Auge gespielt.
Wenn ,dann lieber so

Ich finde dieses Vorgehen auch gefährilch. Irgendwann hält man dann die virtuelle Welt für real.

Ich hab selbst viele Jahre ein MMORPG gezockt, Schule vernachlässigt, Freunden abgesagt.
Klar man kann dort mit Leuten quatschen die man so vielleicht nie kennengelernt hat, ich hab immer noch zu 3 Leuten von damals festen Kontakt und wir treffen uns auch jedes Jahr mal wenn es klappt.

Das hilft aber alles nicht gegen die Einsamkeit, wenn du den PC ausmachst bist du es dann dennoch wieder. Du verlierst dich einfach noch mehr in deiner Einsamkeit und grenzt dich weiter aus.

Ich halte auch nichts davon. Als Sozialphobiker und Depressiver weiß ich, dass ein Internetzugang gerade für Menschen wie mich verlockend ist, weil man nicht von Angesicht zu Angesicht mit anderen Menschen in Kontakt treten muss. Zwar habe ich über das Internet meinen besten Freund kennengelernt, aber insgesamt halte ich das weltweite Netz nicht für die beste Lösung gegen Einsamkeit. Im Gegenteil: Je länger ich mich online aufhalte und geradezu zwanghaft nach Kontakten giere, die real nie zustande kommen, desto frustrierender wird das Ganze. Eigentlich ist es besser, ein gutes Buch zu lesen als seine Zeit stundenlang im Internet zu vergeuden - ich mach es trotzdem...

Ich hab selbst früher sowas änliches gezockt und kann heute nur das immer wieder sagen, wenn ich auf Leute treffe die solche Rollenspiele wie WoW oder so zocken:

Anstatt deinen beschißenen Charakter in dem Spiel zu Leveln, Level lieber dein eigenes Leben.
Beschließ anstatt das neue unglaublich seltene Drachenschwert von Gorgon zu bekommen, doch lieber dir die neue unglaublich coole Lederjacke von HM zu kaufen.
Anstatt deinem Charakter den nächsten unglaublich tollen Zauberspruch beizubringen, lern lieber Salsatanzen im richtigen Leben.


Ich glaub es ist klar worauf ich hinaus will...

A


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Dr. Reinhard Pichler
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