Meine Geschichte:
Im Laufe des Lebens ist der Freundeskreis immer kleiner geworden, was irgendwie normal ist. Da ich immer viel gearbeitet hatte inkl. Überstunden hat es mir zeitlich gereicht 3 gute Freunde zu haben, die ich zwischen 15 und 20 Jahre lang kannte und mit denen ich alles gemacht habe.
In der kurzen Zeitspanne zwischen 2004 und 2010 habe ich alles verloren ausser meiner Wohnung. Meine Beziehung brach auseinander; zwei Freunde fanden eine Partnerin, zogen aus der Stadt und der Kontakt brach ab, ein weiterer starb; dann starb meine Mutter 2006 und mein Vater 2010; dann verlor ich im selben Jahr 2010 auch noch meinen Job aufgrund der Finanzkrise.
Und genau in diesem Jahr 2010 begannen dann meine Bandscheibenprobleme und ich wusste sofort, dass ist die körperliche Auswirkung der ganzen emotionalen Verluste/Belastung binnen weniger Jahre i.V.m. jahrelanger rückenbelastender Arbeit. Was auch bedeutet, dass ich nicht mehr in meinem Beruf arbeiten kann.
Freundin verloren
Freunde verloren
Eltern verloren
Job verloren
Ich bin eigentlich jemand, der nicht jammert oder sich selbst bemitleidet, aber das war wirklich heftig in kurzer Zeit.
Meine Versuche wieder soziale Kontakte zu knüpfen schlugen fehl:
Aus finanziellen (Mitgliedsbeiträge) und gesundheitlichen Gründen kann ich in keinen Sportverein eintreten und die Versuche (acht) eines Ehrenamtes scheiterten, da selbst ein solches Kosten verursacht - Qualifizierung, Fahrkosten - und man sollte meinen, dass man bei freiwilligem Engagement nicht noch draufzahlen sollte.
Jeder Mensch wird mit Schwierigkeiten konfrontiert und wenn diese in ein oder zwei Lebensbereichen für einige Jahre andauern ok., da muss man durch, aber in allen Lebensbereichen für solange Zeit …
Ich habe mir selbst immer Mut gemacht, das irgendwie zu überwinden, aber inzwischen wüsste ich nicht, wie ich da wieder rauskommen soll - es ist kein Licht am Ende des Tunnels abzusehen.
20.06.2015 11:45 • • 21.06.2015 #1