Eigentlich weiß ich nicht warum ich hier schreibe, da mir wahrscheinlich eh niemand zurück schreiben wird.
Aber ich habe den Drang mal alles zu erzählen.
Ich bin w und habe noch zwei jüngere Brüder. Meine Brüder sind und waren nicht nur Brüder sondern auch Freunde. Ich hingegen war in meiner gesamten Kindheit immer für mich alleine. Meine Eltern sind sehr roh. In ihren Augen gibt es keine Seele und damit verbunden Gefühle. Es existiert nur der Körper und die oberste Priorität ist Perfektionismus (gute Schulnoten, perfekte Ausbildung, etc.), damit man dann vor den Nachbarn und Bekannten stolz über das perfekte Kind berichten kann.
Dem entprach ich nie. Ich war IMMER anders als meine gesamte Familie. Ich passe und passte noch nie in diese Familie hinein, da ich mir immer anders vorkam. Ich machte mir schon in ganz frühen Jahren Gedanken über den Tod, fühlte mich immer unendlich einsam und ungeliebt udn mit 11 Jahren bekam ich erstmals Selbstmordgedanken.
Mein Vater schlug mich in meiner Kindheit oft. Ich war zwar ein Wunschkind, aber mein Vater hatte sich nie ein Mädchen gewünscht und das ließ er mich oft spüren.
Auch von meiner Mutter bekam ich oft Ohrfeigen, allerdings nicht so harte wie von meinem Vater. Mein Vater schlug mir manchmal so oft auf den Rücken, dass ich danach starke Schmerzen hatte, oder er schlug mir so fest ins Gesicht, das meine Lippe aufplatzte. Die Schmerzen selbst waren nie das schlimme. Das Schlimme war immer das GEfühl des Ungeliebtseins, was nach solchen Attacken auf mich zu kam. Ich lutschte bis zu meinem 16. Lebensjahr exzessiv am Daumen und auch heute tu ich das noch ab und zu obwohl ich schon erwachsen bin.
Eines Tages begannen auch meine Brüder mich zu schlagen, udn ich hatte und habe noch nie eine gute Beziehung zu ihnen. Sie sind mittlerweile ausgezogen von daheim und wenn sie zu Besuch sind, reden wir KEIN EINZIGES Wort miteinander.
Als ich 15 war, durchsuchte ich einmal alle im Haus vorhandenen Akten, da ich mir fest einbildete, adoptiert zu sein, denn ich konnte mir nicht vorstellen in diese Familie zu gehören. Ich weiß bis heute, dass ich in diese Familie einfach nciht hineinpasse.
Mein Vater liebt mich überhaupt nicht. Er sagte mir schon oft ins Gesicht, dass er keine Gefühle für mich hätte und dass ich für ihn gestorben wäre.
Meine Mutter liebte mich nie bedingungslos. Sie knüpfte ihre Liebe an mich immer an Bedingungen. Ich hab dich nur dann lieb, wenn du jetzt dein Zimmer zusammen räumst.., oder Nein, ich habe dich nicht lieb, weil du heute nicht für die Schule gelernt hast.
Meine Eltern, und besonders meine Mutter nahm mich NIE in den Arm um mich zu drücken oder zu kuscheln. Ich hatte noch nie Körperkontakt zu meiner Mutter. Weder als Kind noch als Teenager, obwohl ich es damals so dringend benötigt hätte. Auch heute sehne ich mich noch danach. Aber vergebens.
Ich habe und hatte noch nie viele Freunde in meinem Leben. In den Schulen in welchen ich war wurde ich von den Mitschülern immer aufs Ärgste gemobbt. In einer Schule sogar einmal von einem Lehrer. Sie machten mir alle das Leben zur Hölle.
Mit der Zeit begannen meine psychischen Probleme (permanente Selbstmordgedanken, Depressionen, Selbstverletzungen, Magersucht, etc.)
Ich fühle mich manchmal, als ob ich gar nicht auf diese Erde passen würde. Es gibt auf dieser Erde Milliarden von Menschen und NIEMAND denkt oder fühlt so wie ich. Ich hätte
auf einem anderen Planeten geboren werden sollen.
Es gab Tage, da sehnte ich mich so nach liebe und ich fühlte mich so einsam, dass ich ständig in meinem ZImmer war und nur durchweinte.
Als ich 20 war, verübte ich meinen ersten Selbstmordversuch. Man fand mich auf und ich wurde ins Krankenhaus geführt.
Mit Männern hatte ich in meinem Leben noch nie großes Glück. Die Beziehungen die ich bis jetzt hatte, hielten nie lange, ich geriet immer an die falschen Typen. Entweder, unreife Männer, psychisch Kranke oder Dro.. Meine längste Beziehung dauerte ein Jahr und endete in einer ungewollten Schwangerschaft.
Mit 24 Jahren wurde ich Mutter und mein Sohn war geboren. Nach der Geburt hatte ich eine postpartale Psychose und eine postpartale Depression welche ca. 1 Jahr lang anhielt.
Ich war schon oft wegen akuter Suizidgefahr im Krankenhaus, zwangsweise und gerichtlich untergebracht, doch die im Krankenhaus können einem auch nicht helfen, ausser einen mit Pillen zu zu stopfen.
Das schlimmste in meinem Leben sind die Depressionen und die Einsamkeitsgefühle die ich fast ständig habe. Am allermeisten, und dies ist mein größter Wunsch, wäre es von einer Person in den ARm genommen zu werden um den Satz zu hören: Ich hab dich lieb.
Aber so eine Person gibt es leider nicht. Mein Sohn kann diesen Platz der Einsamkeit in meinem Leben nicht ausfüllen, da er ein Kind ist und ich für ihn stark sein muss. Ich muss für ihn da sein, und nicht er für mich.
Ich habe mir in meiner gesamten Kindheit und Jugend oft gewünscht eine andere Mutter zu haben und habe schon in früher Kindheit die Eigenschaft entwickelt mich in Gedankenreisen, bzw. Fantasiewelten zu flüchten. In solchen Welten habe ich immer andere Eltern, solche die einen mal in den Arm nehmen, beschützen, und einen lieb haben.
Da ich so starke psychische Probleme habe, kam es dazu, dass nun meine Eltern die Obsorge für meinen Sohn habe. Sie meinen oft, dass ich ausziehen solle und mein Vater flippt oft aus vor Zorn und droht mir, mich vor die Türe zu setzen. Obwohl daheim eisige Gefühlskälte herrscht, und das seit meiner Kindheit wie gesagt, möchte ich mein Elternhaus auch nciht verlassen. Ich möchte meinen Sohn nicht verlieren, ich sehe ihn im Elternhaus ja jeden Tag und das möchte ich nciht missen. Und ich weiß, wenn ich alleine in einer Wohnung leben würde, wäre ich in kurzer Zeit Alk. oder ich würde mir einfach einen Strick nehmen udn mein Leben beenden.
Vor einiger Zeit ging es mir psychisch so schlecht (sehr starke Depression), sodass mir meine Hausärztin einen HAusbesuch abstattete. Meine HAusärztin kenne ich seit meiner Kindheit und diese ist die einzige Person welcher ich vertraue. Ich vertraue ihr mehr als meinen eigenen Eltern. An diesem Abend als sie bei mir war, nahm sie mich plötzlich in den Arm und drückte mich fest, als ob ich ein kleines Kind wäre. Ich habe so ein schönes Gefühl NOCH NIE in meinem ganzen Leben erlebt und ich habe mir in diesem Moment gewünscht, sie wäre meine Mutter.
Ich nehme Medikamente, gegen die Depressionen, bin regelmäßig beim Psychiater und mache auch eine Psychotherapie. Aber die Vergangenheit kann niemand mehr ändern. Mein Leben verlief einfach so, und das zu wissen tut so weh.
Ich wünsche mir so sehr, dass es eines Tages besser wird und ich frage mich jeden Tag warum gerade ICH in so eine Familie hineingeboren wurde.
So, der Text ist ziemlich lang geworden, ich hoffe das stört niemanden.
Ich würde sehr gerne wissen, ob es hier noch jemanden gibt, dem es so ähnlich geht wie mir?
Ein Austausch würde mir glaube ich sehr gut tun.
lg,
VerloreneSeele
13.04.2012 18:44 • • 27.02.2013 #1