@Kayleigh:
Gut, dann haben wir wieder eine andere Sichtweise, was das Anderssein betrifft. Denn wenn ich anders fühle und entsprechend anders handle als andere, dann bin ich in dem Moment anders als andere. Ob dieses Anderssein sich irgendwann normalisieren könnte, das steht erst mal nicht zur Debatte.
Dass du versuchst, dich nicht mehr zu verstellen, ist schon mal gut. Noch besser wäre es, dass du es nicht versuchst, sondern dich einfach so gibst, wie du dich fühlst. Gut, in Anbetracht deiner Kinder kann ich schon verstehen, dass du Kompromisse schließen musst, aber im Endeffekt stelle ich mir das auch sehr kräftezehrend vor. Auch auf der Arbeit kann ich es nachempfinden, da verstelle ich mich auch situationsweise, wenn auch nur bis zu einem bestimmten Punkt.
Dass du dich bei deinen Eltern verstellst, finde ich ziemlich traurig, aber auch das kann ich nachvollziehen, weil es bei mir ebenfalls so ist. Interessanterweise fühle ich mich nach einem Besuch bei ihnen stets ausgelaugt.
Der Druck der Umwelt ist immens, wie ich finde. Gerade in der Berufswelt ist es wichtig, zu funktionieren und sich anzupassen. Wirkt man schwach, wird man oft ausgenutzt und entsprechend behandelt.
Interessant zu erfahren, dass du das mit dem Überhören auch gut kennst. Wenn es irgendeine Übungsgruppe gäbe, in der man lernen könnte, sich zu artikulieren: Ich wäre sofort dabei!
Deine Kinder sind also ein großer Motivator, wie ich lese.
Stimmt, der Fokus muss geändert werden, und das ist in der Tat leichter gesagt als getan. In meinem Fall sollte ich erst mal aufhören, in einen Video-Chat oder diverse Kontakt-Foren zu gehen und auf Antwort zu hoffen, weil das eh frustriert.
Ich mache hobbymäßig Musik bzw. habe es mal gemacht, aber mir fehlt momentan die Motivation zu allem. Ich kann mich nicht mal dazu aufraffen, bei mir etwas aufzuräumen, obwohl ich das schon länger vorhatte. Ständig drängt es mich ins Internet - in zwanghafter Sehnsucht nach Kontakten.
08.09.2009 19:26 •
#98