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Sehnsucht, nach lockerem Leben. Was machst du wenn du malt alt bist? Mit der Einstellung hocktst du dann auch mal alleine da, denke ich. So richtig, denn dann wird es auch nicht mehr einfach jemand anzuflirten wie du ja schreibst.
Dubist

Zitat von Dubist:
Sehnsucht, nach lockerem Leben. Was machst du wenn du malt alt bist? Mit der Einstellung hocktst du dann auch mal alleine da, denke ich. So richtig, denn dann wird es auch nicht mehr einfach jemand anzuflirten wie du ja schreibst.
Dubist


Das mache ich ja jetzt auch nicht andauernd, sondern bin sehr, sehr viel alleine. Ich genieße das aber auch und brauche das. Und zwischendurch treffe ich meine Jungs, mit denen ich, du magst es wohl kaum glauben, einfach so befreundet bin, ohne dass ich mit denen flirten will. Und dann freue ich mich wieder, alleine zu sein und Zeit für mich zu haben. Zwischendurch flirte ich mal selten auch. Und ich arbeite und lerne viel. Und habe ganz viele Hobbies und Interessen.

So ist mein Leben eigentlich ganz schön. Nur abundzu fühle ich mich doch sehr, sehr einsam. Habe dann Sehnsucht nach der Zeit als ich viele und gute Freundinnen hatte. Und bin dann immens unglücklich. Und da muss ich dann durch.

Und im Alter... da werde ich auch nicht mit jemandem zusammenwohnen wollen, denke ich. Wieso sollte ich dann kompromissbereiter sein als jetzt? Und ich werde mich dann bestimmt ebenso wie jetzt mit mir zusammen in guter Gesellschaft fühlen. Und wenn dann das Einsamkeitsgefühl doch zu stark würde, könnte ich ja immer noch in eine Seniorenresidenz gehen. So, jetzt habe ich das erste Mal in meinem Leben über das Alter nachgedacht.

A


Mein Einsamkeitsproblem ist unlösbar

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Sommerblüte, ich werde immer verwirrter, was du eigentlich willst.

Denn einerseits schreibst du Mein Einsamkeitsproblem ist unlösbar - da ist also für dich ein PROBLEM und es klingt zumindest so, als wolltest du es sehr, sehr gerne lösen.

Andererseits klingt das, was du zuletzt geschrieben hast, für mich so, als wäre das Alleinsein plus Flirten für dich die befriedigendste Lösung.

Das klingt für mich ein bisschen nach dem bekannten Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!

Die Freundschaft, die du deinen Jungs nach dem Flirten schenkst, ist keine Lotterieniete, aber ein Trostpreis - und das ist auch nicht viel besser.
Und warum hast du denn keine Frauenfreundschaften mehr?

Du brauchst das Flirten offenbar, um dein Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Was ist mit deinem Selbstwertgefühl los?

Sag mir wo die Blumen sind.


Ich tippe mal zu 80 Prozent darauf, dass du ein Fake bist. Ich kenne zwar Leute, die auch durch die Gegend rumwurschteln wie du angeblich, aber die sind so mit sich selbst beschäftig, dass sie hier nicht schreiben würden.
Zitat:
Auch beim *beep* bin ich vom Effekt her gesehen alleine. Ich mache da halt mein Ding.


So ein Quark. Wie kann man bloß so ein schei. schreiben?
Zitat:
Also muss ich mich mit deren sehnsüchtigen Blicken begnügen und von denen Träumen, was ich dann auch ausgiebig tue.


So was kann auch nur ein Typ schreiben.

Manche Leute haben echt langeweile.

Zitat von GastB:
Sommerblüte, ich werde immer verwirrter, was du eigentlich willst.

Denn einerseits schreibst du Mein Einsamkeitsproblem ist unlösbar - da ist also für dich ein PROBLEM und es klingt zumindest so, als wolltest du es sehr, sehr gerne lösen.

Andererseits klingt das, was du zuletzt geschrieben hast, für mich so, als wäre das Alleinsein plus Flirten für dich die befriedigendste Lösung.

Das klingt für mich ein bisschen nach dem bekannten Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!

Die Freundschaft, die du deinen Jungs nach dem Flirten schenkst, ist keine Lotterieniete, aber ein Trostpreis - und das ist auch nicht viel besser.
Und warum hast du denn keine Frauenfreundschaften mehr?

Du brauchst das Flirten offenbar, um dein Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Was ist mit deinem Selbstwertgefühl los?


Dieses Problem, dass ich als unlösbar eingestuft habe, möchte ich natürlich so vom Bedürfnis her schon immens gerne gelöst haben, habe aber eingesehen, dass das eben nicht geht und da resigniert.

Im Klartext bin ich jedesmal bei den Versuchen, Freundschaften aufzubauen, nach anfänglichen Erfolgen so sehr gescheitert, dass mich das in solch extremer Weise mitgenommen hat, dass ich das einfach nicht nochmal durchleben möchte.

Ich bin jemand, die es braucht, selbst wenn ich Kontakte ganz nach meinen Vorstellungen hätte, dass ich sehr viel alleine bin. Dann bin ich nicht unglücklich, sondern weiß sehr gut, was mit mir anzufangen und fühle mich nicht einsam, wenn ich die Kontakte, die ich dann hätte, grad nicht pflege, sondern trotzdem auch alleine bin.

Und in meinem Leben habe ich mich mittlerweile durch das viele Alleinsein auch ziemlich freakig eingerichtet, habe es ganz genau auf meine Bedürfnisse abgestimmt, habe eine Wohnung, die nicht auf Gäste ausgerichtet ist, habe gar keine Sitzgelegenheiten, gar keinen wohnlichen Bereich nur ein Labyrinth aus Schränken, Regalen und Kisten. Von mittags bis abends lerne ich oder arbeite ich täglich und nehme mir wenn ich es schaffe zwischendurch Zeit für meine Hobbies. Mein Tag ist fest durchstrukturiert.

Und in Bezug auf andere Mädels habe ich zwar großes Bedürfnis, Freundinnen zu finden, aber ich habe vergessen/nie kennengelernt wie die inzwischen so sind. Nun bin ich erwachsen, bin aber doch eher gleich geblieben wie früher - in Geschmack, Stil, Hobbies. Ich denke, die meisten jungen Frauen gehen abends gerne aus, mache ich auch gerne, aber nur, wenn etwas besonders interessantes anliegt, ein Konzert, Film oder so. Ich könnte mir nicht vorstellen, einfach etwas trinken zu gehen oder auf eine Party zu gehen. Da würde ich mir fehl am Platze vorkommen. Viele junge Frauen gehen auch in ihrer Partnerschaft voll auf und planen, haben vielleicht sogar schon ein Kind. Auch ein für mich völlig unverstellbares indiskutables Leben. Fazit: Ich wüsste gar nicht, was ich mit den Freundinnen oder erstmal den Mädels, die ich mir so dolle wünsche, überhaupt anfangen sollte. Und es sollten ja schon welche sein, die auch irgendwas von den Sachen mögen, für die ich mich interessiere und die zu finden ist schon mal ziemlich schwer. Denn wer nicht ausgeht, kann wohl höchstens im Internet gefunden werden, falls sie das dort kommuniziert, was sie für Interessen, Hobbies hat. Und dass die dann noch in für mich erreichbarer Nähe wohnen ist schon mehr als fraglich.

,,Meine Jungs, so wie ich das geschrieben habe, sind nicht die mit denen ich vorher geflirtet habe (außer einer, aber Ausnahmen bestätigen die Regel), sondern sind für mich einfach gute Freunde, mit denen ich auch gar nichts anderes möchte. Leider stehen die auf mich, aber das ist ein anderes Thema.

Wieso hat Freundschaft für dich denn so einen geringen Wert, GastB? Ist Freundschaft nicht eines der wichtigsten Dinge im Leben? Ich erkenne da nicht den Trostpreis, sondern weiß noch nicht mal, was einer Freundschaft an Bedeutung gleichkommen könnte.

Warum ich keine Frauenfreundschaften habe, habe ich ja oben schon erläutert. Da ergänze ich noch, dass ich eben gar nicht auf Frauen treffe, außer auf Passantinnen auf der Straße oder auf Verkäuferinnen. Meine alten Freundinnen habe ich immer weiter verloren. Zum ersten Mal als sie in die Pubertät gekommen sind und sich verändert haben von den Interessen und ich halt nicht. Dann bin ich von der Schule abgegangen und habe alleine für mein Abitur gelernt. Habe dabei vielfach Freundschaften angefangen, die nach anfänglichen Freuden aber schnell in die Brüche gegangen sind, was mir sehr weh getan hat, weil es an für mich Nichtigkeiten gelegen hat. Dann war ich kurz an der Uni, bin dort aber gescheitert, auch im Bereich Freundschaften. Nun arbeite ich und habe mein Leben mit Struktur vollgestopft.

Und mein Selbstbewusstsein ist gespalten: Also in Bezug auf mich ist es sehr groß, ich weiß um meine Talente, meine Berufung, mag mich optisch und charakterlich. Aber in Bezug auf andere ist es durch das viele Scheitern sehr kein und hoffnungslos geworden.

Ja, genauso ist es, GastB, das mit den Männerblicken und dem Flirten brauche ich, um der externen Seite meines Selbstwertgefühls etwas Gutes zu tun. Das sind ja die einzigen Kontakte, die ich so habe und ist meine Krücke in meinem sozialbedürfnishaften Disaster.

@werweiß:

Es gibt anscheinend mehr Facetten unter den Menschen, als du es dir vorstellen kannst. Und es ist kein großer Verdienst oder fakenswerte Sache, weiblich zu sein. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich und da gibt es nun mal solche, solche und eben auch solche, die nicht so leicht in ein Rasta passen. Und vielleicht grad deswegen einsam sind, weil sie so unverstellbar anders sind, als es von ihnen erwartet wird.

@Sommerblüte

Was hast du studiert bzw. studieren wollen und woran ist das gescheitert?

Du machst einen intelligenten, intellektuellen Eindruck. Und hast dich doch extra noch zum Abitur durchgekämpft.

Achja, und warum bist du von der Schule abgegangen?

Gut, das du viel zu erledigen hast, das hilft dir. In einsamen Zeiten war ich immer recht froh, wenn ich viel zu tun hatte.
Das ist sicher ein Pluspunkt.
Du, nur mal ne Frage nebenbei, wenn du dich für einen verheirateten interessiert hast, war das dann immer später rausgekommen, das er liiert schon war. Oder ist das eher dein Beutschema?
Und wenn ja, bist du dann eher auf die unglücklich verheirateten geflogen, oder auf die glücklich verheirateten?
Denn sonst wundert es mich, das du nicht einen bewegen konntest mit dir durchzubrennen. Aber womöglich strahlst du es aus, das du gut alleine sein kannst und auch keine grosse Nähe zuläßt.
Dubist

Zitat von GastB:
@Sommerblüte

Was hast du studiert bzw. studieren wollen und woran ist das gescheitert?

Du machst einen intelligenten, intellektuellen Eindruck. Und hast dich doch extra noch zum Abitur durchgekämpft.

Achja, und warum bist du von der Schule abgegangen?


Ich war gut in der Schule, brauchte nie den Stoff zu wiederholen und hatte auch in vielen Bereichen enormes Vorwissen, ohne je etwas dafür getan zu haben. Da kam vieles zusammen: günstiges Umfeld, schnelle Auffassungsgabe, Interesse, Wissensnetz im Kopf schon vorhanden, sodass neue Informationen sich da problemlos eingliedern konnten... Das hat mich stolz und auch überheblich gemacht. Hausaufgaben hatten in der frühen und mittleren Schulzeit den Zweck, den erlernten Stoff zu verfestigen. Und es ist für mich unter meiner Würde geworden, so etwas Niedrigstehendes zu tun.
In der Mittelstufe war plötzlich ein anderes Konzept an der Tagesordnung. Da ist in den Hausaufgaben Eigeninitiative verlangt worden und neue Inhalte sollten selbständig erarbeitet werden. Ich war aber doch zu stolz, um Hausaufgaben zu machen, und habe das neue Konzept irgendwie auch gar nicht so mitbekommen. Mein Vorsprung hat auch noch eine Weile gereicht, aber ich bin immer weiter ins Hintertreffen geraten.
Ich hatte nie gelernt, etwas zu tun, wozu ich grad keine Lust hatte. Also konnte ich mich auch nicht überwinden, die Hausaufgaben zu machen, als ich es doch endlich gerafft hatte, dass das nötig ist, wenn da bisher unbekannte Inhalte oder auch nur neue Texte zu bearbeiten waren. Ich war faul bin zum geht nicht mehr. Das ging noch bis zur Oberstufe gut. Dann durften wir Fächer wählen. Uiuiui! Super Sache! Aber Fächer abzuwählen fand ich schlimm. Ich wollte alles.. Also hatte ich auch fast alles. Hatte den ganzen Stundenplan voll, nie im Leben eine Freistunde gehabt. - Und weiterhin weder gelernt, noch Hausaufgaben gemacht. Und ich war davon, meine Freundinnen an die Pubertät verloren zu haben, auch dermaßen geschwächt, dass dann bald alles über mir zusammengebrochen ist. Dann habe ich die Schule abgebrochen und fand das eine Weile ganz in Ordnung so. Geld ist ja da, wieso also lernen, um arbeiten zu dürfen. Meine Eltern sahen das natürlich etwas anders und wir haben uns zusammengesetzt und geschaut, was ich für Möglichkeiten hätte. Ich habe es dann auf eigene Faust gemacht, war mir Lehrer und Schüler zugleich und es hat gut geklappt. Drei Lehrer meiner alten Schule haben mir mit Unterstützung zur Seite gestanden und meine Familie auch.
Jau, und dann die Uni. Ich hatte ja mittlerweile zu lernen gelernt und mich selbst zu überwinden. Aber eines hatte ich nicht gelernt: mich gegen etwas zu entscheiden. Ihr ahnt schon, was kommt. Ja, ich habe Philosophie, Linguistik, Geschichte, Mathematik und Chemie gleichzeitig studieren wollen... Dass mein Scheitern da vorprogrammiert war, ist ja klar.

Danke, GastB, für das Kompliment.

Zitat von Dubist:
Gut, das du viel zu erledigen hast, das hilft dir. In einsamen Zeiten war ich immer recht froh, wenn ich viel zu tun hatte.
Das ist sicher ein Pluspunkt.
Du, nur mal ne Frage nebenbei, wenn du dich für einen verheirateten interessiert hast, war das dann immer später rausgekommen, das er liiert schon war. Oder ist das eher dein Beutschema?
Und wenn ja, bist du dann eher auf die unglücklich verheirateten geflogen, oder auf die glücklich verheirateten?
Denn sonst wundert es mich, das du nicht einen bewegen konntest mit dir durchzubrennen. Aber womöglich strahlst du es aus, das du gut alleine sein kannst und auch keine grosse Nähe zuläßt.
Dubist


Ja, ich bin über meine vielen Hobbies und Interessen wirklich sehr froh.

Die verheirateten oder jedenfalls vergebenen Männer sind so mein Beuteschema, die haben dann ja ihr Leben und klammern nicht so klettig an mir. Auch als junges Mädchen fand ich Männer schon interessanter als Jungs. Ob die Partnerschaft für die toll ist oder weniger macht für mich keinen Unterschied, Hauptsache, ihre Partnerschaft ist ihnen wichtig genug und hat Bestand. Durchbrennen wollte ich nie mit einem, denn eine eigene Partnerschaft ist ja nicht mein Ziel, nur etwas Zweisamkeit und intellektueller Austausch mit diesem tollen Mann, oder jenem oder... Wenn ich die als Partner hätte haben wollen, hätte ich mir ja auch einen ungebundenen suchen können. Ich bin ja nicht fies möchte und auch keine Menschen zielgerichtet unglücklich machen. Ich möchte solo sein und in Freiheit leben und sage das auch jedem, der das hören oder nicht hören will. Irgendwie kommt das Thema immer schnell auf Beziehungen und kaum jemand versteht, dass die mir so ein Gräuel sind.

Es ist aber auch nicht so, dass ich andauernd andere Männer habe. So viel Männer begegnen mir gar nicht, die ich toll finden könnte. Überhaupt begegnen mir ja nicht viele Männer, Leute in meinem Alltag. Meistens Passanten in der Fußgängerzone; deren Blicke kriege ich dann, aber mehr auch nicht. Mit Männern komme ich manchmal ins Gespräch, wenn ich essen gehe, ein Konzert besuche oder eine Ausstellung. Aber das mache ich alles sehr, sehr selten. Also die Beziehungen der Welt sind ziemlich sicher vor mir.

Wenn ich Gastgeberin sein müsste, würde ich mich völlig unsicher fühlen und könnte das nicht genießen. Daher ist meine Bleibe gar nicht auf Besuch eingerichtet und völlig vollgestellt, ein Labyrinth ohne Wohnbereich. Weil ich halt so viele Sachen habe, aber auch damit ich gar nicht in die für mich schlimme Lage komme, doch mal Besuch zu empfangen.

Kennt das jemand? Dass er im eigenen Bereich in Bezug auf andere total unsicher wird? Was macht ihr diesbezüglich oder dagegen?

Zitat von Sommerbluete:
Wenn ich Gastgeberin sein müsste, würde ich mich völlig unsicher fühlen und könnte das nicht genießen. Daher ist meine Bleibe gar nicht auf Besuch eingerichtet und völlig vollgestellt, ein Labyrinth ohne Wohnbereich. Weil ich halt so viele Sachen habe, aber auch damit ich gar nicht in die für mich schlimme Lage komme, doch mal Besuch zu empfangen.

Kennt das jemand? Dass er im eigenen Bereich in Bezug auf andere total unsicher wird? Was macht ihr diesbezüglich oder dagegen?

Ich habe in ganzen Passagen den Eindruck, du beschreibst mich ...

Zitat von GastB:
Zitat von Sommerbluete:
Wenn ich Gastgeberin sein müsste, würde ich mich völlig unsicher fühlen und könnte das nicht genießen. Daher ist meine Bleibe gar nicht auf Besuch eingerichtet und völlig vollgestellt, ein Labyrinth ohne Wohnbereich. Weil ich halt so viele Sachen habe, aber auch damit ich gar nicht in die für mich schlimme Lage komme, doch mal Besuch zu empfangen.

Kennt das jemand? Dass er im eigenen Bereich in Bezug auf andere total unsicher wird? Was macht ihr diesbezüglich oder dagegen?

Ich habe in ganzen Passagen den Eindruck, du beschreibst mich ...



Gibt es euch denn Sicherheit, wenn ihr euch die Wohnung zustellt ? Das ist ja oft so eine Art schutzmechanismus.. Bei mir ist es andersrum, ich Brauche vor allem im Schlafzimmer eher eine Art permanente Ordnung und eher weniger Gedöns um mich, sonst Kriege ich Unruhe und kann mich nicht entspannen.

Zitat:
Gibt es euch denn Sicherheit, wenn ihr euch die Wohnung zustellt ? Das ist ja oft so eine Art schutzmechanismus.. Bei mir ist es andersrum, ich Brauche vor allem im Schlafzimmer eher eine Art permanente Ordnung und eher weniger Gedöns um mich, sonst Kriege ich Unruhe und kann mich nicht entspannen.

Das ist bei mir keine Frage der Sicherheit, sondern des Platzes und vieler Interessen. Ich hätte gerne noch Platz für eine Malecke und für eine Nähecke. Habe ich aber leider nicht.

Zitat von Amy87:
Zitat von GastB:
Zitat von Sommerbluete:
Wenn ich Gastgeberin sein müsste, würde ich mich völlig unsicher fühlen und könnte das nicht genießen. Daher ist meine Bleibe gar nicht auf Besuch eingerichtet und völlig vollgestellt, ein Labyrinth ohne Wohnbereich. Weil ich halt so viele Sachen habe, aber auch damit ich gar nicht in die für mich schlimme Lage komme, doch mal Besuch zu empfangen.

Kennt das jemand? Dass er im eigenen Bereich in Bezug auf andere total unsicher wird? Was macht ihr diesbezüglich oder dagegen?

Ich habe in ganzen Passagen den Eindruck, du beschreibst mich ...


Gibt es euch denn Sicherheit, wenn ihr euch die Wohnung zustellt ? Das ist ja oft so eine Art schutzmechanismus.. Bei mir ist es andersrum, ich Brauche vor allem im Schlafzimmer eher eine Art permanente Ordnung und eher weniger Gedöns um mich, sonst Kriege ich Unruhe und kann mich nicht entspannen.




Ich mag und brauche diese Fülle zumindest sehr. Mein Labyrinth aus Schränken, Regalen, Kisten, Tischchen würde ich nicht gegen ein riesiges Wohnareal eintauschen wollen, in dem so viel Platz wäre, dass meine Sachen hier und da hindrapiert eine hübsche wohnliche Angenehmheit ausstrahlen. Für mich ist es eine Angenehmheit, quasi in einem Warenlager zu leben. Und diese imaginäre größere Wohnung würde ich versuchen. schnellstmöglich genauso vollzustellen.

Sicherheit vermittelt mir das für sich erstmal gesehen nicht, denn ich kenne Unsicherheit nur in Bezug auf Menschen und deren Erwartungen an mich, nicht allein in meinem Bereich. Darum möchte ich keinen Besuch haben, nicht auf Bühnen stehen, niemals in geplanter exponierter Stellung sein. Ich werde bei Besuch total unsicher, meine denen sonstwas bieten zu müssen, wäre mir nie genug. Und wohl fühlen könnte ich mich auch nicht dabei.

Ich hatte mal längeren Aufenthalt in einem Bahnhof auf einer weiten Zugfahrt. Da habe ich, um die Zeit zu überbrücken, in der Fußgängerzone gesungen und musiziert, um meine Wirkung zu testen und weil mir grad nach singen war. Das hat mir großen Spaß gemacht und die Leute fanden das auch toll. Dann hat mich jemand angesprochen, ob die mich für eine Feier in ihrem Autohaus engagieren könnten. Ich habe sofort das große Zittern gekriegt bei dem Gedanken.

Meine Outfits stelle ich mir immer akribisch extravagant und farblich stimmig in interessantem Stilmix zusammen. Aber wenn meine Mutter mich bittet, mich für einen Anlass schlicht, edel, ansprechend und nicht zu aufreizend zu kleiden, fällt mir nicht ein, wie ich das machen soll. Wenn ich entsprechendes kaufen sollte, ginge das wohl, aber aus meinem Fundus etwas herauszusuchen, dass ihren Vorstellungen entspräche, klappt nie.

Wenn wir in der Schule Referate halten sollten, war ich immer mit Feuer und Flamme dabei. Das war voll mein Ding, zu einem Thema alles zusammenzutragen und dann mit meinem Wissen zu glänzen. Oder um Texte aus dem Schulbuch vorzulesen, wurde ich auch immer gerne gebeten mit meiner sicheren ruhigen angenehmen Stimme. Aber als wir in Deutsch ein Referat zu einem Buch unserer Wahl halten sollten, hatte ich Bauchweh und konnte mich zum Glück da irgendwie herumwurschteln, ähnlich wenn wir in regelmäßigen Abständen jeder drei Bücher von uns mitbringen sollten und die Klasse dann ausgesucht hat, wer was aus einem seiner Bücher vorlesen sollte, das habe ich mich dann immer herausgeredet, ich hätte keine Stelle ausgesucht oder so.
Schlimm war es auch, wenn in der Grundschule meine frei assoziierten Aufsätze immer vorgelesen worden sind. Ich habe mich völlig entblößt gefühlt. Oder in Englisch, wenn wir Geburtstag hatten, bekam man Happy Birthday vorgesungen. Dann sang die Klasse die zweite Strophe mit: ,,How old are you now? Und dann sollte man selbst die dritte alleine singen mit ,,I'm eleven years old. Uh, hatte ich da Angst. Ich, die ich so gerne singe und in der Jugendgruppe gerne alleine die Oberstimme gesungen habe. Aber zu singen, weil ich Geburtstag hatte, ging gar nicht.

Ebenso meinen Geburtstag überhaupt zu feiern. Schlimme gruselige Sache!

Oder wenn wir mit der Jugendgruppe unterwegs waren, sollte ich oft Gutenachtgeschichten erzählen. Wenn man mir ein Thema vorgeschlagen hat, ging das gut. Wenn ich einfach erzählen sollte was mir grad einfiel, habe ich kein Wort herausbekommen.

So könnte ich endlos fortfahren. Ich bin so sicher nur glücklich in meiner kleine Welt. Und wenn ich durch Talente, Optik oder so hervorsteche, genieße ich das sehr, aber sobald ich mich Erwartungen ausgesetzt fühle, falle ich in mich zusammen. Seltsam oder? Kennt ihr das? Was kann man da machen?

Denn auch das ist wohl ein Grund, weshalb ich mich so sehr von den Menschen zurückgezogen habe.

Zitat von GastB:
Ich habe in ganzen Passagen den Eindruck, du beschreibst mich ...


Ui, wobei genauer? (:
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Inspiriert durch einen anderen Thread bin ich darauf gekommen, dass mein Unischerheitsproblem in Bezug auf andere stark mit dem Verhalten meiner Mutter zu tun hat. Sie ist sehr unsicher und möchte unbedingt gemocht werden. Daher will sie nie anecken und gibt sich eher profillos und unauffällig. Ich als sehr auf mich selbst ausgerichteter Mensch war und bin da sehr schwierig für sie. Weil sie aber auch von mir gemocht werden wollte, hat sie mich immer gelobt, wenn sie mit mir alleine war, hat mir zB Kleidungsstücke genäht, die ich als kleines Kind für mich entworfen hatte. Leuchtende Kleider mit Rüschen, Spitze, Schlitzen. Sie fand es auch toll, mich darin dann zu sehen, meine Freunde und wie ich darin getanzt und gesungen habe.
Moden haben mir noch nie was bedeutet, sind mir noch nicht mal aufgefallen. Ich habe immer schon danach gestrebt, mein Inneres in meinen Outfits zu spiegeln und Spiegel waren mir immer gute Freunde.
Aber ihre Freundinnen fanden meine Prinzessinnenkleider seltsam, und um denen zu gefallen, sagte meine Mutter auch die wären unpassend und überhaupt negativ zu bewerten.
Und so war es in allen Bereichen, sie fand alles toll, was ich machte, hatte, aber sobald andere ins Spiel kamen, war alles an mir schlecht. Ich hätte zu wenig von diesem gemacht, hier zuviel, dort das Falsche, hier zu schluderig, dort zu akribisch. Mir fällt auf, dass ich nie zu hören bekommen habe, dass ich etwas gut oder richtig gemacht hätte, wenn andere da waren oder in Bezug auf andere. Beanstandungen und Lob haben aber ja bei Kindern auch die Funktion der Schulung der Beurteilung der eigenen Person in Bezug auf die Welt und der Orientierung in der Welt. Ich kannte ja nur Negativpunkte der Kritik und war wusste nicht in welche Richtung mein Verhalten gehen könnte, um ,,richtig zu werden.
Meine Umwelt erschien mir als sehr unsicher. Die einzige Sicherheit konnte ich mir selbst bieten. Also habe ich meine eigenen Gesetzmäßigkeiten entdecken müssen und eigene Konventionen erschaffen, um mir zu gefallen und in mir selbst eine Konstante zu haben, an die ich mich halten konnte.
Ich bin nicht ärgerlich auf meine Mutter, möchte mein unerschütterliches Weltbild ja nicht missen, dass ic durch die intensive Beschäftigung mit mir, erlangt habe; sie kann ja auch nicht gegen ihre Natur.

Aber dennoch würde ich gerne mehr Sicherheit im Umgang mit anderen erwerben. Besonders wenn ich von vorn herein eine exponierte Stellung in einer Situation habe. Wenn diese exponierte Stellung sich aus einer gewöhnlichen Situation herauskristallisiert, habe ich ja auch keine Probleme damit. Erst wenn ich mit (etwaigen, vermuteten) Erwartungen anderer konfrontiert werde...

Zitat von Sommerbluete:
aber sobald ich mich Erwartungen ausgesetzt fühle, falle ich in mich zusammen. Seltsam oder? Kennt ihr das? Was kann man da machen?

Denn auch das ist wohl ein Grund, weshalb ich mich so sehr von den Menschen zurückgezogen habe.

Ich kann das voll nachvollziehen. Mir geht es genauso. Das habe ich von meiner Mutter. Die hatte auch ein riesiges Problem damit und nannte es: Du musst! im Rahmen einer externen Verpflichtung. Das Gefühl, wenn du jetzt nicht machst, was die von dir erwarten, wird das ganz schlimme Konsequenzen haben. Und ich fühle mich auch heute noch in Situationen unwohl, wenn andere von mir verlangen, dass ich jetzt agieren muss. Denn normalerweise bestimme ich, wenn ich Energie sprudeln lasse und ich lasse mich nicht treiben. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, und das Mittagessen war nicht pünktlich um halb eins auf dem Tisch, habe ich dann meine Mutter getrieben, weil halb eins früher immer voll die Routine war. Aber da war die Verweigerung des Gehetztwerdens dann bei ihr stärker als die Einhaltung der Routine, worauf sie früher immer so viel Wert legten.

@ Sommerbluete

Was du da über deine Mutter schreibst, klingt für mich sehr einleuchtend.
Wenn du das jetzt erkannt hast, kannst du vielleicht jetzt den unguten Druck, den (an sich gute) Erwartungen anderer bisher auf dich ausgeübt haben, allmählich reduzieren.

Es muss wirklich sehr verunsichernd sein, wenn man unter vier Augen gelobt und wenn mehr Menschen da sind, getadelt und ins Unrecht gestellt wird.

Zitat von Sommerbluete:
Zitat von GastB:
Ich habe in ganzen Passagen den Eindruck, du beschreibst mich ...

Ui, wobei genauer? (:

Oh je - bei ziemlich vielem. Nur habe ich es nie so klar formuliert wie du und hätte nicht mal den Mut gehabt, es öffentlich zu äußern. Singen in der Öffentlichkeit, und das auch noch freiwillig?!? Oh Mann, da würde ich lieber sterben!
Bei all deiner Unsicherheit muss ich schon sagen, dass du gleichzeitig ein enormes Selbstbewusstsein und viel Mut hast. Das solltest du auch nicht übersehen und solltest es auf deiner Haben-Seite verbuchen.

Es tut mir aber merklich gut, deine Texte zu lesen. Ich sitze mit offenem Mund da und kann es kaum glauben, dass so vieles offenbar miteinander zusammenhängt, da es bei dir und bei mir ganz ähnlich ist - ich habe manche dieser Verbindungen der einzelnen Phänomene in meinem Leben, v.a. in der Kindheit, bisher gar nicht gesehen.

Ähnlichkeiten .... Z.B. Schule, dass du dich den Wiederholungen und Hausarbeiten verweigert hast und dann gar nicht mehr mitbekommen hast, dass neue Anforderungen gekommen waren und du gegenüber den anderen Kindern, die eigentlich weniger gescheit waren als du, ins Hintertreffen geraten bist. Ich habe diese Situationen nie vergessen, wo ich irgendwann in der Schule aufgewacht bin und feststellte, dass Lehrer und Schüler einen völlig neuen Stoff durchnahmen und schon einige Lernschritte gemacht hatten, und ich hatte überhaupt keine Ahnung, was die da machten und konnte natürlich auch keine Lehrerfragen beantworten. Das Schlimmste war, dass ich einleitende Erklärungen nicht mitbekommen hatte. Meistens habe ich den Rückstand schnell aufgeholt und dann die anderen meist überholt, aber in Chemie habe ich leider nie mehr ein Bein auf die Erde gekriegt und mich nur noch total durchgemogelt, bis ich es abwählen konnte.

Die volle Wohnung ... naja, das ist bei mir kein allzu großes Kunststück, weil die Wohnung klein ist. Aber die Papier- und CD-Stapel wachsen, und manches andere auch.

Was häuslich-mütterliches Feedback angeht, habe ich von ihr selbst niemals etwas anderes als Kritik gehört. Die einzigen wenigen Male, wo ich etwas Positives von ihr gehört habe, war, wenn sie von Elternabenden in der Schule zurückkam. Dann wiederholte sie mir (aber vielleicht auch nur, weil ich gefragt habe), dass die Lehrer mich sehr gelobt haben. Sie war offensichtlich stolz darauf.

Sich mit Persönlichem zeigen: Ist auch für mich ein Albtraum. Am schlimmsten immer, wenn ich in irgendeine neue Runde komme und sich dann jeder vorstellen soll, was anscheinend so üblich ist, selbst in Runden, in denen ich das nie erwartet hätte. Allein schon meinen Namen, Beruf u.ä. offen anzugeben, bereitet mir Qualen! Wenn dann noch die Frage nach Hobbies kommt, möchte ich am liebsten aufstehen, l.m.a.A. sagen und gehen.
Genau konnte ich bisher noch nicht lokalisieren, woher das kommt. Teilweise wohl davon, dass meine Mutter mir als Kind alles madig gemacht oder sogar weggenommen hat, was ich gern hatte.

Auch das Unwohlsein bei Besuch in der eigenen Wohnung.

Du hast anfangs noch mehr Dinge geschrieben, die bei mir ähnlich sind, habe ich bloß wieder vergessen.

Jedenfalls: Du bist ein offenbar sehr gescheites UND vielseitig begabtes Mädchen. Es wäre schön, wenn du daraus etwas Schönes für dich und die Gesellschaft machen könntest. Versuch doch, deinesgleichen zu finden.

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Dr. Reinhard Pichler
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