Hallo, nach längerem anonymen lesen hab ich mich jetzt auch angemeldet. Vielleicht schreibt ihr mir ja etwas.
Ich bin 33 jahre alt und wohne in Hamburg. dadurch dass ich Multiple Sklerose habe, bin ich frühberentet. Meine Freundin hat sich vor einem halben jahr von mir getrennt und alle meine Freunde wohnen in anderen Städten. Sind quasi über ganz Deutschland verteilt. Soviel zum background. Ich glaube ihr wißt wie einsam man sich fühlen kann. Jetzt, wo das Wetter besser ist- sehe ich überall Päärchen rumknuddeln und glückliche Menschen mit ihren Familien, Kindern und evtl Tieren. Nicht dass ich ihnen das nicht gönnen würde, aber ich werde wahrscheinlich so etwas nie erleben dürfen. Zum einen habe ich nicht unbedingt die Traumfigur, die in unserer - immer oberflächlicher werdenden Welt gefragt ist. Also kein sixpack oder Muskeln oder soetwas. Zum anderen auch keinen Job, der irgendwie groß Geld einbringen könnte. Ich bin also auch in der Richtung für jemand eine Enttäuschung.
Glaube meine Einsamkeit gliedert sich in mehrere Teilbereiche:
1. keine Beziehung
Grade als sich meine Ex frisch getrennt hatte, sagte mein Vater so etwas sensibles, wie das wird wohl deine letzte Frau gewesen sein. Das hab ich mir damals nicht so anmerken lassen, aber ich fürchte, dass hat mich wohl mehr getroffen, als ich dachte. Denn er wird wohl recht behalten. Ich habe kaum etwas was eine Frau reizen könnte eine Beziehung mit mir aufzubauen. Und dazu noch die Aussicht irgendwann vielleicht ein Pflegefall zu werden. Naja- das tut schon ganz schön weh!
2. kein soziales Netz
Ich kenne hier in hamburg kaum mehr jemanden. Ich stand neulich an der UBahn und irgendwie kam der Gedanke auf, was wohl wäre, wenn ich einfach vor die einfahrende UBahn springen würde. Und ich kam zu dem Schluss, dass ausser dem entsetzten Lokführer, dem ich das auch nicht antuen wollte, wohl kaum jemand Notiz von meinem Fehlen nehmen würde- und das tat weh und bringt mir jedes Mal die Tränen in die Augen- wenn ich dran denke.
3. meine Krankheit
Äußerlich sieht man mir die MS nicht an, aber ich habe leider ganz viele Defizite, die man gesunden Menschen auch wenig erzählen mag. So muss ich mich zum urinieren katheterisieren. Oder ich kann nur wenige 100m laufen- dann bin ich so erschöpft, dass ich einfach keine Kraft habe weiter zu gehen. Und auch das sorgt wohl für meine Einsamkeit.
Na gut- ich hab mir erstmal was von der Seele geschrieben- würd mich freuen vielleicht von Euch n Feedback zu bekommen. Liebe Grüße aus Hamburg, raven
Ich bin 33 jahre alt und wohne in Hamburg. dadurch dass ich Multiple Sklerose habe, bin ich frühberentet. Meine Freundin hat sich vor einem halben jahr von mir getrennt und alle meine Freunde wohnen in anderen Städten. Sind quasi über ganz Deutschland verteilt. Soviel zum background. Ich glaube ihr wißt wie einsam man sich fühlen kann. Jetzt, wo das Wetter besser ist- sehe ich überall Päärchen rumknuddeln und glückliche Menschen mit ihren Familien, Kindern und evtl Tieren. Nicht dass ich ihnen das nicht gönnen würde, aber ich werde wahrscheinlich so etwas nie erleben dürfen. Zum einen habe ich nicht unbedingt die Traumfigur, die in unserer - immer oberflächlicher werdenden Welt gefragt ist. Also kein sixpack oder Muskeln oder soetwas. Zum anderen auch keinen Job, der irgendwie groß Geld einbringen könnte. Ich bin also auch in der Richtung für jemand eine Enttäuschung.
Glaube meine Einsamkeit gliedert sich in mehrere Teilbereiche:
1. keine Beziehung
Grade als sich meine Ex frisch getrennt hatte, sagte mein Vater so etwas sensibles, wie das wird wohl deine letzte Frau gewesen sein. Das hab ich mir damals nicht so anmerken lassen, aber ich fürchte, dass hat mich wohl mehr getroffen, als ich dachte. Denn er wird wohl recht behalten. Ich habe kaum etwas was eine Frau reizen könnte eine Beziehung mit mir aufzubauen. Und dazu noch die Aussicht irgendwann vielleicht ein Pflegefall zu werden. Naja- das tut schon ganz schön weh!
2. kein soziales Netz
Ich kenne hier in hamburg kaum mehr jemanden. Ich stand neulich an der UBahn und irgendwie kam der Gedanke auf, was wohl wäre, wenn ich einfach vor die einfahrende UBahn springen würde. Und ich kam zu dem Schluss, dass ausser dem entsetzten Lokführer, dem ich das auch nicht antuen wollte, wohl kaum jemand Notiz von meinem Fehlen nehmen würde- und das tat weh und bringt mir jedes Mal die Tränen in die Augen- wenn ich dran denke.
3. meine Krankheit
Äußerlich sieht man mir die MS nicht an, aber ich habe leider ganz viele Defizite, die man gesunden Menschen auch wenig erzählen mag. So muss ich mich zum urinieren katheterisieren. Oder ich kann nur wenige 100m laufen- dann bin ich so erschöpft, dass ich einfach keine Kraft habe weiter zu gehen. Und auch das sorgt wohl für meine Einsamkeit.
Na gut- ich hab mir erstmal was von der Seele geschrieben- würd mich freuen vielleicht von Euch n Feedback zu bekommen. Liebe Grüße aus Hamburg, raven
18.04.2009 13:51 • • 23.04.2009 #1
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