Ich war mir anfangs nicht ganz sicher, ob ich mich hier anmelden sollte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese Zeit nicht alleine durchstehen werde.
Ich dachte ich hätte diese Phase schon durch, hätte all die Probleme akzeptiert. Ich habe mich geirrt.. Würde ich meinen, gerne zu leben, wäre das gelogen. Jeder Tag vergeht wie der andere. Während ich gerade schreibe, höre ich, wie mein Vater seine Koffer packt. Ich wusste der Tag würde kommen. Früher hätte ich wahrscheinlich geweint, aber jetzt.. erscheint mir alles sinnlos. Eine glückliche Familie kenne ich nur aus Filmen oder von anderen Leuten. Meine Geschwister sind schon alle aus dem Haus. Familien gründen, oder was weiß ich. Hatten beide eine schöne Kindheit.
Ich sehe mir oft deren Fotoalben an. Meine Eltern waren damals noch jung.. und zufrieden. Auf jedem Foto strahlende Gesichter. Wenn ich mir mein Album ansehe.. - da fingen alle Probleme an. Mein Fotos reichen bis zu meinem 7. Geburtstag, danach wurden keine Fotos gemacht, danach wurde nur gestritten, ich wurde immer vergessen. Als wäre das alles bei mir nicht mehr nötig. Ich war oft alleine als Kind. Ich hatte einen großen Alterunterschied mit meinen Geschwistern. Die beiden verstanden sich besser untereinander, als wenn ich dabei bin. Wie gesagt, ich habe das alles akzeptiert. Auch die kälte und strenge, die mir mein Vater zu spüren gab. Bruder, Schwester weg und allmählich wollen sich auch meine Eltern aus dem Staub machen. Sie alle leiden ja so sehr, und wollen zurück zu ihrer Heimat, zu ihren Freunden und Familien. Sie vermissen die alten und überglücklichen Zeiten, an die sie sich tränen gerrührt zurück erinnern. Ich kenne so eine Zeit nicht und nicht so liebevolle Leute, zu denen ich flüchten kann. Ich habe niemanden, keinen intressierts. Ich habe keine Freunde zum reden, ich habe.. niemanden, fällt mir grade auf. In meiner Schulzeit wurde ich auch oft gemieden, aber das war ich von früher schon gewohnt. Gewohnt an diese Einsamkeit.. Diese Einsamkeit, wenn man von der Schule kommt und niemand da ist. Niemand der fragt, wie es einem geht. Ich hatte das alles verarbeitet, da war ich mir sicher. Doch jetzt frage ich mich, ob ich es nur verdrängt habe. Die Tatsache, das auf mich noch eine lange Zeit der Einsamkeit wartet.
Mein Problem aber ist diese gefühlslosigkeit. Alles läuft schief. Das ohrenbetäubende Geschrei meiner Eltern kommt mir gerade so vertraut vor, diese Einsamkeit macht mir kaum mehr was aus, ich bin so faul seit letzter Zeit, obwohl ich für die Prüfungen lernen müsste.. ich hatte so viele Träume! Ich hatte eine Persönlichkeit, ich hatte eine Familie, hatte mal mehr Glück.. vielleicht übertreibe ich auch nur, aber ich fühle mich so nutzlos. Ich will weinen, denn es tut so weh. Aber ich kann nicht. Wird sich das je ändern?
Danke, falls sich das jemand angetan hat.
A.
05.04.2012 21:34 • • 27.06.2012 #1