Danke Perle,
da sind doch schon viele Parallelen
Ich finde auch, dass es schön ist, allein zu leben, denn ich habe es kaum anders gekannt und mich an die Ruhe gewöhnt und brauche sie auch, je stressiger das Leben, desto mehr. Als ich jung war, bin ich natürlich auch mehr unterwegs gewesen, um zu Kontakten. Aber jetzt reichen mir schon fast die Kontakte auf der Arbeit. Nur am Wochenende hätte ich gerne mal Jemanden, um mich tiefgründiger auszutauschen. Doch da haben ja die Wenigsten in meinem Alter und meinem Wohnumfeld (total familiär geprägt) Zeit.
Was meine Herkunftsfamilie angeht, war diese auch eine sehr, sehr kleine. D. h. manchmal reicht es ja auch, eine gute Person im weiteren Familienumfeld zu haben, doch eigentlich bestand meine Familie fast nur noch aus meiner Mutter und meinen Großeltern, wobei die Großeltern auch nicht für mich gesund waren. Musste lachen, als du von dem kläglichen Rest schriebst. Ja, die sind leider nicht mal der Rede wert, so egal können sie einem sein, bzw. waren wir denen. Aber ist natürlich ists auch schade, wenn es nur daran liegt, dass man evtl. doch auf einer Wellenlänge liegen könnte, wenn man sich nur näher im Auge geblieben wäre.
Mir tat sehr weh, dass ich z. B. über Ecken hörte, dass meine Halbschwester (8 Jahre jünger als ich) meinte, sie könne mit mir nichts anfangen, da ich ja älter sei. Ein großer Teil dessen wird aber daran liegen, dass sie auch von ihrem Vater gegen meine Mutter und mich aufgehetzt worden ist, weil nach langem hin- und her um diese Halbschwester um das Sorgerecht gestritten worden ist. Nach 3 Jahren hat meine Mutter damals dann resigniert und aufgegeben.
Klar sind wir sehr stark geworden, da wir fast alles allein bisher bewältigt haben, dennoch ist es sehr kräfteaufreibend und es bleibt kaum Energie über, um uns selber mal gut zu erholen, jedenfalls bei mir der Fall. Auch ist es im Hinblick auf meine körperlichen Beschwerden, die jetzt schon sehr massiv sind, immer schwieriger, so ganz allein damit klar zu kommen. Oftmals musste ich auch Externe für Dienste bezahlen, von Geld, welches ich nicht hatte.
Was mich tröstet ist immer das Bild von dem Puzzle, was ich visualisiere, wo ich alle bestandenen Teile sehe und noch auch das Grand Finale gute Ende warte, wohin mich ja meine Lebensaufgabe Richtung Ziel hin lenkt. Wenn ich doch nur schon etwas Rückschau hätte, könnte ich meinen Weg mit all den Umwegen schon mehr genießen und hätte mehr Antrieb nach vorn
13.12.2021 21:33 •
#6