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Ich bin ein typisches Scheidungskind und bin bei meiner Mutter aufgewachsen. Mit 17 bereits ausgezogen. Meinen Vater habe ich nicht kennengelernt. Zu meiner Mutter habe ich keinerlei Kontakt (seit Jahrzehnten bzw. schon immer eigentlich), da sie u. a. auch psychisch schwer erkrankt ist. Eine eigene Familie habe ich selber nicht und wollte auch keine haben. Auch zog ich es vor, alleine zu leben. Ich kam gut zurecht. Mir fehlte jetzt nicht unbedingt ein Partner und ich litt auch nicht unter dem Alleinsein.

Ich habe keine Kinder, keine Partnerschaft seit Jahrzehnten (gewollt), kaum Kontakte, keine Tiere, oft auch kein Netzwerk, da ich auch häufig umgezogen bin. Selten habe ich z. B. eine Frau getroffen, die in in einer vergleichbaren Lage (bin 52) lebt. Ich würde mich freuen, hier auf GleichgesinntSternchenInnen zu treffen. Ich bin vor wenigen Jahren aus Norddeutschland nach BW gezogen. Hier ist das noch sichtbarer als in einer Großstadt, da hier in den kleinen Orten fast alles nur familiär zugeht. Auch fehlt es mir in der heutigen Gesellschaft an neuen Lebensmodellen. Früher hätte ich wohl einfach in einem Haus für unverheiratete Frauen gelebt und mit denen meine Freizeit geteilt.

11.12.2021 18:21 • 19.01.2022 x 2 #1


11 Antworten ↓


Es gibt immer mehr Gemeinschaftswohnprojekte, gerade auch in Baden-Württemberg.Erst vor kurzem sah ich einen Bericht, über eine Gruppe älterer Frauen, die jetzt gemeinsam wohnen, in einer Art Wohnanlage mit Gemeinschaftsraum ....das hat mir total gut gefallen. Jede hatte eine eigene Wohnung, man kann die Tür zu machen, wenn man einmal allein sein will. Wenn man möchte, ist aber immer jemand da, mit dem man reden kann,stricken kann,Tee trinken oder im Garten arbeiten. Man sah, wie sie gemeinsam im Garten Yoga gemacht haben....alle passen aufeinander auf, helfen sich und halten zusammen. Da war ich glatt etwas neidisch....man kann nämlich auch in einer Ehe einsam sein...besonders wenn man so verschieden ist ,wie mein Mann und ich.Wenn Du magst, kannst Du mir gerne schreiben,- ich wohne zu weit weg für persönliche Treffen.

A


Leben ohne Familie

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Danke Sonnenmutter.
Ja, klar gibts irgendwo Gemeinschaftsprojekte. Aber ich habe nun mal hier Arbeit gefunden, und bin schon in Sachen Arbeitswechsel/Ortswechsel/Umzug nicht mehr sehr flexibel (rate mal wie oft ich schon umgezogen bin). Zudem sind diese Wohngruppen auch oft nicht gerade günstig oder an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Vielleicht gibts dafür später, wenn ich in 17? Jahren in Rente bin, eine Möglichkeit - da es dann gewiss auch wieder mehr Modelle geben wird.
Ja, dass du dich zu zweit einsam fühlst, ist schade. Hast du probiert, ihn das genauso zu sagen?

Hm, hier gibts also auch keine Frauen ohne Anhang?

Hallo Salzarina,

doch die gibt es hier auch

Ich hatte auch schon überlegt, Dir zu schreiben aber ich war mir nicht ganz sicher, denn bei mir ist es anders gekommen als ursprünglich geplant (oder erhofft?).

Ich lebe ohne Mann und Kind und das hat sich so entwickelt. Ich habe seit je her Bindungsangst und dann hatte ich einfach das Pech, dass der eine Mann mir nicht gut tat und der andere verstarb. Die Zeit verging, ich verliebte mich vereinzelt nochmal aber es wurde nichts daraus. Ich habe mich dann eingeigelt und vor mich hin gelebt. Je mehr Zeit verging desto weniger konnte ich mir eine Beziehung noch vorstellen.

Zu meiner Ursprungsfamilie: Es gibt sie noch vereinzelt aber gefühlt bin ich allein. Meine Mutter lebt noch, baut aber langsam ab. Mein Vater starb vor 5 Jahren. Ich habe zwei Brüder, einer davon hat sich vor etwa 15 Jahren von der Familie los gesagt. Ich habe ihn nie wieder gesehen. Der andere Bruder ist beruflich unterwegs und ist mir auch seelisch irgendwie nicht mehr verbunden. Vom kläglichen Rest schreibe ich jetzt hier nicht.

Ich versuche, stark zu sein. Ich musste eigentlich mein Leben ganz alleine regeln, ohne Unterstützung oder jemanden zum Anlehnen. Dadurch bin ich unabhängig geworden, das ist das Gute daran. Ich war früher oft enttäuscht vom Leben und habe mich oft minderwertig anderen gegenüber gefühlt. Heutzutage kann ich aufrechter zu mir und meinem Leben (meiner Geschichte) stehen.

LG Perle

Danke Perle,
da sind doch schon viele Parallelen

Ich finde auch, dass es schön ist, allein zu leben, denn ich habe es kaum anders gekannt und mich an die Ruhe gewöhnt und brauche sie auch, je stressiger das Leben, desto mehr. Als ich jung war, bin ich natürlich auch mehr unterwegs gewesen, um zu Kontakten. Aber jetzt reichen mir schon fast die Kontakte auf der Arbeit. Nur am Wochenende hätte ich gerne mal Jemanden, um mich tiefgründiger auszutauschen. Doch da haben ja die Wenigsten in meinem Alter und meinem Wohnumfeld (total familiär geprägt) Zeit.

Was meine Herkunftsfamilie angeht, war diese auch eine sehr, sehr kleine. D. h. manchmal reicht es ja auch, eine gute Person im weiteren Familienumfeld zu haben, doch eigentlich bestand meine Familie fast nur noch aus meiner Mutter und meinen Großeltern, wobei die Großeltern auch nicht für mich gesund waren. Musste lachen, als du von dem kläglichen Rest schriebst. Ja, die sind leider nicht mal der Rede wert, so egal können sie einem sein, bzw. waren wir denen. Aber ist natürlich ists auch schade, wenn es nur daran liegt, dass man evtl. doch auf einer Wellenlänge liegen könnte, wenn man sich nur näher im Auge geblieben wäre.

Mir tat sehr weh, dass ich z. B. über Ecken hörte, dass meine Halbschwester (8 Jahre jünger als ich) meinte, sie könne mit mir nichts anfangen, da ich ja älter sei. Ein großer Teil dessen wird aber daran liegen, dass sie auch von ihrem Vater gegen meine Mutter und mich aufgehetzt worden ist, weil nach langem hin- und her um diese Halbschwester um das Sorgerecht gestritten worden ist. Nach 3 Jahren hat meine Mutter damals dann resigniert und aufgegeben.

Klar sind wir sehr stark geworden, da wir fast alles allein bisher bewältigt haben, dennoch ist es sehr kräfteaufreibend und es bleibt kaum Energie über, um uns selber mal gut zu erholen, jedenfalls bei mir der Fall. Auch ist es im Hinblick auf meine körperlichen Beschwerden, die jetzt schon sehr massiv sind, immer schwieriger, so ganz allein damit klar zu kommen. Oftmals musste ich auch Externe für Dienste bezahlen, von Geld, welches ich nicht hatte.

Was mich tröstet ist immer das Bild von dem Puzzle, was ich visualisiere, wo ich alle bestandenen Teile sehe und noch auch das Grand Finale gute Ende warte, wohin mich ja meine Lebensaufgabe Richtung Ziel hin lenkt. Wenn ich doch nur schon etwas Rückschau hätte, könnte ich meinen Weg mit all den Umwegen schon mehr genießen und hätte mehr Antrieb nach vorn

Ich würde mir schon eine Ersatzfamilie wünschen, die kann auch einfach aus 2 oder 3 Freundinnen bestehen. Es müssten halt Menschen in ähnlicher Lebenssituation sein, die auch Interesse und Zeit haben, sich mal zu sehen, gemeinsam zu reden, zu lachen, sich in den Arm zu nehmen.

Unsere Zukunft will geplant sein, eben weil sozusagen niemand da ist, der uns hilft, wenn die Not da ist. Und das ist der Punkt, an dem ich Angst bekomme. Noch geht es mir gut, ich bin gesund. Was ist aber, wenn sich das ändert? Wer ist dann da? Wer hilft mir? Es fühlt sich ein bischen an wie ohne Netz und doppelten Boden.

Ja, daran denke ich auch oft. Finde es auch toll, wenn ich im Fernsehen diese Ersatzomis sehe - das sind die, die gerne Enkelkinder hätten, und sich dann einen Enkel mieten via über einer Organisation - eine Win-Win-Situation

Ich denke bei mir auch, dass das Alter 50 gerade so ein Zwischenalter ist, wo es nicht sooo viele Zielgruppen gibt, wie wenn ich jetzt z. B. zur Riesengruppe der Rentnerinnen gehören würde. Da werden ja z. B. in Sachen Wohngruppen/Initiativen etc. viel mehr Angebote geschaltet. Vielleicht hab ich auch nur nicht Zugang zu den altersentsprechenden Aktivitäten hier in meiner Region entdeckt, da noch irgendwie fremd hier.

Mit 11 Jahren, als sich meine Mutter scheiden ließ von ihrem 2. Ehemann, hatte ich mir schon geschworen, später nie eine eigene Familie gründen zu wollen, also nicht zu heiraten und eigene Kinder zu bekommen. Damals malte ich mir auch schon immer das Bild einer Wohngruppe fürs Alter aus. Als ich dann mit 17 von meiner Mutter weg/auszog, lernte ich dann das WG-leben mehrfach kennen. Leider war das aber leider meist negativ, da es charakterlich nie wirklich harmonisierte. Aber wenn es räumlich angrenzende Wohneinheiten gäbe, wäre es schon mal schön in meiner Vorstellung. Und klar, eine neu gewählte Wunschfamilie wäre ja auch räumlich ungebunden.

Da fällt mir auch noch eine schräge wahre Begebenheit ein. Der 3. Mann meiner Mutter wollte mich, als ich 30! Jahre war, adoptieren, weil er zu der Zeit keinen Kontakt zu seiner Tochter hatte, die im gleichen Alter wie ich war. Zum Glück erkannte ich, dass das alles irgendwie falsch gewesen wäre, fand es zudem auch noch überflüssig. Heute denke ich oft daran, was das noch alles für weitere negative Verstrickungen hervorgebracht hätte, und bin froh, dass ich es gleich ablehnte.

Eine Alters WG wäre auch nichts für mich, ich brauche schon meine eigenen vier Wände. Ich werde mich aber rechtzeitig über verschiedene Alternativen erkundigen, da wird in den nächsten Jahren sicher noch Einiges auf die Beine gestellt werden, weil die Zahl der alten Alleinstehenden noch hochgehen wird. Man kann sich ja auch zum Betreuten Wohnen auf Wartelisten setzen lassen.

Ja, wir sind in so einem Zwischenalter und manchmal habe ich etwas Probleme, das zu akzeptieren, weil ich mir die Frage stelle, wo eigentlich die Zeit geblieben ist? Ich war doch gestern noch 35, warum bin ich jetzt plötzlich 53 ?

Ah, das Alter ist schon mal ähnlich Und in Hamburg hab ich auch 15 Jahre gewohnt

Hallo Salzarina,

ich habe deine Nachricht gelesen, dass du von Norddeutschland nach BW gezogen bist. Bei mir war es gerade umgekehrt, ich bin vor einigen Jahren von BW nach Ostdeutschland gezogen, lebe auch allein und habe einen Sohn, der erwachsen ist und nicht mehr bei mir lebt. Als ich BW gelesen habe, bekam ich gleich Heimweh . Ich kann allerdings verstehen, dass du dort, du schriebst ja, dass du in einer kleiner Stadt lebst, nicht richtig zugehörig fühlst. Vielleicht ist aber eine größere Stadt in der Nähe, wo du, wenn Corona wieder besser wird, etwas unternehmen kannst. Ansonsten gäbe es noch nebenan.de .
Mir geht es hier genauso, ich wohne zwar nicht in einer kleinen Stadt, aber trotzdem. Ich bin aber etwas älter (61) als du und werde hoffentlich bald wieder nach BW zurückgehen.
Ich wäre auch gerne in einem Wohnprojekt dort, allerdings ist das, wenn man nicht vorort ist, nicht so leicht zu finden.
Darf ich fragen, in welchem Raum du in BW wohnst?

Würde mich freuen, von dir zu lesen.

Viele Grüße

@Bergkristall
Danke für deine Nachricht

Ich wohne 30 km von Offenburg entfernt.

Ja, ich hab auch schon nach anderen Portalen ohne Dating gesucht. Hab jetzt auch schon tatsächlich einen Freizeitpartner gefunden mit dem ich morgen das 4 x unterwegs bin. Jedoch hat dieser natürlich auch wiederum seinen festen bestehenden Freundeskreis und nur eingeschränkt Zeit. Immerhin stimmt da die Chemie, was ja nicht sooo einfach ist, da im Alter (bei mir jedenfalls) auch einige Ansprüche bestehen. Wenns halt nicht richtig passt, bin ich halt doch lieber alleine unterwegs.

Ja, ich bin schon manchmal in Offenburg unterwegs, aber es benötigt halt doch eine Schnittstelle, wo man zusammen kommt.

Wann wirst du denn umziehen bzw. von was hängt das ab?

Schwarzwaldgruß
Salzi via unterwegs

A


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Dr. Reinhard Pichler
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