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Hallo zusammen,

Ich bin schon länger auf der Suche nach neuen Freunden aber jedesmal geht etwas schief oder ich merke das ich nicht dazu passe.
Ich hatte schon immer Probleme damit Kontakte zu knüpfen aber in letzter Zeit fällt mir die Decke auf den Kopf.
Ich vermisse es einfach Dinge gemeinsam zu erleben, Erinnerungen zu sammeln,Beziehungen aufzubauen.

Einen festen Freund hatte ich auch noch nicht was mir etwas Sorgen bereitet. Alle anderen um mich herum sind glücklich haben Freunde und Familie, während ich alleine bin und eine Sozialphobie mitbekommen habe.

Also falls hier jemand ist um sich einfach auszutauschen oder zu chatten wäre das echt schön.

30.03.2020 19:19 • 03.04.2020 #1


18 Antworten ↓


Liebe Felina,

ich kann dich sehr sehr gut verstehen, komme aber leider nicht aus dem Bodensee-Raum.
Ich bin vor einem Jahr für meinen Freund in den Norden Deutschlands gezogen und bin seitdem komplett allein. Ich habe keine Freunde und keine Sozialkontakte und sitze eigentlich den ganzen Tag allein in der Wohnung.
Durch meine Angststörung habe ich diese Zeit für mich lange gebraucht, aber ich merke immer mehr wie jede Zelle meines Körpers sich wieder nach meinem alten Leben sehnt. Die kleinen Dinge, die man damals einfach nicht schätzen konnte - einen Kaffee mit einer Freundin trinken - diese Dinge sind vollständig aus meinem Leben verschwunden. Dabei war ich früher eigentlich ein sehr sozialer Mensch, hatte immer viele Freunde, konnte schnell neue Freunde finden etc. Heute bin ich kompletter Einzelgänger. Ich hab schon vor Corona in der Quarantäne gelebt.
Falls du dich mal austauschen magst kannst du mir gerne schreiben.
LG Lea

A


Kontakte finden! Bodensee Raum

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Zitat von Darcyless:
Liebe Felina,ich kann dich sehr sehr gut verstehen, komme aber leider nicht aus dem Bodensee-Raum.Ich bin vor einem Jahr für meinen Freund in den Norden Deutschlands gezogen und bin seitdem komplett allein. Ich habe keine Freunde und keine Sozialkontakte und sitze eigentlich den ganzen Tag allein in der Wohnung. Durch meine Angststörung habe ich diese Zeit für mich lange gebraucht, aber ich merke immer mehr wie jede Zelle meines Körpers sich wieder nach meinem alten Leben sehnt. Die kleinen Dinge, die man damals einfach nicht schätzen konnte - einen Kaffee mit einer Freundin trinken - diese Dinge sind vollständig aus meinem Leben verschwunden. Dabei war ich früher eigentlich ein sehr sozialer Mensch, hatte immer viele Freunde, konnte schnell neue Freunde finden etc. Heute bin ich kompletter Einzelgänger. Ich hab schon vor Corona in der Quarantäne gelebt.Falls du dich mal austauschen magst kannst du mir gerne schreiben.LG Lea


Hallo, ich denke, dass das Wichtigste ist einem Hobby nachzugehen. Damit meine ich am besten in einem Verein, da man hier viele Gleichgesinnte trifft. Sonst ist es gerade nach einem Umzug extrem schwer Leute kennenzulernen. Habe das alles selber schon erlebt.

Hi Schluri,

danke für deine Antwort. Das Problem ist dass ich mit meiner Angststörung wohl auch eine Art Depression entwickelt habe sodass es mir extrem schwer fällt rauszugehen. Selbst wenn ich einem Verein beitreten würde, könnte ich mich nicht motivieren raus zu gehen, dazu bin ich leider auch mittlerweile zu sehr ans Einsiedlerleben gewöhnt.
Ich möchte mir erstmal einen Job suchen bei dem ich raus unter Leute gehe (arbeite momentan von zuhause aus) aber dazu muss erstmal meine Angststörung besser werden.
Aber dachte man kann sich hier trotzdem mal austauschen

Zitat von Darcyless:
Hi Schluri,danke für deine Antwort. Das Problem ist dass ich mit meiner Angststörung wohl auch eine Art Depression entwickelt habe sodass es mir extrem schwer fällt rauszugehen. Selbst wenn ich einem Verein beitreten würde, könnte ich mich nicht motivieren raus zu gehen, dazu bin ich leider auch mittlerweile zu sehr ans Einsiedlerleben gewöhnt. Ich möchte mir erstmal einen Job suchen bei dem ich raus unter Leute gehe (arbeite momentan von zuhause aus) aber dazu muss erstmal meine Angststörung besser werden.Aber dachte man kann sich hier trotzdem mal austauschen


Austauschen ist doch nie verkehrt. Da kannst du recht haben, Depression und Angst hängen oft zusammen. Ist teilweise auch schwierig zu unterscheiden. Es ist halt echt zum K...... wenn man sowas hat.
Ich quäle mich auch oft zum Tennis oder Fussball, aber danach geht es mir fast immer besser. Was machst du gegen deine Beschwerden?

Zitat von Felina:
Hallo zusammen,Ich bin schon länger auf der Suche nach neuen Freunden aber jedesmal geht etwas schief oder ich merke das ich nicht dazu passe.Ich hatte schon immer Probleme damit Kontakte zu knüpfen aber in letzter Zeit fällt mir die Decke auf den Kopf.Ich vermisse es einfach Dinge gemeinsam zu erleben, Erinnerungen zu sammeln,Beziehungen aufzubauen. Einen festen Freund hatte ich auch noch nicht was mir etwas Sorgen bereitet. Alle anderen um mich herum sind glücklich haben Freunde und Familie, während ich alleine bin und eine Sozialphobie mitbekommen habe. Also falls hier jemand ist um sich einfach auszutauschen oder zu chatten wäre das echt schön.


Hallo, wie macht sich ein Sozialphobie bemerkbar? Sind das dann Angstgefühle oder wie muss man sich das vorstellen?

@Schluri77

Also alleine raus gehen ist extrem schwer. Wenn es nur laufen mit dem Hund ist geht das gut aber in eine Stadt alleine zu gehen oder Bus fahren fühlt sich nicht gut an. Man denkt alle beobachten einen, man bekommt leichte Paranoia und innerlich brennt ein Feuer... Man ist nicht konzentriert und malt sich die Wege aus, die man gehen kann um so wenigen Menschen wie möglich zu begegnen... Wenn man dann endlich die Haustüre erreicht spürt man wie eine schwere Last von den Schultern fällt und man kann wieder normal atmen (also nicht hektisch wie draußen)...

[quote=Felina]@Schluri77Also alleine raus gehen ist extrem schwer. Wenn es nur laufen mit dem Hund ist geht das gut aber in eine Stadt alleine zu gehen oder Bus fahren fühlt sich nicht gut an. Man denkt alle beobachten einen, man bekommt leichte Paranoia und innerlich brennt ein Feuer... Man ist nicht konzentriert und malt sich die Wege aus, die man gehen kann um so wenigen Menschen wie möglich zu begegnen... Wenn man dann endlich die Haustüre erreicht spürt man wie eine schwere Last von den Schultern fällt und man kann wieder normal atmen (also nicht hektisch wie draußen)... [/quot

Das klingt sehr anstrengend. Warst du auch schon mal in Behandlung? Bist ja noch sehr jung.

@Schluri77

Nicht wirklich. Ich war mal bei einem Psychologen der nicht wirklich gut war.
Hab vor kurzem dann nochmal einen Termin bei einer anderen Psychologin gehabt und wollte das auch weiter machen aber durch den Corona Virus wurden die Termine erstmal verschoben...

Zitat von Felina:
@Schluri77Nicht wirklich. Ich war mal bei einem Psychologen der nicht wirklich gut war. Hab vor kurzem dann nochmal einen Termin bei einer anderen Psychologin gehabt und wollte das auch weiter machen aber durch den Corona Virus wurden die Termine erstmal verschoben...


Versuchen solltest du es auf jeden Fall mit einem Psychologen. Wenn das nicht hilft, solltest du dir mal Gedanken machen, ob du vielleicht mal Medikamente ausprobierst.

Zitat von Schluri77:
Was machst du gegen deine Beschwerden?

Hey du, bisher habe ich versucht viel über die Krankheit zu lesen vor der ich Angst habe (ist eine ganz spezielle) und mir so die Angst selbst zu nehmen so nach dem Motto know your enemy das hat auch eigentlich ganz gut funktioniert, aber im Endeffekt habe ich die Angst so nicht besiegt. Bei einer Psychologin war ich auch schon aber die Gespräche mit ihr haben mir leider nichts geholfen (Treffen Sie sich doch mal mit einer Freundin), weil ich nicht der Typ Mensch bin der seine Ängste durch Ablenken besiegen kann. Ich denke ich brauche einfach noch mehr Zeit um da wirklich 100%ig rauszukommen aus meiner Angst und wenn ich da raus bin, werde ich wieder mehr unter menschen gehen - so zumindest sind meine Gedanken. Ob die wirklich stimmen weiß ich nicht, aber vom Gefühl her muss ich durch meine Angst einfach durch - weißt du wie ich das meine? Jetzt einfach ein normales Leben aufzubauen und mich so zu verhalten als wäre alles in meiner Psyche normal, kommt mir jedenfalls nicht wie die richtige Lösung vor..

Zitat von Darcyless:
Hey du, bisher habe ich versucht viel über die Krankheit zu lesen vor der ich Angst habe (ist eine ganz spezielle) und mir so die Angst selbst zu nehmen so nach dem Motto know your enemy das hat auch eigentlich ganz gut funktioniert, aber im Endeffekt habe ich die Angst so nicht besiegt. Bei einer Psychologin war ich auch schon aber die Gespräche mit ihr haben mir leider nichts geholfen (Treffen Sie sich doch mal mit einer Freundin), weil ich nicht der Typ Mensch bin der seine Ängste durch Ablenken besiegen kann. Ich denke ich brauche einfach noch mehr Zeit um da wirklich 100%ig rauszukommen aus meiner Angst und wenn ich da raus bin, werde ich wieder mehr unter menschen gehen - so zumindest sind meine Gedanken. Ob die wirklich stimmen weiß ich nicht, aber vom Gefühl her muss ich durch meine Angst einfach durch - weißt du wie ich das meine? Jetzt einfach ein normales Leben aufzubauen und mich so zu verhalten als wäre alles in meiner Psyche normal, kommt mir jedenfalls nicht wie die richtige Lösung vor..


Ich kann das gut nachvollziehen, habe auch soweit alles durch was geht. Mir hat das Therapeutengespräch auch nichts gemacht. Ich kenne das zu gut, wenn man so eine ekelhafte Gefühlswelt hat. Ein Gesunder kennt sowas nicht, kann man auch nicht erklären. Hab mich damals viel gequält damit es niemand mitbekommt. 1997 wusste ich gar nicht was das ist und nachlesen im inet ging damals auch nicht. Ich bin auch der Meinung, dass bei gewissen Erkrankungen nur Medikamente helfen. Nimmst du welche?

Ja da hast du absolut recht, andere können das überhaupt nicht nachvollziehen!
Nein, ich nehme nichts ein weil ich das Gefühl habe ich muss da ohne Medis durch. Ich möchte an dieser SCH*** wachsen und meine Krankheitsängste ein für alle mal besiegen. Ich hab so viel gelitten im letzten halben Jahr und dieses Leid muss doch irgendeinen Sinn gehabt haben. Jetzt einfach meine Neurochemie mit einem Medikament beeinflussen wird meine Krankheitsängste auf Dauer auch nicht besiegen und lebenslang will ich nichts einnehmen. Ich will einfach lernen diese Ängste nicht mehr zu haben - habe mir jetzt auch ein vielversprechendes Buch dazu gekauft. Ich denke das sinnvollste ist, es wirklich durch Training zu lernen - im Endeffekt müssen Menschen wie wir lernen und trainieren, so zu ticken wie gesunde Menschen.. Ich stelle es mir immer so vor als müsste ich lernen zu laufen.

Zitat von Darcyless:
Ja da hast du absolut recht, andere können das überhaupt nicht nachvollziehen! Nein, ich nehme nichts ein weil ich das Gefühl habe ich muss da ohne Medis durch. Ich möchte an dieser SCH*** wachsen und meine Krankheitsängste ein für alle mal besiegen. Ich hab so viel gelitten im letzten halben Jahr und dieses Leid muss doch irgendeinen Sinn gehabt haben. Jetzt einfach meine Neurochemie mit einem Medikament beeinflussen wird meine Krankheitsängste auf Dauer auch nicht besiegen und lebenslang will ich nichts einnehmen. Ich will einfach lernen diese Ängste nicht mehr zu haben - habe mir jetzt auch ein vielversprechendes Buch dazu gekauft. Ich denke das sinnvollste ist, es wirklich durch Training zu lernen - im Endeffekt müssen Menschen wie wir lernen und trainieren, so zu ticken wie gesunde Menschen.. Ich stelle es mir immer so vor als müsste ich lernen zu laufen.


Ich denke trotzdem, wenn die Botenstoffe im Gehirn nicht passen wie soll man das wieder ohne Medikament hinbekommen. Ich spreche nur aus meiner Erfahrung, kenne mich nur mit Antidepressiva beschwerdefrei.

Welches nimmst du denn ein bzw hast du eingenommen? Wie lang nimmst du es schon?
Ich sag mal so, wenn ich in einem halben Jahr meine Angststörung nicht besiegt habe, werde ich mich auch dafür öffnen..

Zitat von Darcyless:
Welches nimmst du denn ein bzw hast du eingenommen? Wie lang nimmst du es schon? Ich sag mal so, wenn ich in einem halben Jahr meine Angststörung nicht besiegt habe, werde ich mich auch dafür öffnen..


Nach 6 Jahren Beschwerden, wusste nicht was ich hatte, hat damals das zweite Antdepressivum ( Paroxetin ) gewirkt.

War dann 5 Jahre beschwerdefrei, hatte dann aber keine Wirkung mehr.

Nach unzähligen Wechseln der Antidepressiva nehme ich momentan Amitriptylin.

Leider bin ich aber nicht beschwerdefrei, aber ich komme durch denn Alltag.

Wow, da hast du ja auch schon einen langen Leidensweg hinter dir.
Genau das befürchte ich aber halt auch: Dass ein Medi jahrelang wirkt aber irgendwann der Punkt kommt, an dem die Beschwerden zurück kommen...
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Zitat von Darcyless:
Wow, da hast du ja auch schon einen langen Leidensweg hinter dir.Genau das befürchte ich aber halt auch: Dass ein Medi jahrelang wirkt aber irgendwann der Punkt kommt, an dem die Beschwerden zurück kommen...


Ja das stimmt, habe damals alles verloren. Das Einzige was geholfen hat, war das Bromazepam. Nach dreimonatigen Klinikaufenthalt ohne Besserung, bin ich dann in die Abhängigkeit geraten, weil ich ja arbeiten musste. Vor 5 Jahren dann alleine ausgeschlichen.

Hey Felina,
hab deinen Beitrag zufällig gesehen. Ich komme aus Bayern aber leider nicht aus dem Raum Bodensee.
Hab schon so einiges mit gemacht. Man kann mit mir ohne sorgen über alles reden. Lediglich Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig. Wenn du Lust hast über Gott und die Welt zu reden oder dich einfach über deinen Alltag plaudern willst können wir gerne mal schreiben.
Viele Grüße Jan

A


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Dr. Reinhard Pichler
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