Tja, was werde ich wohl dazu zu sagen haben
Also Diagnosen gibt es ja mitunter nicht ohne Grund. Aber manchmal repräsentieren sie nicht mehr als eine Art Momentaufnahme. So wie man am Blutbild auch erkennen kann, ob jemand ungesund und unausgewogen lebt. Diese Werte ( Noradrenalin, Dopamin, Cortisol etc ) die man bei dir gemessen hat, resultieren aus dem, was gerade bei deiner Psyche so am Ablaufen ist, sie waren /sind nicht unabänderlich hinzunehmen sonder können sich durch eine Verhaltensänderung völlig verschieben, die meisten der aus dem Ruder laufenden Botenstoffe sind nämlich die, die den Stresspegel regulieren. Würdest du an dir arbeiten und den selbigen senken lernen, indem du irgendwann einen Weg findest, dir nicht alles um dich rum so zu Herzen zu nehmen und auf alles megaverletzt zu reagieren, würde man das auch an den Werten der Botenstoffe/Hormone in deinem Körper sehen, die Nebennieren produzieren ja nicht diese Unmengen Noradrenalin - und den ganzen anderen Kram - weil es ihnen da so verdammt langweilig ist. Sie verarbeiten auch nur die Signale, die DEIN Gehirn über die Hirnanhangdrüse an den Körper weiterleitet
( Achtung : Bio Abitur vor hundert Jahren:-)). Ändert sich dein persönlicher Stresstoleranzpegel, ändern sich auch die Werte.
Bei den anderen Sachen müßte man nun wissen, inwiefern die wirklich Ärger machen. Die Amygdala im Hirn hat - glaube ich - auch mit Angstgefühlen zu tun ( liegt da nicht die Spinnenangst oder so ?), ob eine vergrößerte nun spürbare Probleme macht, müßte ein Arzt sagen.
Ich hab auch ein paar abnorme Hirnverknüpfungen, wenn ich richtig Hunger habe, muß ich beispielsweise niesen ( die Zentren liegen im Hirn nebeneinander, aber sind eigentlich nicht verknüpft ), außerdem hab ich etwas, was man Synästhesie nennt, ich verknüpfe emotionale Eindrücke mit anderen Dingen wie z.b Farben, vielleicht ist das ein Grund, warum ich male. Mit ADHS kann man leben und auch eine Partnerin ( nebst irgendwann nett-durchgeknallter Familie ) finden, wir kennen und lieben ihn alle irgendwie : OZZY Osbourne ! , in sofern ist das auch keine nicht zu bewältigende Sache.
Asperger wäre zu beweisen. Vielleicht reagierst du wie ein Asperger-Patient, weil diese extremen Ängste gegenüber der Umwelt dich so auftreten lassen. Wenn du jetzt in einem Umfeld wärst, wo du die Geborgenheit und Zuneigung bekämst wie damals in der Grundschule ( wo du dich ja wohlgefühlt hast ) und eine Lebensangst abnimmt, du Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und Vertrauen in dir wohlgesonnene Menschen aufbauen könntest, wäre dein Verhalten vielleicht anders als es auf den ersten Blick erscheint und dann käme die Aspergergeschichte wieder mal vom diagnostischen Tisch, denke ich.
Ich seh da noch keine definitives No-Go in deiner damaligen Diagnose.
Abgesehen davon, dass man nicht aufgrund einer Sache, die man mal ärztemäßig angehängt bekommt, die Flinte ins Korn schmeißen darf. Mir hat vor zehn Jahren auch so ein Arzt gesagt, ich wäre ein hoffnungsloser Fall und für mich könnte man eh nichts mehr tun (er sagte Wenn ich Sie mir so anguck, seh ich da keine Besserung mehr, bei Ihrem Anblick werd´ ich ja selber ganz depressiv ). Und heute kann ich zum Glück sagen, dass der Ar.... mit seiner Meinung komplett daneben lag, denn mir geht es im Vergleich zu früher ziemlich gut, was nie passiert wäre, wenn ich die Sprüche von dem an mich rangelassen und mich selbst aufgegeben hätte.
Es ist natürlich schwer, sich selber anzunehmen und einen Anfang zu finden, wenn man diese Probleme hat. Aber außer dir selber kann niemand diese Sache anpacken. Du mußt den ersten Schritt tun und dir dein Leben so gestalten, wie du es willst. Wenn dazu nötig ist, die Meinung anderer zu mißachten, mußt du eben damit anfangen. Helfen mußt du dir selber, zunächst mal indem du dich nicht aufgibst.
Hast du seit der Diagnose von damals etwas unternommen, um dich besser zu fühlen ? Eine Selbsthilfegruppe vielleicht oder eine Therapie, wo du die latenten Gefühle die in dir verborgen sind ( ich wurde auch gemobbt in der Schule, das sind ziemlich tiefe Gefühle wo man schwer rankommt, man muss aber da ran ) aufzuarbeiten. Gibt es einen Menschen, dem du vertraust und der dir ein wenig die Angst nimmt? Du brauchst momentan vor allem ein positives Feedback von Außen, der Rest kommt dann irgendwann von selber. Wie alt bist du eigentlich?
LG elster
17.02.2010 17:39 •
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