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habe jetzt eine Menge Beiträge gelesen und ich kann ja mitfühlen...

aber, sagt mal, kennt ihr das, wenn wirklich keiner da ist?

Wenn ihr tagelang schweigen müßt, weil ihr keine eigene Familie habt und ihr trotz aller Euerer Bemühungen und Kontakte die Anzahl Eurer Freunde und Bekannte an weniger als den Fingern einer Hand abzählen könnt?

Wenn ihr Euch fragt, was ihr falsch gemacht habt, was ihr besser machen könnt, oder ob ihr einfach ein unverbesserlicher schlechter Mensch seid?

Und noch eine Frage: Was tut man da? Wie geht man mit so einer Situation um?

Danke

06.01.2010 16:50 • 09.01.2010 #1


8 Antworten ↓


Seit wann hast du denn diesen Zustand des totalen Alleinseins in deinem Leben? War das immer schon so oder ist das eine momentane Phase?

A


Keiner da? Sagt mal, kennt ihr das?

x 3


nun diese Phase dauert jetzt 4 Jahre.

Es gab Zeiten, da hatte ich Freude und Bekannte.

Aber meistens war ich nicht nur einsam, sondern auch allein.

Warum interessiert Dich das?

Auch mit diesen Gedanken /diesem Gefühl bist du nicht alleine.

Ich kenne die Gedanken, vor allem die ob es an einem selber liegt, ob man ein schlechter Mensch ist, ob man was falsch macht, ob man einfach langweilig ist, oder ob man es einfach verdient hat alleine zu sein.

Ich kenne das nur zu gut.

Ich habe einmal mitten im Leben gestanden und bin jetzt
durch 1000 Ereignisse und Umstände, die ich nicht steuern konnte
und die mich immer wieder in die Knie gezwungen haben,
einsam, allein, so ziemlich am Ende.

Musste mich schon früh auf allein durchs Leben schlagen.
War immer auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und einem Zuhause.
Dachte, ich hätte es gefunden.
Mein Mann ging vor 5 Jahren nach 17 Jahren, danach habe ich es trotz
wirklicher Bemühungen nicht geschaftt, wieder auf die Füße zu kommen.
Schlimm ist es und auch unglaublich, sich eingestehen zu müssen, dass WIRKLICH NIEMAND
da ist- keine Familie, keine Freunde, niemand, der sich um einen
sorgt, kümmert oder bemüht.
Jetzt wird Ende des Monats auch noch meine Tochter ausziehen.
Dann ist auch die Zeit vorbei und es wird ganz leer.
Es ist irgendwie alles kaputt, sinnlos und unerträglich.

Ich habe weder ein Alk. oder Dro. noch sonst
irgendetwas in der Richtung. Eigentlich bin ich ganz ´normal´,
wenn man es überhaupt so bezeichnen kann.

Ich bin sehr fürsorglich, bin da, wenn man mich braucht, gebe gerne
bin zuverlässig, treu und eigentlich bodenständig. Und ich habe auch
eigentlich keine Probleme im Umgang mit Menschen.

Was mir fehlt- und das ist kein akutes Problem- ist der Halt, die
Zugehörigkeit zu irgendetwas oder irgendjemanden.
Ich werde immer stummer.

Ich habe oft darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es einfach keinen Platz für mich gibt auf dieser Welt.
So bitter es auch ist, es ist egal, ob ich da bin.
Ich habe das Gefühl, versagt zu haben, es nicht geschafft zu
haben.
Und ich bin leer und traurig und verzweifelt- aber das ist auch egal,
weil ja niemand da ist, den es interessiert.
Ich mag und kann auch nicht mehr.

oje, aber weiterleben möchtest Du schon noch? Hast Du noch Hoffnung, dass es jemals wieder bergauf geht?

Liegt es nicht vielleicht auch an der Einstellung zu sich selber? Oder kann es sein, dass man einfach zu wenig mit sich anzufangen weiß?

Ich bin sehr viel alleine, möchte aber nicht behaupten, dass ich einsam bin, da ich mich sehr gut mit mir alleine beschäftigen kann. Es ist richtig, dass es eine wahnsinnige Umstellung ist, zu merken, man ist immer mehr alleine. Seit meine Kinder erwachsen sind, bin ich das auch. Ich habe z. B. seit Donnerstag mittag mit kaum einem Menschen geredet, bis auf ein paar wenige Anrufe von meinem Sohn.
Aber ich habe die Einstellung, wenn ich etwas nicht ändern kann, dann muß ich versuchen das Beste daraus zu machen. O.k, ich habe auch viele Freunde, und trotzdem bleib ich lieber für mich. Sicher es tut gut zu wissen, wenn man will ist jemand da. Also versucht doch wenigsten mit 1 - 2 Leuten Kontakt aufzunehmen und wenn es nur über das Forum ein paar sind, mit denen man ab und zu telefonieren kann.

Wünsch euch viel Glück dabei!

Hallo Morgenstern,

ich habe mich oft gefragt warum es manchen Menschen leicht fällt Kontakte zu knüpfen und anderen nicht. Was aber gar nicht so wichtig ist, ist die Anzahl deiner Freunde. Es ist natürlich toll viele Bekannte zu haben aber viel viel wichtiger ist es ein paar wenige Freunde zu haben.
Das kann auch nur einer sein.
Und die muss man sich erarbeiten und pflegen. Dazu gehört es auch sich ein wenig zu öffnen und Dinge von sich preis zu geben die unter Umständen nicht so toll sind. Freundschaften entwickeln heißt immer auch sich angreifbar zu machen. Und das fällt nicht immer leicht. Weil es eben auch schief gehen kann.

Wenn keiner da ist, das ist so ziemlich das mieseste Gefühl überhaupt.
Ein Staubkörnchen im Universum....
Ja, dann fühlt man sich auch schlecht, obwohl's doch mit schlecht gar nichts zu tun hat.

Dann irgendwas zu finden was einem wieder Mut macht ist sehr schwierig. Weil das Problem ja ein wenig komplexer ist als die Tatsache das jetzt im Mement keiner da ist.
Eine eher schlechte Idee in so einer Situation ist der Weg in die Disko oder in die Kneipe. Da kommt man einsamer raus als man reingegangen ist. Lohnender sind eher Hobby's oder Vereine.
Sport ist immer eine gute Möglichkeit die verschiedensten Leute kennen zu lernen. Dummerweise erkennt man auch nicht sofort bei wem sich die Mühe rentiert, und mit wem man gut Freund werden kann.
Das erschliesst sich oft nicht sofort, sondern braucht ein wenig Zeit, und ein wenig Wille sich zu öffnen und den Mut nicht in seinem Schneckenhaus sitzen zu bleiben bis jemand anklopft, sondern auch mal selbst den Kopf raus zu strecken.
Das funkioniert aber nicht für sofort, sondern dauert seine Zeit.
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Tag und wenig einsame Stunden.
Balou

Hallo Balou, Schlafkappe und alle ihr anderen,

herzlichen Dank für Eure Antworten. es hat sehr gut getan, das zu lesen und Eure Sicht der Dinge und Eure Erfahrungen kennenzulernen.

Ich würde mich freuen, wenn es noch mehr würden.

Aus Euren Worten, spricht für mein Empfinden viel Erfahrung und Weisheit.

Mir geht es auch, so dass es weniger auf die Anzahl der Kontakt, alsauf deren Qualität ankommt.

Für mich ist auch die Aussage stimmig, dass bei einer Freundschaft des sich-Öffnens bedarf und das ist nicht immer leicht ist und verletzlich macht.

Mir geht es dabei dann auch so, dass es seine Zeit braucht. Vielleicht je älter ich werde, umso mehr.

Dabei wurden die Gelegenheien dazu mit wachsendem Alter geringer.

Aus den Besuchen in Discos (dazu fühle ich mitlerweile allerdings nicht mehr jung genug) und Kneipen, kam auch ich immer sehr frustriert zurück. Habe auch hin- und wieder versucht dort Menschen anzusprechen, es ist schwer und nicht wenige fühlen sich trotz zurückhaltender Höflichkeit belästigt, ist meine diesbezügliche Erfahrung.

Leider bin ich total unsportlich. Meine dahingehenden wiederholten Versuche sind immer in einer Verzweiflung für alle Beteiligten geendet.

Letztendlich habe ich mir auch Hobbies gesucht, um die vielen einsame Stunden, Tage, ja manchmal Wochen, in denen wirklich keiner da ist, zu füllen.

Glücklicherweise gibt es heutzutage das Internet! viele verdammen die so genannte virtuelle Welt. Ich aber denke immer, am anderen Ende der Leitung sitzt auch ein Mensch.

Alles Gute, eine Schöne Zeit wünsche ich Euch.

Lasst es Euch gutgehen ...





Dr. Reinhard Pichler
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