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Hallo,

wieder einmal schreibe ich im Forum, weil die Dinge im Leben nicht richtig klappen - anders formuliert mein Leben ist ein Trümmerhaufen. Ich bin sehr einsam und habe kaum Freunde. In den wichtigsten Bereichen meines Lebens kommen schwere Veränderungen hinzu. Einerseits sieht es so aus als ob ich von zu Hause ausziehen müßte und zum anderen ist meine Arbeitsstelle nicht mehr krisensicher, ich meine damit, daß für meinem Dafürhalten Mobbing stattfindet. Meine Arbeitskollegen halten meine Abwesenheit (3 Tage von zu Hause aus und 2 Tage in der Firma) für nachteilig und ich bringe mich angeblich nicht genug in den Arbeitsalltag ein. Nur daß ich ein schwere Krankheit (Schizophrenie) hinter mir habe, das wird gerne vergessen bzw. abgetan, als ob es nur eine Magenverstimmung wäre. Mein Chef hält nach außen zu mir aber zwischen den Zeilen hält er mich für einen Idioten. Allgemein ist meine Zukunft zumindest jetzt rabenschwarz. Ich habe manches versucht um zumindest im Internet Gesprächspartner zu finden, aber leider hatte ich kaum Erfolg. Wichtig wäre mir ein realer Gesprächspartner - zumindest alle zwei Tage um lockerer zu werden. Gesundheitlich bin ich angespannt und es dauert bis ich mich überhaupt entspannen kann - früher gab es sowas bei mir nie - ich war immer cool und lässig drauf. Vielleicht wißt ihr was man dagegen unternehmen kann.

22.09.2008 20:49 • 28.09.2008 #1


7 Antworten ↓


Hi, ich kann hier nur aus meiner Sichtweise schreiben und die mag sich von anderen etwas unterscheiden.

Es ist oft so, dass wir uns mit Veränderungen im Leben sehr schwer tun, ja uns mit Händen und Füßen dagegen wehren.
Wir haben gelernt, dass Veränderung Angst und Unsicherheit auslösen muss.
In anderen Kulturen lernt man, dass man Veränderungen freudig annimmt, weil etwas anderes oder besseres ansteht.

Bist Du sicher, dass Dein Chef nicht zu Dir hält? Hat er es Dir gesagt. oder wie kommst Du darauf?

Dass Deine Arbeitskollegen Deine Arbeitssituation nicht gut finden, kann daran liegen, dass sie neidisch sind, weil sie selbst gerne zu Hause arbeiten würden. Dass sie das unter ein anderes Deckmäntelchen kleiden, ist bei Menschen normal, da die meisten nicht den Mut haben offen und ehrlich zu sein.In der Regel suchen diese Menschen sich dann noch Verbündete, da sie auch noch zu feige sind, etwas alleine anzusprechen.

Ach so, Entspannung durch: Musik, Sport, Spaziergänge...

MissErfolg

A


Keine Hoffnung

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Danke für deine Worte. Deine Worte klingen ehrlich und nachdenklich, im positiven sinne, zugleich. Es ist halt' schwer alleine mit den anstehenden Problemen zurecht zu kommen. Aber danke nochmals für deine ermutigende Antwort

Ja, man braucht auch den Austausch (Anregungen durch gute Bücher) und durch reife Mitmenschen (die meisten schaffen es halt nur bis Bild -und Kneipenniveau, wie erfolgreich und gebildet und reich sie auch sein mögen). Man muss das nicht alleine machen, aber man muss auch selbst an sich arbeiten.
Es ist halt aber so, dass wir in unserer Kultur wenig Menschen finden, die uns wirkliche Lebenstipps geben können.
Ich denke mir das jedesmal, wenn ich bei meiner Mutter beim Geburtstag bin. Es gibt viele alte Menschen, aber keine weisen Menschen, die einem Rat geben können, wie man sein Leben für sich selbst positiv gestalten kann.
Ich habe das Glück, dass ich eine gute Freundin und ehemalige Arbeitskollegin (61Jahre) habe, die auf diesem Gebiet wirklich weise ist.
Es freut mich, dass meine Antwort bei Dir angekommen ist und Du dafür offen warst. Das ist schon ein wichtiger Schritt - offen bleiben für andere und neue Sichtweisen.
Jeder ist auf dem Weg - ich auch.

MissErfolg

Ach ja, die sich für die Normalen halten, haben ja auch oft ein unzureichendes und diffuses Wissen über einen Zustand wie Schizophrenie. Dieses unzureichende Wissen erzeugt bei den vermeintlich Normalen Angst und Hilflosigkeit. Weil sie mit dieser Angst und Hilflosigkeit nicht umzugehen wissen (mangelnde Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung) versuchen sie, sich dieser Angst zu entledigen.
Der einfachste Weg ( für die vermeintlich Normalen) ist natürlich, den Angstverursacher zu beseitigen. In diesem Fall Dich. Da könnte für mich der Begriff Mobbing schon auch stimmig sein.
Das Ganze hat nichts mit Dir, oder Deinem Wert als Mensch zu tun, sondern allein damit, dass die anderen ein Problem haben, mit dem sie sich nicht auseinander setzen wollen, da sie sich ihrer Angst und Hilflosigkeit stellen müssten.
Sie wählen praktisch den Weg, des geringsten Widerstandes für sich selbst. Vermeidung.

MissErfolg

... ich würde nicht die Andersartigkeit einzelner Menschen, ob es Kranke, Anders-Denkende oder -Aussehende sind als Ursache für die Angst, die Mobbing zu folge hat sehen, sondern die Angst und Unzufriedenheit mit sich selbst als Auslöser dafür, das man einzelne Menschen attackiert, bezeichnen. Irgendjemand wird als Sündenbock nieder gemacht, damit sich die anderen durch sein Scheitern aufwerten und das eigene Elend verdrängen können.

Man sieht´s hier auch hier im Forum - im Fall Kinski.

Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir aber noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)


Mein Rat: Versuche die Gemeinschaft durch Einzelgespräche zu spalten, offen, aber selbstbewusst auftreten, bei berechtigter Kritik kooperativ sein, bei Vorwürfen oder Angriffen sachlich dagegen argumentieren...

... hört sich leicht an, nicht? Oh je.

Dir alles Gute!

Zitat isis-z

... ich würde nicht die Andersartigkeit einzelner Menschen, ob es Kranke, Anders-Denkende oder -Aussehende sind als Ursache für die Angst, die Mobbing zu folge hat sehen, sondern die Angst und Unzufriedenheit mit sich selbst als Auslöser dafür, das man einzelne Menschen attackiert, bezeichnen. Irgendjemand wird als Sündenbock nieder gemacht, damit sich die anderen durch sein Scheitern aufwerten und das eigene Elend verdrängen können.

@isis-z
Das ist doch unter anderem das, was ich mit mangelnder Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung meine.

Ist es nicht im Grunde genau diese Andersartigkeit ( bei uns selbst oder bei anderen), die uns im Leben immer wieder zu schaffen macht und mit der wir nicht umgehen können, weil jeder auf seiner Insel hockt?
Verursacht durch einen vorgegebenen Konformismus?

MissErfolg

Einerseits sieht es so aus als ob ich von zu Hause ausziehen müßte und zum anderen ist meine Arbeitsstelle nicht mehr krisensicher, ich meine damit, daß für meinem Dafürhalten Mobbing stattfindet. ... Wichtig wäre mir ein realer Gesprächspartner - zumindest alle zwei Tage um lockerer zu werden. Gesundheitlich bin ich angespannt und es dauert bis ich mich überhaupt entspannen kann - früher gab es sowas bei mir nie - ich war immer cool und lässig drauf. Vielleicht wißt ihr was man dagegen unternehmen kann.
Ich würde meinem Gefühl folgen und die Arbeit kündigen. Ne lange Auszeit nehmen und die Seele baumeln lassen. Mach Exerzitien.





Dr. Reinhard Pichler
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