berliner
ich weiß nicht, ob es was bringt, wenn ich mein Problem nochmal schildere in diesem Forum. Ich weiß auch nicht ob es eher zu „Einsamkeit“ oder „Kummerkasten“ passt.
Eigentlich habe ich eine posttraumatische Belastungsstörung, Agoraphobie und hypochondrische Ängste. Und ich bin auch schüchtern.
In den letzten Wochen habe ich etwas ziemlich verrücktes gemacht. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus (also normales Stadthaus) und im gleichen Haus wohnt eine Familie mit einem Mädchen, dass ich schon immer irgendwie nett fand und seit etwa fünf Jahren war ich wohl ein bisschen „verliebt“ oder so etwas in sie. Aber ich habe mich immer so geschämt für meine psychischen Probleme, dass ich sie nie angesprochen habe und auch dachte sie könnte mit mir deshalb vielleicht sowieso nichts anfangen, da ich ja sehr eingeschränkt bin. In den letzen ein, zwei Jahren hat das auch ein bisschen nachgelassen. Aber vor ein paar Wochen kam meine Mutter zu mir und erzählte mir, dass ihr ihre Mutter gesagt hätte, dass sie auch psychische Probleme hätte. In dem Moment war das echt unglaublich, weil jetzt dachte ich, es gäbe eine Chance für mich. Ich habe angefangen, mir so riesige Hoffnungen zu machen, habe mir ausgemahlt mit ihr zu reden, stundenlang, habe mir vorgestellt wie sehr sich vielleicht auch meine Verwandten freuen würde, dass ich eine Freundin habe, und das ich mit ihrer Hilfe nun alles besser überstehen könnte, dass sie mir auch helfen könnte, aus diesem etwas vielleicht seltsamen Verhältnis zu meinen Eltern auszubrechen – nicht das ich jetzt gleich ausziehen müsste, aber es gäbe einen Einfluss von außen. Ich habe auch für sie angefangen mich total zu verändern. Ja, das Verhältnis zu meiner Mutter ist schon ganz anders geworden. Ich war aber ziemlich verzweifelt, weil ich nicht wusste, wie ich sie ansprechen sollte. Ihre Mutter hatte gesagt, sie sei auch ganz einsam und spräche mit niemandem. Nach ein paar schlimmen Wochen habe ich mich dann getraut, ihr einen Brief zu schicken, das war so eine Überwindung. Und sie hat geantwortet ! Und dann haben wir uns etwa drei Wochen lang E-Mails geschickt, das war so toll ! Und dann glaubte ich sie evtl. mit einem Mann gesehen zu haben. Ich war mir aber sicher, dass sie keinen Freund haben könnte, weil ihre Mutter das ja gesagt hatte und ich hatte auch noch eine andere scheinbar sichere Quelle. Dann habe ich in meiner Verzweiflung ihr halt geschrieben, warum ich sie eigentlich hauptsächlich angeschrieben habe, ja ich wollte schon auch mit ihr über psychische Sachen reden, aber ich hatte halt andere Hoffnungen. Und dann hat sie mir eben geantwortet, dass sie doch einen Freund hat.
Das ist so schrecklich !!! Ich war mir so sicher, ich meine ich hatte zwei voneinander unabhängige für mich sichere Quellen das sie keinen hat. Ich habe mich so etwas noch nie vorher getraut, ich habe solche Angst vor Ablehnung und jetzt eine so tragische. Ich meine es lief so gut, ich dachte jetzt habe ich endlich Glück in meinem Leben. Das ist irgendwie so schmerzhaft. Mir geht es gerade so schlecht, manchmal habe ich sogar Selbstmordgedanken, zum Glück gehen die dann auch irgendwann wieder weg. Mein Therapeut ist leider im Urlaub, auch noch nächste Woche und in die Psychiatrie will ich wohl nicht wirklich. Muss ich das jetzt „einfach aushalten“ ?
Ich wünsche mir manchmal so dolle eine Freundin, die lieb zu mir ist. Die mir hilft. Die mich wohl auch motivieren würde, mir mehr Mühe zu geben. Vor allen Dingen, ich habe zumindest bei ihr, noch nichtmals so sehr an - naja ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll - so spezielle Sachen gedacht sondern eher wirklich an Liebe oder Zuneigung oder so. Klingt jetzt albern, aber Händchen halten oder so. Und vor allem reden. Aber diese anderen Sachen wollte ich lieber nicht denken, war wohl auch besser so. (Wobei das nicht heißen soll, dass ich mich grundsätzlich nicht auch für wo etwas interessieren würde...).
Ich weiß, andere machen das mit 12 und ich bin doppelt so alt, aber ich bekomme das einfach nicht hin und das macht mir auch so schlimme Minderwertigkeitsgefühle gegenüber gleichaltrigen, denn 99 % aller Gleichaltrigen hatten wohl schon eine Freundin oder einen Freund.
Ansonsten bin ich auch recht einsam, ich habe keine Freunde, mit meinem Vater kann ich auch nicht reden. Nur eben mit meiner Mutter.
Ich weiß nicht, ob mir vielleicht jemand irgendwie weiterhelfen kann ?
Viele Grüße Der Berliner
10.10.2009 06:26 • • 10.11.2009 #1