Zitat von Emmii:@Feuerschale
Danke für deine Antwort.Du schreibst da etwas, was mich auch sehr beschäftigt. Ich glaube auch, dass es nicht nur daran liegt, dass ich wenige Leute kennen lerne (wo auch?) sondern wenn sich Kontakte ergeben, dass ich schnell merke das ich da nicht mit halten kann. Ich komme mir dann immer so anders vor. Ich wünsche mir so oft, ich wäre auch so...so alltagstauglich einfach. Es wäre zu schön, wenn es für so etwas irgendwie eine Plattform geben würde. Und es geht mir genau, wie du es beschreibst, oft war der Lebensmittelpunkt ein anderer und da war man dann (vielleicht bei mir auch selbst gewählt) aussen vor, zb beim Thema Kinder. Und dann war da vielleicht jemand auf der Arbeit, das fühlte sich ok an und man wollte doch einfach auch mal Freundschaften haben. Ich habe da viel rein investiert, habe mich aufgerafft, habe Dinge gemacht, die gar nicht so meins waren...es hat alles nichts gebracht.
Ja, fände ich auch schön mit der Plattform.
Vielleicht müsstest du dafür erstmal rausfinden, was dich anders macht.
Was dich interessiert, welche Werte du hast.
Dann wäre das nächste, das zu vertreten.
Und wer das versteht und der offen ist, der bleibt. Das geschieht ganz natürlich.
Andere reagieren vielleicht ablehnend und unverständig oder haben dafür null Resonanz.
Vielleicht ist das ja auch wie bei Tieren, die Art und Gruppe grenzt sich ab, irgendwas passt nicht,
Sympathie, Revier.
Ich glaube ja, dass das soziale Verhalten, das alltagstaugliche, mehr wie ein Deckmantel ist.
Zielführend, aber nicht das Ziel.
Weil man nicht den ganzen Tag Revierkämpfe austragen kann und sich Sachen um die Ohren
hauen, die man am anderen nicht versteht.
Also gibt es einen etwas unverbindlichen Smalltalk.
Ich hasse es, verstehe es meist nicht, verstehe nicht den Weg dahinter und es strengt an.
Manchmal bleib ich an jemandem hängen, weil die Person ja noch mit mir redet, obwohl sie
in Smalltalkcodes wohl schon die ganze Zeit funkt geh mir aus der Sonne, ich hab keine Zeit.
Das kostet auch Zeit und Energie und führt nirgendwo hin.
Und irgendwann verallgemeinerte ich dann wohl, soziales ist immer so hinterhältig und anstrengend
und führt zu nichts, weil ich an dem ganzen unverständlichen so hängenbleibe.
Ich denke dann, dass Gesellschaft und Vereinsleben - ein ewiger Smalltalk ist, welch ein Horror.
Das scheint ein Missverständnis bei mir zu sein.
Wie manövriert man sich vom Smalltalk in eine Wohlfühlzone rein, bzw wo merkt man Beschnuppern
Smalltalk gescheitert und ich gehe aufs nächste Parkett.
Die Lebenszeit und Situation, wo ich und die anderen sich befinden, spielt aber auch eine große
Rolle. Früher so in die End20er rein, war es auch irgendwie offener und flüssiger.
In der Ausbildungssituation wirkte auf mich vieles noch viel ungeschliffener, direkter, mitteilsamer
und es fanden sich von selbst Leute zum reden und unternehmen.
Die waren noch nicht so gesettlet und auch so auf der Suche im Leben. oder im Umbruch.
So ähnlich hattest du das ja auch im ersten Beitrag geschrieben @Insorge und auch das mit dem
Gewässer stimmt wohl.
Wenn ich mal wandern gehe z B, und ich treffe Leute in der Natur, auf einer Bank ect, da geht es
auch oft ohne dieses Smalltalkding gleich tief in Ansichten und persönliches.
Es sind oft Leute, die aus der Gesellschaft rausgefallen sind mit den Zielen ich schaffe alles und
hab mein Leben im Griff, mit denen ich mich dann ganz gut verbinden kann.
Zitat von Emmii:Und dann war da vielleicht jemand auf der Arbeit, das fühlte sich ok an und man wollte doch einfach auch mal Freundschaften haben. Ich habe da viel rein investiert, habe mich aufgerafft, habe Dinge gemacht, die gar nicht so meins waren...es hat alles nichts gebracht.
Das ist aber vielleicht gar kein persönliches Scheitern.
Entweder sind die Leute gar nicht so wirklich offen, haben aber nicht den Mumm zu sagen,
ich hab Partner und Schwiegerfamlie und drei Hobbies, mehr geht bei mir nicht,
aber nett auf Arbeit quatschen und hier Zeit vertreiben, das ist ok, du bist ja auch eigentlich
ganz nett.
Oder aber sie sind für eine Weile da und sind hier auch ehrlich und offen, und dann verändert
sich ihr Leben.
Das ist vielleicht der Preis, wenn man offene Leute trifft, nicht gesettelte, erstere suchen ständig
ihr Gleichgewicht, ihren nächsten sinnvollen Schritt, und dann begleitet man sich eher einen Teil
des Weges.
Darauf würde ich mich, wenn die Beziehung echt ist und offen, aber wieder einlassen.
Schöner finde ich aber auch, wenn die Verbindung möglichst lange bleibt, die Vertrautheit
und die hohe Qualität.
Mir ist aber auch ein ehrlicher und eher kurzer Wegbegleiter auf jeden Fall etwas wert.
z B die kurzen tiefen Gespräche mit Wanderern.
Das verändern und loslassen gehört leider immer wieder dazu.