Ich habe festgestellt, dass ich nun in Sachen Partnerschaft sehr zwiegespalten bin. Natürlich besteht wie bei jedem Menschen der Wunsch nach Zuneigung und Fürsorge, auf der anderen Seite kann ich nur wirklich abschalten, wenn ich alleine bin. Wenn es mir körperlich oder von der Stimmung her nicht gut geht, ist die Anwesenheit anderer Personen echt eine Quälerei für mich, selbst wenn ich sie mag. Ich hatte zB neulich Besuch von meiner kleinen Schwester, die für eine Woche da war. Schon nach dem zweiten Tag war ich die ganze Zeit gereizt und genervt von ihr, obwohl sie maximal Rücksicht auf mich genommen hat.
Die wenigen Male, wo ich mich in jemanden verguckt habe, habe ich es immer kaputtrationalisiert. Selbst wenn es hätte klappen können. Dabei bin ich überzeugt, dahingehend immer die richtige Entscheidung getroffen zu haben, mich davon zu distanzieren.
Jetzt befinde ich mich irgendwie dazwischen. Ich hätte zwar gerne diese Zuneigung, wie sie es in der Partnerschaft üblich ist, könnte das jedoch niemals mit meiner Lebenssituation und Befindlichkeit vereinbaren. Außerdem halte ich auch nicht sonderlich viel, von der modernen Dating und Partnerschaftskultur.
Darüber hinaus gibt es noch eine Baustelle: Soziale Phobie. Ab meinem 16. Lebensjahr ist diese ausgebrochen und hat mich fest im Griff. Ich habe aufrichtige Angst vor Intimität und Nähe. Und dann spinnen die Gedanken weiter. Wenn es mal so weit kommen würde (und ich es zulassen würde), möchte natürlich keine Junge Dame, die bestenfalls mit beiden Beinen im Leben steht, mit so jemanden zu tun haben.
Daher meine Frage: denkt ihr, dass es möglich ist, auch alleine ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen, ohne diesen Wunsch immer im Hinterkopf zu haben? Eigentlich genieß ich die Zeit alleine wirklich.
LG
29.05.2023 18:00 • • 07.08.2023 x 3 #1