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Hallo ihr Lieben,
ich weiß nicht mehr weiter und zweifel momentan sehr stark an mir selbst.
Ende 2007 habe ich mich von meinem damaligen Partner getrennt.
Er hat mich fast 1 Jahr betrogen, ich wollte es aber nicht wahrhaben.
Wir wollten bauen, eine Familie gründen. Ich habe mich um die Grundstücke gekümmert und auch sonst alles in die Hand genommen.
Als ich sein Handyvertrag übernahm, bekam ich eine Sms. Offensichtlich nicht für mich...
Absender war eine gewisse Sternschnuppe.

Ich dümpel jetzt seit Ende 2007 rum. Mich plagt extreme Einsamkeit. Aber meist nur phasenweise... Dann denke ich daran, wie er mit seiner Neuen in seinem Haus wohnt... und ich hier allein bin.
Ich habe sehr viele Männer gedatet bis jetzt.Über 20 waren es ungefähr...
Zwischendurch war ich auch mit jemanden knapp 3 Monate zusammen. Der Funke ist aber nie übergesprungen. Ich habe bis jetzt nie wieder das Gefühl von Schmetterlinge oder Aufgeregtheit gespürt... Ich glaube, ich habe dieses Gefühl verloren.
Gerade jetzt vor Weihnachten ist es ganz besonders schlimm. Ich bin allein. Keiner ist da.
Natürlich fahre ich zu meinen Eltern. Ich bin aber froh, wenn ich wieder auf meinem Sofa bin und nicht mehr gute Miene machen muss. Schlimm ist es, wenn ich zu meiner Freundin fahre. Die lebt mit ihrem Partner und hat einfach alles. Ein Haus, einen ganz tollen Mann. Wenn ich dort bin, bin ich hinterher total traurig und fühle mich noch schlechter. Denn dort sehe ich, wie schön man miteinander leben kann.
Am liebsten würde ich allein sein... um der Schauspielerei ein Ende zu bereiten. Nach außen bin ich fröhlich. Innerlich sieht es ganz anders aus. Manchmal sitze ich einfach nur da. Weiß nichts mit mir anzufangen. Mir fehlt so sehr, dass mich mal jemand in den Arm nimmt.

Ich denke ständig daran, woran es denn liegen könnte, dass mein Herz nicht mitspielt.. Warum empfinde ich nichts? Wo ist das Gefühl hin?
Ich habe so verdammt Angst, dass ich das nicht mehr kann... Kann ich nicht mehr lieben?

Ich habe einfach das Gefühl, dass keiner mich versteht. Ich bin jetzt 31. Mein Traum war immer eine Familie zu haben. Ich habe das Gefühl, dass alles zwischen meinen Händen zerrinnt....

Bin ich gefühls-imun?

Liebe Grüße
m

23.12.2010 21:09 • 19.03.2011 #1


5 Antworten ↓


Ich bin kein Psychologe und meine Erfahrungen in Sachen Liebe sind eher recht seicht, aber
ich denke ich kann es trotzdem nachempfinden.

Die Gefühlstaubheit, die du beschreibst - heisst für mich, den Willen zu haben sich auf einen anderen
einzulassen, aber dabei nichts zu empfinden, sich insgesamt wie in Watte gepackt und
distanziert zu fühlen.
Du bist sehr tief enttäuscht worden und dein Vertrauen ist zutiefst erschüttert worden,
du hast dir eine Zukunft vorgestellt, die jetzt niemals eintreten wird und hast eine tiefe
Wunde davon getragen.
Du hast viel investiert und es hat sich nicht gelohnt.
Ich kenne das...

Ich habe eine Mauer errichtet um meine Gefühle, konnte sie nicht mehr wahrnehmen,
wollte es aber auch nicht wirklich. Ich konnte niemandem vertrauen - einfach um mich
selbst zu schützen...
Ich halte das nur für natürlich - wenn man auf diese Art enttäuscht wird, dann fällt es
schwer sich wieder in solchem Maße auf einen anderen Menschen einzulassen und ob
bewusst oder unterbewusst, man hält sich immer ein Stück zurück und beäugt das
Gegenüber erstmal kritisch (länger als beim letzten mal) simpel um diese schmerzhafte
Erfahrung zu vermeiden, um nicht wieder vor den Trümmern zu stehen und sein
ganzes Herz daran verschenkt zu haben.

An deiner Stelle würde ich mir keine Sorgen machen, ob du die Liebe verlernt hast.
An deiner Stelle würde ich mir keine Vorwürfe machen, dass du dich derzeit etwas schwerer
tust Menschen so nah an dich heran zu lassen.

Ich würde mich nicht so unter Druck setzen (@sehr viele Männer gedatet)
An deiner Stelle würde ich mir etwas Zeit geben, um die Wunden zu *beep* und neue
Kraft zu sammeln wieder auf einen Menschen zuzugehen... und dabei solltest du dein
Misstrauen nicht komplett als etwas schlechtes sehen - es ist nicht das schlechteste
bei solchen Fragen wählerisch zu sein und nicht gleich blauäugig sein Herz dem nächsten
in die Hände zu legen.

Mir ist auch klar, dass man nach der Trennung von Menschen, die einem alles bedeutet haben,
mit denen man alles geteilt hat, in die man alle Hoffnungen gesetzt hat, sich unendlich
einsam fühlt und den Zeiten hinterhertrauert, als noch alles gut war - so schnell
wie möglich wieder da hin möchte.
Aber ich glaube du solltest dir die Ruhe erstmal gönnen nach der du dich ja auch zu
sehnen scheinst

Ich bin aber froh, wenn ich wieder auf meinem Sofa bin und nicht mehr gute Miene
machen muss.

Du musst auch garkeine gute Miene machen, wenn dir nicht danach ist!
Du musst dich nicht zu etwas zwingen, was du gerade einfach nicht erträgst!

Manchmal sitze ich einfach nur da. Weiß nichts mit mir anzufangen. Mir fehlt so sehr, dass mich mal jemand in den Arm nimmt.

Auch das kann ich gut verstehen... Gibt es niemanden mit dem du mal darüber reden könntest?
Deine Freundin zum Beispiel? Es ist keine Schande sich eine tröstende Schulter zu suchen!
Es hilft manchmal wenn einfach jemand da ist, der einem zuhört... er muss noch nichtmal
Rat wissen oder etwas kluges sagen, er muss nur zuhören wollen.

Es hört sich jetzt für dich vielleicht komplett klischeehaft und dumm an, aber ich werde
es trotzdem sagen Die Zeit heilt alle Wunden - Bei mir war es zumindest so - ich bin
vor meinen Erlebnissen und Gefühlen weggelaufen, habe versucht einfach da weiter
zu machen wo ich vor all dem aufgehört hatte - habe versucht zu verdrängen und
vergessen. Das ist aber nicht immer die beste Lösung! Es macht auch keinen Sinn sich
an der Trauer festzuklammern und sein Leben vorbeiziehen zu lassen, aber bei mir war
die Erfahrung, dass wenn du alles negative versuchst auszuklammern und auszusperren,
wenn du dir nichtmehr zu weinen erlaubst und dich schämst, wenn du es dann doch tust,
sperrst du auch alles positive aus.

Ich bin kein Psychologe und vielleicht hilft es dir nichts was ich hier schreibe, aber ich gebe
dir trotzdem mit auf den Weg: Mit dir ist alles in Ordnung! Lass dir einfach ein bisschen mehr
Zeit.
Vielleicht (und ich würde sagen das ist ein sehr wahrscheinliches vielleicht) bist du innerlich
noch nicht drüber hinweg und bist einfach noch nicht bereit dich erneut zu verlieben,
selbst nach drei Jahren sind die Wunden wohl einfach noch nicht verheilt und bist noch nicht
bereit erneute Verletzungen zu riskieren... falls das so ist, dann ist das dein gutes Recht!

A


Kann ich noch lieben?

x 3


(sorry für Doppelpost)

Mich plagt extreme Einsamkeit. Aber meist nur phasenweise... Dann denke ich daran, wie
er mit seiner Neuen in seinem Haus wohnt... und ich hier allein bin.

Kann es vielleicht auch sein, dass du simpel über ihn noch nicht hinweg bist?
Dass dein Herz immernoch an ihm hängt? Manchmal dauert es ein bisschen
länger, bis man wirklich und komplett verstanden hat, dass es keinen Weg
zurück gibt, bis man tatsächlich komplett aufhört sich nach dem Anderen
zu sehnen.
Auch dafür braucht man Zeit... aber vor allem...
Wenn dein Herz tatsächlich noch an ihm hängt, wie sollte es sich da neu
verlieben können? Wie sollte ein neuer Mensch an seine Stelle treten
können?

Wenn das so sein sollte, dann solltest du erst über ihn hinweg kommen
und dir erst dann über eine neue Beziehung Gedanken machen.

Ja, ich denke ihr habt Recht. Ich habe aber so vieles getan um zu verarbeiten...
Habe einen seitenlangen Brief geschrieben an ihn und ihn anschließend verbrannt.
Habe Abschied von ihm genommen, indem ich mich für die Erfahrung bedanke habe...
Alles natürlich ohne ihn. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll.
Ich fühle mich total komisch. Einerseits sehne ich mich nach Nähe, andererseits bin ich froh, wenn ich zuhause ich-selbst sein kann.

Manchmal bin ich total wütend auf mich. Warum ich das so lange alles mitgemacht habe... und warum er mich nicht loslässt.
Ich meine, das ist jetzt so lange her. Irgendwann muss doch mal gut sein. Um mich herum sind alle meine Freunde glücklich in einer Partnerschaft.
Wie sehr tat es mir weh, als meine Freundin mir ihren Verlobungsring gezeigt hatte, nachdem sie gebaut haben. Meine andere Freundin ist grade dabei das 2. Kind zu empfangen... Die dritte Freundin ist grade mit ihrem Freund zusammengezogen.
Nur ich, ich scheine irgendwie über zu sein...
Ich kann machen was ich will, aber die Liebe ist verschwunden. Wie gesagt, ich bin mit zig Männern ausgewesen, aber nie hatte ich dieses schöne Gefühl wieder.
Wenn ich nicht so sehr wüsste, dass es das gibt, würde ich sagen: es gibt gar nicht diese sog. Schmetterlinge im Bauch.

Schlimm sind dann die doofen Sprüche von Kollegen etc. Das verletzt natürlich zusätzlich.
Natürlich kann ich mit meiner Freundin darüber reden. Nur mag ich damit auch nicht immer nerven. Sie ist so glücklich mit ihrem Verlobten, da kann ich doch nicht ewig jammern. Ich versuche dann die Coole zu sein.
Mir tut das schon alles sehr sehr weh...
Ich habe das Gefühl so hilflos zu sein...

Ja, ich denke ihr habt Recht. Ich habe aber so vieles getan um zu verarbeiten...
Habe einen seitenlangen Brief geschrieben an ihn und ihn anschließend verbrannt.
Habe Abschied von ihm genommen, indem ich mich für die Erfahrung bedanke habe...
Alles natürlich ohne ihn. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll.
Ich fühle mich total komisch. Einerseits sehne ich mich nach Nähe, andererseits bin ich froh, wenn ich zuhause ich-selbst sein kann.

Hmmm - also das ist jetzt nur wie ich es gemacht habe, ich kann dir nicht sagen ob der Rat
gut ist, oder ob er dir helfen könnte, du musst mehr oder weniger selbst entscheiden was du
damit anfängst!

Bitte behalt immer (egal was ich schreibe) im Hinterkopf, dass ich mir zwar meine Gedanken
darüber mache, aber dass ich trotz allem deine Situation natürlich nicht komplett erfassen
kann und höchstens ein bemühter Laie bleibe, der mehr oder weniger über eigene
Erfahrungen spricht!

--------

Für mich hört sich das alles sehr vertraut an... Ich habe mir Ewigkeiten lang selbst Vorwürfe
gemacht, habe mich gefragt, warum ausgerechnet mir sowas passieren musste, was ich
falsch gemacht habe und womit ich es verdient haben könnte, dass mich jemand auf diese
Art behandelt.
Sprich - natürlich war ich auch ein Stück weit wütend, aber ich habe den Fehler erstmal
bei mir gesucht, habe die Schuld mir gegeben und hatte den Eindruck, dass ich eher
mich entschuldigen müsste und dass ich es vielleicht einfach nicht wert bin anders behandelt
zu werden...

Du hast versucht dich mehr oder weniger selbst im Guten (Abschiedsbrief/Danksagung)
mit dir allein von ihm zu trennen und wahrscheinlich hast du dir vorher auch erlaubt simpel
eine zeitlang tierisch wütend auf ihn zu sein, ihn zu beleidigen, ihm die Schuld zu geben!?

Fakt ist einfach - und das mag sich grausam anhören, aber es ist so - manchmal ist einfach
niemand wirklich schuld und niemand wirklich das Opfer sondern zwei Menschen waren
einfach nicht füreinander bestimmt - klar hat er dein Vertrauen missbraucht und klar war
es nicht in Ordnung was er getan hat...

Aber ihm die Schuld zu geben (Warum er mich nicht loslässt) bringt dich genauso wenig
weiter, wie dir selbst die Schuld an allem zu geben und dir einzureden warum du schlecht,
oder schon ganz anders sein solltest:

(meine Freundin mir ihren Verlobungsring gezeigt hatte, nachdem sie gebaut haben.
Meine andere Freundin ist grade dabei das 2. Kind zu empfangen... Die dritte Freundin ist
grade mit ihrem Freund zusammengezogen. Nur ich, ich scheine irgendwie über zu sein... )

Du setzt dich damit wirklich unter einen grausamen Druck! Du bist nicht falsch, anders oder
schlecht, nur weil es bei dir nicht geklappt hat! Du bist auch nicht allein damit! Es gibt viele
Paare, die sich aufgrund solcher Situationen selbst nach langjähriger Ehe voneinander
trennen. Es gibt nunmal leider keine Garantie das alles glatt läuft und manchmal muss
man sich vielleicht auch eingestehen, sich absolut in einem Menschen getäuscht zu haben
und dass es simpel nicht gepasst hat und dass das der Grund ist.

Gib dir selbst nicht die Schuld daran!
Das ist vor allem wichtig und ist definitiv schwieriger, als es sich anhört - das weiss ich!

Werde dir bewusst, dass nicht er es ist, der dich nicht loslässt, sondern dass du dir selbst
schadest, indem du weiter an ihm festhälst!

Schütze dich selbst und verletze dich nicht noch weiter, indem du dich drängst, dass
es bald ja mal gut sein müsse!, dass andere schon viel mehr erreicht haben, dass
du übrig geblieben bist...
Du setzt damit deinen Selbstwert nur immer weiter herab und dass tut weh! Das führt
dazu, dass du dich am Ende nurnoch in dein Schneckenhaus zurückziehen möchtest, weil
du dir bald fast sicher bist, nicht liebenswert zu sein und garnicht lieben zu können!

Kannst du dir vorstellen, dass ein Mann zu dir geht, dir die Pistole auf die Brust setzt und
befiehlt: LIEBE MICH GEFÄLLIGST!? Das wird natürlich nicht funktionieren, er macht
dir damit höchstens Angst, er bedrängt dich.
Das selbe machst du aber gerade mit dir selbst, du setzt dich abwechselnd unter Druck
und sagst dir wo die anderen schon lange sind und du noch nicht bist, du machst dir
selbst Vorwürfe, was du alles falsch machst und befiehlst dir selbst dann bei dem nächsten
Date (auf das du vielleicht innerlich noch nichtmal wirklich Lust hast) VERLIEB DICH
GEFÄLLIGST!

Du verkrampfst dich, du setzt dich unter Druck und das ist eine - sagen wir - ungute Basis
für eine Beziehung.

Vor allem aber möchte ich dich versuchen aufzubauen, indem ich dir sage:
Du bist nicht absonderlich/krank/verrückt/schlecht/unliebenswert!
Du bist mit deiner Situation nicht allein!
Du bist gut so wie du bist, du musst nur lernen dir das selbst wieder zu glauben!
Du kannst noch lieben, aber du hast derzeit noch gute Gründe es nicht zu tun/es dir nicht
zu erlauben!
Du wirst darüber hinweg kommen und das wird nicht dauerhaft so bleiben!
Du bist nach wievor ein liebenswerter Mensch, den zum Beispiel Familie und Freunde zu
mögen scheinen! Der es geschafft hat eine lange und enge Beziehung zu einem anderen
aufrecht zu erhalten (ganz egal ob sie am Ende gescheitert ist)!
Du bist begehrenswert und für andere interessant - ansonsten würden sich kaum !viele!
Männer mit dir daten!
Du bist gut so wie du bist - mach dich selbst nicht so klein und setz dich nicht so unter Druck!

Das Gespräch mit der Freundin:
Grundsätzlich war das ein Vorschlag was dir gut tun könnte... ob du das wirklich willst oder
machst, liegt ganz bei dir... aber grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass deine
Freundin (wenn sie dir wirklich nahe steht und dich kennt) ohnehin schon mitbekommen
hat, dass da irgendwas im Busch ist und vielleicht einfach zu höflich ist dich direkt danach
zu fragen.
Grundsätzlich würde ich auch davon ausgehen, dass deine Probleme meistens für dich eine
größere Belastung sind als für andere und vielleicht müssen nichtmal die besprochen werden,
vielleicht reicht es, wenn du die Freundin bittest dich bitte einfach mal in den Arm zu nehmen,
weil du tierisch bedrückt bist und dir das einfach mal gut täte!
(hört sich alberner an, als es ist - würde ich nicht gleich als blöd abhaken)

Du musst das alles nicht machen... aber ich glaube es wäre auch nicht schlecht das Gespräch
zu jemandem zu suchen, der dich wirklich kennt... mir hat man immer gesagt dafür sind
Freundinnen schließlich da!

Ich bin keine Frau, aber ich denke mal das stimmt auch so.

Ah und wegen den Kollegen... also deren Meinung würde ich ja mal so garnicht an mich
ranlassen! Die kennen dich nicht wirklich und können von daher auch garnicht über dich
urteilen... und falls sie dich doch kennen, oder wissen was passiert ist und dann trotzdem
spotten - dann ist ihre Meinung erst recht nichts wert und sie haben genug eigene Probleme
derart grausam mit einem Menschen umzugehen.
Das übe simpel etwas Selbstgerechtigkeit! Das musst du dir a) nicht gefallen und
b) schonmal garnicht an dich ran lassen

Was wissen die schon?
Wer mehr Glück hatte, soll sich dran freun, aber es dir nicht auchnoch unter die Nase reiben -
richtig?

Hallo, gerne möchte ich zu diesem Thema auch ein paar Worte verlieren.

Kurzer Abriss zu meiner Person:
Ich habe meine Familie (mein Mann und meinen kleinen Sohn (1/2Jahr)) vor 4 Jahren verloren, damit ist für mich mein ganzes Leben zusammen gebrochen. Ich habe 2 Jahre davon in Psychiatrischer Betreuung (inkl. Klinikaufenthalten) verbracht.

Ich kann mich, so vermute ich, zieml. gut in eure Gefühlswelt hinein versetzen.

Ich bin ehrlich, ich würde heute nicht mehr hier sitzen können, wenn ich mir damals nicht ca. 4 Monate danach einen kleinen Kater angeschafft hätte!
Selbstmord ist in einer Zeit wie dieser kein Fremdwort mehr für mich gewesen und ich sehe selbst heute, wenn ich zurück denke, kaum einen anderen Ausweg!
Bewahrt vor diesem Schritt, hat mich einzig und allein mein kleiner Kater. Er war im richtigen Moment da und hat mich an gemiezt - so nach dem Motto, was machst du da?

Er war mein einziger Halt. Und ich konnte ihn nicht so allein zurück lassen, wie ich es wurde - allein. Also hab ich mir vorgenommen, für ihn würde ich kämpfen!

Und ich denke hier möchte ich ansetzen - es ist ein Kampf!
Es ist ein verfluchter Kampf, gegen sich selber, gegen die Welt, gegen die Personen die einem ja nur helfen wollen und gegen die Vorurteile aller anderen Menschen.

Wie kommt man damit klar? An der Stelle möchte ich hier kurz sagen - ich bin erst 25 Jahre alt.

Viell. ist das der Grund, warum ich heute sagen kann, ich bin stark geblieben, ich habe gekämpft!

Ich habe für ein Leben für mich gekämpft.
Ich bin heute immer noch in keiner neuen Beziehung. Ich sehe gut aus, wenn ich die Männer in meiner Umgebung höre, wäre ich ja der Traum schlecht hin. (haha – wenn die wüssten)

Kein Mensch in meiner heutigen Umgebung kennt meine Vergangenheit. Und ich bin ehrlich, ohne den Schritt mein Leben, meine Heimat und meine Familie zu verlassen, hätte ich es nicht geschafft!

Neu anfangen! Es viel gar nicht so schwer, wie ich vermutet habe. Vor 2 Jahren hab ich mir gesagt, wenn ich nicht was dafür tu, das mein Leben weiter geht, dann wird das niemand! Es wird niemand dein Leben für dich leben!

Also – es war viell. ein Kurzschluss – ich weiß es heute nicht mehr genau, bin ich weg. Ich bin in die nächste Großstadt gezogen, hab mir Arbeit gesucht, hab mich „häuslich“ eingerichtet, neue Freunde, neues Leben…

Die ersten Monate verlief alles gut, wie mein „Vorschreiber“ schon richtig erkannt hat, die Zeit heilt wunden.

Heute ist es mir wieder möglich zu lachen, mit Freunden weg zu gehen, ein sogar ausgefülltes Leben mit viel Freude zu führen. Aber alles nur bis zu einen Punkt. Beziehung.

Sobald dieses Wort in mein Leben auftaucht, will ich nur noch weg rennen! Ich habe eine wahnsinnige Angst, wieder in eine Beziehung zu kommen. Angst davor, noch einmal so einen Verlust erleben zu müssen!

Die 2 Jahre davor, waren allerdings durch aus, mit allen Details die Ihr angebracht habt, gespickt! Nicht das es immer leicht ist.

Und ich weiß auch, dass man keine Freundin mehr will, weil es nicht mehr ausreicht „nur“ von einer Freundin in Arm genommen zu werden.
Man sehnt sich nach Gefühlen, man will sich selber wieder spüren.

Verzweifelt – Im Moment ist es so. Ich gebe offen zu, dass ich keine Beziehung möchte und auch nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen.
Ich lerne Männer kennen, die sich im ersten Moment gut damit arrangieren können.
Leider (und eigentl. hört sich das furchtbar an) – dauert es nicht lang und sie verlieben sich und wollen mehr. Genau, dann hört es bei mir auf! Ich „renne“ weg – ich verletzte wirkl. liebenswerte Männer, aufgrund meiner Angst!

Ich gebe offen und ehrlich zu, ich liebe meinen Mann, ich liebe meinen kleinen Sohn, ich vermisse sie jeden Tag, und ich wünschte sie mir, mehr als alles andere auf der Welt zurück!

Wie kann ich da je einen anderen Mensch in meinen Leben platz bieten?

Es ist 4 Jahre her, dass ich meine Familie verloren hab.

Es ist heute nicht mehr so schwer, wie vor 4 Jahren, auch nicht mehr so schwer wie vor 2 Jahren, aber es wird auch in 10 Jahren nicht leichter sein!

Mein Rat, an dieser Stelle.
Akzeptiert, was passiert ist. Nimmt euch an! Es passieren schlimme Dinge! Sie machen uns schwach, aber auch stark! Sie Formen uns. Und ich bin fest davon überzeugt, das es irgendwo einen Mann gibt, der Akzeptieren kann, das ich meine Familie liebe, sie nie vergesse und sie immer ein Teil von mir sein werden.

Bis dahin, muss ich lernen zu Akzeptieren, das sie ein Teil aus meinen Leben waren, sie es nicht mehr in der Form heute sind und ich viell. die Möglichkeit bekomme, irgendwann einen zweiten Mann und viell. auch Kinder zu haben.

Es wird viel Überwindung, Angst und Verzweiflung bedeuten, aber ich bin STARK! Ich schaffe das!
PS: mein kleiner Kater hat inzwischen einen Freund dazu bekommen und ich liebe sie beide abgöttisch! Wenn ich in der Lage bin, die beiden so zu lieben, dann bin ich auch irgendwann wieder bereit einen anderen Mann so zu lieben!

Verlust ist was schlimmes, man muss aber nach vorne schauen, um nicht stehen zu bleiben!
Ich weiß wie schwer das ist.

Also Kopf nach vorne! Es dauert viell. noch das ein oder andere Jahr, aber irgendwann kommt jemand und dann funktioniert es einfach! Daran muss und werd ich festhalten!

Heute noch nicht, heute versuch ich einen schönen Tag zu haben! Die Sonne auf der Haut zu spüren, mich zu spüren und dankbar zu sein, das ich es fühlen kann…

Mit den besten Wünschen, an alle die eine schlimme Zeit durch machen, versucht euch selbst zu lieben und irgendwann (auch wenn es etwas länger dauert) seit ihr wieder bereit jemanden anderen zu lieben!

Samy 2007





Dr. Reinhard Pichler
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