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Zitat von Islandfan:
glaube hier wurde die größte Psychoanalyse in kürzester Zeit aller Zeiten in diesem

Für mich klingen viele Beiträge auch so als würde es keine Alternative Antwort geben und als wären sich alle extrem sicher, darin, was sie hier schreiben. Man sollte da immer beachten, dass die Psyche schwer zu verstehen ist und es in der Regel nie die eine richtige Antwort oder den einen richtigen Tipp gibt. Aber dennoch werde ich alles ausprobieren, was mir hier geraten wurde. Ich will mich einfsch wieder gut fühlen und mich Angst frei bewegen können.

Ich erinnere mich oft daran, wie leichtfedrig ich als Kind gelaufen bin und mir keinen Kopf drüber machte, was dabei passieren konnte oder dass ich zu plötzlich und abrupt losgelaufen bin, was schlecht fürs Herz ist und was jetzt vielleicht zu einem plötzlichen Herztod führen kann. Oder dass ich vorher vielleicht zu wenig gegessen oder getrunken habe und mein elektrolythaushalt so durcheinander ist, dass ich eine schwere Rythmusstörung beim loslaufen kriege.

Zitat von silberauge:
Es sind ja auch keine Therapiestunden hier mit ganz festen Regeln.

Ich finde es auch nicht schlimm. Es macht mir das Suchen nach nützlichen Beiträgen natürlich schwerer aber das sehe ich als Bestrafung für meine trotzig Art teilweise.

A


Kann eine eklige Person geliebt werden?

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Zitat von NochSoEiner:

Ich war heute schon wieder spazieren, auch wenn jch große Angst davor habe und es keinen Spaß macht. Ich hoffe einfsch, wenn ich es jeden Tag weiter mache, dass es irgendwann besser wird.

Hast du für dich selbst entschieden, das Spazierengehen, als Aufgabe oder der Therapeut?
Gehst du allein und wie weit? Ab wann werden die Symptome unerträglich, je weiter du die Klinik
verlässt?

Zitat von NochSoEiner:
Ich erinnere mich oft daran, wie leichtfedrig ich als Kind gelaufen bin und mir keinen Kopf drüber machte, was dabei passieren konnte oder dass ich zu plötzlich und abrupt losgelaufen bin,

Eine schöne Erinnerung, an der du festhalten kannst. Du wirst zwar kein Kind mehr werden, aber du kannst ein ganzes Stück von dieser Leichtigkeit zurückgewinnen.

Zitat von silberauge:
du kannst ein ganzes Stück von dieser Leichtigkeit zurückgewinnen.

Dafür würde ich meinen Arm oder ein Auge hergeben.

Zitat von Noiram:
Hast du für dich selbst entschieden, das Spazierengehen, als Aufgabe oder der Therapeut?
Gehst du allein und wie weit? Ab wann werden die Symptome unerträglich, je weiter du die Klinik
verlässt?

Das habe ich machen wollen, das spazieren. Von den Therapeuten kam die Vorgabe Fahrradergometer.

Ich gehe seit 3 Jahren täglich 1 Stunde spazieren. Fast ohne Ausnahme. Fahre täglich 20 Minuten Fahrrad seit 3 Jahren und laufe circa 12 Stockwerke Treppen täglich.

Seit 4 Monaten lasse ich das sein und liege fast nur im Bett. Und jetzt seit 3 Tagen probiere ich es wieder. Ich gehe aber nur auf dem klinikgelände.

Das ist leider nicht möglich zu sagen, wann die Symptome beginnen, welche es sind und wann sie unerträglich werden.
Gestern zum Beispiel ging ich zur Bushaltestelle. Als ich an der Ampel stehen blieb, fingen Atemnot, Unruhe, Anspannung, Muskelschwäche, Verkrampfungen und brennen in der Brust an. Wenn ich dann wieder losgehe, fühle ich mich sehr wackelig auf den Beinen und werde zu Boden gezogen. So fühlt es sich zumindest an. Dann stand ich an der Bushaltestelle und nach 5 Minuten wurde es unerträglich. Ich bekam keine Luft mehr und habe mich extrem schwach gefühlt. Ich bin wieder auf das Klinik Gelände gegangen, habe mich 30 Minuten hingesetzt und konnte dann relativ problemlos nur mit leichten Symptomen 30 Minuten gehen. Habe mich dann wieder ausgeruht und ging nochmal zur Bushaltestelle. Nach 5 Minuten stehen fing es wieder an und ich bekam keine Luft, fühlte mich sehr schwach und musste gehen. Ich ging dann in die Klinik und konnte 35 Minuten vor dem Spiegel stehen.

Zitat von NochSoEiner:
Von den Therapeuten kam die Vorgabe Fahrradergometer.

Darf ich fragen warum du dir das nicht vorgenommen hast, was spricht dagegen?

Zitat von NochSoEiner:
Ich fühle mich in Gesprächen und bei längerer Bewegung weiterhin sehr schlecht. Ich grüble viel drüber nach, wie ich den Ärzten erklären kann, ...

Die Frage kam schon auf ob du alleine unterwegs bist. Ich hatte ja auch so ein Problem. Ganz zu Beginn hatte ich Ärztin UND Therapeutin neben mit. Später nur Therapeutin. Danach lief sie immer die gleiche Strecke hinter mir. Irgendwann musste ich alleine aber durfte Igelbälle, Tüte, kalte Tücher mitnehmen. Das wurde dann Stück für Stück reduziert. Sie haben mir auch versichert, wenn ich in 25min nicht zurück bin suchen sie mich.
Jeder Gang war der Horror und fühlte sich wie sterben an. Aber am Ende habe ichs geschafft. Ich weiß nicht wie deine reagieren wenn du direkt nachfragst ob sie dich begleiten können.

Zitat von NochSoEiner:
Seit 4 Monaten lasse ich das sein und liege fast nur im Bett.

War das in deinem privaten Umfeld?
Freut mich für dich, dass du wieder neuen Mut entwickelt hast, daran weiter zu arbeiten.

@Noiram Ja ich hatte von der Arbeit aus Urlaub 2 Wochen, war dann den Rest krankgeschrieben und lag die letzten 5 Wochen auch eigentlich nur im Bett hier in der Klinik.

Die Symptome waren eben auch letztes Jahr schon da, wo ich regelmäßig viel bewegung hatte. Nur weil ich jetzt wieder trainiere, werden die Symptome leider nicht weggehen. Ich weiß aber nicht, wie ich den Ärzten das hier erklären soll. Ich möchte ja einfach nur die Symptome wegbekommen. Doch mir kann keiner sagen was ich dafür tun soll. Aber ich nehme jetzt einfach jedes Medikament was mir gegeben wird und hoffe auf das beste.

@NochSoEiner
Die Wahl deines Nick
Namens zeigt schon an dass da n guter Humor in dir schlummert

Ich habe mir die Beiträge jetzt nicht durchgelesen, denke aber, dass sich sehr viele Menschen so unzulänglich fühlen. Vielleicht ist es auch ein Stück weit normal nicht immer so einen direkten Zugang zu den scheinbaren normalitäten zu haben . schließt nicht aus, dass sich dieser noch ergibt. vielleicht in einem ganz anderen Setting, als du jetzt erahnen kannst.
Das Problem ist doch auch das Einsamkeit und Bedürftigkeit, etwas hemmt , man dadurch immer selbstkritischer wird und seine offenen und aufgeschlossenen Anteile nicht so ohne weiteres zum Tragen kommen. Das ist schade weil ich denke so wie du hier schreibst bist du recht offen

Zitat von Trixie73:
Ich weiß nicht wie deine reagieren wenn du direkt nachfragst ob sie dich begleiten können

Ich fühle mich auch mit Begleitperson leider so. Manchmal sogar dann noch schlimmer, weil ich den Moment dann nicht versauen will und die Symptome verschweige.
Kannst du genauer beschreiben, wie du dich da gefühlt hast? Was meinst du mit es fühlte sich an wie sterben?

Zitat von NochSoEiner:
Ich fühle mich auch mit Begleitperson leider so. Manchmal sogar dann noch schlimmer, weil ich den Moment dann nicht versauen will und die Symptome ...

Ja am Anfang hat das begleiten vom Gefühl nichts gebracht. Das war nur für mich persönlich, dass ich dachte, wenn was ist dann ist der Arzt daneben. Kaum 10 Meter gelaufen habe ich das Gefühl gehabt meine Beine klappen weg. Manchmal war es als hätte ich ne totale Muskelschwäche. Manchmal hat davor alles gekribbelt. Herz hat doppelt so stark gepocht wie normal. Manchmal auch doppelt so schnell.
Schwindel, verschwommenes sehen, Ich konnte manchmal nicht mehr schlucken. Egal wie konzentriert ich probiert habe zu atmen.....der Brustkorb war zu eng Ich hatte immer das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden. Einmal hab ich mich wirklich wie ein Kleinkind mitten auf den Weg gelegt und geheult und getobt und die Ärztin und die Pflegerin alles geheißen.
Ich hatte dann immer ein feuchtes, kaltes Tuch dabei. Wenn ich da duechgeatmet habe war's etwas besser. Aber interessant war...wenn ich das Tuch vergessen habe ging die Panik los. Auch wenn ich's eigentlich bis dahin nicht gebraucht hätte

Zitat von Trixie73:
Egal wie konzentriert ich probiert habe zu atmen.....der Brustkorb war zu eng Ich hatte immer das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden.

So kann man das bei mir im groben Sinn auch beschreiben. Dazu habe ich aber auch so eine Atemnot. Als wenn der Hals sich zuschnürrt. Und so eine Kraft zieht mich an den Armen nach vorne/unten. Wie schaffe ich es nur, dass ich den Ärzten glaube.

Ich hoffe einfach, dass es mit den Medikamenten, die ich in den nächsten Tagen anfange zu nehmen, besser wird.

Zitat von KiraStuttgart26:
Die Wahl deines Nick
Namens zeigt schon an dass da n guter Humor in dir schlummert

Den nimmt aber irgendwie nie wer wahr. Das tut halt so weh. So viele sagen mir seit zig Jahren, ich wäre solch ein Lieber und sympathischer Typ, ich wäre lustig, könne gut zuhören, würde gut aussehen und was weiß ich noch alles. Doch warum bleibt dann keine Person bei mir, wenn ich so ein toller Hecht bin? Das verstehe ich immer nicht. Und daher wächst immer auch so viel selbsthass in mir, weil ich einerseits diese Komplimente höre, aber andererseits entfernen sich immer alle menschen von mir und melden sich nicht mehr. Oder ignorieren mich, beleidigen mich, lachen mich aus oder nennen mich Maskottchen. Das ist dann immer so paradox. Einerseits diese durchgehenden netten Komplimente und auf der anderen Seite bin ich aber alleine im Leben und habe niemanden. Verstehe das alles einfsch nicht.

Vielleicht bist du einfach immer etwas zu EXTREM? In beide Richtungen, die Positive, und die Negative.
Vielleicht nimmst du auch alles zu EXTREM wahr. Sinnesreize, Körperempfindungen, Gedanken, Meinungen. Vielleicht beziehst du auch alles immer extrem auf dich und bist misstrauisch und denkst extrem über andere . . .

Zitat von NochSoEiner:
So kann man das bei mir im groben Sinn auch beschreiben. Dazu habe ich aber auch so eine Atemnot. Als wenn der Hals sich zuschnürrt. Und so eine ...

Ja mit dem Hals habe ich verschiedene Probleme. Mal der Kloß der einen nicht richtig schlucken lässt. Mal fühlt sich Hals und Kiefer an als wäre alles total verkrampft. Wenn ich dann den Kopf etwas drehe wird mir schwindlig. Mal ist es nur links, dass alles hochzieht und ich jede Sekunde nen Schlaganfall erwarte
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Zitat von NochSoEiner:
Ich fühle mich in Gesprächen und bei längerer Bewegung weiterhin sehr schlecht. Ich grüble viel drüber nach, wie ich den Ärzten erklären kann, ...

Du bist weiterhin fest davon überzeugt, dass Du eine physische Krankheit hast, die nur noch nicht entdeckt wurde. Gibt es eine Möglichkeit, dass Du es lernen kannst, den Ärzten zu glauben, dass es wirklich psychosomatisch ist?
Ich weiß, dass das schwer ist, mir geht es ja ähnlich, aber ich glaube, das wäre der wichtigste Schritt für dich.

Zitat von NochSoEiner:
Seit 4 Monaten lasse ich das sein und liege fast nur im Bett. Und jetzt seit 3 Tagen probiere ich es wieder. Ich gehe aber nur auf dem klinikgelände.

Daher wird wohl ein Teil deiner körperlichen Schwäche kommen. Muskulatur baut sich sehr schnell ab, wenn sie nicht gebraucht wird. Das merke ich schon, wenn ich nach einem Infekt ein bis zwei Wochen viel rumgelegen habe. Da ist der Kreislauf im Eimer, die Beine schwach und der Puls hoch.

Zitat von Trixie73:
Ja mit dem Hals habe ich verschiedene Probleme. Mal der Kloß der einen nicht richtig schlucken lässt. Mal fühlt sich Hals und Kiefer an als wäre alles total verkrampft. Wenn ich dann den Kopf etwas drehe wird mir schwindlig. Mal ist es nur links, dass alles hochzieht und ich jede Sekunde nen Schlaganfall erwarte

Vieles von diesen Symptomen kommt von der ständigen inneren Anspannung. Eine gute Physiotherapie kann da helfen. Auch regelmäßige progressive Muskelentspannung. Außerdem Atemtherapie. Ich habe diese mal gemacht, als ich extrem im Bauch/Zwerchfell verspannt war und das Gefühl hatte kaum noch durchatmen zu können.

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Dr. Reinhard Pichler
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