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Ich kann jetzt auch nichts wirklich schlimmes an dem Satz finden. Wenn das wirklich alles so ernst gemeint ist was der TE geschrieben hat, wäre er tatsächlich erstmal besser in einer Psychiatrie aufgehoben, in einem geschützten Rahmen. Möglicherweise auch gegen seinen Willen.

Zitat von Cathy79:
Es gibt viele die verbinden damit immer noch zwangsweise Ruhigstellung oder Gummizelle.

Ich glaube, auf so etwas in der Art war es auch bezogen. Ich kenne auch sehr viele Menschen, die einer Psychiatrie sehr negativ gegenüber eingestellt sind. Meine Mutter ging damals nach einem Zusammenbruch auch rein und es gab sehr viel Gegenwind von meiner Familie, warum sie es denn mit drei Kindern nicht schaffe, dass nur schwache Menschen sich so gehen lassen, dass es allgemein Schwäche ist, psychisch krank zu sein etc. pp.
Daher kann ich sehr nachvollziehen, dass sich so ein salopper Satz weh tut, wenn man diese Erfahrungen oder Ablehnungen dahingehend erfahren hat.

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Kann eine eklige Person geliebt werden?

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Manchmal kann es aber auch heilsam sein, wenn man mal mit der Realität konfrontiert wird. Jemand der ernsthaft mit Selbstverletzung und weiterem droht, ist in vielen Fällen am besten im geschützten Rahmen eines psychiatrischen Krankenhauses aufgehoben. Dort kann eine passende Medikation gefunden werden und ein nicht überforderndes Tagesprogramm, bis die Person sich halbwegs wieder stabilisiert hat.

@cathy79 ja in der Gummizelle war meine tatsächlich. Aber ich konnte mir bildlich vorstellen wie es abgelaufen ist. Wenn meine Mutter keine Zig. hatte konnte sie wirklich durchticken wie einer auf auf vollem Dro.. Hatte das zu Hause oft genug. Und an dem Abend hatte sie eben keine mehr und durfte nachts auch nicht raus zum holen. Aber da gab es auch verschiedene Stationen. Beim letzten Mal war sie 3 Wochen in der geschlossenen und danach durfte sie auch in die Stadt zum Einkaufen. Mit mir ins Cafe sitzen etc. Und die Mitpatienten waren von bis....Personal fand ich einwandfrei ( außer eine Ärztin beim ersten Mal. Aber die gibt's überall

Ich sagte ja nicht, dass er in der Psychiatrie nicht richtig wäre. Sicher wäre er das.

Es lag dann bei mir an der Formulierung, die mich geärgert hat.

(irgendwo) landen
(irgendwohin) befördert werden
(irgendwohin) geraten
(irgendwohin) gesteckt werden
(irgendwohin) geworfen werden (gegoogelt)

Für mich ist *Irgendwo landen* jedenfalls negativ behaftet. Wie eine Bestrafung. Eine Schande.
Beispiel :*Wenn du so weiter machst, dann landest du noch in der Psychiatrie...* Darum geht es.

Dann war es vielleicht nur ungeschickt formuliert, dass ich mich daran gestoßen habe. Dann ist ja alles gut.
So hat eben jeder seinen eigenen Interpretationsspielraum.

@UlliOnline
Zitat von UlliOnline:
welche Vorstellung Leute von der Psychiatrie haben, die sie noch nie von innen gesehen haben.
Schrecklich, so eine Bemerkung

Genau die Leute die noch nie ne Psychiatrie von innen gesehen haben, haben solche Vorurteile. BEVOR meine Mutter da war hatte ich die Vorstellung auch. Danach hat sich mein Bild gewandelt. Aber kommt vielleicht auch drauf an in welcher man ist

Ich meine gelesen zu haben, dass der TE dieses Wort landen im Zusammenhang mit der Psychiatrie selbst benutzt hat. Man kann das auch gewählter ausdrücken. Es ist halt so etwas umgangssprachliches, aber wohl nicht wirklich böse gemeint.

@Trixie73
Es ist ein Unterschied, ob man Patient ist oder ein Besucher.

Trigger

Bemerkungen wie * Gummizelle* gehören dann auch eher in den Trigger und nicht in dieses Thema.
Aber das ist nur meine Meinung.


Menschen mit Epilepsie werden teilweise auch immer noch für geisteskrank gehalten, obwohl das einfach nur elektrische Fehlentladungen sind. Aber so ist das mit den Leuten, die nur an Gummizellen denken oder Horrorfilme gucken.

Ich habe auf der neurologischen Station die rettenden Medikamente bekommen. Dafür bin ich wirklich dankbar und habe nicht einmal irgendetwas schlimmes dort gesehen oder erlebt. Alle super nett.

Das wird in einer Psychiatrie auch nicht anders gehandhabt. Es geht nur darum, entsprechende Medikamente zu geben, bis derjenige soweit ist, ungefährdet in die häusliche Umgebung entlassen werden zu können.

@UlliOnline ja ich hab mich eigentlich an seinem Satz orientiert. Wobei ich den konkreten Wortlaut nicht mehr weiß und sich auch das Suchen bei der Masse an Beiträgen schwierig gestaltet. Wollte auch niemandem zu nahe treten. Zumal ich eben genug Erfahrung damit habe

Eine Psychiatrie ist ein Ort, wo einem geholfen wird. Ob man da landet, befördert wird oder sonst was ist egal.

Es ist keine Schande und auch kein Makel der einem anhaftet, in einer Psychiatrie gewesen zu sein.

Und es ist auch nicht eine Institution wie Einer flog über das Kuckucksnest. Manche glauben wirklich, das man gegen seinen Willen mit Spritzen und Elektroschocks behandelt wird.

Der Patient ist dort keine Mensch ohne Rechte, sondern behält seine Würde und wird mit Respekt behandelt.
Sicher gibt es Ausnahmen, aber es steht auch jedem frei die Klinik zu wechseln.

@UlliOnline diesen Begriff habe ich a ) aufgegriffen b) deswegen in Anführungszeichen gesetzt.

@silberauge genau das habe ich auch gerade geschrieben. Er hat es so ausgedrückt, dass er davor Angst hat. Deswegen habe ich nicht überlegt seine Wortwahl zu überarbeiten. Sorry falls das jemand falsch verstanden hat

Zitat von silberauge:
Ich meine gelesen zu haben, dass der TE dieses Wort landen im Zusammenhang mit der Psychiatrie selbst benutzt hat.

Ja mag sein. Für IHN ist es ja auch eine Horrorvorstellung. Darum geht es.

Es ja nun auch geklärt, dass es nicht so gemeint war, wie es bei mir ankam.
Zitat von UlliOnline:
So hat eben jeder seinen eigenen Interpretationsspielraum.

Da muss jetzt keine Diskussion über die Psychiatrie draus werden. Aber wie ihr wollt...

@UlliOnline Aber man hat als direkter Angehöriger trotzdem viel Einblick wie es läuft. Eben auch aus den Erfahrungsberichten des Angehörigen. Natürlich war meine Mutter auch nicht Happy am Anfang und wäre lieber zu Hause geblieben. Aber im Nachhinein war es nicht so wie sie dachte. Man muss sich eben auch drauf einlassen

Also ich habe von Menschen, die in der Psychiatrie waren noch nie was von Gummizellen gehört. Was es wohl gibt sind Wachstationen, wo gefährdete Patienten die ganze Zeit unter Beobachtungen stehen. Bei den Medikamenten, die es heute gibt, sind vermutlich keine Gummizellen mehr nötig. Was im schlimmsten Falle noch gemacht wird, wenn gar nichts anderes hilft, ist eine vorübergehende Fixierung um den Patienten u.a. auch vor sich selbst zu schützen.

@silberauge Ja also bei meiner Mutter hieß es Isolierraum. Ansonsten nennt man es noch noch Kriseninterventionsraum oder Weichmattenraum.
Ohne Jacke aber zum Schutz der Patienten damit sie sich nicht verletzen. Sie wollten ihr eigentlich auch erst bei Beruhigungsspritze geben. Aber da sie sich so gewehrt hat hätte das den anderen Patienten evtl Angst gemacht wenn sie da mehrere Personen fixiert und gespritzt hätten. Also haben sie sich dafür entschieden. Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter zu dem Zeitpunkt unter Schizophrenie und Paranoia (?) gelitten hat. Also alles nicht so einfach
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@Trixie73 meine Mutter hatte eine Manie und Psychose aufgrund ihrer bipolaren Störung.
Trigger

Sie wurde auch ein Mal kurz 3 Punkt fixiert also 1 Bein, 1 Arm und Bauch, als sie gar nicht mehr anders zu beruhigen war.


Es gab wohl dort in der Einrichtung auch einen entsprechenden Raum aber das Personal erklärte uns dass der wirklich nur noch in absoluten Ausnahmefällen benutzt wird.

@cathy79 ja ich weiß schon gar nicht mehr wie das alles zu unterscheiden ist. Habe erst neulich wieder ihre Berichte gefunden. Psychose, Paranoia, Schizophrenie, manisch depressiv. ...gut das letzte ist klar. Aber die ersten 3 wirkten auf mich alle gleich..

In der Forensik gab es regelmäßig Fixierungen und das gibt es auch in normalen Psychiatrien, wenn der Patient selbst-oder fremdgefährdend ist. Es muss aber gerichtlich abgesegnet werden. Das ist per se nichts schlimmes, sondern dient dem Schutz des Patienten und des Personals.

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Dr. Reinhard Pichler
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