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Hallo,
jetzt muss auch ich mal meine Geschichte loswerden, weil ich einfach nicht mehr weiterweiß.
Vor 6 Monaten hat sich meine LG von mir getrennt. Die Beziehung dauerte 18 Jahre und war m.M. nach die grosse Liebe. Dementsprechend fühlte ich mich wie vom Bus überfahren, als sie meinte: Ich liebe Dich nicht mehr, bitte zieh aus. Da ich solche Situationen aus meinem bisherigen Leben recht gut kannte und wusste, wie panisch ich da reagiere, nahm ich mich vor, diesmal anders zu reagieren um diesen Leidensweg nicht mehr durchschreiten zu müssen. Der Leidensweg ist dabei gar nicht die Trennung, sondern die plötzliche Einsamkeit, die ich schon mit 23, dann mit 31 und 35 kennenlernen musste.
Dummerweise musste ich auch diesmal feststellen, und jetzt bin ich schon fast 54 (gefühlte 26): Hoppala, Du bist ja ganz allein. Alle Versuche Bekanntschaften und Freundschaften (?), zu aktivieren oder zu reaktiveren scheiterten kläglich. Ich war wirklich ganz allein. Bittere Erkenntnis aber mit der Hoffnung gepaart, das wird schon. Ich blieb noch drei Monate im Wohnzimmer der alten Wohnung, weil ich nichts fand und ich nicht in eine Ferienwohnung oder Pension wollte. Ich hatte ja noch meinen Stall (bin Reiter) und dachte, das wird schon, da sind viele Mädels und ich bin ja so ein toller Typ, schließlich hatte ich mein Leben ja immer Topfrauen und war eigentlich seit 16 mit ein paar schmerzlichen Unterbrechungen nicht allein. Da gabs bisher immer irgendwelche Leute, die da waren.
Weit gefehlt, mein Charme war wohl irgendwie verflogen, zwischenmenschlich ging und geht gar nix mehr. Dummerweise war ich auch gerade beruflich im Umbruch zur Selbstständigkeit und hatte auch hier leider keine Regelmässigkeit. Mein Leben sah also so aus: Den ganzen Tag im Bett vor der Glotze vor Angst vor der Welt da draussen, dann in den Stall gepaart mit der täglichen Hoffnung, der Alptraum wird schon aufhören und schließlich wussten ja auch ein Haufen Menschen, wie schlecht es mir ging, die werden schon kommen.
So ungefähr vegetiere ich jetzt seit fast 6 Monaten vor mich hin und merke, wie meine geistigen Fähigkeiten sich ob dieser Isolation langsam gegen null bewegen. Ich bin fast nicht mehr in der Lage meine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Essen, Waschen, gestern habe ich meine Zahnbürste irgendwo verlegt und weiss nicht mehr wohin. Ich vergesse, was ich vor fünf Minuten getan oder gehört habe. Mein Gesprächsniveau bewegt sich langsam gegen null. Nur in den seltenen Fällen gesellschaftlicher Ereignisse merke ich, wie sich nach 10 oder 15 Minuten Gespräch mein Gehirn wieder langsam einschaltet.
Natürlich bin ich von Arzt zu Therapeut und umgekehrt gerannt. Aber auf die Frage, ob ich langsam verblöde bekomme ich immer nur die Antwort: Nein, um Gottes willen, Du kannst klar und eloquent formulieren, zumindest in der Schilderung Deiner Situation.
Gleichzeitig gehen natürlich auch meine finanziellen Polster gegen Null. Trotzdem leiste ich mir einen Coach (ein alter Freund, der mich aus den wilden Jugendtagen kennt), wobei ich noch gar nicht weiss, wie ich den jemals bezahlen soll und einen Psychotherapeuten, damit überhaupt jemand mit mir nur spricht. Ausserdem leistet mir eine Bekannte, bei der ich gerade wohne, therapeutische Unterstützung, aber auch nur aus dem Vorstellung heraus mit mir mal eine Art - zumindest sexueller - Beziehung zu haben. Dabei brauche ich eigentlich nur einen Freund bzw. ein soziales Umfeld, damit ich mich irgendwie wieder dieser Welt zugehörig fühle.
Natürlich denke ich auch täglich an Suizid: Warum mache ich das überhaupt noch mit? bin aber natürlich viel zu feige dafür.
So quäle ich mich seit 6 Monaten durch die Tage und werde noch wahnsinnig, weil einfach keiner mit mir spricht. Wobei ich mir denke: es könnte alles so einfach sein, soviele Menschen wissen um meine Situation. Man könnte doch einfach sagen: Hi, heute abend gehen wir einfach mal ins Kino, komm doch auf ein B. rüber, Du wir grillen morgen, morgen ist ü40-Party, gehst mit?
Aber scheinbar bin ich für meine Umwelt so unerträglich, als trüge ich ein T-Shirt, auf dem steht: Hallo, ich habe die Pest und bin wahnsinnig ansteckend. In der Tat ist es so, daß keiner mit mir spricht und ich jammere wirklich nicht dauernd.
Und ich gehe schon auf die Menschen zu. Die meiste Angst habe ich wirklich davor ob dieser Isolation völlig zu verlöden. Was soll ich tun?

06.08.2009 12:20 • 19.01.2013 #1


Was Du tun sollst?

Zuallererst mal den Suizidgedanken aus dem Kopf streichen.

Das Leben hat immer Höhen und Tiefen....wenn es nicht so wäre, dann gäbe es keine Hoffnung, kein Glück und keine Freude.

Dein Sichtfeld hat sich verschoben....
Du bist nicht alleine....Du hast deinen Coach, der auch ein Freund war/ist, denn heute lässt sich keiner mehr wegen der Kohle vertrösten....
Du hast Deine Bekannte, die Dich bei sich schlafen lässt...welche Gründe sie dafür hat, hast Du schon gesagt...also hat sie auch Interesse an Dir.Fühl Dich doch geschmeichelt

Das sich keiner für die Disse meldet, kannst Du wohl am Alter und an der lebenssituation Deines ehemaligen Bekanntenkreises festmachen...
mit 50 rennt man nicht mehr jedes Wochenende los...da bleibt man meistens lieber gemütlich auf dem Sofa hocken.

Ich frage mich, weshalb Du Deinen Bekanntenkreis nicht selber wieder zum Laufen bringst...worauf wartest Du? Dass das Telefon klingelt und Dir ein Animateur den langweiligen Tag versüßt?
Greif doch selber zu Telefon und versuch was auf die Beine zu stellen.
Guck, was sich im Umkreis vom Stall so abspielt, Tierliebhaber sind immer eine kontaktfreudige Gemeinschaft...da ist doch schnell das erste Gesprächsthema gefunden.

Junge....Du bist über 50....ein Mann mit Erfahrung und Intellekt....lass Deine gefühlten 26 mal für einen Moment im Keller und besinne Dich darauf , was Du in diesen 50 Jahren alles schon auf die Beine gestellt und welche Kriesen Du erfolgreich überstanden hast.

A


Isolationshaft

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Hallo Grummst,
das kllingt alles wirklich sehr bedauerlich, traurig halt. aber das du verdummst wird ganz sicher nicht passieren. Beispielsweise zeigt eine Depression u.a. dieses Symptom, also keine Sorge.
Und schau doch mal auf das , was du noch alles hast! Da wird der Eine oder Andere ganz blaß vor Neid. (im übertragendem Sinne) Ein Pferd! ( ich war auch Reiterin ) die damit verbundenen Gesellschaft, einen Coach, eine Bekannte, eine Unterkunft, eine Selbstständigkeit, wohlmöglich körperliche Gesundheit, ein Dach über den Kopf, etwas Eßbares im Haus, du musst nicht frieren, all das unterschätze nicht zu sehr!
Also: Kopf hoch, Therapeuten löchern und wieder weiter nach vorne sehen, vielleicht erst mal in kleineren Etappen in Form von Tag zu Tag.
Viel Glück!

Hi Zamira (im Übrigen tolle Frau, wie das Bild vermuten läßt, das am Rande),
vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Klar, ich kann Deiner Argumentation folgen, habe ich ja auch schon tausendmal gehört und konnte in manch wachen Momenten meine Situation natürlich auch genauso analysieren.

Höhen und Tiefen kann ich sehr gut akzeptieren, aber muss es gleich die Hölle sein? Klingt jämmerlich, mitleidsheischend, anmassend, ist aber so.

Hab ja aber auch geschrieben, daß ich schon tausendmal versucht habe das Umfeld wieder anzuschieben bzw. neu aufzubauen und dabei den Mut verloren.
Intellekt und Erfahrung? Bin mir da leider nicht mehr so sicher......

Und diese gefühlten 26 oder 36 deuten ja vielleicht auch auf ein gewisses Entwicklungsdefizit hin, was ja auch vielleicht aus einem gewissen Licht betrachtet gar nicht schlecht sein kann. Würde ich mich wirklich wie 54 fühlen, würde ich versuchen dem Seniorenclub beizutreten.

Stall, Pferdefreunde usw. Leider bin ich da ja auch kläglich gescheitert. Mein bester Freund im Stall ist der polnische Pferdepfleger, weil er mich und meinen Unsinn nicht versteht.

Letztlich dirrigiert mich im Moment einfach die Angst den Verstand und die Persönlichkeit (sofern die mal da war) zu verlieren, ob dieser Kommunikations/Sprachlosigkeit.

Klar freue ich mich darüber, daß mich die junge Dame anziehend findet, die mich bei Ihr nicht wohnen lässt, ich bin da ein ganz regulärer Untermieter. Aber eigentlich lebt auch die auf einem so ganz anderen Planeten, daß es manchmal schon schwierig und anstrengend ist.

Zudem habe ich so eine Sehnsucht nach einem etwas spielerischen Leben und nach ein wenig Leichtigkeit.

In meiner Beziehung habe ich/haben wir sicher den Fehler gemacht uns zu sehr aufeinander zu fixieren und zumindest habe ich verpennt meine Kontakte zu pflegen. Dafür krieg ich jetzt sicher auch die Quittung.

Vielleicht dreh ich ja gerade auch so durch, weil ich das Gefühl habe sechs Monate nicht mehr geschlafen zu haben.

Tja, Selbstmitleid und Gejammere, aber irgendwie komm ich aus diesem Hamsterkäfig nicht mehr raus

Hallo Keramikschnecke,
vielen Dank für den Trost.

Und schau doch mal auf das , was du noch alles hast! Da wird der Eine oder Andere ganz blaß vor Neid. (im übertragendem Sinne) Ein Pferd! ( ich war auch Reiterin ) die damit verbundenen Gesellschaft, einen Coach, eine Bekannte, eine Unterkunft, eine Selbstständigkeit, wohlmöglich körperliche Gesundheit, ein Dach über den Kopf, etwas Eßbares im Haus, du musst nicht frieren, all das unterschätze nicht zu sehr!

Na ja, das ist ja das, was mich so nervös macht, weils in der Tat so ist, daß ich meine Situation wirklich realistisch genauso einschätzen muss. Daß ich froh sein kann, daß ich noch nicht auf der Strasse gelandet bin.

Bis vor sechs Monaten war ich mit einer der attraktivsten und klügsten Frauen Münchens liiert, durfte die sogar 18 Jahre langweilen. Hatte 3 Pferde, hab 100 000 € im Jahr verdient und war die letzten 15 Jahre nur in leitenden Positionen.

Und jetzt schau ich mich an und verstehe nicht, wie das alles in so kurzer Zeit so in den Boden gegangen ist, daß kein Mensch mehr mit mir spricht.

Jammer, Jammer, Mitleid

Zitat von grummst:

Jammer, Jammer, Mitleid


Böse, ganz böse Schiene!
Keramikschnecke und Zamira versuchen Beide, dir die andere Seite der Münze zu zeigen.
Denn du siehst im Moment wohl bloß, was du nicht hast und was dir fehlt.
Die Beiden zählen dir hingegen auf, was du hast und wofür du dankbar sein kannst -und das zu sehen ist sehr wichtig!
Es ist nicht immer Alles gut im Leben, es ist nicht immer Alles schön.
Aber man muss immer das sehen, was man hat.
Es gibt immer jemanden, dem es noch schlechter geht als dir, glaub mir
Wie man das Leben wahr nimmt und wie man es lebt, das ist allein eine Frage der Einstellung.
Man darf nie nur das sehen, was man verloren hat, oder denken, dass es jetzt nicht mehr weiter geht.
Geht eine Tür zu -gehen dutzende andere auf.
Man muss sie bloß sehen.
Es gibt immer neue Möglichkeiten, neue Wege, Lösungen.
Wie wäre es, wenn du z.B. jetzt wo du so viel Freizeit hast noch ein paar Hobbies aufgreifst? Vielleicht eine ehrenamtliche Tätigkeit? Einem Verein beitreten? Einfach raus aus der Bode und deine Freizeit mit so vielen Aktivitäten wie möglich voll stopfen.
80% meiner Freundschaften hab ich nur über gemeinsame Hobbies und Vereine geknüpft. Irgendwo findet man immer Gleichgesinnte, und wenn man schon mal ein gemeinsames Interesse hat, dann ist man sich schon mal einen Schritt näher gekommen,ohne groß was dafür gemacht zu haben.

Ich denke, dadurch, dass du so sehr auf deine ehemalige Frau fixiert warst, hast du halt viele Kontakte vernachlässigt.
Die sind jetzt -für mich auch nachvollziehbar- eben weg.
Gut, dann brauchst du halt einfach Neue
Und du hast die freie Auswahl. Du bist nicht mehr gebunden, du musst auf niemanden mehr Rücksicht nehmenb, nicht pünktlich Daheim sein -zieh los und mach was draus!

Du lebst auch bestimmt nicht in einer Hölle -glaub mir.
Die Leute in Afghanistan oder im Irak oder in Afrika -die leben vielleicht in einer Hölle. Die sehen sich jeden Tag mit Tod und Terror konfrontiert, die leiden Hunger, werden unterdrückt, müssen kämpfen um zu überleben. Solche Menschen leben in einer Hölle.
Du lebst in einem gut behüteten Staat und unter netten Bedingungen.
Das einzige, was dir fehlt, sind Freunde.
Und keine Freunde zu haben -das ist kein unabwendbares Schicksal.
Das kannst du selber bestimmen, das kannst du selber in die Hand nehmen.
Eine Freundin sagte mir mal: Wer Leere in sich hat, der muss sie füllen, sonst frisst sie einen auf.
Und das stimmt.
Das war nach dem plötzlichen Tod meines Vaters, wo mir auch Alles perspektivenlos erschien, wo ich mir wie ein Opfer vorkam, wie ein Hund, den das Schicksal immer und immer wieder tritt, bis er liegen bleibt.
Aber die Sache ist die: Wer Liegenbleibt, der hat schon verloren.
Der gibt sich der Opferrolle und dem Selbstmitleid hin und das zerfrisst einen dann innerlich.
Wer aber aufsteht und kämpft und weiter macht, egal, wie übel ihm das Leben mitspielt -der gewinnt!
Ich hab damals den Rat meiner Freundin befolgt.
Ich hab etliche neue hobbies aufgegriffen, bin Verienen beigetreten, hab wirklich jede freie Minute außer Haus verbracht.
Und obwohl ich davor wirklich fast an einer Depression litt -dadurch wurde es besser. Ich lernte nette Menschen kennen (obwohl ich zu dem Zeitpunkt total zurückgezogen war und von mir aus niemanden angesprochen habe, wohlgemerkt) und ich sah wieder das Gute am Leben, hatte Spaß, hab mich amüsiert, einfach die Zeit, die ich hatte, genossen, so gut es ging. Davor hab ich mich einsam und verlassen gefühlt, ein Opfer halt -mittlerweile bin ich wieder die Kämpfernatur, die ich irgendwie immer schon war.
Es klappt also.
Man kann die Leere füllen.
Aber nur, indem man aktiv wird.

Alles Gute also für Dich!
Pilongo

Naja...ehrenamtliche Arbeit+ Pferde+ neue Selbstständigkeit, das ist wohl schwer unter einen Hut zu bringen...zumindest im Moment.

Danke übrigens fürs Kompliment....Fotos sind ja immer nur eine Momentaufnahme...da sieht man nicht, wie es hinter der Fassade aussieht.

Ich war vorher auch selbstständig....bis zu meinem kompletten Zusammenbruch....hatte Mann, Haus , 6 Hunde, 2 Katzen und Freunde.
Nicht viele, aber immerhin 4.

Ich war engagiert an allen Ecken....und habe mich dann selber bewusst gegen dieses Leben entschieden, ich habe alles stehen und liegen gelassen, mit meinem Sohn Haus und Mann verlassen und bin einfach in eine andere Stadt gezogen....

Ich war 2 Jahre verdammt einsam....kannte niemanden an dem fremden Ort, nur so lockere Nachbarschaftsbekanntschaften, die nicht wirklich das Gefühl von Freundschaft entstehen ließen.
Und ich bin wieder zurück in meinen Heimatort nach einem Jahr....damit mein Sohn es zumindest wieder einfacher hat.
Auch ein herber Rückschlag erstmal, wollte ich doch woanders ganz neu anfangen....ich habe auch meine alten Freundschaften nicht wieder auferstehen lassen, da von den Leuten in meiner schlimmsten Zeit einfach zu wenig kam.
Ich habe deswegen sogar mit meiner Familie gebrochen....

Es hat gedauert, mich selber wiederzufinden und für mich einen akzeptablen Weg zu gehen....und die veränderte Lebenssituation zu akzeptieren und sie auch zu leben...

Ich bin jetzt in der Privatinsolvenz und EU-Rentnerin.
ich lebe jetzt in einer stinknormalen Mietwohnung...3ZKB mit Balkonblick auf den nächsten Bau....

aber ich habe nicht mehr soviel Druck...und einen neuen Partner habe ich auch gefunden. Trotz meiner Erkrankung.

Ich weiß genau, wie Du Dich fühlst.....auch meine Depris haben mich monatelang echt aufgefressen....
aber ich habe gemerkt, dass das Leben wirklich weitergeht....und wie man es gestaltet, das liegt ausschließlich an einem selbst.

Auch Du kannst das schaffen, wenn Du deinen Focus der Situation anpasst...da bin ich mir ganz sicher.
Akzeptiere erstmal die Gegenwart....richte Deine Energie auf die Dinge, die für Dich wirklich wichtig sein sollten und die Dinge, die Dir guttun....
man muss nicht immer Everybodies Darling sein, der erfolgreiche Sunnyboy....auch Dir darf mal richtig schei. gehen

Zitat von grummst:
Bis vor sechs Monaten war ich mit einer der attraktivsten und klügsten Frauen Münchens liiert, durfte die sogar 18 Jahre langweilen.

Warum nicht geheiratet? Mit Fangeisen wäre die Trennung wesentlich überlegter oder gar nicht vonstatten gegangen.

Antonio, sie hat nicht gesagt, sie wäre arm...

ach ixmugl, es geht mir ja gar nicht um die Trennung, es geht mir um das unglaubliche Phänomen dieser plötzlichen Abgeschnittenheit und die daraus resultierende Regression oder einfach Verblödung.
Gestern war ich mit einer ehemaligen Arbeitskollegin, bzw. Untergebenen beim Essen und war shockiert von der Drögheit meines Hirnes, weil ich der Dame geistig nicht im Ansatz folgen konnte, geschweige denn ein vernünftiges Gespräch führen.
Ich musste feststellen, wie weit ich aus dem Leben raus bin. Ganz alltägliche Dinge wie bei anderen Menschen finden nicht mehr statt. Ich musste feststellen, daß es ja tatsächlich noch eine Gesellschaft mit all Ihren Problemen gibt, daß es ja auch ein politisches Bewusstsein gibt, das ich völlig ausgeblendet hatte, dabei war ich da mal sehr interessiert und auch informiert. Das hatte ich völlig vergessen, weil einfach keiner mit mir spricht. Ich hab gemerkt, wie sich im Laufe des Zusammenseins plötzlich die ganze Vielfalt des Lebens wieder auftat, Bereiche, die ich völlig ausgeblendet hatte, weil nur noch der Gedanke vorherrscht: Ich bin so einsam. Die grösste Perversion ist, daß ich wirklich Menschen bezahlen muss, damit die überhaupt mit mir sprechen. Ich werde noch wahnsinnig

ich habe nur eine Frage an dich ,kommst du damit klar das du keine 20 mehr bist ? Ich habe so den Eindruck das das ein Problem von dir sein könnte.Ich kann mich aber auch irren .lg sorpi

Hi Scorpi, das ist sicher nicht mein Problem. Mein Problem ist die Einsamkeit und ich weiss nicht, wie ich diese Barriere durchbrechen soll

Weil du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst? Einfach mal umschauen, das kann schon helfen und dann immer fröhlich drauf los .

Hallo grummst,

ohne irgendeine provokative oder ironische Absicht möchte ich sorpis Frage modifizieren: Kommst du damit klar, dass du keine 10 mehr bist?

Wie gesagt, ich meine das absolut nicht herabsetzend. Aber deine wiederholten, verzweifelt und verwirrt klingenden Worte dass keiner mit mir spricht lassen vor meinen Augen jeweils sofort einen kleinen, verlassenen und verschreckten Jungen erstehen.

Hast du das vielleicht früher tatsächlich so erlebt?

Oder bist du als Kind und/oder als Erwachsener emotional so verwöhnt worden, dass du es nie nötig hattest, von dir aus auf Menschen zuzugehen und sich für sie zu interessieren?

Wie ist es denn umgekehrt: Bist du für Menschen da, die Kommunikation von dir bräuchten? Für wen wärest du da?

LG
GastB

Hallo Grummst,
wie wäre es mit Gehirnjogging, Rätsel, Sudoku usw.
Gehst du nicht mehr Einkaufen. Lächle, rede mit der Verkäuferin oder mit anderen Kunden. Wenn du höflich und freundlich auf die Leute zugehst, kommen Gespräche ganz einfach zustande.
Und laß dich von einem Neurologen untersuchen!

Hallo Grummst
einfach mit einem lächeln in ein Geschäft gehen ,nett grüßen und du wirst merken das einige verwundert schauen aber auch einige freundlich zurück lächeln.Ich habe das Problem das ich angst habe raus zugehen aber wenn ich es doch mache ,komme ich immer schnell mit den Menschen in Kontakt .Brummig schauende Menschen werde auch nicht angesprochen ,die strahlen nichts aus ,warum man sie ansprechen sollte .lg sorpi

Hi, habe Eure Antworten erst jetzt gelesen, weil ich hier lange nicht mehr reingeschaut habe. In der Tat ist alles viel schlimmer, als ich es mir jemals auszumalen wagte. Inzwischen war ich sogar eine Woche in der Psychiatrie, weil ich meinen Suizid angedroht hatte. Ich hatte gestern ein weitere Sitzung mit meinem Psychotherapeuten und die niederschmetternde Diagnose lautet: soziale Deprivation, generelle Angststörung und alle deren furchtbare Auswirkungen, die wohl irreversibel das Gehirn angegriffen haben. Vergleichbar den Auswirkungen einer Demenz.
In der Tat war und ist es so, daß ich seit der Trennung von meiner Lebensgefährtin im Januar völlig isoliert bin und völlig isoliert heisst in meinem Falle wirklich: nur mal ein Hallo in der Stallgasse oder ein: wann stellen wir die Pferde raus? Gleichzeitig hat sich den sieben Monaten meiner Einsamkeit mein Sozialverhalten so dramatisch verändert, daß die Menschen nur noch fliehen, wenn sie mich sehen. Ich kann keine zusammenhängende Sätze mehr sprechen, keinen Gesprächen mehr folgen, keine komplizierten Zusammenhänge mehr verstehen. Laut Aussage meines Psychos ist es mir einfach nicht gelungen nach dieser Trennung ein soziales Netzwerk aufzubauen, bzw. das existierende (?) zu reaktivieren. Weiter oben hat einer geschrieben, ich käme ihm vor wie ein 10 jähriger. Ich komme mir vor, wie ein fünfjähriger. Letztlich ist der traurige Ausgagng dieser Geschichte, die sicher ihren Ursprung in frühester Kindheit hat, das alles in der Sackgasse der völligen Verblödung und Verängstigung endet. Sicher erlebe ich diese Deprivation schon mein ganzes Leben, hatte immer das Glück, das mit vielen Beziehungen und bisher mit mitleidvollen Freunden zudecken zu können. Jetzt habe ich keine Chance mehr der Realität zu entfliehen, aber letztlich auch keine Chance mehr in ein normales Leben zurückzhukehren. Traurige Wahrheit.

Habe mir gerade meinen ersten Beitrag vor einem Monat durchgelesen und jetzt meinen heutigen. Uuuups, da merkt man den deutlichen intellektuellen Unterschied in Formulierung und Logik. Tatsächlich: ich bin völlig verblödet. schade und ich klammere mich an jeden Strohhalm
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Zitat von grummst:
Hallo,
...
dauerte 18 Jahre ...
Dementsprechend fühlte ich mich wie vom Bus überfahren, ...
... sondern die plötzliche Einsamkeit,
... Die meiste Angst habe ich wirklich davor ob dieser Isolation völlig zu verlöden...



Hallo Grummst,
ich kann dir keinen Rat geben. Ich kann nur versuchen zu beschreiben, wie es mir geht.
Vielleicht bringt es dir etwas.

In vielen Teilen deiner Situation finde ich mich wieder.

Ich, M, in einer Woche 60 (!!!), nach über 20 Jahren, seit 2 Jahren nun wieder allein lebend und Harzer.
Ich habe nie viele Freunde gehabt, da ich etwas eigenbrödlerisch veranlagt bin, mehr Freundinnen. Doch diese Bekanntschaften beendete ich am Beginn der Beziehung, weil ich konsequent sein wollte.
Denn davor war ich u.a. 13 J. mit einer 5 J. älteren Frau und ihren 3 Kindern zusammen. Da war ich leider nicht so konsequent.
Irgendwann starben meine Eltern, keine sonstige Verwandschaft, irgendwann verlor ich den Job und dann vor 2 Jahren meine 15 J. jüngere Freundin.
So daß, ich dann eine düstere Lebensbilanz ziehen mußte: Keine Familie, keine Beziehung, keine Freunde, keine Bekannte, keinen Job = keine Kollegen, Kunden, Kontakte + keine Geld und verdammt wenig Zeit
daran etwas zu ändern !
Das Einzige was als positiv zu werten ist, ist der Umstand, kaum jemand auf die Idee kommt, daß ich nun 60 werde. Und ich bin noch gesund.

Nach nun rund 2 Jahren habe ich endlich letzen Monat das Erlebnis gehabt, aufzuwachen bzw. ins Bett zu gehen OHNE an Sie oder unsere Katzen zu denken. DAS WAR TOLL !

Was mir persönlich zumindest bis hier hin geholfen hat: Meine alles andere als perfekte Wohnung, wo es also immer etwas zu reparieren oder zu bauen oder zu ändern gibt.
Aber ich tue nur das, wonach mir der Sinn steht. Denn was ich nun tue, muß meine ganze Konzentration erfordern.
Ich habe Musik wieder entdeckt, am PC mein Archiv bearbeiten und selber wieder spielen bzw. verschüttetes Wissen reaktivieren.
Lesen, Humoriges, Satire u.ä. oder Sudoku oder Knobel- bzw. Puzzlespiele. Körperliche Ertüchtigung, aber nur im häuslichen Umfeld. Fernsehen: Nur Kabarett, Satire, Politik, Wissenschaft. Also schlichtweg nur Dinge, die mich fesseln, zeitlich überschaubar sind und kurzfristig Erfolg bringen.
Schlafen gehe ich erst, wenn total müde und kaputt bin.

Obwohl ich mehr introvertiert bin, war ich erfolgreich im Verkauf bzw. Außendienst tätig. Und gegen den schrumpfenden Wortschatz und Artikulationsfähigkeit habe ich noch kein für mich passendes Mittel gefunden. Ein Notreaktion sind kurze Selbstgespräche, aber keine Lösung.

Das Thema Beziehung habe ich für mich abgehakt. Falls ich mich weiter stabilisiere, könnten vielleicht irgendwann Bekanntschaften entstehen. Wobei ich da bei Gleichaltrigen Schwierigkeiten habe. Denn in vielen Fällen stoße ich da auf Ansichten, wo ich mir sage, daß ich nie so alt werde möchte, um auch so zu denken.

Auch wenn du mit dem o.g. nichts anfangen kannst, siehst du zumindest, daß es noch weitere Leidensgenossen gibt.

Alles Gute, auf das du wieder die Kurve kriegst.

ich danke Dir für Deine Worte. Bei mir geht das jetzt 7 Monate so, tag für tag, wirklich fast alle Tage ohne irgendein wort, auch heute wieder und ich habe mich wirklich sehr bemüht. Wenn ich von meinem Stall nach Hause fahre, in dem ich wie ein aufgescheuchtes Reh herumlaufe umd da mal ein Wort oder da mal ein Wort wechseln zu können. Es ist so irrsinnig, ich werde noch verrückt. Manchmal fahre ich Taxi um ein wenig reden zu können. Gestern hab ich zwei Menschen, die mir ein wenig nahestehen, eine Stallbekanntschaft und meinen Bruder in die Diagnose eingeweiht und den Begriff soziale Deprivation erklärt mit dem Hinweis: Hi, Leute ich geh regelrecht ein, ich verreck im wahrsten Sinne des Wortes. Meinst Du da kommt was? Nicht einmal von meinem Bruder. Jeder sieht meine hilflosen Augen, viele wissen, was los ist. Meinst Du einer würde mich mal ansprechen, ich würde ja gar nicht jammern, einfach nur Small Talk, würde ja reichen. Keine Chance. Mein Therapeut meint immer, ich wäre wie einer, der um ein Littfasssäule herumrennt und darum bittet: Lasst mich bitte raus.
So ein Quatsch. Der andere meint, ich würde ganz normal wirken, hätte also den Wahnsinn noch nicht im Gesicht und trotzdem geht da nichts zusammen, nichts............
Dummerweise hab ich die Verantwortung für mein Pferd und sehe täglich ihre traurigen Augen und weiss nicht, wem ich sie anvertrauen soll, weil man eben keinem trauen kann. Ich hätte längst irgendeine Konsequenz gezogen und so quaele ich mich Tag für Tag. Es ist so ein Wahnsinn.
Und nicht mal hier antworten wenigstens mal ein paar Menschen

Ich antworte jetzt mal frank und frei, wie mir der Schnabel gewachsen ist:

Deine Erkrankung ist frisch und somit nicht irreversibel!
Jetzt schaukel Dich nicht künstlich an einer Diagnose hoch, sondern mach Dir klar, dass DU SELBER es bist, der sich in den Symptomen badet....
Der nächste Psychologe schätzt Deine Probleme vielleicht weniger dramatisch ein

Und konfrontiere nicht andere Menschen so rabam mit diesen psychologischen Diagnosen...du selber kannst anscheinend schon nicht reell einschätzen, was so eine Diagnose bedeutet oder auch nicht....
Wie kannst Du dann von anderen Laien erwarten, dass sie entsprechend reagieren. ( Oder haben sie einfach nur nicht so reagiert, wie Du es Dir gewünscht hast?)

Klage nicht andere Menschen an für Dein Unglück!
Du selber warst ein paar Tage nicht hier und nicht jeder hier fühlt sich vielleicht berufen, etwas sinnvolles zu Deinen Problemen schreiben zu können.

Viele haben versucht, Dir hier Hilfestellungen zu geben und Dich zu unterstützen, doch nimm Dir mal die Zeit und schau, welche Antworten Du gegeben hast....
So wirklich eingehen tust Du nämlich nicht auf die hier geschriebenen Beiträge, sondern legst einfach wieder was von Deinem Tagesgeschehen und Deinen Gedanken nach.

Ich glaube, auf der einen Seite möchtest Du gerne raus aus dieser Schleife, aber auf der anderen Seite fühlst Du Dich im Innersten ganz wohl damit, in der Hoffnung, dass Dir besondere Aufmerksamkeit und Verständnis von den Menschen in Deinem Umfeld zukommen könnte und Dich deren Liebe und Sorgsamkeit dann einhüllt wie eine kuschlige Decke.

Aber leider funktioniert das nicht so....im Gegenteil, versteh endlich, dass andere Menschen sogar Angst vor Menschen mit psychischen Erkrankungen haben...
Angst und Unsicherheit, denn sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, sie haben Angst, was falsch zu machen oder sogar auch Angst vor der Verantwortung, die sie sich damit aufbürden könnten.

Unterstützung bekommst Du nur beim Therapeuten, in der Klinik und bei Selbsthilfegruppen, wobei ich bei letzterem die Sorge habe, dass Du mit Deinem fordernden Auftreten eventuell den ganzen Kreis sprengen könntest.

Wir hier im Forum quälen uns alle durch den Alltag, keiner ist aus Langeweile hier....
Und viele quälen sich mit den akuten psychischen Problemen schon viele viele Jahre rum.

Aber zumindest ich kann von mir sagen, dass ich nicht verdummt bin, ich ziehe mir meinen intellektuellen Input aus dem Internet und aus Dokus im TV...und ich lese viel....
Ich habe mir Alternativen suchen müssen....und Du solltest langsam auch damit anfangen, wenn Du Sorge hast, dass Dein Intellekt sich zurückbildet.

Mach Dir klar, dass Du lediglich Blockaden hast, die Du selber mit Deinem Verhalten schleichend verfestigst....aber es ist kein Fressmännchen in Deinem Gehirn am Gange, welches sich mit Schlabberlätzchen, Messer und Gabel an Deinen Gehirnzellen zu schaffen macht.

So....bitte lies Dir diesen Text mindestens 2mal durch und lass Dir ausnahmsweise wirklich mal durch den Kopf gehen, was Dir ein anderer Mensch sagen will.....

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Dr. Reinhard Pichler
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