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Hi Zamira,
ich danke Dir für Deine aufmunternden Worte, aber glaub mir, ich denke, es ist einfach zu spät. Ich habe tatsächlich das Problem, daß ich in Gesprächen, so selten sie auch stattfinden, ganz lange brauche um zu verstehen, was mir die Menschen eigentlich sagen. Dann wird meine geistige Welt auch wieder etwas grösser und ich kann so ein wenig mitreden. Aber diese Gespräche hatte ich den vergangenen 8 Monaten einfach viel zu selten. Ich wirke wirklich, wenn ich rede, wie ein Vollverblödeter. Ich müsste die Chance haben aus meinem Leidensbewusstsein - und nur das existiert noch - heraus in vielen Gesprächen mir wieder den Zugang in die normale Welt zu schaffen. Aber das gelingt mir natürlich nicht, weil sich auch keiner meinen Käse anhören will oder auch nur im Ansatz die Geduld hätte mir im mühevollen Austausch die Welt wieder zu eröffnen. Hätte ich in besseren Zeiten ja umgekehrt auch nicht gekonnt.
Aber eigentlich liegt die Problematik ja viel tiefer, weil ich ja die dramatische Einsicht haben musste, daß das mein ganzes Leben ja schon so war. Wie gesagt hatte ich das Glück, gross, blond, gutaussehend mir mit vielen Beziehungen irgendeine Form von Leben zu bauen, in der man mich grob, als jeweiliges Anhängsel er jeweiligen Damen bezeichnen könnte. Dazwischen gab es immer diese grauenvolle Einsamkeit, allerdings standen halt gleich die nächsten Damen parat, die sich irgendwie immer blenden ließen. So war ich ernsthaft nie gezwungen eine eigene Persönlichkeit mit allen Fazetten zu entwickeln, worunter ich immer unbewusst gelitten habe und mir jetzt erst deutlich wird, was ich da eigentlich verpasst hatte.
Letztlich hat das auch ganz stark mit dem Bereich Interessen zu tun, die ich nie ernsthaft hatte und im Prinzip immer den Weg des Wassers gegangen bin, weil ich auch nie die Kraft für eine Art Ehrgeiz hatte. Wie ich es jemals geschafft habe zu studieren und lange Zeit 100 000 €-Jobs zu haben, ist mir im Nachinein schleierhaft. Ich war wohl ein guter Blender. Heute fällt mir jede Form von Konzentration so schwer, daß ich natürlich für meine Umwelt nur noch eine Belastung bin. Ich merks ja deutlich und verstehe es auch.
Mein grösstes Problem ist im Moment mein Pferd, das so sehr an mir hängt, daß es mir in der Seele wehtut, wenn ich mich jeden Tag aufs Neue von ihr verabschiede und mich dann doch wieder aufschwingen muss. Ich finde einfach keine Konstellation oder ein Netzwerk, auf das ich mich verlassen könnte und die mein Pferd so versorgt, wie sie es verdient hätte. So quäle ich mich Tag für Tag durch die Tage immer diese traurigen Augen vor meinem inneren geistigen Auge, gleichzeitig merke, wie ich immer weniger werde und ganz ehrlich nur aus diesem Käse endlich raus möchte in Form einer evtl. existierenden langen Therapie. Aber ich kann nicht.
Du hast einen netten Satz unter Deinen Beiträgen stehen: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft........Ich kenn auch einen: Wer sein Leben zu retten versucht, hat schon verloren. Ich hab mein Leben schon oft gerettet, diesmal ist es zu spät, denke ich, weiss ich, spüre ich. Aber ich kann diese Pferdeverantwortung keinem übergeben, weil ich eben niemanden habe. Ironie des Schicksals, gerade jetzt hält mich etwas, was ohne mich noch hilfloser ist als ich, in dieser Welt.

@ grummst

Jetzt lies bitte Zamiras Text noch einmal, langsam durch:

Zitat von Zamira:
Ich antworte jetzt mal frank und frei, wie mir der Schnabel gewachsen ist:

Deine Erkrankung ist frisch und somit nicht irreversibel!
Jetzt schaukel Dich nicht künstlich an einer Diagnose hoch, sondern mach Dir klar, dass DU SELBER es bist, der sich in den Symptomen badet....
Der nächste Psychologe schätzt Deine Probleme vielleicht weniger dramatisch ein

Und konfrontiere nicht andere Menschen so rabam mit diesen psychologischen Diagnosen...du selber kannst anscheinend schon nicht reell einschätzen, was so eine Diagnose bedeutet oder auch nicht....
Wie kannst Du dann von anderen Laien erwarten, dass sie entsprechend reagieren. ( Oder haben sie einfach nur nicht so reagiert, wie Du es Dir gewünscht hast?)

Klage nicht andere Menschen an für Dein Unglück!
Du selber warst ein paar Tage nicht hier und nicht jeder hier fühlt sich vielleicht berufen, etwas sinnvolles zu Deinen Problemen schreiben zu können.

Viele haben versucht, Dir hier Hilfestellungen zu geben und Dich zu unterstützen, doch nimm Dir mal die Zeit und schau, welche Antworten Du gegeben hast....
So wirklich eingehen tust Du nämlich nicht auf die hier geschriebenen Beiträge, sondern legst einfach wieder was von Deinem Tagesgeschehen und Deinen Gedanken nach.

Ich glaube, auf der einen Seite möchtest Du gerne raus aus dieser Schleife, aber auf der anderen Seite fühlst Du Dich im Innersten ganz wohl damit, in der Hoffnung, dass Dir besondere Aufmerksamkeit und Verständnis von den Menschen in Deinem Umfeld zukommen könnte und Dich deren Liebe und Sorgsamkeit dann einhüllt wie eine kuschlige Decke.

Aber leider funktioniert das nicht so....im Gegenteil, versteh endlich, dass andere Menschen sogar Angst vor Menschen mit psychischen Erkrankungen haben...
Angst und Unsicherheit, denn sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, sie haben Angst, was falsch zu machen oder sogar auch Angst vor der Verantwortung, die sie sich damit aufbürden könnten.

Unterstützung bekommst Du nur beim Therapeuten, in der Klinik und bei Selbsthilfegruppen, wobei ich bei letzterem die Sorge habe, dass Du mit Deinem fordernden Auftreten eventuell den ganzen Kreis sprengen könntest.

Wir hier im Forum quälen uns alle durch den Alltag, keiner ist aus Langeweile hier....
Und viele quälen sich mit den akuten psychischen Problemen schon viele viele Jahre rum.

Aber zumindest ich kann von mir sagen, dass ich nicht verdummt bin, ich ziehe mir meinen intellektuellen Input aus dem Internet und aus Dokus im TV...und ich lese viel....
Ich habe mir Alternativen suchen müssen....und Du solltest langsam auch damit anfangen, wenn Du Sorge hast, dass Dein Intellekt sich zurückbildet.

Mach Dir klar, dass Du lediglich Blockaden hast, die Du selber mit Deinem Verhalten schleichend verfestigst....aber es ist kein Fressmännchen in Deinem Gehirn am Gange, welches sich mit Schlabberlätzchen, Messer und Gabel an Deinen Gehirnzellen zu schaffen macht.

So....bitte lies Dir diesen Text mindestens 2mal durch und lass Dir ausnahmsweise wirklich mal durch den Kopf gehen, was Dir ein anderer Mensch sagen will.....


Ich stimme mit Zamiras Aussagen 1000-ig überein. (Toller Beitrag, Zamira, Respekt. )

Dass du, grummst, aus Zamiras ausführlichen und facettenreichen Antwort lediglich Aufmunterung entnimmst, anstatt auch den äußerst kräftigen Tritt vor deine beiden Schienbeine wahrzunehmen, ist zu oberflächlich!

Du redest dir deine Krankheit heftig ein und erwartest ganz offensichtlich von deiner Umwelt, dass sie davon schwer beeindruckt ist und dass sie dich kommunikativ an ihre Mutterbrust nimmt wie ein kleines Kind! Keiner redet mit mir.

Du musst auch nicht mitreden können - was in Richtung Image und Status geht und für deine Persönlichkeit das Unwichtigste von der Welt ist -, sondern zu und mit den einzelnen Menschen reden, die mit oder zu dir reden! Wie Zamira schon richtig feststellte, gehst du überhaupt nicht oder äußerst oberflächlich darauf ein, was die Leute dir hier zu deinem Problem sagen. Du hast selber festgestellt, dass du bisher von deinen Frauen emotional und kommunikativ versorgt worden bist - aber bist offenbar nicht bereit, das jetzt mal selber zu übernehmen.

Meinst du, du bist allein mit diesem Problem des Alleinseins und dem Mangel an Kommunikation und der notwendigen Bemühung, mit anderen in Kontakt zu kommen? Das ist auch eine Übungssache - übe!

Wie wäre es z.B., wenn du dich hier mal auch anderen Usern und ihren Problemen zuwenden würdest? Du jammerst nur, dass du zu wenig bekommst - aber wem gibst du denn etwas? Offenbar nur deinem Pferd?!

A


Isolationshaft

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Danke GastB....

gestern abend, als ich die Antwort von grummst gelesen habe, war ich echt schon am Verzweifeln....und habe mir gedacht, die Arbeit hätte ich mir auch sparen können

Zitat:
Wer sein Leben zu retten versucht, hat schon verloren.


Nur ganz kurz:
Das ist das Dümmste, was ich jemals gehört habe.

Wir haben nur EIN Leben, und es ist egal, wie schlecht es einem geht, wie hart es auch erscheinen mag und wie schwer man sich damit tut -es ist IMMER wert, darum zu kämpfen.
Weil du nur EINES hast.
Ein Leben kann man nicht abhaken oder wegwerfen oder umtauschen oder beim lieben Gott einreichen und von Nachbesserung oder Garantie Gebrauch machen.
Man muss nehmen, was man kriegt, und das Beste draus machen.
Und dafür kämpfen, so lange man kann.
Ich hab mit der Zeit die Einstellung erlangt, dass das Leben keinem besonders gut mitspielt. Jeder hat sein Kreuz zu tragen, der eine ein größeres, der andre ein kleineres. Aber jeder hat eines.
Jeder kriegt nen Tritt vom Schicksal, keinem tut das Leben nur nette Gefallen. Der Trick ist, einfach zurück zu treten, wenn man mal am Boden ist, und sich dann wieder aufzuraffen und weiter zu machen.
Sicher kann man sich auch hinstellen und ne Liste machen von Dingen, die am Leben schei. sind und die einem nicht gefallen.
Dann hat man sich selber unbeweglich gemacht, weil man vor einem Berg voller Scherben sitzt, die man nicht mehr zusammen schustern kann. Man verzweifelt vor der schieren Übermacht des Übels, und gibt auf, und versumpft im eigenen Selbstmitleid.
Aber man kann auch dem Scherbenhaufen den Rücken kehren und zusehen, was man ändern kann, an sich.
Was man besser machen kann.
Wie man die eigene Sicht auf die Dinge zum Besseren wenden kann.
Denn es geht. Egal, wie schlecht es dir geht, glaub mir.
Natürlich ist das der härtere Weg, der beschwerliche.
Aber es ist auch der einzige Weg, etwas zu ändern.
Der einzige Weg, der nach Vorne führt.
Selbstmitleid führt einen immer nur im Kreis.

Keine Erkrankung, auch keine psychische, führt zwangsläufig zur Isolation. Es ist immer die Art, wie man mit einem Schicksallschlag umgeht, die darüber bestimmt, wie man sein Leben gestaltet.

Sicher, du hast eine Krankheit.
Sie ist Teil von dir.
Aber sie macht dich nicht aus.

Denk mal drüber nach

Aufmunterung insofern, daß Zamira mir Wege aus diesem Elend aufzeigt, es also rein theoretisch noch Hoffnung auf ein halbwegs normales, gesellschaftliches Leben gibt.

Tritt vor die Schienbeine insofern, daß ich natürlich weiß, daß der Weg - so es einen gibt - nur über die Disziplin, den Mut, die Aktivität und die Sorgsamkeit um sich selbst und die anderen geht.

Aber, wenn ich es rechtverstanden habe, hat Zamira einen neuen Mann, ein paar Kinder. Mein Bruder sitzt auch mit seiner Frau auf der Terrasse mit offenem Kamin, mit zwei entzückenden Kindern und einem florierenden Vertriebsunternehmen und erzählt mir, wie meine Welt funktionieren muss. Dann räumst Du halt Regale ein

Ein anderer Jugendfreund - ungefähr in der gleichen Situation wie mein Bruder - erzählt mir auch, daß es nur über Arbeit geht. Setzt Dich hin und schieb an. Ganz einfach, wenn man noch grade Sätze schreiben kann.

Warum nimmt mir keiner ab, daß ich alles in den letzten 7 Monaten versucht habe, natürlich auf Menschen zugegangen bin, natürlich versucht habe, sofort wieder in den Job zurückzukommen und, und, und...aber eben gegen Wände gerannt bin. (Meine eigenen?)

Ein anderer Freund erzählt mir, ich wäre wie einer, der um die Litfasssäule rennt und schreit: Lasst mich raus.

Ich hatte mit meiner LG immer wieder mal ein schönes Beispiel zelebriert, an dem wir uns immer getröstet haben. Wir waren nach langer Zeit zum ersten Mal wieder beim Skifahren und fühlten uns wahnsinnig unsicher. Trotzdem bekamen wir das Lob, daß wir sehr gut skifahren. Also: Natürlich ist das Selbstbild immer ein anderes, als das der anderen.

Ein anderer Jugendfreund (Schauspieler) litt über Jahre elend unter Depressionen, er hatte Familie, war ein halbwegs erfolgfreicher Schauspieler, führte zumindet nach aussen ein sehr erfülltes Leben mit 1000 Freunden. Kaum kam er aus der geschlossen Abteilung, ist er in den Wald geradelt und hat sich aufgehängt. Ich habe noch nie eine solche Menschenmasse bei der Beerdigung erlebt. Dabei hat sich der Schwächling einfach keine Mühe gegeben, sein Leben in den Griff zu bekommen. Ich meine, er war einfach krank.

Hätte ich jetzt Krebs und würde den Kampf dagegen verlieren, wären 1000 Leute da und würden versuchen mir zu helfen. Aber ich bin ja nur faul und mürrisch und arrogant und was weiss ich nicht alles. Habe eine verschobene Sicht und innere Blockaden und müsse mich bloss ein wenig anstrengen um das Leben eines halbverblödeten zu führen.

Weiss denn jemand, wie ich mich innerlich fühle, was für einer Verzweiflung ich jeden Tag ausgesetzt bin und wie ich trotzdem jeden Tag wieder aufstehe, wieder rausgehe, wieder alles versuche, weil ich mir denke, das kann doch alles gar nicht sein. Trotzdem muss ich dreimal zum Haus zurückgehen, weil ich die Autoschlüssel vergessen habe, die falschen Schuhe anhabe oder die Jacke liegengelassen habe.

Ich war mein ganzes Leben nur für andere da. Ich glaube, es gibt keinen besseren Zuhörer als mich. Das war meine Kommunikation solange ich mich erinnern kann. Ich habe zugehört und nix als zugehört. Und: Du bist ja so ein lieber Mensch.

Ich hab das Gefühl, ich bin so ausgelaugt von meinem Leben, weil es so irrsinnig anstrengend war, weil es, glaube ich genau mal 20 Minuten in 54 Jahren gab, in denen ich zumindest zufrieden war, geschweige denn jemals glücklich.

In der Tat mag es für die Menschen befremdlich sein, wenn sie wirklich entdecken: Hallo, ich hab einen 54jährigen 5-jährigen vor mir sitzen, Aber ist das nicht schlimm genug? Wenn einer im Rollstuhl sitzt, wird er rumgeschoben, wenn einer sich ein Bein gebrochen hat, hilft man ihm durch die Tür. Wenn einer Krebs hat, besucht man ihn und versucht ihm Kraft zu geben, daß es weiter geht.

Wenn einer wie ich desolat in der Birne wird, weil er keine Auseinandersetzung hat und den ganzen Tag in der Isolation lebt, dann spinnt er und ist irre und ein Schwächling. Tja.

Ich hab diesen Thread nicht umsonst mit Isolationshaft überschrieben. Das sind die Folgen laut Wikipedia:

erhebliche Beeinträchtigung der Wahrnehmung und der kognitiven Leistungsfähigkeit

* starke Störung der Verarbeitung von Wahrnehmungen
* starke Störungen des Körpergefühls
* starke allgemeine Konzentrationsschwierigkeiten
* starke Schwierigkeiten bis hin zum Unvermögen, zu lesen bzw. das Gelesene gedanklich zu erfassen, nachzuvollziehen und in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen
* starke Schwierigkeiten bis hin zum Unvermögen, zu schreiben bzw. Gedanken schriftlich zu verarbeiten (Agraphie/Dysgraphie)
* starke Artikulations-/Verbalisierungsschwierigkeiten, die sich besonders in den Bereichen Syntax, Grammatik und Wortwahl zeigen und bis hin zu Aphasie, Aphrasie und Agnosie reichen können
* starke Schwierigkeit oder Unvermögen, Gesprächen zu folgen (nachgewiesenermaßen aufgrund einer Verlangsamung der Funktion des primären akustischen Kortex der Schläfenlappenanteile aufgrund von Reizmangel)

Und genau so geht es mir.
Klar ist wieder Gejammere und Klagen, da hilft mir leider kein Chaka und jetzt gehts wieder los und überhaupt. Mein Gott

Zitat:
starke Schwierigkeiten bis hin zum Unvermögen, zu schreiben bzw. Gedanken schriftlich zu verarbeiten (Agraphie/Dysgraphie)

Na, so schlimm kann es nicht sein, denn du schreibst hier differenziert und klar.
Dass Du immer nur zugehört hast, war sicher ehrenswert und jetzt merkst Du sicher, dass das Faß voll ist und Du mal dran sein solltest.

Deine Wikipediadiagnose solltest mal von einem Fachmann abklären lassen.

Mir scheint auch noch der Wechseljahrskoller dazuzukommen. Das ist schön-kein Elend.
Jetzt hast die Chance, Dein Leben zu wechseln/ändern.
Wo willst Du hinkommen ? Ohne immer negativ und resigniert zu denken. Schreib es Dir auf, dazu bist Du in der Lage.
Und dann auf, in die Vollen gerade in Deinem Alter.
Viel Spaß dabei.

das Problem ist, daß ich nix zu sagen hab ausser: mir geht so wahnsinnig schlecht und das kann keiner hören, ich verstehe es. ich mag wirklich nicht mehr. Ich hab keine chance

Hospitalismus:

* Erhöhte Krankheitsanfälligkeit und Sterblichkeit der Säuglinge und Kinder, vermehrtes Auftreten von Infektionskrankheiten
* Störungen des Appetits (Appetitverminderung oder übermäßige Esslust), Essen wird gesammelt und irgendwo eingelagert, z. B. unterm Bett (bei Kindern, die neben der Vernachlässigung auch Hunger erfahren haben)
* motorische Verlangsamung, ungenügende Reaktionsfähigkeit
* Passive Grundstimmung, Teilnahmslosigkeit bis zur Apathie
* Kontaktstörungen und Wahrnehmungsstörungen, die dem Autismus stark ähneln können
* Erzwingen von Aufmerksamkeit, stehlen, lügen (bei Kindern)
* Resignation, Anaklitische Depression
* mögliche Entwicklung einer reaktiven Bindungsstörung, einer Anpassungsstörung oder Borderline-Persönlichkeitsstörung als Folge der Resignation (bei Kindern aufgrund sehr langen Heimaufenthalts und extremer Deprivation sowie Fehlen von „Nestwärme“)
* motorische Unruhe und Stereotypien wie z. B. Jaktation (Jactatio capitis - Kopfwackeln, Jactatio corporis - Schunkeln) bis zur Selbstverletzung (zum Beispiel Anschlagen mit dem Kopf an die Wand), ständiges Umhergehen
* Störungen der Aufmerksamkeit und der Konzentration, schnelle Ermüdbarkeit
* geringe/fehlende Frustrationstoleranz (Neigung zu Wutanfällen), Aggressionen und Reizbarkeit
* mangelnde soziale Integration oder gar keine Sozialisation, Neigung zu „asozialem“ Verhalten
* verstärktes Daumenlutschen
* körperliche Retardierung (zum Beispiel Minderwuchs oder Abmagerung durch mangelhafte Ernährung), Marasmus, schlechte Zähne
* ungepflegtes Äußeres, verschmutzte und zerlumpte Kleidung, mangelnde Körperhygiene
* intellektuelle und emotionale Retardierung, die das Ausmaß einer geistigen Behinderung annehmen kann („Pseudodebilität“),
* Angstzustände, ängstlich-vermeidendes Verhalten,
* Störungen der Konzentration und der Aufmerksamkeit,
* Lernstörungen
* Leistungsschwäche
* Depressionen und Weinerlichkeit, depressive Grundstimmung
* geringes Selbstwertgefühl
* mangelhaftes Gefühl von Geborgenheit und wenig Urvertrauen (bei Kindern)
* Verantwortungslosigkeit gegenüber sich selbst und den Mitmenschen
* mangelnde Kritikfähigkeit, gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Kränkungen
* Regredierung, Regression, Abbau kognitiver Fähigkeiten, erworbene Fähigkeiten gehen wieder verloren, ein Zurückgreifen auf frühere Verhaltensweisen, dies häufig bei Menschen in Altersheimen oder Krankenhäusern
* monotone Bewegungen, ständig gleiche Fragestellungen
furchtbar, aber ich will Euch jetzt nicht länger nerven

Was ist in Deiner Kindheit passiert grummel?
Ich möchte jetzt keine Krankheitsbilder und selbstmitleidig, selbst gestellten und gegoogelten Diagnosen.

hm... ich kann dir gerade nicht so recht folgen. du willst doch raus aus deiner isolationshaft, oder? teilweise hört es sich nämlich nicht danach an. auch wenn ich dir eventuell zu nahe trete, in erster linie hört sich das für mich nicht nach einem hilfegesuch, sondern nach der bitte um mitleid an. ist ja an sich auch kein problem, jeder darf mal jammern, aber danach muss es auch wieder weitergehen.

und genau wie pax gesagt hat, zeigst du uns hier deutlich, dass du sprachlich nicht unvermögend bist. wie wäre es damit, wenn du dir alles, was dich belastest, von der seele schreibst, z.b. in einem tagebuch. und dann lies es dir ein paar tage später noch einmal durch und schau, ob sich etwas verändert hat. ob deine gedankengänge und empfinden immer noch die gleichen sind oder ob sie teilweise aus einer bestimmten situation heraus entstanden sind.

resigniere nicht, du schaffst das!

lg kayleigh

Stimme pax und Kayleigh völlig zu.

Zum einen schreibt hier kaum jemand so sprachlich differenziert wie du - also mit deiner angeblichen Spracheinschränkung usw. ist das reine Einbildung - sorry.

Und zum anderen: Wenn du das alles so genau weißt, dass bei dir Hopfen und Malz total verloren ist - was willst du dann also von uns?
Das einzige, was dann möglich ist, wären Zustimmung und Mitleid (wie Kayleigh schon schrieb).

Zustimmen kann ich dir nicht, da ich eine ganz andere Wahrnehmung von dir habe als du sie mir/uns hier präsentieren willst.
Und Mitleid kann ich dir dafür auch nur wenig entgegenbringen, weil du eben m.E. ein völlig überzogenes Krankheitsbild von dir darlegst
UND weil du offenbar glaubst, nur du hättest diese wahnsinnig schrecklichen Phänomene wie:
Zitat:
Weiss denn jemand, wie ich mich innerlich fühle, was für einer Verzweiflung ich jeden Tag ausgesetzt bin und wie ich trotzdem jeden Tag wieder aufstehe, wieder rausgehe, wieder alles versuche, weil ich mir denke, das kann doch alles gar nicht sein. Trotzdem muss ich dreimal zum Haus zurückgehen, weil ich die Autoschlüssel vergessen habe, die falschen Schuhe anhabe oder die Jacke liegengelassen habe.

Ja, das wissen wir nun, weil du es uns gesagt hast.
Aber: Diese Verzweiflungsgefühle haben hier ca. 95 % der User!
Und dass man a) mit zunehmendem Alter und b) bei depressiver Stimmung und allgemeiner Unzufriedenheit ständig an etwas anderes denkt als an das Reale, ist auch völlig normal; man ist traurig und unkonzentriert und vergisst deswegen Dinge u.ä. Das ist kein Zeichen von Gehirnverlust oder unumkehrbarem Geistesschwund. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und andere hier sicher auch.

Dein Bestehen auf Einzigartigkeit und gigantischem Krankheitsausmaß lässt bei mir eher Narzissmusglocken klingeln, wenn auch quasi in umgekehrter Form: du willst auch in deiner Krankheit groß und einzigartig sein. Auch das ist eine reine Laiendiagnose - nur mal als Hinweis für dich zum Weitergoogeln, z.B. hier: http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=1167 , narzisstische Störung.
Auszug: Nach häufigen Enttäuschungen und empfundenen Kränkungen ziehen sie sich nicht selten von der Welt zurück. Die Gefühle der Großartigkeit und Überlegenheit scheinen bei diesen Menschen die Gefühle der Nichtigkeit, der Abhängigkeit und des Neides zu kompensieren. Selbstüberschätzung und Minderwertigkeitsgefühle, Idealisierung und Entwertung, selbstgenügsame Autarkie und abhängige Nichtigkeit gehören hier direkt zu einander und bedingen sich gegenseitig. Affektive Störungen insbesondere auch schwere Depressionen, manchmal aber auch nur kurze aber heftige narzißtische Krisen können die Folge sein. Suizidale Krisen und auch chronische Suizidalität sind mögliche Komplikationen.

Findest du dich darin eventuell wieder, grummst?

Gruß,
GastB

Grummst....

Du tust es schon wieder....Du holst Dir die dramatischen Krankheitsbilder aus dem Internet und erwartest, dass wir in Ehrfurcht erstarren.
Das können wir aber nicht, weil unsere Diagnosen ähnlich dramatisch sind und uns teilweise als alte Hasen schon jahrelang mit den Einschränkungen rumschlagen müssen.

Glaub mir, jeder von uns hier kann mit ähnlichen Diagnosen aufwarten, ich mach da jetzt einfach mal den Anfang:

Generalisierte Angststörung, Agoraphobie, soziale Phobie, schwere Episode von Depressionen, Bruxismus

Zusammenfassung: andauernde Persönlichkeitsveränderung nach posttraumatischer Belastungsstörung...uaaaaah...andauernd, nicht begrenzt....schwitz....


Zamira leidet auch unter einer bestimmten, leider sehr sichtbaren Art von Hospitalismus....Jactatio Capitis....Zamira musste sich nämlich schon als Kleinkind im Kinderheim durchkämpfen...

Ein paar andere Dinge in Deiner Liste von Hospitalisumus treffen auf mich auch zu, andere wiederrum nicht...

Ich habe meinen Schulabschluss gemacht, habe auch Einser geschrieben ( 5er waren aus Faulheit und hatten nix mit Hospitalismus zu tun)...
habe mal nen Pulli geklaut, da war ich aber schon 25 und wurde dazu verleitet...naja...muss halt jeder mal probiert haben....aber den Kick brauchte ich dann doch nicht, war mir zu stressig.

Zamira frisst sich die Fingernägel bis zum Fleisch runter...macht sich natürlich nicht so gut, wenn man in der Perfümerie arbeitet.

Zamira hat Essstörungen, weil sie sich nicht traut, was zu essen, sofern noch eine Expedition vor die Haustür ansteht...
als Kind habe ich das Essen allerdings in meinen Backen gelagert...solange, bis ich es in die Toilette spucken konnte

Zamiras Leben wird von Angstzuständen und Panikattacken massiv eingeschränkt, die Lebensqualität ist fast bei 0..NULL,NULLNULLNULL

Zamira geht so gut wie gar nicht vors Türchen, ausser wenn sie an die Hand genommen wird und war seit 10 Jahren nicht mehr in der Disse....
Zamira hat Privatinsolvenz wegen ihrer Erkrankung...Haus, Hunde, Einkommen...alles futsch....

Und?

Ich mache seit 93 trotzdem immer weiter, mal gehts besser, mal gehts schlechter....auch ich habe schon Momente gehabt, wo ich dachte, es ist besser, sich aus dieser Welt zu verabschieden....das hat jeder...
aber ich habe noch nie andere damit zugejammert, wie böse doch das Leben zu mir ist....

Natürlich frage ich mich auch ständig, womit ich das alles verdient habe, ich habe doch niemandem etwas getan und möchte einfach nur ganz normal und unbeschwert leben können....aber die Antwort darauf werde ich nie bekommen.

Jaja, die Zamira hat ein Kind und einen Partner....
na sowas aber auch....
dafür hat die Zamira keine Eltern mehr, keine Geschwister und nur eine einzige Freundin....und die auch nur, weil sie die Freundin vor der Erkrankung schon hatte.

Zamira war auch 2 Jahre alleine...aber richtig alleine und musste auch noch die Trauer über den Tod der einzigen Bezugsperson verarbeiten....

Zamira ist jetzt alleine mit einem Sohn, der seiner Mutter sagt: Schluck ne Tablette und lass mich in Ruhe!
Zamira muss dieses pubertäre Monster bald in eine Wohngruppe abgeben, weil sie Angst vor ihrem eigenen Kind hat, da dieses Kind keinen Respekt mehr vor der eigenen Mutter hat und auch schon angedroht hat, ihr eine reizuhauen.
Die Entscheidung fällt nächste Woche, nachdem es die letzten beiden Wochen ernste Gespräche mit dem Jugendamt gab....

Und dann ist Zamira richtig alleine, denn den Partner hat sie nur geheiratet, damit sie überhaupt noch eine finanzielle Perspektive für sich und ihren Sohn hat.

Und jetzt sag Du bitte nie wieder, dass sich keiner in Deine Lage reinversetzen kann....
Andere Menschen in diesem Forum sind mindestens genauso arme Socken wie Du.....

Du hast seit 7 Monaten diese Probleme und sobald Du eine neue Partnerin hast, wirst Du wohl wieder obenauf sein....da Du dann wieder eine Krücke für Dein Leben hast.
Ich wäre glücklich, wenn mir so eine Krücke helfen würde, wieder symptomfrei leben zu können.

Und solange Du alleine bist, kümmer Dich um Dein Pferd, mach Kreuzworträtsel...putz Dein Auto und Deine Wohnung und versuch wieder zu arbeiten....
Du warst ein erfolgreicher Typ in einer erfolgreichen Gesellschaft....umgeben von den schönsten der Schönen....hast Geld und Esprit....

Und vielleicht solltest Du Dir mal Gedanken drum machen, ob in dieser schönen Welt in Deinem Kopf auch mal Platz ist für Verständnis und Mitgefühl für andere Menschen...denn das ist bei Dir wirklich ein Manko!

Du willst, dass sich die Welt um Dich dreht----und wenn Du nicht der strahlende Mittelpunkt bist, dann willst Du wenigstens ordentlich Mitleid und ein Patschehändchen, dass Dich führt....

Was gibst Du eigentlich anderen Menschen?

Sorry, ich bin ernsthaft verrückt, ich bin wahrlich verrückt

sorry zamira, das war mir alles nicht klar, ich bin in der Tat völlig daneben, hab das Gefühl, daß ich gerade ein wenig aufgewacht bin, entschuldige bitte

Nee...Du bist ein Weichei!...Sorry

das mag sein, aber dann müsste ich erkennen, wie wenig ich eigentlich bin und das würde ich wahrscheinlich nicht aushalten

schön finde ich, dass deine Beiträge kürzer werden und du das erste mal wirklich einen Dialog führst
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unterbewusst ist mir eigentlich das Übel klar, ich hatte mir wohl eine Grenze gesetzt: so weit kann es runtergehen, dann hältst Du es nicht mehr aus. Diese Grenze hatte ich mir wohl schon mein ganzes Leben gesetzt und habe im Prinzip schon immer so eine Sehnsucht nach dem Tod, daß ich alles tue (selffullfilling prophecy) um dahin zu kommen. Das ist so krank. Ich bin eigentlich so unsäglich faul und dauernd müde, leiste nichts und habe trotzdem das Gefühl über alle Massen angestrengt zu sein. Nur, wo gehts raus?

Es geht raus, sobald Du in der Lage und auch Willens bist, etwas zu ändern...

zu ändern in der Richtung Deiner Gedanken, Deines Verhaltens und der Selbsteinsicht.

Du musst Dir selber eingestehen, dass es so nicht weitergehen kann und musst Dir überlegen, wo es in naher Zukunft Baustellen zu bearbeiten gibt.

Ein Therapeut kann Dir dabei helfen, sofern Du bereit bist von Monolog auf Dialog umzusteigen.

Und wir hier im Forum sind auch gerne bereit, Dich dabei zu unterstützen.

Erste Übung für Dich...lies Dir wirklich mal ernsthaft die Biografien der User hier durch und lass es an Dich rankommen, dass es vielen Menschen hier viel schlechter als Dir geht.
Und dann wäre es doch mal ein klasse Anfang, wenn Du versuchst, diesen Menschen ebenfalls Deine Unterstützung und Anteilnahme zukommen zu lassen.

Und bescheiß Dich nicht selber...

Bloße Absichtserklärungen reichen nicht, um sich von psychischen Problemen zu befreien....

Nur DU kannst DIR SELBER helfen...andere können Dich auf dem Weg nur begleiten.

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Dr. Reinhard Pichler
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