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Hallo an alle zusammen,

vor einigen Tagen hatte ich mich hier schon registriert und jetzt endlich Mut gefasst etwas zu schreiben.

Ich lebe alleine, bin Single, habe zwar schon Kontakt zu zwei Freundinnen neige aber trotdem dazu mich zu stark zu isolieren. Oft komme ich dann in eine Depression hinein und brauche dann ungefähr eine Woche um meine Selbstheilungskräfte zu aktivieren um aus meiner Höhle herauszukommen.

Ich leide unter SP und hinauszugehen ist ein so immenser Kraftakt, daß ich an manchen Tagen lange hin und her überlege raus zu gehen oder auch nicht.

Momentan befinde ich mich wieder in so einem depressiven Tief. Habe mich wieder zur Nachteule entwickelt und mache den Tag zur Nacht. Fühle mich im Mondschein anscheinend immer noch am sichersten.

Oft merke ich gar nicht wann ein Tief beginnt, weil ich denke, daß ich das alles alleine bewältigen kann und muß. Ich denke dann:Ach so schlimm ist es ja noch nicht, du schaffst das schon alleine. Aber es dauert immer lange aus so einem Tief herauszukommen.

3 gute Tage wechseln sich mit 3 schlechte Wochen ab. Obwohl ich schon Antidepressiva nehme. Aber eine wirkliche Hilfe sind sie nicht. Trotzdem nehme ich sie weiterhin weil ich irgendwo doch die Hoffnung noch nicht so ganz verloren habe daß es einmal besser wird.

Mich würde es interessieren wie ihr mit einem Tief umgeht. Nehmt ihr die Anzeichen schon früh wahr. Habt ihr irgendwelche hilfreiche Techniken für Euch entdeckt, die ihr mit mir teilen würdet?

Ich würde mich sehr freuen von Euch zu lesen!

LG,

Nachteule

12.02.2008 23:27 • 15.02.2008 #1


4 Antworten ↓


Hallo Nachteule!

Ja, das kenne ich auch sehr gut von mir selbst, wenn ich mal wieder so eine Gehe-nur-noch-nachts-vor-die-Tür-Phase habe. Ich merke das eigentlich meistens daran, dass sich innerhalb von ein paar Tagen ein wesentlich erhöhtes Schlafbedürfnis einstellt. Nehme auch ein AD ein und überlege mir mittlerweile ernsthaft, ob ich es nicht mal mit einer Verhaltenstherapie versuchen sollte....so kann das doch nicht ewig weitergehen! hm einen richtigen Tipp hab ich jetzt nicht, aber mir ist aufgefallen, dass in solchen Phasen gezielter Schlafentzug bei mir relativ positiv wirkt. Bin dann tagsüber irgendwie einfach besser drauf. Außerdem lässt sich so der normale Tag-Nacht-Rhythmus relativ schnell wieder herstellen, was ja (zumindest bei mir selbst) auch jedes Mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis ist.

Schöne Grüße

Krok.

A


Isolation, Einsamkeit und Depression

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ups, hatte vergessen mich anzumelden, sry

Hallo Krokodil,

ich hab' mich sehr gefreut eine Antwort bzw. Tip zu bekommen.

Momentan habe ich das Gefühl als würde ich mich berappeln, als wenn das Leben doch etwas weiter geht. Ich merke immer wieder in hellen Momenten, daß ich ich so eine Lebensgier in mir habe. Ich wäre auch gar nicht mehr hier im Leben, wenn ich das nicht doch immer wieder ab und an spüren würde. Dann habe ich das Gefühl, das dieses armselige Leben, was ich gelebt habe bzw. lebe, nicht alles gewesen sein kann.

Vorgestern hatte mich eine Freundin zu ihrem Geburtstag eingeladen. Sie feierte in der Begegnungsstätte hier in meiner Stadt(das ist ein Treffpunkt für Leute mit psycho Problemen). Wenn ich da nicht Hilfe von meiner Sozialarbeiterin(mit der ich mich treffe um u.a. aus meiner Isolation zu kommen) gehabt hätte um aus der Wohnung zu gehen, hätte ich das alleine mal wieder nicht geschafft. Und damit wäre es mir dann wieder total schlecht gegangen. Weil ich wieder Schuldgefühle bekommen hätte. Und schon hätte die dunkle Spirale wieder angefangen sich zu drehen.

Mit Schlafentzug experimentiere ich auch hin und wieder. Zwar nicht bewusst, denn dazu kommt es immer am Ende einer depressiven Phase. Aber vielleicht sollte ich das mal ganz bewußt einsetzen.

LG,

Nachteule

Hallo Nachteule,

na ist doch super, dass es wieder bergauf geht
Das ist ja das Schöne an diesen depressiven Phasen, dass sie auch irgendwann mal wieder nachlassen. Trotz SozPhob zu so einer Geburtstagsfeier zu gehen find ich übrigens sehr mutig. Das letzte Mal, dass ich mich auf so eine Feier gewagt habe, ist mittlerweile schon ein paar Jährchen her
Das mit den Schuldgefühlen kenne ich auch sehr gut.... Besonders, wenn es jetzt bald wieder mit Frühling/Sommer losgeht und plötzlich ALLE gut drauf und unternehmunglustig zu sein scheinen, da packt mich dann auch immer das schlechte Gewissen. Deshalb mag ich es auch lieber, wenn´s daraußen regnet und stürmt

Schöne Grüße

Krok.





Dr. Reinhard Pichler
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