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th_e1986
Was mich aus gegebenem Anlass [als armer Student muss ich dafür nichts ins Phrasenschwein werfen, ätsch ] wieder beschäftigt, ist die liebe Familie. Sie treibt mich nicht zur Einsamkeit, hat aber sicherlich seinerzeit ihren Teil dazu beigetragen und erschwert die Situation auch jetzt wieder.
Ich weiß garnicht, wo ich am besten anfange, zumal mir auch garnicht immer genau bewusst ist, was da gerade abläuft...
Grundsituation. Wohne normal nicht mehr zuhause, bin aber bedingt durch die Ferienarbeit nun doch hier.
Mein Vater stresst wieder rum, weil es mit meinen Uniarbeiten schleppend läuft. Gleichzeitig fällt es mir dadurch schwerer. Ich fühle mich unter Druck gesetzt, angegriffen, unfrei. Er nimmt es sehr persönlich, sagt mir gefühlte tausend Male, wie wichtig das doch sei. Ich will mein zweites Studium (erstes nicht abgeschlossen, konnte aber was anerkennen lassen) endlich zu einem Abschluss bringen. Mir graust es davor, jetzt schon wieder etwas neues anzufangen, aber gleichzeitig bin ich mir unsicher, was ich mit dem Abschluss überhaupt machen kann. Dafür habe ich aber wiederum den Kopf nicht frei, weil es mit den Fristen erneut mehr als eng aussieht.
Mein Vater kann das nicht nur kaum nachvollziehen, sondern nimmt es gleichzeitig sehr persönlich. Dass er als Unterstützer mit drin hängt, lässt sich nicht vermeiden. Aber er macht es zu seiner Sache und sieht es als Angriff, wenn diese nicht so gut läuft. Er sagt mir dann oft, was ich (nicht) zu tun habe und sieht sich gleich wieder als armes Opfer, auf das ja niemand hören will, wenn man sich dem nicht beugt.
Gleichzeitig kommen dann so Bevormundungen: Ich habe spät abends nicht mehr zu essen (ist sicherlich ungesund, aber doch bitteschön nicht seine Sache, weil ich alt genug bin, mein Leben selbst zu leben, mit allen Konsequenzen). Genauso gab es letztens Stress, weil ich zur Arbeit angeblich zu wenig mit hätte und ich seine Banane nicht noch nehmen wollte. Das alles wären Kleinigkeiten, aber er macht oft eine tief persönliche Angelegenheit draus.
Meine Eltern streiten sich auch untereinander. Weil meine Mutter nicht aufräumt, weil ihm eine Meinung nicht passt, weil der Tonfall oder die Wortwahl (angeblich) nicht in Ordnung sind. Er selbst lässt sich da überhaupt nichts sagen. Meine Mutter bekommt praktisch nie Recht, bzw. was bei ihm in Ordnung ist, lässt er ihr nicht durchgehen. Wenn garnichts passt kommt (in verschiedenen Variationen) sein Totschlagargument: Er wäre ja der Einzige, der den Karren aus dem Dreck ziehen würde.
Thema sind auch immer wieder Sachen, die er ebenfalls nicht zu bestimmen hat, z.B. meine Haarlänge. Wobei sich sowas zumindest etwas gebessert hat.
Es ist toll, dass er mich unterstützt und er hat sicherlich nicht immer unrecht. Nur wo ist die Basis, wenn er offenbar so wenig nachvollziehen kann und in mancher Hinsicht überhaupt nicht mit sich reden lässt?
Ich will ganz sicher nicht alles auf ihn schieben, aber diese Atmosphäre hier tut mir einfach nicht gut. Das fällt nicht nur mir auf, sondern auch meine beiden anderen Brüder haben sich immer mal wieder dahingehend geäußert.
Ich möchte versuchen, zum Wochenende nochmal klar für mich ein paar Punkte herauszuschreiben, die mich stören um sie dann anzusprechen. Es fällt mir bloß oft schwer zu sehen, was genau da jetzt schief läuft! Deswegen habe ich z.B. auch den Eindruck, das mein Text hier konkreter sein könnte! Aus anderen Themen weiß ich zumindest, dass auch andere hier ihre Probleme mit der Familie haben. Möglicherweise finden sich da ja Parallelen. Oder jemand sieht etwas in meinen Ausführungen, dass mir so garnicht klar ist. Werde es jetzt jedenfalls erstmal dabei belassen.
Viele Grüße
Tommy
Ich weiß garnicht, wo ich am besten anfange, zumal mir auch garnicht immer genau bewusst ist, was da gerade abläuft...
Grundsituation. Wohne normal nicht mehr zuhause, bin aber bedingt durch die Ferienarbeit nun doch hier.
Mein Vater stresst wieder rum, weil es mit meinen Uniarbeiten schleppend läuft. Gleichzeitig fällt es mir dadurch schwerer. Ich fühle mich unter Druck gesetzt, angegriffen, unfrei. Er nimmt es sehr persönlich, sagt mir gefühlte tausend Male, wie wichtig das doch sei. Ich will mein zweites Studium (erstes nicht abgeschlossen, konnte aber was anerkennen lassen) endlich zu einem Abschluss bringen. Mir graust es davor, jetzt schon wieder etwas neues anzufangen, aber gleichzeitig bin ich mir unsicher, was ich mit dem Abschluss überhaupt machen kann. Dafür habe ich aber wiederum den Kopf nicht frei, weil es mit den Fristen erneut mehr als eng aussieht.
Mein Vater kann das nicht nur kaum nachvollziehen, sondern nimmt es gleichzeitig sehr persönlich. Dass er als Unterstützer mit drin hängt, lässt sich nicht vermeiden. Aber er macht es zu seiner Sache und sieht es als Angriff, wenn diese nicht so gut läuft. Er sagt mir dann oft, was ich (nicht) zu tun habe und sieht sich gleich wieder als armes Opfer, auf das ja niemand hören will, wenn man sich dem nicht beugt.
Gleichzeitig kommen dann so Bevormundungen: Ich habe spät abends nicht mehr zu essen (ist sicherlich ungesund, aber doch bitteschön nicht seine Sache, weil ich alt genug bin, mein Leben selbst zu leben, mit allen Konsequenzen). Genauso gab es letztens Stress, weil ich zur Arbeit angeblich zu wenig mit hätte und ich seine Banane nicht noch nehmen wollte. Das alles wären Kleinigkeiten, aber er macht oft eine tief persönliche Angelegenheit draus.
Meine Eltern streiten sich auch untereinander. Weil meine Mutter nicht aufräumt, weil ihm eine Meinung nicht passt, weil der Tonfall oder die Wortwahl (angeblich) nicht in Ordnung sind. Er selbst lässt sich da überhaupt nichts sagen. Meine Mutter bekommt praktisch nie Recht, bzw. was bei ihm in Ordnung ist, lässt er ihr nicht durchgehen. Wenn garnichts passt kommt (in verschiedenen Variationen) sein Totschlagargument: Er wäre ja der Einzige, der den Karren aus dem Dreck ziehen würde.
Thema sind auch immer wieder Sachen, die er ebenfalls nicht zu bestimmen hat, z.B. meine Haarlänge. Wobei sich sowas zumindest etwas gebessert hat.
Es ist toll, dass er mich unterstützt und er hat sicherlich nicht immer unrecht. Nur wo ist die Basis, wenn er offenbar so wenig nachvollziehen kann und in mancher Hinsicht überhaupt nicht mit sich reden lässt?
Ich will ganz sicher nicht alles auf ihn schieben, aber diese Atmosphäre hier tut mir einfach nicht gut. Das fällt nicht nur mir auf, sondern auch meine beiden anderen Brüder haben sich immer mal wieder dahingehend geäußert.
Ich möchte versuchen, zum Wochenende nochmal klar für mich ein paar Punkte herauszuschreiben, die mich stören um sie dann anzusprechen. Es fällt mir bloß oft schwer zu sehen, was genau da jetzt schief läuft! Deswegen habe ich z.B. auch den Eindruck, das mein Text hier konkreter sein könnte! Aus anderen Themen weiß ich zumindest, dass auch andere hier ihre Probleme mit der Familie haben. Möglicherweise finden sich da ja Parallelen. Oder jemand sieht etwas in meinen Ausführungen, dass mir so garnicht klar ist. Werde es jetzt jedenfalls erstmal dabei belassen.
Viele Grüße
Tommy
16.09.2010 01:32 • • 16.09.2010 #1
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