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Hey zusammen,

ich hoffe mir kann jemand einen Rat geben oder vielleicht gibt es jemanden den es ähnlich geht wie mir.

Ersteinmal kurz die Vorgeschichte damit ihr alles nachvollziehen könnt:

Mein Kindheit war nicht sehr toll. Mein Vater ist aufgrund von psychischer Krankheit und Alk. als ich im kindergarten war in eine forensische Klinik gekommen. Meine Mutter hatte durch ihre misserable Kindheit selbst psychische Probleme.
Ich wurde von ihr ständig schlecht gemacht und mit andern Kindern verglichen.
Aufgrund dessen habe ich mich stark in mich zurück gezogen und hatte auch keinerlei Selbstwertgefühl.
Es hat nie so richtig geklappt Freundschaften aufzubauen. Ich hatte zwar in der Schule etwas Anschluss aber außerhalb hat es nie richtig funktioniert.

Mit 16 hatte ich meine erste längere Beziehung die nach 3 Jahren auch auf Grund meiner Probleme kaputt ging.
Nach der Trennung musste ich in Therapie weil ich keinen Lebenssinn mehr gesehen habe. Ich fühlte mich leer.
Die Therapie hat mir schon geholfen und jetzt wo meine 2. Beziehung aus ähnlichen Gründen nach über 3 Jahren kaputt gegangen ist merke ich dass ich zum Glück nicht ganz so tief gestürzt bin wie damals.

Doch mein großen Problem ist dass allein sein. Schon immer gewesen. Ich habe bis vor 5 Wochen, als meine EX sich von mir getrennt hat mir nie vorstellen können dass ich alleine Wohnen könnte. Doch jetzt wohne ich momentan in der ehemaligen gemeinsamen Wohnung.
Wenn ich alleine zuhause bin fühl ich mich meistens innerlich total leer und unheimlich einsam. Diese Leere und Einsamkeit lähmt mich auch dass ich so gut wie nichts zuhause auf die Reihe bekomme.
Öfters vorallem wenn Tage wie das WOchenende vor der Tür stehen an denen ich nicht arbeite bekomme ich tierische Panik.
In dieser Panik schreib ich z.B meine Ex an oder fahre wenn es nicht mehr anders geht zu meiner Mutter bzw. rufe Sie an, obwohl ich nicht so ein gutes Verhältnis zu ihr habe.

Kennt jemand dieses Gefühl der inneren Leere und Einsamkeit wenn er alleine ist? Wie komme ich da raus und kann das ändern?
Ich habe leider auch keine Freunde und habe niemand zum verabreden oder Whatsapp schreiben oder Telefonieren.
Ich habe unteranderem wieder angefangen zu Reiten um evlt Leute kennenzulernen doch die Menschen dort sind leider sehr kalt und uninteressiert. Mir geht es an sich vom Selbstwertgefühl schon viel besser als vor 5 Jahren ich kann auch auf Menschen zu gehen aber habe bisher noch nicht die Richtigen Menschen gefunden.

Ich möchte erreichen von anderen Menschen unabhängig zu sein und mich auch alleine gut zu fühlen. Doch ich weiß nicht wie ich das anstellen soll.

16.03.2016 21:36 • 21.03.2016 #1


8 Antworten ↓


Hallo Faun93,

Willkommen im Forum. Ich habe mir deine Geschichte durchgelesen und finde mich in Vielem wieder. Ich habe als einzige Kontakte eine Betreuerin von der psychosozialen Reha und meinen Psychotherapeuten. Diese Woche fallen die Termine mit beiden aus und ich bin ganz alleine. Da fällt mir erst so richtig auf, wie wenig ich mit mir selbst anfangen kann und wie unwohl ich mich dabei fühle, ganz auf mich allein gestellt zu sein. Wochenenden sind auch für mich immer schwierig, obwohl ich nicht arbeite. Ich kann dir leider nur schreiben, dass ich das auch alles kenne, und dir keine wirklichen Tipps geben. Dass du das mit dem Reiten versucht hast, finde ich schon einmal gut. Gibt es sonst noch etwas, das dir Spaß machen und dich unter Leute bringen würde? Irgendetwas Sportliches vielleicht? Machst du eigentlich eine Therapie, um deine schwierige Kindheit zu verarbeiten? Das wäre einen Versuch wert. In der Therapie lernt man nämlich unter anderem, sich selbst zu mögen und seine Potenziale zu entfalten. Bei mir ist es schon ein bisschen besser geworden, bin offener geworden. Was nichts daran ändert, dass es in meinem Umfeld keine Menschen gibt, die in ihrem Leben Platz für mich haben. Jeder hat schon einen Bekannten- und Freundeskreis und deshalb kein Bedürfnis, eine neue Freundschaft anzufangen. Was wäre denn der richtige Mensch für dich? Was stellst du dir vor?

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Innere Leere und teilweise auch Panik beim allein sein

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Hi Faun93,

ich kenne dieses Gefühl der Leere sehr gut. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du zum ersten Mal wirklich alleine.
Manchen Menschen macht das überhaupt nichts aus, anderen wir mir und dir sehr viel.

Was ich dir nur empfehlen kann ist, dich mal als Mitte deine Lebens zu betrachten. Es ist ein schwerer Prozess und kostet ne Menge Kraft alles auf den Kopf zu stellen und seine komplette Ansicht/Einstellung zum eigenen Leben zu überdenken. Langfristig bringt es dir jedoch sehr viel!

Ich bin jetzt seit ca. 1,5 Jahren alleine. Also nicht nur single, sondern auch beruflich immer in anderen Städten und sehe Bekannte eigentlich nur am Wochenende. Man gewöhnt sich an das alleine sein und findet sogar mit der Zeit Gefallen daran. Aber klar ist auch, dass du immer wieder mal denken wirst, jetzt hätte ich gerne jemand im Arm.

Ich glaube nicht, dass man auf Dauer glücklich alleine sein kann. Für eine gewisse Zeit jedoch, gerade um sich selbst besser kennen zu lernen, ist es mit Sicherheit gut auf sich selbst gestellt zu sein.

Wie du siehst, es gibt auch andere die ähnliches erleben - und auch wieder glücklich sind
Ich hoffe das hilft dir.
Viel Glück auf deinen Wegen!

Lg

Hey juwi,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Es tut schon mal gut zu hören, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin. Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst, wenn die Termine die für dich sicher auch einen gewissen Halt geben wegfallen. Da steht man erstmal da und weiß nicht was tuen.
Leider ist das mit dem Reiten nicht so wie ich mir das gewünscht hätte. Die Menschen dort die ich bisher kennengelernt habe sind sehr kalt und nicht sehr interessiert an meiner Person. Als alternative habe ich mich schon für einen Schnupperkurs im Bogenschützenverein angemeldet. Ansonsten würde ich zwar gerne Fußball spielen aber ich war nie gut darin .
Vor ca. 3-4 Jahren bin ich intensiv mehrere Monate in Therapie gewesen. Dort ging es hauptsächlich um meine Kindheit. Auch wenn meine Kindheit mich heute immer noch „verfolgt“ bin ich der Meinung, dass ich diese ausreichend aufgearbeitet habe. Ich denke ich werde meine Kindheit immer mit im Rucksack haben. Durch die Therapie habe ich mich persönlich schon auch ins positive geändert, damals war ich komplett in mich zurück gezogen und hatte 0 Selbstwertgefühl. Nach der Therapie ging es mir ein paar Monate richtig gut so gut wie noch nie. Doch dies hat dann leider nachgelassen.
Jetzt vor paar Wochen war ich wieder bei einer Therapeutin. Dort ging es um mein Selbstwertgefühl. Sie hat mir eine Übung mitgegeben und meinte dass ich sonst auf einem guten Weg bin.
Bist du in Vereinen um mit Menschen in Kontakt zu treten?
Haha ohje der „richtige“ Mensch das ist schwer zu sagen. Mir ist auf jeden Fall wichtig dass das Gegenüber ein Mensch ist der ehrlich und direkt ist und mir klar sagt woran ich bin. Ich hätte gerne Menschen mit welchen ich spaß haben kann aber auch über ernste Dinge reden kann. Menschen auf die ich mich verlassen kann.
Also ich merke schon, mich kurz zu fassen ist nicht meine Stärke

Hi TheSearcher,

die auch vielen Dank für deine Antwort. Da hast du Recht. Ich habe mich zwar schon immer alleine/einsam gefühlt so richtig alleine war ich noch nie.
Genau ich denke das liegt auch (mindestens bei mir) an dem Sicherheitsgefühl, welches man normal von seinen Eltern im frühen Alter mitbekommt. Dieses Urvertrauen fehlt mir total.
Danke für diesen Tipp Ich bin mittlerweile auch langsam in dieser Richtung unterwegs. Ich versuche mein Selbstvertrauen zu stärken und mich nicht immer an andere anpassen zu müssen (was nicht immer so leicht für mich ist). Die eigenen Bedürfnisse habe ich bisher meist hinten angestellt.
Manchmal habe ich auch so Momente in welchen ich gerne allein bin und mich Wohlfühle. Meistens aber nur dann wenn ich weiß später oder Morgen unternehme ich was mit jemanden. Aber sobald ein paar Tage vor dem Haus stehen wo ich alleine bin dreh ich am Rad.
Wie ist das bei dir? Fühlst du dich vollständig und wohl in deiner Haut wenn du allein bist? Bei mir ist es oft so, dass in meinem inneren das Gefühl oder das Wissen fehlt dass ich Menschen habe die mich gerne haben und sich für mich interessieren.
Ich hoffe, dass ich es ähnlich schaffen kann wie du und lernen kann alleine zu sein ohne sich leer und Einsam zu fühlen.
Danke für deine Wünsche!

Ja, ich kann schon von mir sagen, dass ich mich alleine wohlfühle. Wenn ich beispielsweise eine Woche in der Heimat bin merke ich, dass mir das Alleinsein geradezu fehlt. Ich brauche diese Zeit einfach für mich mittlerweile.

Wie ich das gemacht habe? Nun ja, es ist wie ich es erwähnt habe. Du und ich, wir haben eine lange Zeit alle Entscheidungen als wir (Beziehung) getroffen. Oft genug kam es doch bestimmt vor, dass du dich hinten anstellen musstest. So sind Kompromisse eben. Jetzt hast du die Chance, dich selbst verwirklichen. Klar geht das auch mit partner, nur jetzt als Single und alleine geht das ohne Absprache, du bist frei

Setze dir private Ziele, suche neue Hobbies, schau dir neue Städte an. All das hilft. Für mich war Sport auch sehr entscheidend.

Wenn du deine Ziele erreichst wirkt sich das auf dein Selbstvertrauen aus. Die Frauenwelt kriegt das in der Regel mit. Wir müssen ja nicht mit verschlossenen Augen durch die Welt laufen. Solange du Single und alleine bist, solltest du jedoch deine Zeit wie auch sonst gut nutzen

Lg

Zitat von Faun93:
Bist du in Vereinen um mit Menschen in Kontakt zu treten?

Nö, dazu bin ich zu feige - ich sag's, wie es ist. Meine Angst vor Ablehnung, wenn ich in einer bestehenden Gruppe neu dazukomme, ist viel zu groß. Meine psychosoziale Betreuerin hat mir neulich einen Tipp gegeben: Es gibt in meiner Stadt eine neue Initiative für psychisch Kranke, da trifft man sich öfters zum Frühstücken, Malen oder Spazierengehen. Weil die Gruppe erst im Entstehen ist und alle neu sind, könnte ich mir gut vorstellen, mal hinzugehen. Ein bisschen Bedenken habe ich aber, weil da nur Kranke sind. Ich wäre ehrlich gesagt lieber mit Gesunden zusammen, die mich nicht runterziehen.

Arbeitest du mit deiner Betreuuerin auch an deinem Selbstwertgefühl? Gut ich kann dich verstehen dass es sicher angenehmer wäre mit gesunden Menschen Kontakt zu haben, aber du kannst es ja mal versuchen. Das hört sich ansich doch echt gut an. Wenn es dann doch nichts für dich ist kannst du es ja wieder aufhören.

Hey das was hier geschrieben wurde, trifft ja den Nagel gerade zu auf dem Kopf. Also bei mir. Hatte an anderer Stelle nach Bekanntschaften gesucht und wurde hier her verwiesen. Vielleicht ein Wink des Schicksal? Faun93 ich kann das 1:1 nachvollziehen, wobei ich mich eigentlich damit abgefunden habe, alleine für mich zu sein. Nach meiner Trennung und nach Jahren die ich für meine Frau dagewesen bin, die selbst mit sich zu kämpfen hatte. Aber irgendwie ist da jetzt eine Leere. Freunde habe ich kaum noch wirkliche. Mein Leben ist bis auf die Ehe eigentlich immer ähnlich verlaufen, viele Bekannte, aber es war nie so das richtige Aha-erlebnis da, dass ich mich sozial wirklich integriert fühlte. Also ich hab schon viel erlebt und so, aber es hat mir immer was gefehlt. Gut habe ich mir gesagt, schau mehr nach dir selbst, da sind die wenigen Freunde dich ich hatte ab und davon. Wenn es denn Freunde waren, ich denke die hatten eher meine Gutmütigkeit ausgenutzt und auch meine Hilfsbereitschaft. Ändere dein Leben, sei selbstbewusster, dann wird sich auch im Zwischenmenschlichen was ändern. Ja hat sich, nach dem Motto, wie ist der denn jetzt drauf. Und weg waren sie^^ Habe die Möglichkeit nochmals beruflich was auf die Beine zu stellen, mich selbst zu verwirklichen, aber im Alltag kam es 2015 und auch absehbar 2016 massiv, dass ich mich frage, wieso das alles? Was macht mein Leben für einen Sinn? Bin sehr misstrauisch Menschen gegenüber. Daher fällt es mir auch schwer in eine Klinik zu gehen. Ich mache immer auf stark. Bin aber ein sehr sensibler Mensch. Wenn ich aktiv bin, geht es mir besser und beim Sport machen, wenn ich mit meinem Hund draußen bin natürlich auch, aber ansonsten lebe ich unter dem was andere als Lebensqualität bezeichnen und trotz aller Chancen bin ich die letzten Tage, wo nochmals ein großer Hammer kam, der mich runter gezogen hat, wieso das alles. Nicht dass ich da rumjammern möchte, ne ganz sachlich betrachtet, also hätte ich nicht selbst diese Angst vorm Sterben und würde ich nicht immer wieder aufstehen, weil ich doch noch an diesen Hoffnungsschimmer glaube, würde ich sagen man soll dann abtreten, wenns noch einigermaßen erträglich ist. Ich weiss, sollte man nicht sagen. Ich werds auch nicht tun. Andere die sehr krank sind, wären froh, sie dürften noch ne Weile leben. ich liebe das Leben. Aber dann ist da diese Leere........





Dr. Reinhard Pichler
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