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Hallo ... ich nutze einfach auch einmal die Möglichkeit dieses Forums und versuche mir den Frust von der Seele zu schreiben. Ich bin seit einigen Jahren geschieden (sie hatte jemanden neuen kennen gelernt) und meine drei Töchter leben bei meiner Exfrau. Ich habe einen guten Kontakt zu meinen Kindern. Nach meiner Trennung hatte ich relativ schnell eine neue Partnerschaft, die nun vor einiger Zeit auch in die Brüche gegangen ist. Leider stehe ich nun vor dem Nichts und weiß auch nicht wirklich weiter. Ich habe mich in eine Situation der Medienabhängigkeit manövriert und werde auch demnächst eine ReHa deswegen antreten. Was mir total zu schaffen macht, ist die Einsamkeit. Ich habe überhaupt kein eigenes soziales Geflecht mehr (das war mein Leben lang nur Ergebnis der Partnerschaften). Ich bin zwar, wie meine Expartnerinnen sagen, ein toller Mensch, hilfsbereit, offen, blablabla aber letztlich ist meine Situation nun die, dass sich niemand mehr wirklich für mich interessiert. Ich zahle jede Menge Unterhalt, so dass mir keinerlei eigenen finanziellen Freiräume bleiben, wohne in einer Mini-Wohnung und meine Urlaubstage gehen dafür drauf, meine eigenen Kinder in den zweiten Ferienhälften zu betreuen. Ich bin quasi zeitlich und finanziell trotz Charakterstärke ein total uninteressanter Mann, was das Thema Partnerschaft angeht, das habe ich mir nun auch mehrfach bereits anhören müssen. Nun ja dazu kommt eben meine Internetsucht, so dass das eine vielleicht auch das andere ergeben hat, ist irgendwie ein Kreislauf. Das heisst, auch Freizeitaktivitäten sind momentan bei ca. Null, Freunde Fehlanzeige. Ich möchte gerne lernen, das Alleine sein als Chance zu sehen, weil ich eben glaube, dass ich eh keine andere Wahl als diesen Weg habe, aber ich kann der Einsamkeit absolut nichts abgewinnen. Das macht mich gerade ziemlich fertig und ich fühle mich in eine Ecke gedrängt, in der ich gar nicht sein will ...

05.07.2017 10:04 • 10.07.2017 #1


7 Antworten ↓


Dann geh raus aus der Ecke. Bewusst und gewollt. Akzeptiere deine im Moment bestehende Einsamkeit und wende dich Aktivitäten zu, die dich unter Menschen bringen. Ehrenämter, Vereine, Hobbys.

Das Schicksal beklagen bringt leider nichts, Fakten muss man akzeptieren. Deine Reha wird dich da weiterbringen. Bis dahin wirst du noch durchhalten, denk ich mal.

A


In die Ecke gedrängt

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Finde es positiv, dass du eine Reha machst. Dort wirst du auf Leute treffen, die ähnliche Erfahrungen machen mussten. Ausserdem werden dort auch Aktivitäten angeboten, die du dann zu Hause auch fortführen kannst. Ansonsten hilft es nach der Reha, sich weiter unter Leute zu begeben, wie icafalki bereits schon beschrieben hatte.

Wünsche dir Kraft und das du durchhältst,

alles Gute
Finja

Guten Morgen DunkleNacht,

erst einmal: Ich finde es gut, dass Du dich hier geöffnet hast und einmal Deine Situation zusammengefasst hast.

Kann Dich und Deine Gefühle sehr gut verstehen und ich weiß auch, wenn man in dieser Ecke steht, erst einmal gar nicht weiß, wie und wo und was man machen soll. Dieser erste kleine Schritt da raus ist sehr schwer. Klar, vom Kopf her, wirst Du das alles wissen. Auch, dass Du dich im Internet vergräbst, in eine virtuelle Welt, die Dich aber noch einsamer werden lässt - das weißt Du alles.

Geld ... ist sicher nicht das Problem, weil auch ohne viel Geld kann man glücklich sein. Aktivitäten müssen nicht viel kosten. Eine Radtour oder ein Spaziergang oder mal ein Kaffee trinken gehen. Wichtig sind doch die Menschen.

Ich bin auch gerade in einer tiefen Einsamkeit und weiß auch nicht wie ich den ersten Schritt machen soll da raus. Selbstliebe ... klar, die guten Sprüche kennen wir doch alle. Aber als Mensch ist man einfach ein soziales Wesen und wir brauchen unser Gegenüber. Klar im Job ist man mit Menschen zusammen - das ist aber eine ganz andere Ebene. Wenn ich heim komme - ist da niemand. Die Kinder sind erwachsen und ich hab auch ein tolles Verhältnis zu ihnen. Freundinnen leben weit weg.

Wenn ich einen Mann kennenlerne, dann gibt es ein Treffen oder zwei und dann ... wird sich nicht gemeldet oder diese Sprüche ich bin noch nicht so weit für eine Beziehung oder schaun wir mal ... null Verbindlichkeiten. Aber wahrscheinlich steht mir auf der Stirn geschrieben: Ich bin einsam ... Keine Ahnung.

Wünsche Dir viel Kraft.

Hallo DunkleNacht,

ich kann dir so nachfühlen, was in dir vorgeht, es sieht alles so hoffnungslos aus. Klar, Ehrenämter und all das können helfen, aber was ist, wenn die Tür hinter einem zufällt und die Nacht sich über einen senkt? Was dann? Dann ist keiner da.
Ich habe eine Partnerschaft, das ist es nicht, aber ich bin sehr viel allein, das heißt, besser gesagt, einsam, und komme damit überhaupt nicht klar. Ich kriege regelrechte Zustände der Panik und weiß überhaupt nicht damit umzugehen. Ich habe keine Ahnung, was da helfen kann.

Ich wünsche dir viel Kraft.

vielleicht solltest du nicht alle urlaubstage deinen kindern opfern, sondern auch etwas nur für dich und deine interessen tun!

Hey ... erst einmal Danke an die, die etwas geschrieben haben. Es ist schon beruhigend zu sehen, dass es manchen ähnlich geht.
Tipps, wie Ehrenämter und Vereine, etc. sind schon richtig. Da beginne ich aber vor meiner ReHa auch jetzt nix, hoffe, ich kriege bald den Termin. Sie helfen aber auch nur bedingt. Ja, man kommt aus der Bude raus und sieht mal was anderes. Ehrenämter für in Vollzeit arbeitende sind im Übrigen gar nicht so einfach zu finden. Vieles spielt sich in den Morgen- / Nachmittagsstunden ab, da sitze ich aber im Büro. Wer da konkrete Ideen hat, ... ich wäre dankbar.
Das schlimme für mich ist derzeit einfach die Perspektivlosigkeit. Du gehst rackern, damit Du Deinen Unterhalt pünktlich für Kinder und Exfrau zahlen kannst. Das wird mich noch Jahre lang begleiten und in meiner Freiheit einschränken. Ich liebe meine Kinder und das hält mich aufrecht, weil ich weiß, dass es ihnen wenigstens zu Gute kommt. Und ich werde sie sicherlich nicht in den Schulferien unbeaufsichtigt lassen, sowas kann man nur raten, wenn man keine Kinder hat, Lahksmi. Nicht böse gemeint.
Aber ja, man kommt nach Hause, die Tür fällt zu ... und dann ist man alleine mit sich und seinen Problemen. Man fühlt sich ungeliebt, alleine und von der Welt im Stich gelassen.
Wenn man sein ganzes Leben eine Aufgabe hatte (Haus, Familie, Kinder, zu der Zeit auch noch ein soziales Umfeld) fällt man auf einmal in ein riesiges Loch, wenn man nur noch sich selbst im Alltag hat. Tiere können noch helfen, wenn man sie halten darf und nicht allergisch reagiert. Leider also auch keine Alternative.
Naja, ich versuche gerade einfach zu funktionieren, dass meine Arbeit nicht auch noch unter meiner Situation leidet.
Beschäftigungsalternativen für die Freizeit zu suchen ist sicherlich der erste Schritt. Aber damit ist das eigentliche Problem auch nicht behoben. Man kann nur hoffen, dass sich aus dem ersten Schritt, ein zweiter und ein weiterer ergibt. Und ja, ich muss wohl meine äußeren Rahmenbedingungen endlich mal akzeptieren, da sie sich ja nicht ändern lassen.
Alles nicht so einfach ....

Es ist auch nicht einfach. Kann es total gut nachvollziehen, was gerade bei dir abgeht.

Der erste Schritt ist akzeptieren - da bin ich grad dabei... auch mal zulassen, dass man eben grad überhaupt nicht funktioniert (wenigstens im Job geht es einigermaßen! - und das ist doch schon mal gut). Nicht immer unter Druck setzen ... traurig sein dürfen, weil es ist einfach traurig. Hab auch das Wochenende alleine verbracht und heute im Büro merke ich, wie völlig leer ich bin.

Deshalb ... durchhalten - du bist nicht alleine. Auch wenn das grad gar nicht wirklich hilft.





Dr. Reinhard Pichler
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