Ex-Mitglied
das Gefühl habe ich wirklich und es lässt mich durch drehen. Es kommt mir so vor als würde es in die eine oder andere Richtung enden und in beiden Fällen eher negativ. Ich versuche jetzt nicht meine komplette Lebensgeschichte zu schreiben. Der einzige Gedanke der mich einnimmt ist:
Ich will endlich richtige Freunde finden!
Am liebsten würde ich dieses Bedürfnis diesen Gedanken abstellen aber es funktioniert einfach nicht. Und ich kann langsam einfach nicht mehr. Seit 3 Jahren stehe ich komplett ohne Freunde dar. Davor hatte ich zumindest Schulfreunde. Man könnte jetzt sagen so lange ist das nicht her und wenn du schon Freunde hattest findest du sicherlich neue. Aber das Problem ist dass all meine Freundschaften, falls man eines davon überhaupt als solches bezeichnen kann, komisch waren. Zerbrechlich irgendwie unecht. Ich musste mich immer verstellen und befand mich immer in der Identitätskrise: Wer bin ich? Zumindest wusste ich dass es sich falsch anfühlt aber wer wollte schon in dem Alter alleine sein? Ich wechselte die Schule und alle Freunde verschwanden.
Während meines dritten Aufenthalts in der Psychiatrie Ende letzten Jahres lernte ich 4 Leute kennen von denen ich wusste dass das nur eine Zweckgemeinschaft war. Ich hatte mich schon an so eine Art von Freundschaft gewöhnt und erwarte auch nichts anderes. Aber der Wunsch nach echten Freundschaften wird immer drängender ist oft unerträglich.
Schule Arbeit lässt sich auch niemand finden.
Mit 16/17 meldete ich mich im ersten Forum an. Es folgten zig weitere. Ich hatte die Hoffnung (Wenn mich schon in echt keiner will dann möchte ich eben online einen Freundeskreis aufbauen). Der Schuß ging nach hinten los. In 5% der Fälle beende ich den Kontakt mit einer Nachricht wenn sich die Person daneben verhalten hat (wirkt desinteressiert/ich-bezogen, antwortet selten, lässt dritte unsere Nachrichten lesen.....) in den restlichen 95% der Fälle verschwindet die Person von heute auf morgen ohne einen Ton. Dabei ist es egal ob man seit Tagen oder Monaten schreibt. Ob es normal oder supergut läuft. Ich kann einfach nicht mehr an dieser zerbrechlichkeit festhalten.
Nach der Klinik war ich zunächst motiviert und hatte eine Liste mit Ideen. Ich habe es immer verschoben bis jetzt zur Corona-Krise wo momentan alles zu ist und dementsprechend auch die Aktivitäten wegfallen die ich in Angriff nehmen wollte. Mir wurde jetzt auch eine Eingliederungshilfe empfohlen die ich auch gerne in Anspruch nehmen würde aber man kann momentan nicht wirklich was machen. Und selbst wenn würde ich Gründe finden es zu lassen. Mein Wunsch war es immer online jemand kennen zu lernen weil ich dort sofort zu 100% ich selbst bin. Und man es dann ins echte Leben überträgt. Aber nichts funktioniert was ich versuche. Ich wünsche mir nur jemand der wirklich mit mir befreundet sein möchte ohne Angst zu haben dass er plötzlich weg ist.
Wenn alles gut geht ziehe ich nächstes Jahr aus. Nicht dass die aktuelle Familiensituation mich nicht einsam fühlen lässt aber komplett ohne Menschen? Das macht mir Sorgen. Auch wenn ich es sicherlich auch genießen werde meine Ruhe zu haben wenn ich das möchte. (WG kommt nicht in Frage). Aber ab und zu Freunde einladen oder was unternehmen wäre schön. Ich bleibe dann nur zuhause wie ein Hikikomori.
Manche fragen mich (online) wie sie mir helfen können: Zeigt mir nur eine einzige Person die für mich ein guter Freund sein kann. Mehr brauche ich nicht. Selbst die Entfernung ist egal solange die Person an mir und einem Treffen interessiert ist wie ich umgekehrt. Aber scheine ich wohl viel zu viel zu erwarten. Ich kann bald nicht mehr. Und da ich mich nicht umbringen darf werde ich deshalb sicherlich mit wieder früher oder später noch mal mit selbstverletzung beginnen. Oder im (besten) schlimmsten Fall über dieses Verbot hinwegsehen.
Danke fürs lesen
LG bleibt gesund
18.04.2020 21:58 • • 19.04.2020 #1