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Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht viel über dieses Forum, ich hoffe nur dass hier ein paar vernünftige Menschen unterwegs sind die mein Problem ernst nehmen. Ich schreibe nun auch eher um damit klar zu kommen was passiert ist und wie es mir nun geht.

So erstmal zu mir, ich bin 23, weiblich und war nun für 1 Jahr mit meinem jetzigen Ex-Freund zusammen im Ausland.
Da sind leider viele Dinge geschehen die mich runtergezogen haben und mir mein sowieso kaum vorhandenes Selbstwertgefühl genommen haben.
Viele Streits, sowohl mit ihm, mit seinem Bruder und mit einem Freund von ihm, ich möchte da jetzt allerdings nicht weiter drauf eingehen da der Beitrag eh schon extrem lang wird. Aufjedenfall habe ich mich in diesem Jahr ziemlich oft einsam gefühlt.

Also wie schon gesagt ist er nun mein Ex-Freund. Vor 3 Tagen hat er sich von mir getrennt.. Schon öfters gabs die Gedanken die Beziehung zu beenden. Er ist 3 Jahre jünger als ich, was insgeheim immer ein großes Problem war, da wir andere Ansichten auf eine richtige Beziehung haben. Ich bin in einer Beziehung immer für meinen Partner da wenn es Schwierigkeiten gibt, würde alles stehen lassen wenn mein Partner mich braucht, selbst mich würde ich zurückstellen. Das verlange ich dann genau so von meinem Partner, er konnte das mir nicht geben, deshalb ist die Beziehung gescheitert.. Ich denke dass das so auch nicht richtig von mir ist, kann dass aber auch nicht ändern... Ich bin immer so unglaublich enttäuscht gewesen wenn er nicht für mich da war, was leider öfter vor kam...
Ich habe mich nur nicht von ihm getrennt weil ich ihn liebe und weil ich so Angst habe vor dem alleine sein.. Mit ihm hatte ich eine Freundesgruppe mit denen wir immer was unternommen haben...
Meine Freundinnen sind leider nicht so, sie haben oft keine Zeit für mich, sind weggezogen, ......

Schon immer hatte ich Probleme in Beziehungen, vielleicht kurz zu meiner Kindheit: mein Vater litt schon mein ganzes Leben lang unter einer Psychose. Es gab schon viele Situationen in denen er Dinge gesagt hat die mich vor allem als Kind geprägt haben. Eines Tages, da war ich vielleicht 12, kam er in mein Zimmer und sagte mir dass die Nachbarn ihn demnächst umbringen werden. Ein anderes Mal habe ich Pralinen für meine Eltern machen wollen und sagte ihnen sie sollen deswegen nicht in die Küche kamen, mein Vater platzte total hysterisch rein und fragte mich was ich da verstecke und unterstellte mir dass ich ihn vergiften will. Hunderttausend solcher Geschichten könnte ich erzählen.. Damals konnte ich das nicht verstehen und war immer sauer auf ihn, je älter ich wurde desto mehr habe ich verstanden dass das nicht er ist der spricht sondern die Psychose. Vor 3 Jahren kam ich dann von der Arbeit nach Hause und niemand war da, was nicht ungewöhnlich ist bei uns da er trotzdem arbeitet. Ca 1 Stunde später kam meine Mutter von der Arbeit und fragte mich wo mein Vater sei, worauf ich antwortete dass ich dachte er wäre bei der Arbeit. Sie ging ins Schlafzimmer und fand ihn dort schlafend/dösend. Er kam raus, schwankte und fiel fast von den Beinen. In einem Gespräch mit ihm stellte sich heraus dass er eine Überdosis Schlaftabletten genommen hatte. Sie rief sofort den Notarzt, worauf hin er ins Krankenhaus kam und darauf hin in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Dies war der erste Schritt zur Besserung, da er sich davor die Krankheit 20 Jahre lang nicht eingestanden hat und meinte alle wollen ihn verarschen und er sei nicht krank. Jetzt leidet er an Depressionen, was aber für uns alle etwas einfacher ist.. Natürlich ist das kein Idealzustand, allerdings hat er klarere Gedanken und das macht es einfacher mit ihm zu sprechen...
Meine Beziehung zu meinem Vater war aufgrund dem allen nie gut. Er ist auch ein sehr verschlossener Mensch und redet wenig, wenn dann nur über Fußball oder Autos. Wenn man ihm was erzählt reagiert er kaum und es scheint so als würde es ihn nicht interessieren. Mittlerweile komme ich damit klar, kann aber so gut wie nichts mit ihm reden da ich auch eine riesige Blockade in mir habe.
Ansonsten komme ich mit meiner Mutter sehr gut klar, ich kann ihr zwar nicht alles erzählen da sie einen schnell verurteilt wenn derjenige nicht das macht was sie für richtig hält, aber an sich ist sie sehr liebevoll und ein guter Mensch.

Noch kurz etwas zu meinem ex-ex-Freund, er betrog mich nach einer 2 Jährigen Beziehung, in der wir uns so gut wie jeden Tag gesehen haben, diese lief allerdings auch nicht gut. Ich fand es heraus indem mir ein mir komplett fremdes Mädchen bei Instagram schrieb und mir alles erzählte. Ich verlies ihn direkt, er leugnete alles, bis ich genügend Beweise hatte. Danach tat es ihm leid aber ich wollte und konnte das alles nicht mehr.

So nun zu meinem Problem. Immer wenn ich single bin, fühle ich mich unglaublich einsam. Ich habe zwar Freundinnen (2 davon sind jetzt leider weg gezogen), aber die haben auch nicht immer Zeit für mich und dass soll so ja auch nicht sein.. Nur komme ich so schlecht damit klar alleine zu sein. Momentan bin ich auch auf der Suche nach Arbeit, also sitze ich die ganze Zeit nur Zuhause rum, ausser ich mach mal was ein paar Stunden mit meiner Schwester oder einer Freundin. Hobbies würde ich liebend gerne haben, nur hab ich durch das arbeitslos sein (Ist jetzt erst ein Monat her dass ich wieder da bin, werde auch spätestens zum 1.November etwas haben) auch kein Geld um irgendwelche kostspieligen Hobbies zu betreiben.

Ich habe mir schon oft überlegt eine Therapie zu machen, nur weiß ich nicht wo ich mich melden soll und ob meine Probleme schwerwiegend genug sind.

Ich habe ganz schlimme Verlustängste (und verliere ständig Leute aus meinem Umfeld), angst vor dem Alleinsein, teilweise Schlafprobleme, weitere Ängste und Panikattacken.......

Ich weiß so langsam nicht mehr was ich machen soll und wie ich da raus komme..

Übrigens bin ich Hochsensibel (für die die sich damit auskennen), das ist nichts schlechtes, nur ist dass der Grund für verschiedene Verhaltensweisen von mir.

01.10.2018 19:38 • 01.10.2018 x 1 #1


8 Antworten ↓


Hallo..Kenne teilweise deine Probleme bzw.kann vieles nachvollziehen...Trennungen sind nicht einfach..
Google mal nach der Krisenhilfe in deiner Stadt bzw.Region,meist ist diese 7 Tage die Woche erreichbar..Ob telefonisch oder bei einem Termin helfen sie dir weiter und unterstützen dich bei Problemen..Egal bei welchem Problem,sie werden nicht Urteilen oder etwas bewerten was du erzählst,sie suchen mit dir eine Lösung um dir zu helfen...

A


Ich weiß nich weiter

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Danke erstmal für deine Antwort..
Ich komme aus der nähe Stuttgart und habe das mal gegoogelt, da steht immer dabei dass es sich um Notfälle handelt, bzw man sich dann an die wenden kann.. Das ist ja jetzt nicht der fall bei mir, gibts da vielleicht noch nen anderen Namen dafür?

Hallo PKM,

wilkommen bei uns...

Das mit der Einsamkeit kenne ich sehr gut. Besonders nachdem man einen Menschen verloren hat der einem sehr viel bedeutet hat. Ob er nu ein A... war oder nicht.
Ich glaube das eine Therapie eine gute Idee ist. Warum denn auch nicht? Allein die Sache mit deinem Vater gehört mal verarbeitet.
Mein Vater war auch ziemlich durch. Er war zwar immer da, aber doch nur seine Hülle und es ging einfach nichts bei ihm und mit ihm. Einfach sehr traurig. Meine Mutter hatte einen Dauer Burn Out... bis heute.

Zitat von PKM:
da steht immer dabei dass es sich um Notfälle handelt, bzw man sich dann an die wenden kann.. Das ist ja jetzt nicht der fall bei mir,

wann wärest Du denn ein Notfall?

Du hörst Dich depressiv an und hast Panikzustände. Natürlich kannst Du da anrufen. Die Telefonseelsorge gibts auch noch

Eine Trennung ist eine Krise und du sagtest du weisst nicht weiter...Deine Vergangenheit ist auch nicht einfach..Dieser Dienst ist eine kostenlose Hilfe,auch wenn man sich einfach mal etwas von der Seele reden möchte...

ich habe schon zweimal angerufen und habe jetzt eine zugeteilte Psychologin/sozialarbeiter, was auch immer (wird nach strasse sortiert) bekommen die dort arbeitet. Das ist zwar keine Therapie aber Kriesenbewältigung und einfach nur reden

Telefonseelsorge ist sicher eine gute Idee. Leider nicht jedermanns Sache. Irgendwie erfüllen wir hier ja auch diesen Zweck.
Auch ich finde mich in dir wieder. Verlustängste und kann es nur schlecht ertragen allein zu sein.
Woher deine Ängste rühren weisst du bei deiner Vorgeschichte sicher selbst. All das schreit förmlich nach einer Therapie. Am besten suchst du dir ein paar Psychologen aus dem Netz und rufst gleich morgen dort an. Einige werden sicher längere Wartezeiten haben. Lass dich davon nicht abschrecken. Ideal wäre es wenn du mit mehreren ein Erstgespräch vereinbaren kannst, da es wichtig ist das die Chemie stimmt und du selektieren kannst.
Ich selbst war ne Zeitlang in Behandlung aber meine Probleme bestehen nach wie vor. Was sicher auch daran lag das ich die beiden erstbesten Therapeuten nahm die sich boten. Irgendwie hab ich stets das Gefühl gehabt, dass sie mein Problem nicht wirklich ernst nehmen. Die letzte trat immer so auf das sie mir das Gefühl vermittelte alles sei nur halb so wild und nahm sich Dingen an die für mich nicht vorrangig waren.
Jetzt geh ich in Vollzeit arbeiten...bin alleinerziehend mit 2 Kindern und hab keine Zeit mehr um mir anderweitig Hilfe zu suchen.

Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe und es bleibt ja immer noch die Hoffnung, dass irgendwann mal ein Mann kommt bei dem diese Probleme gar nicht erst aufkommen da er sich so verhält wie du es dir wünschst.

Danke an alle für die lieben Antworten! Bedeutet mir sehr viel.. Auch dass ihr von euren Erfahrungen schreibt und mir zeigt dass ich nicht alleine bin! Ich werde mich morgen mal an eine Psychologische und soziale Beratungsstelle wenden, nach der Beschreibung hört sich das ziemlich passend an. Telefonseelsorge wär wahrscheinlich nichts für mich, da ich sobald ich mich nicht artikulieren könnte, weil das alles zu viel ist, einfach auflegen..

wenn Du Dich schwer tust mit dem telefonieren, schreibe Dir vorher Stichpunkte auf, die kurz und knapp auf Dein Anliegen hindeuten. Beim Therapeut wirst Du nicht ums telefonieren herumkommen. Beim Krisendienst könntest Du auch an die Tür klopfen. Bei mir in der Stadt jedenfalls. Aber auch dann empfiehlt sich der Spickzettel. Besonders beim ersten Gespräch in dem man erzählen soll wo das Problem ist, ist der Kopf sehr voll und doch leer





Dr. Reinhard Pichler
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