Die Einsamkeit... Sie schmerzt so sehr, dass alles andere bedeutungslos zu werden scheint. Sie ist lähmend, nichts kann ich wirklich tun, ohne dabei gegen sie ankämpfen zu müssen. Und meist kann ich (mehr oder weniger) wichtige Aufgaben garnicht bewältigen. Nicht, weil mir das Können oder der Verstand fehlt - nein, wegen diesem Schmerz. Und was auch schlimm ist: Ich weiß, wie es so gekommen ist, was die objektive Lösung für das Problem wäre, aber ich... hänge trotzdem fest.
Also ich bin jetzt Anfang 20, hab grad mit dem Studium begonnen. War schon immer eher son Einzelgänger, bin gegen den Strom geschwommen. Das machte mich nicht unglücklich, im Gegenteil, ich war stolz darauf, mich icht von der Masse bekehren zu lassen. Das Problem liegt in der Liebe... Ich war bisher immer nur unglücklich verliebt und ich wusste auch nie, wie man sowas angeht: Wie man an das Mädchen rankommt, das man gut findet. Damit meine ich vom ganz normalen Reden bis hin zu Gefühle zeigen... War dann auch kein Wunder, dass das immer in die Hose ging. Dass war damals schon schlimm, aber es war zu ertragen... Nun hab ich vor ca. 2,5 Jahren ein Mädchen kennengelernt, womit sich alles nochmal veränderte... Positiv, wie negativ. Sofort an dem Tag, an dem wir uns kennenlernten (und auch laaaaange miteinander sprachen) hatten wir gemerkt, dass wir irgendwas teilten, dass da irgendwas war. Nicht nur das, ich hatte mich natürlich sofort verliebt. Kurze Zeit später war ich dumm genug, sie zu fragen, ob ich bei ihr Chancen hab (Ich hatte halt wirklich gar keine Ahnung oder Erfahrung) und natürlich kam dann, dass sie mich nicht liebt. Trotzdembrach der Kontakt danach nicht ab, wir redeten noch oft miteinander, da war halt irgendwas, was uns verband, obwohl wir eigentlich ganz anders lebten. Und in den ersten ca. 1,5 von den 2,5 Jahren haben wir uns natürlich immer wieder gestritten, wegen dieser Sache, dass ich sie liebe, nicht zuletzt, weil sie es auch nicht verstehen konnte. Doch wir hatten uns auch immer gegenseitig versucht, zu unterstützen, wenn es dem Anderen schlecht ging, denn wir konnten uns auf so eine besondere Weise verstehen. Das war schon schlimm genug für mich und ich wunder mich, dass ich dabei grade noch das Abi bestanden hab, weil ich da schon nur an Sie denken konnte, statt zu lernen. Und zwischendurch auch immer die Einsamkeit, dass ich niemanden hatte, der mich liebt (Ich sage jetzt nichts zur Familiensituation, aber die war... bescheuert... Hat man mich natürlich nur verarscht.). Schließlich ist etwas passiert, dass mich dazu brachte, sie verbal in den Boden zu rammen um ihr anschließend zu sagen, sie nie wieder sehen zu wollen. Das hatte auch funktioniert, selbst, wenn sie sie danach wieder meldete... bis in 2 Monaten, wo sie völlig aufgelöst zu mir kam, weil ich ja der einzige bin, der den text jetzt versteht. Ja... Und wir haben uns vertragen und sie hatte dann auch, nachdem sie mir mal richtig zugehört hatte, meine Probleme damit verstanden und das war ja gerade die Ironie: Die Person, die es am besten nachvollziehen konnte, was ausgerechnet die Person, die es betraf. Wir hatten drüber gesprochen, ob wir den Kontakt abbrechen sollten, aber hatten beide gemerkt, dass wir das schwer durchhalten, also auch sie, weil ich für sie der einzige war, der sie so verstehen konnte. Wir dachten uns, solange es Positives gibt, werden wir das durchhalten und sie wollte ja sowieso bald ins Ausland gehen...
...Und jetzt sitz ich hier. Sie ist natürlich immer noch nicht im Ausland, da sie sehr zweifelt. Zu unserem Geburtstag (Wir haben an aufeinanderfolgenden Tagen Geburtstag...) haben wir uns gegenseitig Karten geschrieben. Sie war erstaunt, wie gut ich sie getroffen hab mit meinem Text und sie gab mir eine karte, in der sie unsere Beziehung beschreibt. Als Seelenverwandtschaft und tatsächlich könnte man es wohl so am besten beschreiben. Und wir waren uns beide einig, dass dies irgendwas zwischen Freundschaft und Liebesbeziehung ist. Aber das hat das Problem nicht gelöst! Jedesmal, wenn so etwas positives passierte, kam gleich das Negative dazu: Meine unerfüllte Liebe. Und mitlerweile ist diese Beziehung, ohne dass ich es bewusst gemerkt habe, zu allem geworden, was mir wichtig ist. Das ist anders, als früher, wo ich unglücklich verliebt war. Alles andere ist gleichgültig geworden, auch alle anderen Interessenvon mir. Und immer wieder kämpfe ich mit mir, weil ich so einsam bin: Ich weiß, ich kann diese Einsamkeit nicht beenden, ohne von ihr los zu kommen oder mit ihr zusammen zu kommen. Ich versuche, neue Leute kennenzulernen (naja, neue Frauen), da bin ich auch offen, denn es ist längst nicht mehr so, dass ich in der Beziehung nur an sie denken muss (weil nicht mehr in sie verliebt bin, sondern sie liebe... und das ist ein wichtiger Unterschied. Und weil ich mitlerweile überzeugt bin, dass es im Prinzip egal ist, mit wem man glücklich wird.). Aber das alles war (und ist immer noch) einfach so intensiv, es trocknet einen regelrecht aus. Es gibt Momente, da kann ich einfach nur da sitzen, in die Luft starren und habe Schmerzen. Weil ich Einsam bin. Ja, ich habe übrigens Freunde... Sehr gute sogar. Aber das hilft nicht auf Dauer. Ich kann nichts vernünftig machen, weil ich diese Schmerzen habe und weil mir in Relation dazu alles andere wirklich egal ist, auch, wenn es das nicht sein sollte. Und das erschreckt mich noch am meisten: Obwohl ich andere Dinge als wichtig erkenne (Z.B. das Studium...), sind sie mir von Gefühl echt egal. Ich möchte einfach nur eine Freundin, um nicht mehr einsam zu sein. Und während ich versuche, neue Leute kennenzulernen, versuche ich gleichzeitig, auch was mit meiner Seelenverwandten zu machen, um ihr näher zu kommen (Sie kennt bisher ja wirklich nur diese Seiten von mir, weil ich wirklich nicht weiß, wie ich sowas anstellen soll...) und - so unerwartet es jetzt vielleicht klingt - als ich vor ein paar Tagen mit ihr Abends noch was trinken gegangen bin, war das auch das erste mal, dass ich sowas gemacht habe mit ihr...
Der Stand bei mir ist jetzt, dass ich versuche, mich nicht selbst unter Druck zu setzten, mich jetzt unbedingt schnell verändern zu wollen (mehr auf Menschen zugehen, etc.), nur, um vielleicht besser eine Freundin zu finden - Denn solange meine Seelenverwandte gegenwärtig ist, habe ich dazu einfach nicht die Kraft. Ich will erst, dass sie jetzt endlich ins Ausland geht und erstmal weg ist, denn so jetzt kann ich den Kontakt auch nicht wirklich abbrechen (und sie auch nicht...). Aber es ist so verdammt schmerzhaft und ich weiß wirklich nicht, wie es weitergehen soll, denn sie ist sich selbst auch so unsicher mit dem Ausland, das kann noch länger dauern... Was ist jetzt mit ihr und mit der Einsamkeit... Das alles ist echt blöd und ich kann mich auf die wichtigen Dinge garnicht konzentrieren. Ich will es noch nichtmal, obwohl ich weiß, ich müsste und sollte. und überall, wo ich jetzt nachgesehen hab, sagen die Leute zu dem Thema Einsamkeit, dass man nicht verkrampft suchen soll und das passiert einfach (oh, wie ich diesen Satz verabscheue...). Objektiv gesehen maf das stimmen, das habe ich ja selbst auch erkannt, aber ich komme da trotzdem nicht raus, egal, wie viel guten Willen ich an den Tag lege. Ich will einfach nicht mehr einsam sein...
...Und bevor ich jetzt ewig weiterschreibe, hör ich jetzt auf, denn das ist im Prinzip meine Situation samt Geschichte, wie ich sie mal eben schnell darstellen kann. Ich hoffe, dass hier vielleicht jemand von euch was dazu schreiben kann... Wird wohl hoffentlich das richtige Forum sein. Ist auch nicht so einfach, deswegen schonmal danke an jeden, der sich die Zeit genommen hat, da vielleicht ein wenig drüber nachzudenken und zu antworten.
04.11.2009 00:11 • • 17.11.2009 #1