Also wenn man davon ausgeht, das sich in den meisten Suppen auch feste Bestandteile wie Nudeln finden, wird man auch mit einer Gabel nicht verhungern und den Rest kann man dann ja einfach Austrinken
Zitat:einfach nur das Gefühl, dass andere wahrnehmen, dass man existiert.
Für Freundschaften, in denen man sich (oft) trifft, habe ich keine Zeit ...... und neue Leute kennen lernen fällt mir sowieso schon schwer auch ohne Corona.
Ich habe wegen Mobbingerfahrungen und daraus resultierenden Vertrauensproblemen eh immer schon Schwierigkeiten gehabt, Leute kennen zu lernen ( die gut für mich sind).
Das kenne ich doch alles irgendwoher
Lass mich raten ... eher Außenseiter in der Schule, vlt. dort schon das Mobbing erlebt? Und womöglich auch in der Familie das weniger beachtete, weniger geliebte Kind gewesen?
Das habe ich als Zweitgeborener in der Familie leider auch so erlebt und schon recht früh auch objektiv so wahrgenommen, von den Eltern wurde das aber immer bestritten. Erst an meinem 47. Geburtstag war die Bombe geplatzt. Die Mutter war schon sieben Jahre tot und an jenem Geburtstag wurde mir vom Vater eine indirekte, aber eindeutig zu wertende Frage gestellt, welche nur eben diesen Schluß zuließ, das er schon seit meiner Geburt nicht glaubte das ich sein Sohn wäre ... und genauso hat sich das in der Kindheit für mich angefühlt, ohne das ich damals gewusst hätte was los ist. Als Kind fragt man sich dann ja eher was man selber falsch macht oder was falsch an einem ist ...
Wegen meiner nicht so privilegierten Herkunft gab es in der Schulzeit wiederum das Problem, der fehlenden Unterstützung durch Lehrer und fehlenden Anerkennung generell bis hin zu Mobbing, man war halt irgendwie Außenseiter und konnte tun und machen was man wollte, man blieb das auch, hatte kaum Freunde, zog sich hier und da eher zurück, bzw. nahm von vornherein gar nicht teil ...
Hier besteht nun das Problem, das die Sozialisierung bis in die 20er Lebensjahre eben durch die Teilnahme an sozialen Kontakten erfolgt. Wie soll man es auch anders lernen, wenn nicht durch das Tun... weshalb sich Politik derzeit nicht zu Unrecht damit schwer tut, Schüler in Distanzunterricht zu schicken.
Wer sich hier an dieser Stelle wiedererkennt und schon immer gefragt hat, warum bin ich so anders, was ist los mit mir, was stimmt mit mir nicht ... dies ist die Antwort, wesentlicher Teil der Sozialisierung ist die Kommunikation. So mancher mit Kontaktschwäche kann vermutlich auch nicht so viel mit Smalltalk anfangen? Unter anderem in dieser Kunst des Gespräches über Nichts, liegt der Hund begraben. Um Kontakte knüpfen zu können, muss man zuerst lernen diese Einzufädeln, bevor man den Knopf annähen kann, muss zuerst der Faden durch's Nadelöhr ...
Vielleicht hilft das Lesen in einem anderen Forum welches sich der verpassten Sozialisierung in den früheren Lebensjahren widmet: Absolut Beginners (ABler) ... fragt mich nicht, warum man das so nennt, keine Ahnung.
Was die Vertrauensprobleme betrifft ist es schwierig, wenn man mit Menschen insgesamt eher unangenehme oder sogar schlechte Erfahrungen gesammelt hat, fehlt es an der nötigen Aufgeschlossenheit, man braucht länger beim Kennenlernen als den meisten anderen lieb ist ... schlechte Erfahrungen überwindet man am besten durch positive Erfahrungen, diese kann man aber nicht machen, weil man sich a) selber im Weg steht und b) dazu neigt sich systematisch immer wieder jenen anzudienen, welche einem nicht gut tun .... hierzu sollte man sich mit dem Thema Narzismus befassen, einfach damit man solche Menschen rechtzeitig erkennen und Aussortieren kann ... Stichwort giftige Beziehungen vermeiden ... Eine sehr gute Beschreibung wie Narzisten funktionieren findet sich im Thread Mr. Mc Münchhausen - Teil II im Brigitte Forum oder als Video auf YouTube Wie ist das Schema eines Narzissten. Links setze ich hier mal lieber nicht rein, können aber über PN gerne erfragt werden.
Vereinfacht gesagt, Narzisten erkennen die Bedürfnis-Defizite ihrer Opfer und spielen damit, sie sind sehr Empathisch und geben ihrem Opfer was es so dringend braucht, machen es quasi süchtig, abhängig von sich und zeigen dann immer öfter die hässliche Seite ihrer Persönlichkeit, binden das Opfer aber immer wieder an sich ... ein zerstörerischer Prozess beginnt ... Dabei möchte ich mal Behaupten, das solcher Narzissmus eben nicht immer in Extreme Ausarten muss, aber auch wenn die hässliche Seite dessen, der seine Machtspielchen spielt weniger Extrem ist, zieht das das Opfer immer weiter nach unten, Selbstzweifel und Minderwertigkeitskomplexe werden bewusst geschürt ... damit gespielt ... ein Narzisst meint es mit seinem Gegenüber nie gut, nie!
Es gilt die Resilienz zu entwickeln, um sich von solchen Kontakten möglichst bald wieder lösen zu können. Noch besser solche Kontakte rechtzeitig zu identifizieren und erst gar nicht zu vertiefen.
Selbstwert, resultiert aus Selbstvertrauen und dieses aus Erfolgen ... wohl dem, der vlt. auf beruflicher Ebene erfolgreich ist. Aber auch der Schulabschluß, die abgeschlossene Ausbildung und die Tatsache einen Job zu haben kann man für sich als Erfolg werten und sollte aus all diesen vermeintlichen Selbstverständlichkeiten das Vertrauen generieren etwas zu können, jemand zu sein und man sollte nie den Selbstwert von der Beurteilung von wem auch immer abhängig machen, auch nicht vom Partner. Denn wie heißt es auch: wer nicht mit sich glücklich sein kann, der wird es auch nicht in einer Beziehung. Ein positiv gesonnener Partner/in wird allerdings den Aufbau des Selbstwertes unterstützen oder gar gezielt fördern, er/sie wird sein Gegenüber nicht ignorieren oder sogar abwerten ...
Die giftigsten Beziehungen sind leider meist die Partnerschaften, hier interagiert man am engsten und verbringt die meiste Zeit gemeinsam. Um so wichtiger das man versucht den eigenen Untergang in einer solchen vergifteten Beziehung zu vermeiden und da schnellst möglich wieder raus zu kommen. Das muss man sich am Ende selbst wert sein - oder?
Freunde ... Freundschaft in denen man viel Zeit verbringt ... gibt es so etwas heutzutage überhaupt noch? Oder sind das nicht meistens Zweck-Bekanntschaften, wie etwa Vereine, wo man Leute findet mit denen man Interessen teilen kann ... aber sind solche Bekannten deswegen gleich Freunde? Nach meiner Erfahrung muss man das differenziert Einschätzen. Und wie weit geht eine Freundschaft? Würde man sein letztes Hemd für einen Freund geben? Kann man sich sicher sein, das dieser das auch für einen selbst tun würde? Ich glaube nicht das solche im wahrsten Sinne wertvollen Freundschaften in einer Wertegesellschaft, die ihre Werte längst an den internationalen Börsen verzockt hat, noch der Regelfall sind, oder überhaupt besonders häufig vorkommen.... Seid Vorsichtig mit dem Wort Freundschaft. Auch in dem Satz: die wahren Freunde erkennst Du in der Not liegt leider sehr viel Wahrheit.
Aber woran erkennt man eine gute Beziehung oder Feundschaft?
Nun, auch eine Freundschaft ist eine Form von Beziehung und Beziehungen funktionieren nie dauerhaft als Einbahnstraße. Daher bin ich sehr skeptisch, wenn ich z.B. schon aus dem Text einer Annonce eine hohe Erwartungshaltung oder gar ein ausschließliches Anspruchsdenken heraus lese, bzw. wenn man das beim (weiteren) Kennenlernen so wahrnimmt, das da viel erwartet und vorausgesetzt, aber nur wenig angeboten wird... in der Tiefe kann man eine Persönlichkeit erst in einem längerfristigen, täglichen Kontakt erfassen ... Beispiel, man hat sich zu einem Kinofilm verabredet und man fühlt sich nicht gut (kränklich) oder es wirklich wichtiges muss dringend erledigt werden. Reagiert das Gegenüber trotz guter Begründung verärgert oder sogar richtig sauer? Oder wünscht er/sie gute Besserung oder bietet sogar ungefragt Hilfe an? Dieses Muster kann man aus jeglicher Interaktion immer wieder heraus lesen ... ist das Gegenüber eher daran interessiert das seine/ihre eigenen Wünsche erfüllt werden, oder kommt sie/er einem positiv entgegen oder macht sich sogar Sorgen und kümmert sich.
Mein Gedanke zu guten Beziehungen liegt nun darin, das letztlich das Glück von beiden nur dadurch entstehen kann, wenn sich beide um ihr Gegenüber bemühen und kümmern und nicht vorrangig um sich selbst ... der Egoismus ist allerdings ein prioritäres Gesellschaftsprinzip dieser Leistungs-Gesellschaft, welche sich vor allem über monetäre Werte definiert ... der Börsenmakler, der Akademiker verdient mehr, also ist er mehr wert als die Mutter und Hausfrau, die ja nur zu hause rum sitzt, nichts produziert das man teuer Exportieren / am Weltmarkt verkaufen kann ... Eine Gesellschaft die ihr Wertesystem politisch so weit Abgewirtschaftet hat, ist faktisch schon tot ... auch wenn der Herzstillstand erst viele Jahre/Jahrzehnte später folgt ... was ich meine ist ablesbar an dem was man demographische Entwicklung nennt.
Leider ist es so, das die Folgen des Leistungsdrucks, welcher in der Schule beginnt, sich im Studium oder der Ausbildung fortsetzt und erst im Arbeitsleben oder den Konkurrenz-Realitäten im Wirtschaftsalltag so richtig krass wird ... dies wirkt zurück auf das Privatleben der Menschen. Geld wird zum Maßstab von allem. Solche Dinge wie das Aussehen werden werden plötzlich ungemein wichtiger als der Charakter ... das große Glück findet am Ende Niemand und die meisten können sich nicht mal mehr erklären warum eigentlich, weil sie vor lauter Druck keine Zeit mehr zum (freien) Denken haben ... Zeit ist der wahre Luxus unserer Tage.
Entschuldigung wenn das hier zu Ausschweifend wurde ...
Habe mit vielen Worten zu erklären versucht, das man die Selbstbestätigung zuerst in sich selbst suchen sollte. Feedback ist sicher ein wichtiges Regulativ, aber man sollte sich nicht in die Abhängigkeit von Feedback begeben.
Reden kann man in Internetforen zwar nicht direkt, sondern nur schreiben, das aber ist zuweilen viel tiefer gehend, als eine Stunde Geschwafel am Telefon oder am Gartenzaun, vor der Haustüre, im Fitnesscenter oder wo auch immer.
Eins noch ... wer bei mir mit liest wird es vlt. nicht glauben, das auch ich bis Anfang 30 mich kaum getraut habe, in einem Forum auch nur piep zu sagen, bzw. zu schreiben. Gerade im Internet braucht man leider eine hohe Selbstsicherheit, da man hier oft auf harte Kritik stößt, welche schnell ziemlich tief am Ego kratzen kann. Das lernt man aber Auszuhalten, je mehr man schreibt, je mehr man sich mit den Hintergründen mancher Abgründe beschäftigt hat ... in meinem letzten Job saß ich im Büro und habe mit dem Kollegen immer gescherzt: einfach gar nicht ignorieren ... genau das .. .das Ignorieren kann und muss man halt auch lernen. Differenzieren lernen, wann eine Kritik vlt. berechtigt ist und wann man sie am besten ignoriert ... Der Umgang mit unangnehmen Kommunikationspartnern ... ist dann auch wieder Teil von Sozialisationsfortschritt ... den manche/r in der Schulzeit bis ins frühe Erwachsenenalter irgendwie verpasst hat ... als der Großteil der Schulklasse sich am Wochenende in der Disko getroffen hatte, saß ich schon allein mangels Taschengeld zu Hause vorm Fernseher ...
Da kann man mal sehen wie wichtig die soziale Teilhabe ist, oder besser gesagt wäre. Ein Sozial-(ALG2)-System welches dies nicht gewährleistet vergeht sich an seinen Kindern, aber auch den bereits Erwachsenen. Womit das wahre Gesicht des ganzen Systems insgesamt erkennbar ist ... Reichtum den Reichen, alles andere zählt nicht. Und soziales schon gar nicht, immer nur so viel wie unbedingt nötig, damit die Wähler von verlogenen Versprechungen verführt irgendwie immer wieder GroKo wählen ... muss man ja nicht machen!