Zitat von fear_less:Ich weiß (es wird mir ja auch oft genug von meinen Eltern vorgebetet) dass ich einiges kann und viel geschafft habe und echt selbstbewusst sein sollte, aber komischerweise kriege ich es hin zu wissen dass ich vieles kann usw., aber trotzdem mir minderwertig vorzukommen. Eben weil es mir wohl nicht reicht wenn nur meine Eltern von mir schwärmen.. aber andere Leute scheinbar kaum Interesse an mir haben.
Ich glaube, das ist auch der berühmte springende Punkt.
Du ziehst dein Selbstbewusstsein aus der Bewunderung Anderer.
Du machst es also von Anderen abhängig.
Und so funktioniert Selbstbewusstsein nicht.
Selbstbewusstsein kommt von tief innen, aus einem Menschen, der mit sich selber (und wahlweise auch der Welt) vollkommen zufrieden ist, der weiß, dass er super ist, der weiß, dass er liebenswert ist, und der weiß, dass er Aufmerksamkeit und Liebe verdient hat und der der festen Überzeugung ist, dass er Alles schaffen kann, was er nur will.
Und das muss aber von dir aus kommen, aus deiner Seele.
Nur so klappt es. Andere haben damit rein gar nichts zu tun!
Denn der gipfel des Selbstbewusstseins ist dann, dass es dir ja eben schei. ist, was Andere von dir denken -du selber weißt ja, dass du toll bist
Selbstbewusstsein geht nur von innen nach außen, niemals anders herum.
Du könntest folgende, kleine und einfache Übungen machen:
Schreib dir auf nen Zettel, was du an dir magst, was du toll findest.
Schreib nicht auf, was an dir blöd ist.
Das sind deine Schwächen, die hat jeder. Die vergiss erstmal.
Jeder ist liebenswert, so, wie er ist. Mit allen seinen behinderten Fehlern und mit den Macken. Das gehört zum Menschsein dazu.
Ich hab z.B. die Macke, dass ich will, dass unser Küchentisch stets symmetrisch zur Eckbank steht, mit den Tischbeinen am Holz des Rahmens der Eckbank, nie am Polster
Das ist völlig gestört -aber Andere mögen mich trotzdem.
Weil man einen Mensch trotz Fehler lieben kann.
Dann, steh jeden Morgen auf und sag dir selber: Ich bin gut, so, wie ich bin!
Am Anfang hast du vielleicht noch das Gefühl, dich selber zu belügen.
Ich hab z.B. nach dem Tod meines Papas, als ich auch noch an Panikattacken litt die ganze Zeit, jeden Tag meditiert und dabei soll man sich auch sagen: Alles ist gut, so, wie es ist.
Da hab ich mich am Anfang richtig dagegen gewehrt, da wurde mir fast shclecht, wenn ich mir das selber gesagt hab. Aber nach ein, zwei Wochen, in denen man sich da sjeden Tag einsagt, beginnt man, es zu glauben. Heute weiß ich, dass echt alles gut ist, genau so, wie es ist.
Und in zwei Wichen magst du dich dann vielleicht auch ein Stück weit mehr. Der Satz Ich kann Alles, was ich will! hat den selben Effekt. Du kannst dir ja Beides sagen -schaden kann es nicht.
Werd dir vor allem bewusst, dass nur du an dich glauben musst, dass dir Andere erstmal egal sein können. Wenn sie dich mögen -gut. Wenn nicht -auch gut. Dann musst du nicht um ihre Liebe buhlen -dann gehst du einfach wo anders hin. Es ist so einfach, echt.
Du kannst auch mal aufrechter gehen, dir auch einfach mal irgendwas gönnen, was du schon lange haben wolltest -das tut dem Selbstbewusstsein auch gut.
Ich weiß allerdings nicht, ob dein Wunsch nach einer echten Freundschaft der Realität entspricht. Denn heutzutage trifft man sich zwar oft und redet viel -aber ich finde das sind auch bloß Bekanntschaften. Freunde sind für mich Menschen, die einen über Jahre hinweg begleiten und die da sind, wenn man sie braucht. Aber so oft gibt das Leben -zum Glück!- keine Situationen her, in denen man Freunde dringend braucht.
Viele aus meiner Schule, die für mich nur Bekannte waren, wurden z.B. erst zu Freunden, als mein Papa gestorben ist. Da hab ich gemerkt, wer sich traut, trotzdem auf mich zuzugehen, und wer sich plötzlich völlig von mir abwendet, bloß, weil er nicht weiß, was er sagen soll. (Was mich sehr erschüttert hat, aber da trennt sich halt die Spreu vom Weizen, wie man so schön sagt.)
Alles Gute,
Pilongo