Ex-Mitglied
Gerade jetzt in meinem Studium habe ich das Gefühl, dass mich meine Mitmenschen nur unnötig ablenken würden, da ich es oft in der Vergangenheit erlebt habe, dass keine Rücksicht darauf genommen wurde, dass ich mich auf Klassenarbeiten oder Prüfungen vorbereiten müsste. Eher kamen nur solche Bemerkungen wie Für so einen Test, kann man zu jeder Zeit lernen! oder Du hast doch eh nichts zu tun oder Haha, die muss morgen einen Test schreiben!
Besonders Leute, die mir gerne unter die Nase reiben, dass diese sich nicht anstrengen müssen, kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Deswegen halte ich auch mein Studium geheim vor allen Leuten, bei denen ich ganz genau weiß, dass nur blöde Sprüche kommen und mich in meiner Produktivität behindern. Meine Eltern und Schwester wissen überhaupt nichts und sollen es auch nie erfahren. Diese sollen im Glauben verbleiben, dass ich nur eine schlichte Hausfrau bin, die beruflich nichts zu Stande gebracht hat. Meine Eltern haben auch absolut keinen Anspruch auf diese Information, da 1. ich es vollkommen alleine durch meinen Minijob bezahle und 2. musste ich mir schon als Kind alles selbst beibringen. Meine Mutter war stets zu besoffen, um mir etwas beizubringen und mein Vater hielt es nie für nötig sein Wissen an Töchter zu vergeuden.
Ab und zu holt auch mich die Einsamkeit ein und wünsche mir auch sehnlichst einen guten Freund. Aber momentan ziehe ich für mich die Billanz, dass das Lernen mir so viel Kraft schenkt, während die Menschen sie mir regelmäßig entziehen. Besonders die Lehrerin meines Sohnes ist stets ein Kraftakt für mich, weil sie stets betont wie förderbedürftig er ist. Meine Eltern haben nie an mich geglaubt und besonders meine Mutter hat mich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffeln als sie ihre Träume durch mich nicht ausleben könnte, da ich in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschte. Meine Freunde haben mir auch irgendwann vorgeworfen, dass ich mich nicht genug angestrengt habe. Auch die Verwandtschaft meines Mannes gab mir stets zu verstehen, dass ich nutzlos bin.
Ich habe vor meinem Studium Kontakte abgebrochen, weil mir meine neue Ziele viel wichtiger sind und dass meine Kinder meine volle Unterstützung haben.
Aber ein Grund ist für mich der stärkste: Ich will mich nicht mehr für andere anpassen, weil es sich noch nie in meinem Leben bewährt hat. Ganz im Gegenteil. Der Druck einem bestimmten Bild zu entsprechen ist kontinuierlich gestiegen und endete mit einem Burnout.
Nach dem Phänomen Kind da, Freunde weg bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass 10 Jahre Freundschaft keine Garantie für wahre Freunde sind. Besonders wenn ein unerfüllter Kinderwunsch nicht enden will.
05.04.2022 15:14 • • 08.04.2022 x 2 #1