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Hallo!

Ich finde es krass, dass mein Beitrag so gewachsen ist...

Ich möchte Euch berichten, wie es mir mittlerweile geht.

Ich mache ja jetzt eine Therapie, und man braucht wirklich keine Angst davor zu haben.

Es tut weder weh, noch sonst irgend etwas.

Ich bin jetzt alleine. Aber: Ich habe mich.
Meine Angst vor dem alleine sein schwappt natürlich zeitweise hoch. Aber nur für Momente, nicht dauerhaft, so wie es vorher war.

Meine Freunde habe ich durch meine Angst fast alle verloren - ich habe sie Überbeansprucht.

Das ist aber nicht so schlimm, denn wären es wahre Freunde gewesen, hätten sie mir auch das verziehen.

Ich habe meinen Terminkalender im Moment so vollgestopft, dass ich abends einfach totmüde ins Bett falle. Ich bin höchstens ein bis zwei Stunden am Tag alleine. Und das kann ich sogar genießen, denn ich brauche diese Zeit um mich vom Tag zu erholen.

Mein Therapeut findet mich schon teilweise Extrem, aber wenn ich das nun soweit schaffe, dann schafft das jeder andere auch.

Ich hatte Angst vor mir, dass ich mir etwas antue. Diese Angst ist nun weg.

Ich habe alles immer um den Menschen aufgebaut, der bei mir war.
Dann ging sie, und alles verlor seinen Sinn. Sogar mein Leben.

Aber mein Therapeut hat es geschafft meinen Sturz zu fangen, und ich stehe wieder!

Darauf bin ich stolz! Auch darauf, dass ich keine neue Freundin habe! Denn ich hätte schon wieder die Chance auf eine Beziehung gehabt - und habe verneint!

Ich habe keinen Bock mehr auf dieses Gefühlschaos! Ich möchte mich erstmal selbst auf die Reihe bringen! Ich möchte nicht mehr so abstürzen!

Ich möchte alleine genauso sein, wie wenn ich eine Beziehung hätte!

Das kann ich schaffen und ich bin auf dem Weg dahin!

Ich berichte demnächst weiter...und DANKE§ für die vielen Zuschriften!

LG
Merlin

ich weiß gar nicht, ob du diesen zuspruch von meiner seite überhaupt brauchst, aber irgendwas in mir sagt, dass ich dir schreiben und dich darin bestärken soll, diesen weg weiterzugehen . wenn ich in mich reinhorche, liegt das wahrscheinlich daran, dass ich (natürlich mit den üblichen abweichungen) gerade den gleichen weg gehe (inzwischen erscheint es mir tatsächlich schon eher wie ein gehen als ein kämpfen), sodass eine bestärkung deiner position gleichzeitig eine bestärkung meiner selbst ist, was mir natürlich zugute kommt. ich schreibe diesen blödsinn also gerade aus eigennutz. muss auch mal sein.

also zusammengefasst: ich freu mich für dich, dass du es so weit geschafft hast, weil ich selbst weiß, wie viel kraft und willensstärke dazu gehört.

A


Ich mag bald nicht mehr.

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Hi Merlin, Cathy hier

schön dass es Dir mit Dir alleine besser geht.

Lass Dir bitte auch von Deinem Therapeuten helfen, wenn Du meinst, Du hättest alles im Griff. Der Anfang hört sich sehr vielversprechend und optimistisch an, dazu gratulation, muss ein riesen Schritt für Dich gewesen sein - aber das eigentliche Problem - alles zu tun um ja nicht alleine zu sein - besteht immer noch, sowas läßt sich eben nicht einfach nach ein paar Therapie Stunden abschalten. Zeig Dir selbst gegenüber Geduld und Verständnis - Niemand hetzt Dich oder erwartet ne 180° Wendung von Dir - das ist auch etwas Positives am Alleinsein.

Pass bitte auf, dass Du die eine Dro. - ich brauch immer ne Frau um mich rum - nicht einfach gegen eine andere austauschst - ich baller mir den Tag mit x Terminen voll- . Lass Dir von Deinem Therapeuten wirklich dabei helfen das Alleinsein zu lernen und zu genießen indem Du Alleinsein mit positivem Erfahrungen und Empfindungen zu verbinden lernst.Langfristig powert Dich diese Hyperaktivität, mit der Du im Moment Deine Zeit vollstopfst nur aus und verhindert, dass Du eine wirkliche Nähe zu Dir selbst aufbauen kannst...was aber - wie ich glaube - ganz wichtig ist, um in Dir selbst Ruhepole und Stabilität aufzubauen.

Wenn Du in Dir selbst Ruhe finden kannst, wenn Du weißt und fühlst, Du kannst Dich auch in stressigen Situationen in Dich selbst zurückziehen, dass die Innere Sicherheit da ist um lieber allein/single zu sein als mit irgendwem, dann hörst Du auch automatisch auf Dich selbst und andere zu überfordern.

Dass Du sagst, Deine Freunde sind keine Freunde, weil sie Dir die Überforderung nicht verzeihen, sagt mir einfach auch, dass Du Deine Beziehungsmuster nicht wirklich in Frage stellst, sondern in Bezug auf Deine Freunde, die Menschen an sich beurteilst, die Dich Deiner Empfindung nach falsch behandeln. Ich kann das natürlich nicht beurteilen oder einfach als Quatsch abtun, aber aus Erfahrung weiß ich einfach, dass gerade die Leute in meinem Leben, die extreme Schwierigkeiten mit dem Alleinsein haben, ganz heftigst dazu neigen in Extremen zu denken und zu fühlen - ganz besonders was andere Menschen, intime Freunde und Partner/Familie betrifft - der/die ist gut oder böse etc - je nachdem ob der/die gerade die Bedürfnisse befriedigt, die man selbst für sich nicht befriedigen kann. In Extremfällen geht dabei die Empathy für den anderen, für das Gegenüber flöten, weil nur noch die eigenen zu befriedigenden Bedürfnisse im Fordergrund stehen...wie Du schon selbst sagtest, Du hast ganz viele Sachen für Deine jeweiligen Frauen getan und Dein Leben um sie rumgebaut, damit sie nicht abhauen und Du nicht mit Dir alleine sein mußt - das ist Eoismus pur. Was glaubst Du, wie die sich dabei fühlten? Was glaubst Du wie sich Deine Freunde dabei fühlten, wenn Du Zeit mit ihnen verbracht hast, Sachen für sie getan hast einfach nur damit sie sich in irendeiner Weise verpflichtet fühlen? Weißt Du, was ich meine? Das ist wirklich keine Anmache, aber wenn Du im Allgemeinen so über Deine Freunde sprichst, wie hier - dann glaub ich einfach, dass Du auch für sie kein guter und ehrlicher Freund warst, ganz simpel weil Deine Angst vor dem Alleinsein immer im Fordergrund stand und damit ehrliche Gefühle, Gespräche und echte Intimität zwischenmenschlicher Natur gerade von Deiner Seite aus, keine Chance hatten. Nicht falsch verstehen, in gewissen Maßen tun wir das alle irgendwann, irgendwie...aber das sind und bleiben meist- wenn überhaupt - Zweckgemeinschaften

Wenn das Fordern im Vordergrund steht, dann wird der Vordergrund zum Fordergrund!

:-)))



Gast B





Dr. Reinhard Pichler
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