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Ich habe seit meiner Kindheit, eine starke Panik beim allein sein. Ich bin Einzelkind ! Ich könnte früher nicht mal im Wohnzimmer bleiben wenn meine Mutter in den Keller ging ! Ich hielt es 10 Sekunden aus und dann rannte Ich zu Ihr und schrie ob sie noch da ist.

Heute bin ich 19. die Angst ist immer noch da. Zwar kann ich im Wohnzimmer alleine bleiben. Aber alleine zuhause bleiben kann ich nicht ! Nach 1 Minute würde ich so Angst bekommen dass ich aus dem Haus renne und panisch irgendein Nachbar suchen würde ! Sobald ich einen Menschen dann sehe geht die Angst komplett weg ! Es reicht wenn es nur ein Jogger ist der in ferner Nähe vorbei rennt. Oder wenn ich einen Nachbar im Haus in der Küche sehe ! Aktuell habe ich sogar sehr Angst wenn ich einschlafe. Weil ich denke wenn ich aufwache bin ich alleine. Und niemand könnte mehr da sein ! Ich habe diese Angst wie wenn ich ein Kleinkind noch wäre dass immer bei den Eltern sein will. Gibt es das ? Oder bin ich damit der einzigste Mensch der sowas hat ?

06.04.2019 03:58 • 17.04.2024 #1


16 Antworten ↓


gab es in der Vergangenheit irgendeinen Auslöser dafür?

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Ich kann nirgends alleine sein

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Ich hab dieses Problem ja schon seit ich ein Kleinkind bin. Es könnte sein dass es ein Problem gab als ich ganz klein war ? Weil ich kann mich erinnern dass ich komischerweise mit 3 oder 4 Jahren noch keine Angst vorm allein sein hatte. ...! Erst mit 5 oder so. ... vielleicht ist dort was passiert was ein Trauma ausgelöst hat ?

das kann durchaus sein

Bei mir ist es komplett das Gegenteil. Ich kriege Panik, wenn sich Menschen um mich herum bewegen. Gefängnis mit Einzelhaft und völliger Isolierung wäre mein absoluter Traumurlaub.

Wovor hast du denn ganz genau Angst wenn du alleine bist? Hast du das schonmal ergründet?

Ich kann nicht sagen wovor ich genau Angst habe! Es ist einfach eine panische Art der Angst das ich komplett alleine in diesem Moment bin . Früher hatte ich Angst wenn ich nicht bei meinen Eltern war, heutzutage kann ich alleine unter fremden sein, bin zwar nervös aber es geht. Sobald ich aber komplett allein bin kriege ich total Panik und versuche deshalb jeder Situation aus dem Weg zu gehen. früher hatte ich Angst wenn ich nicht bei meinen Eltern war, heutzutage kann ich alleine unter fremden sein, bin zwar nervös aber es geht. Sobald ich aber komplett allein bin kriege ich total Panik und versuche deshalb jeder Situation aus dem Weg zu gehen und das seit 19 Jahren ! Seit 19 Jahren war ich noch nie länger als 3 Stunden komplett alleine ... letztes Jahr im Oktober habe ich es das erste Mal in meinem Leben geschafft alleine zu Hause zu bleiben ..... für ca 2 Stunden ! Und ich hatte nicht viel Angst ! Die ersten 5 Minuten waren komisch, aber ab dann war es ganz normal, ich war am PC schaute Fernsehen und konnte es komplett abschalten. Ich durfte nur nicht dran denken dass ich jetzt komplett allein wäre, sonst hätte ich wahrscheinlich wieder Angst bekommen .... Ich habe auch geachtet dass meine Katze im Haus ist in diesem Moment, bis meine Mutter wieder heim gekommen ist. Das hat mir sehr sehr sehr geholfen. Ohne meine Katze hätte ich wahrscheinlich Angst gehabt. Doch so hat sie die alleinige Tatsache dass meine Katze im Haus ist meine Angst vorm Alleinsein auf

Hallo , guten morgen , kann auch sehr schlecht mit dem allein sein umgehen, bekomme Ängste ,mein schlimmstes Erlebnis war mal mitten in der Nacht, herzrasen so schnell ,das ich dachte ich bekomme ein Herzinfarkt, und ich habe einen Freund angerufen ,der dann zu mir kam ,dann ging es besser ,es war schlimm

Lg ela

Hallo Ela ! Danke für deine Nachricht Ich denke wir sind da nicht alleine. Die Angst vorm Alleinsein ist bestimmt in vielen Menschen. Es ist evolutionär bedingt. Ohne andere Menschen könnten wir nicht leben

Zitat von AsCool:
Oder bin ich damit der einzigste Mensch der sowas hat ?


Nein, du bist ganz sicher nicht der einzige Mensch, der sowas hat. Hast du denn schon einmal eine Therapie gemacht, um das Problem mit dem Alleine-Bleiben anzugehen?

Ich wohne alleine, muss mit allem 'alleine' klar kommen. Ich kenne auch viele Momente in denen es mir schlecht ging, von Erbechen bis nachts Herzrasen usw. Furchtbar, wenn man alleine ist. Irgendwie ist man mit sich selbst dann hilflos, da ich auch nicht gleich den Rettungsdienst rufen möchte. Mitten in der Nacht ist es am Schlimmsten, da alle schlafen und niemand so schnell reagieren bzw. kommen kann. Zur Not könnte ich natürlich wen anrufen, aber verrückt möchte ich auch dann niemanden machen, also kläre ich es mit mir.
Entweder helfe ich mir mit Atemübungen, Licht an, ruhiger Musik oder versuche mir was schönes vorzustellen. Nicht immer wirkt es gleich gut, aber es holt mich doch etwas runter.
Ich finde bisher Panikattacken beim Autofahren das Schlimmste. Wenn sich das dann innerlich so aufbaut und ich merke 'ok, jetzt solltest du handeln'. Da hilft dann auch Atmung oder Musik. Und sonst halte ich auch an. Beim Autofahren mach ich keine Experimente, aber ich setze mich immer wieder rein und fahre kurze/lange Strecken, Autobahn. Alles. Die Angst ist in letzter Zeit mächtig, aber das kann doch nicht das Leben sein....
Es ist sooo anstrengend, weil es viele natürlich nicht wissen, was uns 'die mit so was kämpfen' an Kraft kostet!

Das stimmt !

Zitat von Luna70:

Nein, du bist ganz sicher nicht der einzige Mensch, der sowas hat. Hast du denn schon einmal eine Therapie gemacht, um das Problem mit dem Alleine-Bleiben anzugehen?




Ja. Ich war mal 2012 kurzfristig für eine Woche in einer psychischen Abteilung im Krankenhaus. Aber da war ich wegen Mobbing in der Schule ....das Krankenhaus war zwar gut. Aber ich war dort unter lauter aggressiven Kindern , die ihre Eltern schlugen. Da war ich der normalste. Und da wurde mir klar dass ich eigentlich kein Fall für eine stationäre Therapie bin. Denn ich bin nett Und habe nur dieses Problem mit allein sein. Mehr nicht Eine ambulante Therapie reicht bei mir eigentlich völlig aus

Haben denn deine Eltern das die ganzen Jahre akzeptiert, dass du nicht alleine sein kannst? Ehrlich gesagt wundert mich das ein bisschen, dass sie seit 2012 (immerhin 7 Jahre) nichts weiter unternommen haben, um dir zu helfen.

Ich bin sicher, dass du das lernen kannst mit dem Alleine-Sein und es wäre ja auch wirklich wichtig für ein selbstbestimmtes Leben. Du willst doch sicher einen Beruf lernen, vielleicht später mal eine eigenen Wohnung haben usw. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Therapeut dich anleitet, das in kleinen Schritten zu üben. Zwei, drei Stunden hast du schon mal geschafft, das könnte man ja ganz langsam ausdehnen. Am besten sucht ihr mal Therapeuten heraus, die in der Nähe sind und telefoniert die alle durch. Es gibt ja leider wenig Plätze und daher oft Wartelisten, also je früher ihr sucht, desto besser.

Deine Eltern werden dein Vorhaben doch unterstützen, wenn du eine Therapie machen willst?

Meine Eltern unterstützen Mich schon immer ! Doch Ich wollte bisher einfach nix unternehmen ! und das Problem habe ich ja auch einigermaßen im griff.. ich kann einen normalen Alltag leben... und da ich ja bei meinen Eltern wohne bin ich abends auch nie alleine...

Dass du diesen Thread eröffnet hast, zeigt ja, dass du dir Gedanken über deine Situation machst. Und das finde ich auch wirklich sehr gut.

Ich bin selbst ein totaler Anhänger davon, dass man jeden so leben lässt, wie es für ihn selbst gut ist. Solange derjenige nicht leidet, ist es mir persönlich völlig egal, ob irgendwas normal ist oder der allgemeinen Auffassung entspricht. Aber es kommt mir so vor, als wäre da schon irgendwie Leidensdruck da und du möchtest gerne was ändern. Sonst hättest du ja keinen Thread eröffnet.

Ich kenne deine Eltern nicht, von daher weiß ich natürlich nicht, ob sie auch gerne an der Situation etwas ändern möchten. Aber ich stelle es mir schon anstrengend vor, immerhin müssen sie ja immer dafür sorgen dass zumindest ein Elternteil im Haus ist. Das heißt ja, sie können nie spontan abends mal weggehen, sich mit Bekannten treffen oder zu einer Feier gehen. Wie organisiert ihr das denn, gehst du dann immer mit?

Ich habe auch Kinder, mein jüngstes Kind ist nur wenig älter als du. Und ehrlich gesagt, wenn eines meiner Kinder nicht mal für wenige Stunden alleine bleiben könnte, würde ich darauf bestehen, dass daran gearbeitet wird. Das kann man ja auch in kleinen Schritten und ganz sanft machen. Und eventuell wäre es auch sinnvoll, mal der Ursache auf den Grund zu gehen. Aber natürlich nur durch einen ausgebildeten Therapeuten.

Von daher würde dir schon nochmal ans Herz legen, mit deinen Eltern zu sprechen, was ihr zusammen tun könnt.

Hallo guten Tag,

Ist hier jemand da ?

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Dr. Reinhard Pichler
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