@nooka das ist, glaube ich, ein Grundproblem von vielen Menschen ohne Freunde...sie sind nicht in der Lage Kontakt zu halten, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind (Psyche)
Ich würde mich als Loner by choice bezeichnen. D.h. ich bin gerne alleine, weil ich mich da am besten erholen und entfalten kann (Ideen,Kreativität). Längere Gesellschaft wie Familientreffen,Betriebsfeiern etc empfinde ich als anstrengend und glänze meistens mit Abwesenheit.
Ich hatte nie mehr als einen Kumpel gleichzeitig und den letzten (alter Schulfreund) habe ich vor 12 Jahren von heute auf morgen ohne triftigen Grund geghosted.
Auf der Arbeit bin ich der lustige, umgängliche, interessante Typ mit Tiefgang, den alle mögen,aber keiner weiß, dass ich eigentlich, bis auf meine Eltern, fast komplett alleine bin. Nur meine Ex-Freundin (15 Jahre Beziehung), mit der ich mich ein paarmal im Jahr treffe/telefoniere etc,ist mir noch geblieben. Naja, aber da wird der Kontakt auch immer weniger, was auch hauptsächlich an mir und meiner Kontaktarmut liegt und sie auch dazu tendiert.
Fragen meiner Kollegen 'wie denn mein Wochende war' sind mir ein Grauß....und ich gaukel ihnen dann immer kurz und knapp das tolle WE bei meiner Freundin vor
Bis auf einen sonntäglichen Besuch bei meinen Eltern verbringe ich meine WE nämlich mehr oder weniger auf der Couch und im Internet,einsamen Spaziergängen oder wimmer leise im Dunkeln ein paar traurige Lieder auf der Gitarre, um mir etwas Mut zu machen.
Mein Dad ist eigentlich mein bester Freund mit dem ich mich jeden Sonntag intensiv austausche..wir haben die gleichen Hobbies: Gitarre/Musik, Fotografieren etc....
meine Mum ist der sichere Hafen der Geborgenheit und wir haben denselben Humor (meine Eltern sind beide sehr witzig).
Die Zeit bei Ihnen tut mir immer sehr gut und wir lachen viel.
Naja und dann zuhause suchen mich langsam aber sicher meine Dämonen (Ängste,innere Unruhe etc) heim, die mich seit vielen Jahren plagen... ... die sind echt anstrengend und bremsen mich oft ziemlich aus.
Doch wenn ich zulange allein bin (z.B. im Urlaub) kommt der schlimmste von ihnen...der Dämon der Einsamkeit und der löst nagende Selbstzweifel,starke Zukunftsängste,düstere Stimmungen,Litargie und Hoffnungslosigkeit in mir aus.
Deswegen versuche das mit aller Macht zu vermeiden, denn dieser gefährliche Mix hat vor Jahren zu brutalen angstagierten Depressionen (10 Monate Hölle inkl. Medis und Therapie) geführt...Gott sei dank mit gutem Ausgang.
Ich habe zwar liebe Geschwister (Bruder und Schwester) aber die sehe ich auch nur alle 1-2 Jahre, weil ich so gut wie nie auf Familientreffen gehe und sie weit weg wohnen...mir graut es schon, wenn meine Eltern sterben...dann bin ich wohl komplett alleine...
Ich wünsch Dir viel Kraft! LG
15.04.2022 17:17 •
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