Ich hoffe das es wenigstens jemand liest obwohl ich doch weis das
mir eigentlich niemand helfen wird
Ich (37 m.) möchte kurz die Vorgeschichte schreiben damit man es
besser versteht warum ich so fertig bin.
Ich leide seit meiner Schulzeit sowohl unter starken Minderwertig-
keitskomplexen und sozialer Phobie. Ich habe mich deshalb eigentlich
in den letzten 20 Jahren komplett aus dem Leben verabschiedet.
Bin eigentlich nur am arbeiten und wenn ich Feierabend habe setze
ich mich vor den Tv oder den Computer. Ich habe in den ganzen
Jahren weder Freunde noch einen Partner gehabt und habe mich
dann irgendwann damit abgefunden für immer allein durchs Leben
gehen zu müssen. Die Gefühle die habe ich immer unterdrückt und
mir gesagt das ist halt so - dich mag halt keiner und du bist es eh
nicht wert gemocht geschweige denn geliebt zu werden. Nun ist dieses
Jahr im Frühjahr etwas passiert was mein ganzes Leben umgeworfen hat
Ich habe durch die Arbeit jemanden kennengelernt die nett zu mir war
und mich sogar einmal in den Arm genommen hat. Ich kannte dieses
Gefühl von Nähe vorher überhaupt nicht und habe nie gewußt wie
schön sowas sein kann. Ich habe dann alles versucht das sie meine
Freundin wird aber nichts hat geklappt. Im Gegenteil ich habe sie
total mit allem überfordert weil ich ihr dann auch irgenwann meine
ganze Problematik geschildert hab. Das hat dazu geführt das sie den
Kontakt zu mir abgebrochen hat. Natürlich habe ich mich dadurch
wieder in meiner Meinung über mich bestätigt gefühlt und auch unter
dem Punkt das ich mit meinen 37 Jahren ja auch nicht mehr so richtig
Chancen sehe hatte ich dann versucht mich umzubringen. Ich habe
Schlaftabletten genommen was aber nicht geklappt hat. Ich habe
dann versucht aus dem Teufelskreis auszubrechen und hab eine
Therapie und Fitnesstraining angefangen. Ich bin dann auch zu einer
Selbsthilfegruppe gegangen. Das alles hat zwar ein wenig geholfen
(wobei eigentlich die Selbsthilfegruppe mehr als die Therapie) aber
an der Grundproblematik hat es nichts geändert. Ich fühle mich immer
noch einsam und hab immer noch keine Freunde und denke immer
noch ich bin es nicht wert. Über die Zeit wurde es so schlimm das ich
25 Kg Gewicht verloren hab weil ich zeitweise noch nicht mal etwas
gegessen hab. Das schlimme ist das ich erkenne das es eigentlich schon zu spät ist sich zu ändern - nach 20 Jahren isolation kann man nicht
nicht mehr so leicht eine komplette Wendung vollziehen. Das ich mal
eine Frau finde hab ich mir schon abgeschminkt aber ich würde mir
so sehr einen Freund wünschen mit dem ich mal über alles reden
könnte. Oder mit dem ich mal etwas unternehmen könnte. Denn
besonders an den Wochenenden fällt mir die Decke auf den Kopf und ich
bin nur am Grübeln. Ich halte diesen Zustand einfach nicht mehr aus.
Es ist schon so weit das ich diese Umarmung die nur nett gemeint war
und mich aus der Bahn geworfen hat verfluche.
Meine Psychologin hat mir diverse Medikamente verschrieben die
ich aber alle wegen zu starker Nebenwirkungen abgesetzt habe.
Ich bin nun wieder an dem Punkt angelangt wo ich meine das nichts
mehr einen Sinn ergibt und ich mir ja auch bewußt geworden bin das ich
20 jahre meines Lebens verschenkt habe. Das lastet so sehr auf meinen
Schultern das ich nur noch Depri schiebe - ich habe in den letzten Monaten kein Fünkchen Freude mehr verspürt seit dieser Umarmung.
Falls das nun jemand gelesen hat möchte ich ihm oder ihr Dank sagen -
es tut mir leid das ich euch mit meinem Problemen belasten muß aber
ich sitze hier schon den ganzen Tag am Rechner und ich muß das
echt loswerden grad - ich halte es nicht mehr aus - bitte verzeiht mir
das ich euch die Zeit stehle.
Wünche euch wenigstens noch einen schönen Sonntagsnachmittag
Liebe Grüsse
Malo
25.10.2009 14:39 • • 01.11.2009 #1