Ich fühle mich so einsam
Hallo
Wie soll ich anfangen, ich bin momentan einfach sehr traurig und fühle mich einsam.
Ich bin 27 Jahre alt, wohne seit 9 Monaten alleine, ich habe keine Freunde, keinen Partner, ich habe niemanden zum quatschen, ich sitze Tag für Tag alleine zuhause und langweile mich. Jeder Tag läuft so ab, dass ich irgendwann morgens um 7-8 Uhr aufstehe, vielleicht mal einkaufen gehe und ansonsten nur zuhause auf dem Sofa sitze, Musik höre, Filme schaue, etwas lese, jeden Tag koche ich, was mir Freude bereitet und mir viel Spaß macht, das lenkt mich ab, ansonsten weiß ich gar nichts mit mir anzufangen.
Manchmal ist es so, dass ich tagelang nicht die Wohnung verlasse, wenn ich es nicht unbedingt muss.
Corona macht es nicht leichter, vorher bin ich gerne mal alleine irgendwo hingefahren, möglich ist dies gerade nicht mehr bzw nur mit Einschränkungen. Ich bin auch gerne bummeln gegangen, was ja nun auch (wieder) nicht mehr geht.
Natürlich habe und kenne ich ein paar Leute, diese sehe ich aber ziemlich selten, der Kontakt ist auch sehr oberflächlich, es sind keine Menschen, denen ich privates anvertrauen würde, die ich spontan fragen würde, ob sie Lust auf ein Treffen haben, es sind halt nur Bekannte.
Ich hatte mal viele Freunde, nur hat sich jede Freundschaft irgendwie aufgelöst.
Ich hatte auch eine dreijährige Beziehung, von meinem Freund trennte ich mich aber damals, als dieser mich plötzlich ziemlich schlecht behandelte.
Es ist nicht so, dass ich keine Chancen hätte oder dass ich niemanden kennenlernen könnte, ich bin nur ein sehr ruhiger und schüchterner Mensch, ich habe Angst davor, neue Leute kennenzulernen, auch wenn ich es so gerne möchte und so oft schon mein Interesse definitiv vorhanden war, irgendetwas hindert mich, ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich breche neue Kontakte ab, scheue mich vor jedem Treffen, mit einer Person, die ich so noch nicht kenne.
Jeder Tag ödet mich irgendwie total an, ich bin immer froh, wenn der Tag endlich vorbei ist.
Mir fehlt jemand zum reden, ein guter Freund. Überhaupt fehlen mir Menschen, mit denen ich Zeit verbringen kann.
Falls ihr euch fragt, ob ich nicht arbeite, ich hatte meine nächste Ausbildung im Rettungsdienst angefangen, leider wurde diese, wegen Corona, letztes Jahr abgebrochen, nun fehlt mir die Motivation, von vorne zu beginnen, obwohl ich es so gut geschafft habe und alle sehr zufrieden mit mir waren, obwohl es mein Traum ist und ich so gerne weiter machen möchte, es ist jedesmal so schwer für mich, etwas anzufangen, den Mut aufzubringen, alleine nur wegen der Angst, die Angst vor den neuen Menschen, Angst vor dem versagen. Ich kann es mir selbst nicht erklären. Als ich erstmal dort war, war ich glücklich, ich hatte keine Probleme mehr, bin total aus mir rausgekommen, jetzt sitze ich wieder hier und finde keine Kraft und keinen Mut.
Vielleicht gibt es hier Menschen, denen es ähnlich geht?