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Huhu,

ich hab mich hier im Forum angemeldet weil ich einfach nicht mehr weiter weiß und hoffe jemanden zu finden dem es einmal ähnlich ging und mir weiterhelfen kann.
Ich bin 21 Jahre alt und komme aus einer mittelständischen Familie, sprich aus einem völlig normalen Haushalt. Habe eine abgeschlossene Berufsausbildung, befinde mich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und beginne am 01.10 ein duales Studium. Karriere technisch läuft wie ich mir es erhofft hatte. Doch dort hört es auch schon auf. Ich verbringe meine Freizeit eigentlich nur alleine zu Hause vor dem Computer. Das einzige was mir noch einen Sinn gibt ist meine Arbeit, all meine Anerkennung ziehe ich daraus.
Ich bin, oder fühle mich, sozial völlig abgeschnitten. Ich habe im Prinzip keine Freunde mehr, denen ich emotional nahe stehe, obwohl ich doch, wie ich selbst denke, eine schöne und erfüllte Jugendzeit (14 - 19 Jahre) hatte. Doch seit ca. meinem 19 Lebensjahr hat sich alles rapide geändert und meiner Ansicht nach wird es immer schlimmer.

Ich muss meinen Werdegang kurz erklären:
In meiner Jugend hatte ich immer einen Freundeskreis mit dem ich eigentlich immer etwas unternehmen konnte. Es gab nahezu keinen Tag an dem ich nicht mit meinen Freunden draußen war und etwas unternommen habe. Bis ca. meinem 16 oder 17 Lebensjahr als ich den Kontakt zu jenem Freundeskreis aufgrund von zunehmenden Dro.missbrauchs dererseits abgebrochen habe (und nein ich rede nicht von Ha. oder der gleichen, sondern von harten Sachen). Damit wollte ich nichts zu tun haben. Nun gut ich hatte noch Bekannte in anderen Kreisen mit welchen ich dann auch oft verkehrte. Es war im Prinzip wieder alles im Lot, ich kam super mit ihnen aus. Doch dann kam das Ereignis welches mich aus der sozialen Bahn warf. Meine damalige Freundin betrug mich mit einem meiner Freunde. Als dies dann von dem Betroffenen und im Prinzip allen anderen als Lappalie abgestempelt wurde, brach ich sämtlichen Kontakt ab. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Dies war in meinem 19. Lebensjahr. Ich fing an immer weniger rauszugehen und die meiste Zeit alleine zu Hause zu verbringen. Der Computer wurde mein alltäglicher Begleiter.

Seit dem hatte ich eigentlich nur noch einen Freund, dem ich wirklich seit meinem 10. Lebensjahr emotional am stärksten verbunden war. Nun und bis vor kurzem war das für mich auch in Ordnung. Doch nun zog er letzte Woche aufgrund einer neuen Arbeitsstelle weg. Das nahm mir jetzt auch noch den letzten Halt den ich noch hatte. Ich fühle mich seit seinem Umzug letzte Woche so alleine. Ich fühlte mich auch schon davor alleine, doch nun ist es wirklich unerträglich. Wenn ich zu Hause sitze dann könnte ich einfach nur noch heulen. Davor konnte ich einfach mich kurzfristig mit ihm treffen und ein B. trinken gehen, einfach raus von zu Hause kommen. Doch diese Möglichkeit ist nun auch weg. Nun im Moment habe ich Urlaub bis hin zum Oktober und sitze einfach zu Hause allein am Computer und weiß nichts mit mir anzufangen. Ich bin einfach so schrecklich allein. Ich hab in letzter Zeit viel nachgedacht und denke viel zurück an meine Jugend. Ich wäre so gerne wieder 15 und hätte meinen Spaß den lieben langen Tag. Wenn ich mich zurück erinnere kommen mir die Tränen. Ich vermisse diese Zeit so sehr.

Mein Problem ist auch, dass ich ein riesiges Problem habe mich mit Gleichaltrigen (18-28) zu unterhalten. Ich habe aufgrund meines Rückzugs aus dem sozialen Lebens vor 3 Jahren einfach nichts interessantes zu erzählen. Smalltalk mit Fremden in meinem Alter ist einfach undenkbar für mich, da ich nichts interessantes zu sagen habe. Mit Menschen im Alter meiner Eltern (50+) kann ich ohne Probleme reden, da ich mit denen über alltägliche Dinge reden kann wie Politik, Bildung, Arbeit etc. Doch ich denke für Personen in meinem Alter ist das auf Dauer einfach langweilig. Die Unterhalten sich über ihre letzten Unternehmungen, Partys oder was weiß ich. Eben Dinge zu denen ich einfach nichts sagen kann, da dies seit Jahren bei mir nicht mehr vorhanden ist. So stehe ich wenn ich doch einmal nicht zu Hause bin nur gelangweilt in der Ecke und weiß nicht was tun. Allgemein weiß ich nicht was ich mit mir anfangen soll. Ich fühle mich so leer und ausgebrannt und will eigentlich nur weglaufen.
Anvertraut habe ich mich niemanden. Ich habe so schreckliche Angst davor nicht verstanden zu werden und überhaupt wem soll ich mich denn noch anvertrauen. Es ist doch keiner mehr da. So sitze ich zu Hause und schreibe diesen Text und im Moment hasse ich mich selbst so sehr. Seit mein bester Freund weggezogen ist rauche ich wieder. Ich weiß nicht warum aber ich tue es und ich verachte mich dafür..

Nun ist wieder ein Samstag Abend zu Hause vorbei.
In diesem Sinne, Gute Nacht
R3X4N

06.09.2014 22:20 • 07.12.2015 #1


3 Antworten ↓


Hallo und willkommen im Forum,
ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst. Bei mir war es der Beruf, der mich zu mehreren Umzügen genötigt und damit zum Wegfall meines Freundeskreises geführt hat (der schon vorher nicht allzu umfangreich war).
Es gibt bestimmt keinen Grund, warum du dich deshalb hassen solltest, es geht vielen Menschen so. Wir haben zwar oft das Gefühl, alle anderen Menschen seien rundum glücklich und würden ständig spannende Dinge erleben, das ist aber natürlich Unsinn.
Ich denke, der einzige Weg, einen neuen Freundeskreis aufzubauen wäre, deinen Interessen und Hobbies nachzugehen und so Menschen kennenzulernen, die diese Interessen teilen. In diesem Fall würden natürlich auch Unterhaltungen leichter fallen. Wenn du keine Hobbies hast, wird es Zeit, dir welche zu suchen! Probiere Dinge aus und versuche, für Neues offen zu sein.
Das ist jedenfalls mein erster Einfall. Ich finde es auf jeden Fall schonmal gut, dass du dich hier registriert hast, um dich mit anderen auszutauschen!

A


Ich fühle mich immer mehr allein und weiß nicht was tun

x 3


Ich habe schon Hobbys. Ich fahre zum Beispiel gerne Zweirad, was ich aber in den letzten 2 Jahren leider nicht ausgibig machen konnte da ich mich neben der Vollzeitarbeit noch wöchentlich 15 Stunden an der Schule und etwa die selbe Zeit zu Hause mit Ziel auf das Studium weiterqualifiziert habe. Zum einen bin ich froh jetzt studieren zu können und zum anderen denke ich habe ich viel Zeit im weiteren Sinne verschwendet. Klar hab ich ein weiteres Ziel erreicht, doch zu welchem Preis?

Ich versuche ja auf andere zuzugehen, doch ist ein Gespräch immer so schnell wieder tot weil ich einfach nichts mehr zu sagen habe. Es ist wirklich komisch. Plötzlich ist kein Gesprächsstoff mehr da. Ich weiß ab einem Punkt eben nicht mehr was ich sagen soll.

AUch hab ich echt Probleme für neues offen zu sein, da ich Angst habe das es nichts ändern wird, dass all die Mühe nichts bringen wird. Ich verurteile den Versuch bereits als gescheitert bevor ich ihn überhaupt unternehme. Ich weiß das es falsch ist, aber das ist seit Jahren in meinem Kopf drin und ich kriege es einfach nicht abgestellt. Egal was ich mir ausdenke, meist führe ich nichts davon aus..
Es ist wie verhext

Hallo R3x4N,
dein Beitrag ist schon ein gutes Jahr alt und ich frage mich, wie es dir wohl inzwischen ergangen ist. Da du ja wahrscheinlich inzwischen dein Studium begonnen hast, hast du ja vielleicht inzwischen Leute kennengelernt und Freunde gefunden hast.
Dein Beitrag hat mich berührt, vielleicht weil du noch so jung bist und weil es klingt, als seist du ein ganz normaler Typ, mit dem man eigentlich Pferde stehlen kann, der da aber durch unglückliche Umstände in diese alles verzehrende Leere gerutscht ist.
Vielleicht liegt dieser Zustand schon lange und unwirklich zurück, dann freu ich mich für dich.
Schreib zurück, wenn du magst.

Unbekannte Grüße
von Nuschka





Dr. Reinhard Pichler
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