Hallo,
ich habe den Mut gefunden,darüber zu schreiben und hoffe,Ihr versteht warum ich so verzweifelt bin.
In meiner Kindheit und auch als Jugendlicher,wurde ich von meinen Eltern seelisch und körperlich misshandelt.
Ich bekam kein bisschen Liebe und Geborgenheit und habe schon als Kind nicht gewusst,warum das so ist.
Und hatte es mal den Anschein,dass meine Eltern ein wenig netter zu mir waren,so war es nur für einen kurzen Moment.
Aber ich hatte doch wieder Hoffnung,dass mir meine Eltern etwas Wärme geben würden.
Ein fataler Irrtum.
Meine Psychologen legten mir immer wieder ans Herz,meinen Eltern nicht zu trauen,sie würden sich nie ändern.
Wie Recht sie doch hatten.
Ich habe trotzdem alle Warnungen in den Wind geschrieben,teilweise auch heute noch.
Ich habe Ihnen immer wieder verziehen.
Und so zog sich ein roter Faden von Hoffnung und immer wieder verzeihen durch mein Leben.
Mit 19 Jahren lernte ich einen Mann kennen und erhoffte von ihm Liebe,Wärme und Zuneigung.Stattdessen bekam ich aber Schläge und Demütigungen.
Ich war entsetzt,schon wieder war ich Opfer von Gewalttätigkeiten.
In einer Nacht und Nebelaktion verschwand ich.
Ich habe nie wieder etwas gehört oder gesehen von ihm.
Dann lernte ich meinen mittlerweile verstorbenen Mann kennen und lieben.
Es gab tatsächlich jemanden,der mir Liebe,Wärme und Vertrauen gab.
Der einzigste Makel an ihm war,dass er Alk. war.Aber er war trocken.
Er erzählte mir,wie es dazu gekommen war.Irgendwann in unserer 10jährigen Ehe ist er dann rückfällig geworden.Ich musste mit ansehen,wie er immer weiter körperlich verfiel.
Ich setzte alle Hebel in Bewegung,um ihm zu helfen.Ich hatte keine Chance,der Alk. war stärker als ich.Es kam,wie es kommen musste.Er starb an den Folgen des Alk..Ich wurde wieder so sehr verletzt.Das ich meinem Mann nicht wichtig genug war.Ich hatte doch auch Hoffnung,dass sich mein Mann für ein Therapie entschied.Wieder verletzt,wieder gekämpft,gehofft und doch verloren.Und alleine,so allein.5 Jahre nach dem Tod meines Mannes wollte ich mein Glück noch einmal versuchen.Ich musste wieder irgendwie am Leben teilnehmen.Ich fand eien neuen Partner, zog vom Sauerland nach Ostfriesland.Mein Partner hatte eine ähnliche Kind-und Jugendzeit wie ich,durchgemacht.Auch seine Eltern waren äusserst gewaltsam.Wir waren beide vom Leben enttäuscht worden und wollten uns jetzt gegenseitig Halt und Kraft geben.Eine gegenseitige Liebe entstand.Aber nach ca.2 Jahren fing er an,mich genauso zu demütigen und zu verletzten,nicht körperlich,aber seelisch.Ich konnte ihm jedesmal wieder verzeihen,weil ich ja wusste,dass er es nicht so meint,und dass er nur so reagiert,wenn er getriggert wurde.Wir haben beide einen Psychologen,der mich jedesmal wieder ermutigte,bei ihm zu bleiben,weil wir uns ja wunderbar ergänzen würden.Wir passen zusammen wie Topf und Deckel,meinte meine Psychologin.Ich habe ihm immer wieder verziehen,aber ich habe keine Kraft mehr.Jedesmal verspricht er mir aufs neue,sich zu ändern und daran zu arbeitenIch kann ihm einfach nicht mehr glaubenund hoffen kann ich auch nicht mehr.Ich wollte schon so oft gehen,aber er tat mir jedesmal einfach nur leid.Doch ich merke,dass ich ihm nicht helfen kann.Ich stehe wieder auf verlorenen Posten
Meine Koffer sind gepackt,nur wohin soll ich gehen? Ich kenne hier niemanden.Ich wollte hier keine persönlichen Kontakte aufbauen,dort,wo wir leben.Er hatte mir auch vor fremden Menschen weh getan und mich da stehen lassen,wie ein kleines Kind.
Ich glaube nicht mehr an das Glück.Und mittlerweile glaube ich auch nicht mehr an das Gute im Menschen.
Ich habe so viel Liebe und Wärme zu vergeben,ist es zuviel verlangt ein wenig zurück zu bekommen?
Vielleicht in meinem 2. Leben,vielleicht wird da alles besser.
Lg,Carola.
20.12.2010 12:55 •
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