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Hallo Zusammen, hab grad das Forum hier endeckt und dachte mir, dass ich mal reinschreibe. Man weiß ja nie ob man was neues über sich herrausfindet, falls Jemand antwortet.

Also, ich bin 23 Jahre alt und lebe noch bei meiner Mutter, mit meiner Schwester(16), die wieder eingezogen ist, nachdem sie aus einem Wohnheim geworfen wurde.
Ich komme mit meiner Mutter gar nicht klar, hasse sie so ziemlich, da sie lange getrunken hat und einfach ein schlechter Mensch ist, andere oft ausnutzt.
Meine Schwester ist für mich wohl im Moment der wichtigste echte Mensch in meiner realen Umgebung, also außerhalb des Internets.

Ich warte grade dadrauf mein Studium in einer anderen Stadt anfangen und ausziehen zu können.
Ich habe die erste Hälfte des Jahres, in dem ich Nichts mache, Geld fürs Studium verdient, wäre sonst sehr knapp geworden.

Mein Einsiedler Leben hat mit 16 begonnen, zu der Zeit ist mein bester Freund weggezogen. Ab da bin ich aufs Internet umgestiegen und hab das Interesse an echten Freunden verloren, da mich die Leute im Internet besser verstanden haben und ich konnte Kontakt mit meinem Freund halten.

Über die Jahre gabs viel hin und her, zu Anfang war die Angst stark, dass ich meine Gefühle verliere, keine Ahnung wo die Idee her kam. Später, als ich um die 20 war hat sich mein bester Freund umgebracht, dass hat nicht wirklich geholfen.
Ich habe einige Freunde über die Abizeit gemacht, diese hatten aber oft direkten kontakt zu Dro., da ich dazu neige Süchtig zu werden, habe ich den Kontakt zu ihnen abgebrochen.
Die anderen die ich so getroffen habe, halte ich immer auf Abstand, auch aus fehlendem Interesse an denen und einfach wegen der Entfernung.
Hin und wieder kommt es zu leichtem ICQ-Kontakt.

Doch selbst die Online-Kontakte die ich viele Jahre hatte, fallen langsam weg.
Ich habe das Gefühl, dass ich Emotional auf einer anderen Ebene bin als andere Menschen, jeder sucht sich Freunde, die ähnliches durchgemacht haben, bzw einen verstehen können, doch ich habe mit den Jahren immer mehr das Gefühl, dass so eine Person unwahrscheinlicher ist.

Ich habe einen starken Fokus auf die eine Person die es sein muss, aber eigentlich bin ich mit meiner Einsamkeit und gelegentlichen Depressionen ganz zufrieden.
Es ist eher die Zukunft um die ich mir Sorgen mache, denn ich möchte schon eine Familie aufbauen.

Meine aktuelle Situation ist, dass ich mich für fast 8 Jahre mit einem Land beschäftigt habe, die Sprache gelernt habe, die Kultur aufgenommen habe.
Zu Anfang wurde mir schon klar, dass das eine Fluchtreaktion ist, doch hatte ich nichts anderes, ohne dieses Hobby und mein Ziel in diesem Land zu Leben, wäre mein Leben sinnlos, deshalb geht auch mein Studium in die Richtung, bzw hätte ich ohne das Ziel niemals meine Bildung so weit ausgebaut.
Mir wird aber immer mehr bewusst, dass meine jetzige Einsamkeit wohl genau daher kommt, da ich immer in die Ferne gucke und mir keine Mühe gebe mein Leben hier zu verbessern. Mit dem Wissen könnte ich es ändern, aber ich sehe mit den Menschen die ich kennengelernt habe keine Variante eines möglichen Lebens, dass mir mehr als meine Jetzige Situation zusagen würde.
Ander ist es bei meinem Zielland, da mir die Alltagskultur sehr am Herzen liegt, aber da werden wieder andere Probleme auftauchen und die Einsamkeit wird mehr zum Zwang, da man zum Ausländer wird und die Sprache nur schwer zur Perfektion führen kann.

Ich hab nicht wirklich eine Frage oder so... ne Antwort ist nich wirklich nötig, aber das überlasse ich euch.

12.04.2010 09:14 • 13.04.2010 #1


12 Antworten ↓


Hallo!
Ich denke, wenn Du zu studieren anfängst, wirst Du schon Menschen kennenlernen.
Was ist mit Deinem Selbstbewußtsein?

A


Ich bin oft nicht mit Menschen zusammen!

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sihste wie in den pn beschrieben sind hie viele nette leute.

alles gute für dich und ein herzliches willkommen.

Danke für eure Antworten.
Bis vor kurzem war ich mir sicher, dass ich ein gutes Selbstbewusstsein habe, aber ich denke, da habe ich mich etwas selbst belogen. Ich bin nicht total schüchtern, aber ich werde leicht nervös und fühle mich schnell angegriffen. Natürlich nur, wenn ich neue Leute treffe, sonst ist es eigentlich ganz ok.

Zitat:
Bis vor kurzem war ich mir sicher, dass ich ein gutes Selbstbewusstsein habe, aber ich denke, da habe ich mich etwas selbst belogen.

könnte was dran sein.
Vielleicht macht es auch Dein Umfeld ausß

Hallo Coyotex,

So eine Talfahrt der Gefühle nach dem Abi hat wenn ich mich so umhöre und über mich selber nachdenke fast jeder durchgemacht. Mir ging es da ähnlich wie dir. Über die Abizeit ist man zusammen gewachsen, hat gemeinsam gelernt, geweint, gefeiert. Konnte sich auf die Leute verlassen, konnte Jeden so ungefähr einschätzen, wusste einfach, woran man war und wo man hingehörte. Dann ist das Abi vorbei und Alle machen sich auf. In ein anderes Land, in andere Städte. Man schwört sich, regelmäßig zu telefonieren oder eMails zu schreiben, aber dann sind da so viele neue Eindrücke und Erlebnisse und es gibt so viel zu tun, dass man irgendwie doch nie dazu kommt. Und früher tägliche Kontakte werden stark reduziert, verlieren irgendwie auch an Tiefe. Das ist sehr schade, aber irgendwie auch ganz normal.
(Was nicht heißt, dass es nicht trotzdem blöd ist.)

Wie lange musst du denn noch warten mit dem Studium? Hast du den Platz schon sicher? Hast du dich für den Notfall noch an anderen Unis beworben? Startest du jetzt im SS oder erst im WS? Wenn du so bald wie möglich von daheim weg willst, dann ist das Ausharren Daheim vermutlich im Moment echt blöd für dich, oder? Ich fühl mich Zuhause sehr wohl, aber mir ist in den Monaten zwischen Abi und Uni oft die Decke auf den Kopf gefallen. Sogar meine Familie hat mich zeitweise total genervt, obwohl ich normalerweise richtig gut mit ihnen auskomme.

Glaub mir, mit dem Studium ist diese Talfahrt der Gefühle dann auch wieder vorbei und es geht steil nach oben. Du hast plötzlich jeden Tag von 8-4 Uni, triffst an die 100 neuen Leute auf einen Schlag, sitzt in jeder Vorlesung neben jemandem Anderen, musst dich auf neue Profs einstellen, dich mit dem Campus vertraut machen, und wenn du dann eine eigene Wohnung hast kommt noch mal mehr Planung dazu. Da hast du so viel zu tun, dass kaum Zeit bleibt, noch irgendjemandem nachzutrauern oder sich großartig Gedanken zu machen. Es ist ne krasse Zeit, das erste Semester.

Zitat:
Ich bin nicht total schüchtern, aber ich werde leicht nervös und fühle mich schnell angegriffen. Natürlich nur, wenn ich neue Leute treffe, sonst ist es eigentlich ganz ok.


Man kann üben, damit umzugehen. Das ist jetzt kein Problem per se, sondern etwas, das du ändern kannst.

Liebe Grüße,
Bianca

Sorry das ich so spät erst Antworte, hatte die Nacht durchgemacht und den Tag verschlafen...

Pilongo, mein Studium beginnt schon in wenigen Monaten(WS, ja ich werde angenommen) aber ich sehe nur einen relativ unwichtigen Wandel im Studium selber, der Auszug von Zuhause ist der Kernpunkt.
Ich bin nur sehr indirekt an mein Abi gekommen, ich habe mit 16 mein Hauptschulabschluss bekommen, ab da hat das Mobbing aufgehört, dass mir zu der Zeit sehr zugesetzt hat und ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich in einem anderen Land leben will, bin nicht mehr Sicher wie die Entscheidung genau enstanden ist, aber sie hat mich dazu getrieben meinen Realschulabschluss nachzuholen.
Von daaus habe ich eine 3 Jährige schulische Ausbildung gemacht, in der Ich als Mensch sehr gewachsen bin. Im Zweiten Jahr ist dann mein mein Freund verstorben und ich war kurz vor Selbstmord für einige Zeit, ein paar Monate, habe mich dann aber gefangen und habe mich Entschieden, dass ich ein Studium wirklich schaffen kann, also bin ich jeden Tag mit Bus und Zug nach Dortmund gefahren, ne lange Strecke und habe dort, mit meinem Fachabi aus meiner Ausbildung, dass Abitur nachgeholt.

Ich habe es geschafft und über die Zeit bin ich gewachsen als Mensch, aber meine Lebenssituation blieb immer die gleiche und mit der Zeit wurden meine Freunde sogar weniger, obwohl meine Bekanntschaften anstiegen.
Ich habe jetzt mein Abitur, doch nur über Umwegen bin ich dran gekommen.
Meine Motivation und mein innerer Kämpfer haben mich so weit gebracht, aber ich habe die Hoffnung verloren, da ich jetzt wirklich alleine bin und nichts habe wofür ich lebe.
Ich bin niemand der schnell an Selbstmord denkt, also jetzt auch nicht. Ich vertraue dadrauf, dass die Zukunft besser wird, aber es wird immer schwerer Hoffnung zu finden. Das Leben fühlt sich immer leerer an.
Es ist schwer geworden an etwas Spaß zu haben und sich auf etwas zu freuen, ich habe eindeutig die letzten Jahre Depressionen gehabt, aber die sind in eine Leere übergegangen.
Ich ziehe mein Ding durch, egal ob es mir damit besser geht, oder ob ich es will, ich laufe schon lange auf Autopilot und dieser Thread ist der Rest meines aktiven Ichs.

Zitat:
Ich habe jetzt mein Abitur, doch nur über Umwegen bin ich dran gekommen.


Ich verstehe nicht, wieso du hier nur schreibst. Einer, der von der 5ten an aufs Gymnasium geht kommt doch viel leichter und direkter ans Abi als einer, der sich von der Hauptschule aus am zweiten Bildungsweg entlang hangeln muss. Ich finde, das ist ne hammer Leistung von dir!

Allerdings warst du dann wohl nie längere Zeit mal in einer einzigen Einrichtung, stimmt's? Dann bist du vielleicht nur ein Opfer deiner Umstände. Wenn man nur kurz wo verweilt, bilden sich da meistens keine tiefer gehenden Freundschaften. Das muss dann gar nicht an dir liegen, sondern liegt vielleicht daran, dass du einfach immer und überall der Neue warst und geblieben bist. Wir hatten damals in der Kollegstufe 3 neue Schüler, die erst in der 12ten dazu gekommen ist. Einer, typisch Partylöwe, hat sich sofort integriert und war ständig mit uns unterwegs, aber die anderen zwei blieben irgendwie ziemlich außen vor - leider. Vielleicht ging es dir ähnlich?

Hast du eigentlich schon mal eine Therapie gemacht oder machst du derzeit eine?
(Weil du immerzu von Depressionen sprichst.)

Liebe Grüße,
Bianca, die morgen Abend schon ihren Einstufungstest schreiben muss an der Uni )

Es stimmt schon, dass der Wechsel zu verschiedenen Einrichtungen seinen Teil beigetragen hat, aber teilweise habe ich Personen 2-3 Jahre jeden Tag gesehen und plötzlich hat dann der Kontakt aufgehört. Anscheinend waren diese Kontakte nicht viel Wert.
Ich habe schon lange überlegt eine Therapie anzufangen, aber ich denke, dass ich ultimativ der einzige bin, der mir helfen kann, da ich der einzige bin, der weiß, was in meinem Kopf los ist. Natürlich kann ich mir Ratsschläge holen, die werden aber immer auf meine Aussagen basieren, die von einem auf den anderen Tag extrem variiren können. Medikamente die mich stabilisieren sind nicht nötig, da ich stabil bin. Stimmungsaufheller wären vllt was, aber würde sowas lieber umgehen, da ich ,wie gesagt, zur Abhängigkeit neige.

Viel Glück mit deinem Einstufungstest, Bianca. ^^

Hallo Coyotex,

Vor wenigen Minuten habe ich in meinem Thread geschrieben wie mies es mir grad geht, da ich quasi grad stumm den Menschen beim Spass haben zusehe.

Und dann habe ich dein Thread entdeckt und war tief bewegt und fühle nun diese Ruhe in mir. Ich habe echt keine Ahnung was das war, aber deine traurigen Worte und deine Reife für dein Alter haben mich sehr berührt und vielleicht auch einige Paralellen zu meiner Geschichte (ich gehe z.B. auch ins Ausland um zu studieren und mir ein neues Leben aufzubauen) , ja, vielleicht war es das.

Gib jedenfalls nicht auf, das tut keiner von uns hier, wir sind Kämpfer und wir sind leider etwas mehr gezwungen jeden Tag einen Tick mehr zu kämpfen als die Anderen. Verurteile Therapie auch nicht gleich von Anfang an, was zwar eine normale Reaktion ist, aber.... ich denke, dass jeder anfangs denkt, wie eine fremde Person helfen kann, aber es funktioniert. Antidepressiva haben mir übrigens bei meinen Depressionen früher auch sehr geholfen... von einer sehr geringen Dosis ist es praktisch nicht möglich süchtig zu werden, sprich psychisch. Es ist eine gute Begleitung zur regelmässigen Therapie den Alltag geregelt zu meistern und eine gewisse neue Freude zu erlangen - natürlich nur als Zwischenlösung gedacht. So wie du schreibst scheinst du tatsächlch in einer Depression zu stecken aufgrund deiner ganzen Lebensumstände und solltest schon nur deswegen professionelle Hilfe aufsuchen, dies alles zu verarbeiten.

Ich wünsche dir nur das Beste.

Gruss,
C.

Zitat von Coyotex:
Ich komme mit meiner Mutter gar nicht klar

Was ist mit Papa?

Danke saidndone und Cheetos.

Habe meinen Vater nie gesehen. Er hatte Email-Kontakt mit meiner Mutter, aber seitdem er nicht mehr für mich zahlen muss, hat er den abgebrochen.

Sorry wegen dem Doppelpost, aber ich habe grade mit Jemanden ne weile gechattet und es kam dabei raus, dass ich extreme Probleme damit habe Menschen zu vertrauen.
Ich habe immer das Gefühl, dass mich früher oder später alle verraten werden.
Das Problem kommt wohl daher, dass meine Mutter immer leichtsinnig mein Vertrauen missbraucht hat, schon als ich Jung war.

Durch das Gespräch wurde mir klar, dass ich akzeptieren muss, dass mein Vertrauen jederzeit ausgenutzt werden kann, dass klingt natürlich hart, aber man muss sich wohl der Angst stellen, verletzt zu werden, sonst wird man nie in der Lage sein jemanden vollkommen zu vertrauen.
Ob ich in der Lage bin mich absichtlich dieser Gefahr auszusetzen weiß ich noch nicht, ich halte es für dumm, aber deshalb bin ich ja wohl auch alleine.

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Diser Abschnitt is nur ein Hinweis darauf, wie ich zu dem Gedanken kam, falls hier Leute mit dem selben Problem sind.
Mein Grundgedanken ist, dass alle Menschen egoistisch sind, alles was sie tun, dient nur dazu, die eignen Wünsche und Gefühle zu befriedigen.

Durch diesen Gedanken ist mir natürlich aufgefallen, dass ich so niemanden vertrauen kann.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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