ich bin neu hier und ich schreibe, weil ich einsam bin und im Prinzip nicht weiß, an wen ich mich wenden soll, da ich allein mit dem Problem nicht weiterkomme.
Ich bin Anfang 40, alleinerziehende Mutter eines Kindergartenkindes und halbtags berufstätig. Der Vater des Kindes kümmert sich alle 2 Wochen an den Wochenenden und in dieser Zeit und an allen Abenden der Woche bin ich komplett allein und das nun seit 5 Jahren. In diesen 5 Jahren habe ich weder eine neue Bekanntschaft gefunden, eine Freundin geschweige denn ein Date mit einem Mann gehabt. Nichts.
Genutzt habe ich die freie Zeit schon. Ich habe Fortbildungen gemacht, Sport getrieben, neue Hobbies entdeckt. Ich war sehr oft allein im Kino, im Park joggen, im Fitnessstudio, in der Kletterhalle usw.
Nirgendwo hat sich ein Gespräch oder ein Kontakt ergeben.
Ich habe in diesen 5 Jahren das Thema Einsamkeit in meiner Familie angesprochen. Meine Mutter meinte, ich müsse regelmäßig irgendwohin gehen, um Menschen näher kennenzulernen. In einen Chor, in einen Sportverein. Aber das kann ich ja nicht. Abends muss ich in der Wohnung bei meinem Kind bleiben. Ich arbeite nachmittags, deswegen kann ich nur vormittags was machen. Ich gehe zum Beispiel vormittags in die Sauna und schwimmen. Das macht mir alles auch allein sehr viel Spaß, aber ich hätte so gern Freundinnen und einen Partner. Ich würde mich so gern einfach normal fühlen. Ich finde es durchaus normal, etwas allein zu unternehmen, aber IMMER ALLES allein zu machen...über so viele Jahre...ich fühle mich nicht gut damit, ganz ehrlich.
Ich würde mich gern mal mit einer Freundin treffen und ausgehen...es ist keine da. Nach dem Studium ist mein Freundeskreis durch die vielen Umzüge und Familiengründungen immer kleiner geworden.
Und an den Wochenenden mit meiner Tochter treffe ich mich meist mit meiner Schwester und deren Kind oder mit einer Freundin und deren Kindern. Also da bin ich nicht ganz so einsam. Aber auch über mein Kind und die Kita ergeben sich keine Kontakte. Ich glaube mittlerweile, mit mir stimmt etwas nicht.
Mit meinen Arbeitskollegen verstehe ich mich ganz gut. Aber mehr...also zusammen etwas unternehmen...klappt nicht. Ich kann dann, wenn es um Ausgehen und Treffen geht, eben meist nicht zusagen. Es muss halt zum kinderfreien Wochenende passen. Und wenn man ein paar Mal abgesagt hat, wird man nicht mehr gefragt.
Naja und bestimmt bin ich auch selbst verantwortlich. Ich traue mich im Grunde auch nicht, jemand zu fragen, ob er Lust hat, mit mir was zu machen. Ich habe Angst, jemand zu nahe zu treten oder zu belästigen und eigentlich gehe ich sowieso davon aus, dass keiner möchte. Ich versuche es dann so, dass ich zum Beispiel sage Ich gehe zu dem und dem Konzert. Und jemand den Ball aufnimmt und sagt Oh, da würde ich auch gern hin und ich dann sagen könnte Komm doch mit. Locker eben. Aber es passiert so nicht. Die anderen...Bekannte, Kollegen, wollen nicht mit mir gehen. Sie habe alle ausreichend Freunde und Bekannte.
Und ich habe auch das Gefühl, sie wollen explizit nicht mich. Als ob etwas mit mir nicht stimmt. Früher, also als Teeny, Schülerin, Studentin hatte ich das Gefühl nicht. Das ist erst mit Mitte 30 aufgetaucht. Also in der Zeit, als die Kontakt immer dünner wurden. Ist wahrscheinlich Ursache und Wirkung.
Vor 2 Jahren habe ich die Telefonseelsorge angerufen. Sie hat mit zu einem Ehrenamt geraten. Ist wohl ein typischer Rat. Ich war auch bei der Ehrenamtlichen-Vermittlung. Da werden wohl händeringend Leute gesucht. Aber ich schaffe das nicht auch noch. Ich habe einen anstrengenden Beruf, ich erziehe mein Kind allein, ich habe den Haushalt. Ich wünsche mir Kontakte. Freizeitkontakte, ein Mensch, der mir nahe ist. Ich wünsche mir Nähe und Zuneigung.
Was tun? Vielleicht hat jemand eine Idee...wohin ich mich wenden, was ich ändern könnte...
Ratlose Grüße
Hannah
03.04.2016 08:11 • • 21.04.2016 #1