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hi zusammen

ich habe mich heute mal angemeldet weil mir so viel am herzen liegt und ich privat keinen habe mit dem ich reden könnte.
ich weiss auch nicht wie und wo ich anfangen soll.
zu meiner person kurz bin m und 35.sehe normal aus und achte auf mein aussehen.bin berufstätig und meine hobbys sind rausgehen,shoppen,sport ....

mein problem liegt darin das ich niemand habe mit dem man so richtig reden kann.ich habe freundemit denen kann ich party machen oder sauna gehen,dich das ist alles recht oberflächig.ich weiss weder ob es menschen gibt die einsam sich fühlen noch weiss ich wie andere sich dabei fühlen.
bin oft einfach traurig ,ohne grund nichts ist passiert,auf arbeit lache ich noch mach spässe und kaum zu hause ist alles weg.keiner kennt mein inneres ich weil ich finde man sollte es nicht so publik machen da viele es nicht interessiert.ich höre immer bin selbstbewusst komme gut rüber etc. die wirklichkeit sieht aber anders aus.


es wäre einfach mal schön von euch zu hören wie ihr euch so fühlt.


lg carlo

07.02.2012 19:02 • 08.02.2012 #1


8 Antworten ↓


ich glaube es geht vielen so. in unserer zeit,wo alles schnell geht, ist doch kaum zeit um sich mit jemanden genauer zu beschäftigen. ich nehme mir die zeit jemanden näher zu betrachten, das musste ich aber auch lernen. oberflächlich zu sein ist ja keine kunst.

A


Ich bin einsam obwohl ich kein grund hätte.

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Hey drughis,

ich verfolge schon längere Zeit das Geschehen auf dieser Website, Dein Beitrag hat mich dazu gebracht, mich hier einmal anzumelden. Einfach deswegen, weil doch so viele Parallelitäten zu erkennen sind.

Zunächst einmal kann ich Dir sagen, es gibt genügend Menschen, die ebenfalls einsam sind / sich einsam fühlen, mich eingeschlossen. Die meisten Mitglieder dieses Forums gehören vermutlich dazu. Auch wenn geteiltes Leid oftmals nicht halbes Leid ist, so haben doch zumindest einige Beiträge in diesem Forum dazu geführt, mich nicht mehr alleine zu fühlen, allerdings bleibt die Einsamkeit trotzdem noch vorhanden.

Genau wie Dir mangelt es mir nicht wirklich an sozialen Kontakten, sondern eher an Leuten, mit denen man sich austauschen kann, bei denen man das Gefühl hat, verstanden zu werden, einfach deswegen, weil sie genau so denken wie man selbst. Ich kenne das Gefühl nur zu gut, von Menschen umgeben und trotzdem einsam zu sein.
Auch ist mir die von Dir erwähnte Oberflächlichkeit untereinander aufgefallen. Einerseits ist es gut, zu sehen, dass die Menschen generell untereinander oberflächlich sind, nur um zu wissen, dass es nicht an der eigenen Person liegt. Andererseits macht es mich traurig, weil ich in letzter Zeit immer öfter feststelle, dass man kaum eine Chance hat, eine wirklich feste Freundschaft zu finden, wenn man sie nicht bereits seit früher Kindheit an besitzt. Alle Kontakte, die man später aufbaut, führen in den seltensten Fällen zu wahren Man-kann-sich-alles-erzählen-Freundschaften.

Ich weiß nicht, ob Dir mein Beitrag geholfen hat. Allerdings hoffe ich, Dir die Frage beantwortet zu haben, ob es noch andere Menschen gibt, denen es vergleichbar wie Dir geht.

Viele Grüße

Titanium

@ Titanium

es tut richtig gut wenn jemand exakt das schreibt was ich denke.ich persöhnlich empfinde es als sehr schwer genau die worte zu finde wie ich fühle und denke.
ich bin sehr offen und lerne recht schnell neue leute kennen aber alles dreht sich um das andere geschlecht ,klamotten(welche marken und wie teuer) etc...
fange ich mal an das ich ne blöde woche hatte und möchte was los werden merke ich sofort das sich keiner dafür interessiert und das macht mich traurig und ziehe mich dann von solchen leuten zurück.

@ drughis

Ich gehöre eher den introvertierteren Menschen an, d.h. oftmals lerne ich neue Leute über bereits bekannte kennen, es sei denn, ich bin aus irgendeinem Grund irgendwo alleine und von lauter neuen Menschen umgeben. Dann klappt das schon auch so langsam mit dem Kennenlernen.

Genau wie Du habe ich bereits festgestellt, dass selbst unter Freunden ein relativ geringes Interesse an den Problemen des Anderen besteht, sobald über die Antwort etwas länger nachgedacht werden müsste. Allerdings sind es oftmals die Menschen, die gleichzeitig in der Lage sind, sich mit anderen ewig über Fußballspiele zu streiten. Damit Du mich nicht falsch verstehst, ich habe nichts gegen Fußball, aber ich finde es zeigt einfach zu deutlich, welche Themen heutzutage Priorität besitzen.

Ebenfalls kann ich bestätigen, dass ein Desinteresse erstmal sehr enttäuschend und folglich natürlich auch noch demotivierend wirkt. Denn gleichzeitig befürchtet man ja auch, wenn man allzu aufdringlich mit seinen Problemen ist, beim nächsten Mal nicht mehr eingeladen zu werden, da man dann nur als Stimmungsmuffel gilt. Denn diese Einsamkeit möchte man ja auch nicht, immerhin möchte man ja schon Teil der Gruppe sein, mit der man sich ja im Grunde auch gut versteht, allerdings leider nur auf oberflächlicher Ebene.

@titanium

wie gehst du mit solchen moment der enttäuschung um?passt du dich an und schluckst dein leid oder hast du jemanden zum reden?
selbst mein bruder juckt es nicht wie es in mir aussieht.es tut einfach weh nicht verstanden zu werden.
ich hab auch mal überlegt so eine gruppe aufzusuchen wo man sich trifft.hast du bei sowas erfahrung?

@ drughis

Genau genommen hat man gar nicht so viele Möglichkeiten, damit umzugehen. Unterm Strich kann man sagen, dass ich mein Leid runterschlucke. Ich gehöre zu den Menschen, die erzwungener Hilfe / Anteilnahme nichts abgewinnen können, d.h. es hilft mir nichts, wenn ich jemanden gegen sein Interesse nötige, mir zuzuhören und zu helfen.

Zu der Frage, ob ich jemanden habe, mit dem ich reden kann: Jain. Generell ist es so, dass ich über bestimmte Dinge nur mit bestimmten Personen spreche, da ich niemanden kenne, der auch nur ansatzweise über die gleichen Dinge so tiefgründig nachdenkt wie ich. Da redet man halt mit dem Einen über das Problem x, mit dem Anderen über das Problem y. Es gibt allerdings auch Probleme, die ich mit niemanden teilen kann, ganz einfach, weil sie zu komplex sind, als dass andere auch nur geringes Interesse hätten, daran teilzuhaben und zu helfen. Ich hatte fast zwei Jahre lang eine Beziehung, in der ich zwar auch versucht habe, über die Probleme, die ich sonst mit wirklich niemanden teilen konnte, zu reden. Aber sogar da habe ich nach kurzer Zeit Desinteresse bemerkt, sodass ich gezwungen war, diese mit mir selbst zu klären.

Nein, bist jetzt habe ich keine Erfahrung mit Gruppentreffen. Bis jetzt bin ich mit meiner Einsamkeit relativ gut zurecht gekommen. Allerdings ist es ja nur logisch, dass man dank der Einsamkeit viel Zeit hat, nachzudenken. Und so ist mir immer mehr aufgefallen, wie Unglücklich ich doch im Grunde mit meinen Umständen bin. Nachdem ich hier vieles Gelesen habe, was auch von meinem PC hätte kommen können, habe ich letzlich beschlossen, mich hier anzumelden.

Viele Grüße,

Titanium

Hi,

diese Form der Einsamkeit zu bekämpfen ist denke ich schwierig. Es ist schlichtweg Glücksache, einen Menschen zu finden, mit dem man sich neben Arbeit, Familie und Hobbies tiefgründig unterhalten kann. Wenn du selbstbewusst auftrittst, Erfolg in Beruf und Partnerschaft hast, dann leidest du immerhin hin nicht an der unmittelbaren Einsamkeit (wie zum Beispiel ich) und du hast auch bewiesen, dass du auf andere Menschen zugehen kannst, Freundschaften am Laufen halten kannst, usw. Dazu Glückwunsch! Ich kann mir aber gut vorstellen, dass du dich als nachdenklicher Mensch in einer schnellen und oberflächlichen Welt unglücklich fühlen kannst.

Mein Tipp daher: sei dir bewusst, dass du vieles erreicht hast, was andere Menschen nicht haben. Sei dankbar, dass du eine Arbeit hast, bei den Menschen gut ankommst, deinen Hobbies nachgehen kannst, usw. Viele Menschen beneiden dich darum. Ein sehr guter Freund ist in diesem Leben ein Sahnehäubchen.

Wie kann man solche Freunde finden?

Ich weiß es nicht. Bei meinen wenigen Bekanntschaften habe ich eigentlich immer tiefgründige Gespräche dabei (was auch daran liegt, dass ich einsame Menschen wie ein Magnet anziehe). Wir reden teilweise über sehr intime Dinge. Vielleicht ist es für dich als extrovertiert wirkender Mensch einfacher, den schnellen Kontakt zu finden, während ich als introvertierter Mensch es leichter habe, wenn ich den ersten Kontakt habe und dann auch mal einen ganzen Abend ein Gespräche mit jemand führen kann, welches sich nicht nur um Aussehen und die neueste Musik dreht.

Aber so ist der Mensch: ich wäre froh, wenn ich offener wäre, schneller Kontakt bekommen könnte (das muss bei mir nicht immer tiefgründig sein). Man möchte immer das bekommen, was man nicht hat.

Frederik: Ja mir geht es genauso wie dir. Eigentlich dürfte ich mich momentan gar nicht beschweren, weil ich fast täglich Menschen treffe. Aber, es sind doch fast ausschließlich oberflächliche Kontakte.
Seit so vielen Jahren Kommen und Gehen diese Bekanntschaften nun schon, mal ein Umzug, mal ein neuer Job... etc... . Und gleich aus den Augen aus dem Sinn. Dann lernt man wieder jemand Neues kennen und das Gleiche beginnt wieder von Vorne.
So kann sich auch gar keine festere oder ernsthaftere Freundschaft ausbilden. Ich finde das sehr schade. Weil oft fehlt mir auch einfach jemand zum Reden.

Bin sehr sehr froh, ein paar E-mail Freundschaften hier gefunden zu haben





Dr. Reinhard Pichler
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